Hi …
Persönliche Meinung währt am besten, wollte mal kurz fragen ob
jemand gute Erfahrungen mit online Reifenkauf gemacht hat?
Ich shoppe die Reifen in erster Linie online wegen der Auswahl, da kann ich genau den Reifen kaufen den ich haben möchte und nicht das was mein Händler gerade da hat und toll findet. Alleine das nicht drüber diskutieren müssen ist für mich schon ein Grund. Außerdem muss ich - wenn ich den Reifen selber aussuchen möchte - sowieso vorher im Internet rauf und runter recherchieren was diese Saison grad am Markt ist und gut und günstig und was nicht.
Habe soviel negatives Feedback gelesen, wollte bei dem Geld
nur sichergehen, dass es gut und vor allem schnell geliefert
wird.
Ich habe alle meine Reifen der letzten Jahre online gekauft, und es war alles völlig problemlos. Man muss lediglich noch die Kosten fürs Aufziehen und Wuchten und ggf. fürs Montieren und Altreifen entsorgen dazu addieren, vorher ein wenig in der Gegend rumfragen wer einem das zu welchem Preis macht.
Die Werkstätten zieren sich da manchmal, und das nicht ohne Grund.
Warum?
Wer Online einkauft macht das idR um Geld zu sparen. Bei Markenreifen ist der Spar-Effekt sehr gering, weil die Preise entweder vom Hersteller „empfohlen“ (=vorgegeben)) sind, und/oder weil sich die Händler per Absprache nicht gegenseitig unterbieten. Wenn also ein Markenreifen online viel billiger ist handelt es sich oft um B-Ware, z.B. überlagerte Ladenhüter oder Reifen mit extremen Rundlaufabweichungen die man einem regulären Werkstattkunden nicht verkaufen mag. Man kann natürlich trotzdem Glück haben und ein Schnäppchen machen, geht aber ein hohes Risiko ein.
Meistens werden online Billigstreifen aus Fernost zu sehr attraktiven Preisen verhökert, nicht dass man damit nicht fahren könnte, aber die Teile haben schon qualitativ deutlich mehr Probleme als Markenreifen aus kontrollierter Produktion (Das ist der Unterschied, selbst wenn das Werk auch in China steht).
Und es tummeln sich da natürlich auch Billigstkonstruktionen, z.B. aus den USA, wo nicht über 120 gefahren werden darf - da kann ein Reifen was Rundlauf und Stabilität betrifft deutlich billiger produziert werden. Natürlich muss der Reifen prinzipiell den hiesigen Vorschriften entsprechen, nur zeigt die Erfahrung dass es mehr negative Ausreißer gibt. Außerdem sind die Profile und Gummimischungen - wenn überhaupt - eher auf Komfort optimiert und weniger auf sportlichen Grip, selbst wenn der Reifen hohe Geschwindigkeit aushält fährt er sich manchmal nicht gut, neigt z.B. zum Schlingern in Spurrillen. Mit den Nasseigenschaften ist es ebenso. Und auch Lärm spielt in vielen weniger entwickelten Ländern oder wo generell langsamer gefahren wird keine Rolle - dementsprechend können Reifen, die für solche Märkte gedacht sind, nervtötende Pfeifgeräusche entwickeln.
–> dementsprechend viele Leute sind unzufrieden.
Nun zur Werkstatt. Markenreifen hat mir bisher jede Werkstatt ohne Probleme für ca. 10 Euro/Stück aufgezogen.
Mit Nonames dagegen zieren sie sich. Wenn so ein Billigdings schon beim Montieren kaputt geht, sich die Lauffläche ablöst oder eine Flanke bricht (die „Beule“) dann kommt der verärgerte Kunde natürlich nicht zum chinesischen Generalimporteur, und auch dem Onlinehändler kann er nur empörte Mails schicken die diesen wenig jucken, der Kunde kommt dann eher zur Werkstatt vor Ort und beschwert sich da. Unterstellt möglicherweise einen Montagefehler. Viel Ärger für die sagen wir mal 40 Euro Umsatz den man durch die Montage eingenommen hat --> auf dieses Geschäft ist keiner scharf. Oder er macht das kühl rechnend, kalkuliert das Risiko ein, und verlangt dann fürs Montieren und Wuchten einen heftig anmutenden Preis.
Armin.