Jeder dritte unheilbar krank?

Hallo Community.

Ist es war, dass jeder dritte Mensch in Deutschland wegen Problemen mit Schilddrüse lebenslang auf Medikamente angewiesen ist?

Ich hatte mal gehört es gebe solche Statistiken. Würde gerne etwas mehr darüber wissen.

Vielen Dank im Voraus!

Krankheit ist definiert als Störung des körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens. Bei der Abgrenzung der Krankheit von Gesundheit ist eine bestimmte, aus einer Vielzahl von Beobachtungen mithilfe statistischer Methoden gewonnene Schwankungsbreite zu berücksichtigen, innerhalb derer der Betroffene noch als gesund angesehen wird.
(Definition des GBE)

Die Schilddrüse erzeugt div. Hormone die in unserem Energiestoffwechsel und für das Wachstum einzelner Zellen eine wichtige Rolle spielen. Und genau hier ist der Ansatz, ab wann diese Abweichung als „krankhaft“ bzw. „behandlungsbedürftig“ anzusehen ist. Dies wird leider sehr von äußeren Faktoren (Ärzte, Pharmaindustrie etc.) beeinflusst.

Z. B. besteht unter Medizinern eine heftige Debatte, ob die Zahl der Schilddrüsen-OP in Deutschland nicht viel zu hoch sei (http://rollingplanet.net/2013/03/13/streit-um-hohe-z…).

In Deutschland werden jährlich etwa 110.000 Schilddrüsenoperationen ausgeführt. Operationen der Schilddrüse liegen damit an dritter Stelle in der nationalen Operationsstatistik. Statistisch kommt so jährlich eine Operation auf 750 Einwohner, während in Großbritannien eine Operation auf 4.900 Einwohner und in den USA nur eine Operation auf 6.000 Einwohner kommt. (Quelle: J. Feldkamp. Versorgung von Schilddrüsenkranken in Deutschland.)

Die Behauptung, jeder 3. Erwachsene sei betroffen, wird u. a. auch von dem bekannten Hamburger Endikrinologen Professor Dr. Onno E. Janßen auf Veranstaltungen öffentlich geäußert (meist auf Veranstaltungen der Pharmaindustrie :smile:
 

Z. B. besteht unter Medizinern eine heftige Debatte, ob die

Zahl der Schilddrüsen-OP in Deutschland nicht viel zu hoch sei
(http://rollingplanet.net/2013/03/13/streit-um-hohe-z…).

Hi,

nicht jede Erkrankung der Schilddrüse wird operiert. In vielen Fällen wird die Erkrankung durch die Gabe von Schilddrüsenhormonen und Jod behandelt. Weiter muß die Schilddrüse regelmäßig kontrolliert werden.

Gruß
Tina

Die Behauptung, jeder 3. Erwachsene sei betroffen, wird u. a.
auch von dem bekannten Hamburger Endikrinologen Professor Dr.
Onno E. Janßen auf Veranstaltungen öffentlich geäußert (meist
auf Veranstaltungen der Pharmaindustrie :smile:

Servus Georg,

da würde ich in den nächsten Jahren aber nicht nach Darmstadt fahren :wink:)

KUTGW

Kai Müller

Nein, das ist nicht wahr. Zwar sagen einige Untersuchungen, meist von der Pharmaindustrie  gesponsert aus, dass 1/3 der Bevölkerung, also ca. 30% der Bevölkerung in Deutschland Schilddrüsenprobleme hat bzw. möglicherweise hat. Sie sagen aber weder etwas darüber aus, ob diese „Probleme“ pathologisch sind, ob es lediglich ein Jodmangel ist, der zu Schilddrüsenerkrankungen führen kann, oder ob die „Patienten“ behandelt werden. In diesen Untersuchungen wird ganz besonders darauf hingewiesen, dass eben Jodmangel zu Problemen mit der Schilddrüse führen kann. Natürlich sind von Jodmangel eher Menschen betroffen, die nicht am Meer wohnen; das war vor ewigen Zeiten bereits bekannt. Doch dieser Mangel wird heute durch Jodgabe, und wenn es nur das jodierte Salz ist, ausgeglichen.
Diese Untersuchungen sagen auch nichts darüber aus, wieviele dieser Menschen mit Schilddrüsenproblemen nun tatsächlich behandelt werden. Darüber gibt es nämlich überhaupt keine aussagekräftigen Untersuchungen, selbst wenn die Pharmaindustrie das so darstellt!!!.
Tatsache ist allerdings, dass bei Schilddrüsenerkrankungen immer eine lebenslange Behandluig durchgeführt werden muss. Weil die Schilddrüse die für den Stoffwechsel notwendigen Hormone nicht mehr selbst produzieren kann, unabhängig vom Grund. Allerdings bezweifle ich, dass die behandelten Schilddrüsenpatienten 30% der Bevölkerung ausmachen.