Japanische zierkirsche morscht

Guten Tag, liebe Wissende!

Wir sind besorgt ob unserer japanischen Zierkirsche. Irgendwo habe ich mal gelesen, deren Lebensdauer sei beschränkt, weil sie an der Stamm-Verzweigung früher oder später morsch würden und dann irgendwann auseinanderbrächen.

Der Fall scheint bei unserem Gewächs einzutreten. Ich muß dazu sagen, der Baum ist über 50 Jahre alt. Die Gabelung, an der der stamm in drei Hauptäste übergeht, ist schon immer feucht gewesen, ist ja klar, dort sammelt sich Regenwasser. Inzwischen bildet sich dort Humus - ich weiß gar nicht, wie tief das schon hineingeht in den Stamm.

Frage: Würde es etwas bringen, den Humus einmal gründlich zu entfernen und die Gabelung mit Beton auszugießen? Ich mag gar nicht daran denken, daß dieser wunderschön gewachsene Baum eines Tages kaputtfault.

Bin gespannt auf sachdienliche Hinweise. Gern auch Alternativen!

Baumchirurgie
Hallo!

Da gehen die Meinungen weit auseinander.

Ich würde sagen: sSäubern ist eine gute Idee, ohne den Baum zu verletzen. Beton nicht, weil es wird wahrscheinlich darunter weiterfaulen.
Eher versuchen, die Stelle trocken zu halten (leicht gesagt).

Ob der Baum hohl ist oder nicht spielt für die Standfestigkeit kaum eine Rolle (ein Hohlzylinder ist fast genauso knickstabil wie Vollmaterial, zumindest so lange eine gewisse Restwandstärke nicht unterschritten wird). Innen ist eh nur „totes“ Holz, Hauptsache die lebende Schicht außenrum ist unverletzt.

Mancher würde sagen: Bohr ein Loch von außen schräg nach oben dorthin wo das Wasser steht um es abzuleiten. Davon würde ich die Finger lassen. Das schafft neue Wunden und hilft evtl. Pilzen bei der Verbreitung.

Ich würde totes Material, morsche Äste und sowas entfernen, ansonsten den Baum in Ruhe lassen und mir schon mal überlegen, wo und was ich neu pflanze.

Grüße
kernig

Hallo Aia,

Wir sind besorgt ob unserer japanischen Zierkirsche. Irgendwo
habe ich mal gelesen, deren Lebensdauer sei beschränkt,

Kirschen aller Arten gehören leider nicht zu den Baumsorten, die hunderte von Jahren alt werden können.
Außerdem! kaufst Du in der Regel mit einer Zierkirsche eine auf eine Wildunterlage gepfropfte Veredelung. Dabei wird vom Erwerbdgärtner bereits eine Art gewählt, die buchstäblich nicht bis in den Himmel wächst. Zierkirschen sollen auf Sichthöhe blühen und nicht irgendwo in den Wolken, wo Du nichts davon hast.
Kleinwüchsige Unterlagen haben kein langes Leben.

weil
sie an der Stamm-Verzweigung früher oder später morsch würden
und dann irgendwann auseinanderbrächen.

das ist der Effekt, nicht der Grund.
Kirschen sind frostempfindlich. Richtig langlebig sind sie eigentlich nur in Gegenden Europas, die vom Klima her in etwa der Rheinebene entsprechen.
Östlicher und höher über dem Meeresspiegel ist ungünstiger.

Der Fall scheint bei unserem Gewächs einzutreten. Ich muß dazu
sagen, der Baum ist über 50 Jahre alt.

für eine Zierkirsche noch kein Greis, aber schon jenseits des Eintritts ins Rentenalter

Die Gabelung, an der
der stamm in drei Hauptäste übergeht, ist schon immer feucht
gewesen, ist ja klar, dort sammelt sich Regenwasser.
Inzwischen bildet sich dort Humus - ich weiß gar nicht, wie
tief das schon hineingeht in den Stamm.

Humus bleibt schön an der Oberfläche. Kritischer sehe ich die Feuchtigkeit, die sich unter der Humusschicht hält - und die Jungpflanzen, die sich früher oder später im Humus ansiedeln werden.

Frage: Würde es etwas bringen, den Humus einmal gründlich zu
entfernen

nur abbürsten! Sollte die Rinde unter dem Humus bereits faulen, kannst Du nur auf Abtrocknung hoffen. Möglicherweise hilft Baumharz. Da gibt es entsprechende Präparate.

und die Gabelung mit Beton auszugießen?

Wie bereits Kernig sagte: Lieber nicht. Beton speichert Feuchtigkeit mindestens so gut wie Humus. Zweitens ist Beton und Frost eine deutlich „spannendere“ Kombination, als Humus und Frost. Wenn es dumm läuft, zersprengt der Betonpfropf den Baum schneller und gründlicher.

Ich mag gar
nicht daran denken, daß dieser wunderschön gewachsene Baum
eines Tages kaputtfault.

alle wunderschönen Bäume sterben. Menschen haben nur ab und zu das Glück, dass sie selbst schneller unter dem Rasen liegen, als ihr Baumfreund.

Pflanz lieber an einer anderen Stelle eine neue Zierkirsche und freue Dich, dass Du so die Chance bekommst, nicht nur einen alten, reifen Baum zu erleben, sondern auch einen Jüngling.

viele grüße
Geli

Hallo Geli,

alle wunderschönen Bäume sterben. Menschen haben nur ab und zu
das Glück, dass sie selbst schneller unter dem Rasen liegen,
als ihr Baumfreund.

Na wie nett! Lach!
Allein dafür schon ein Sternchen!

LG Anja

von mir auch!

Danke für Eure konstruktiven Hinweise!

Gruß, Aia