Wie ist es denn am Jüngsten Gericht gedacht? Kommt er dann nicht vom Himmel, zu richten über die Lebenden und die Toten? Die können doch nicht alle zum Himmel kommen, zumal ja etliche da gar keine Zulassung bekommen.
Der Numerus clausus kommt ja erst nach der Abschlußprüfung zur Geltung.Wo das Jüngste Gericht stattfindet, ist in der christlichen Mythologie/Eschatologie gar nicht näher bestimmt. Die Kandidaten sind jedenfalls die zu diesem Zweck Auferstandenen (= alle bis dato Toten). Und in der christlichen Eschatologie (beginnend mit dem Buch „Geheime Offenbarung“ des NT) findet das Szenarium jedenfalls nicht - wie in einigen Linien des nachexilischen Judentums - auf der Erde statt. → Dann sah ich einen großen weißen Thron und den, der auf ihm saß; vor seinem Anblick flohen Erde und Himmel und es gab keinen Platz mehr für sie.
Der Begriff „Himmel“ ist eh nicht eindeutig in der christlichen Mythologie. Diverse theologische Traditionen und Volksmythologie haben sich da chaotisch durchmischt, besonders im Mittelalter. Wenn heute Leute von einer toten Großmutter zum Trost für das Enkelkind sagen „Sie ist jetzt im Himmel“, so stimmt das mythologisch eigentlich garnicht, wie hier einst erläutert → clickmich
Was nach dem „Jüngsten Gericht“ für die „Auserwählen“ folgt, hat teils die Bezeichnung „Paradies“, teils „Himmel“, teils „neuer Himmel“, teils „Reich Gottes“, teils „ewiges (bzw. äonisches) Leben“. Alles aus unterschiedlichen Denktraditionen und jedenfalls verwirrend mißverständlich. Wie halt alles Mythische.
entspricht aber einer volkstümlichen und von der Kirche akzeptierten Vorstellung, 1774 gar von einem Jesuitenpater mit dem schönen Adventslied „Tauet Himmel, den Gerechten / Wolken, regnet ihn herab …“ quasi kanonisiert. Vorher, wenn auch abstrakter, in „Nun komm, der Heiden Heiland“ auch von Martin Luther so ähnlich aufgefasst: „Sein Weg kam vom Vater her etc.“ ist, wenn man den Himmlischen Vater aka ‚Hemmelbappa‘, wie er z’Deedlang geschrieben Tettnang hoißt, im Himmel verortet, ebenfalls eine konkrete Beschreibung, woher sein eingeborener Sohn auf die Welt kam.
Das aber bloß am Rande, zur eigentlich sprachlichen Frage keine weitere Erhellung.
Er kommt von seinem Platz zur Rechten Gottes, seines allmächtigen Vaters - wie Du vermutlich auch hie und da bekannt hast. Wo dieser nun genau ist, sei angesichts der Allgegenwart Gottes dahingestellt.
Danke vice versa für’s ausdrückliche feedback. Es ist ja auch immer wieder erfreulich, wenn jemand Fragen stellt, die nicht hopplahopp ergoogelnd erle(di)gt werden können. Fragen also, für die w-w-w ja einst erfunden wurde …
Jesus kann nicht aus oder vom Himmel kommen. Jesus ist der Name des Körpers von Christus. Und der Himmel ist das goldene Zeitalter, welches hier auf Erden ist. Aber kaum jemand kann das wirklich verstehen. Oder meintest du die Seelenwelt…