Jesus - unconditional love?

Liebe Petra,

Karl Heinz meint mit dem sexsüchtigen und mordenden Propheten Mohammed und versucht mit Jesus einen makellosen Gegenentwurf hinzustellen.

Gruß
Hardey

Diese deine Meinung, ob fundiert oder nicht, hat nichts mit
der Frage zu tun. Der Seitenhieb ist schlichtweg überflüssig.

Doch, sie setzt den Standpunkt, i.e., den Topos von Jesus, in Perspektive.

  1. Jesus war nicht die die esoterische Überperson, sondern
    wurde als Mensch geboren, dem ein guter Wein schmeckte, der
    gerne mit seinen Freunden in gemütlicher Runde zusammen saß
    und feierte und dem zwischendrin eben auch mal der Kragen
    platzte, worauf er sich eben heftig ausdrückte.

Als esoterische Uberperson habe ich ihn nicht gesehehn, sondern einfach als „Uberperson“. Und Selbstkontrolle finde ich schon wichtig, Bsp. Gandhi, da hat’s ja auch immer „gefunzt“

  1. Die Evangelien wurden etwa 2 Generationen nach Jesu Tod
    aufgeschrieben. Wenn ich dich nun frage, mit welchem Wortlaut
    dein Großvater die Brautrede deiner Eltern hielt, dann
    bekommst du vielleicht einen Eindruck dafür, wie gesichert die
    Überlieferungen der Reden Jesu sind.

Das Flusterpost-Dilemma kenn ich schon, aber um bei solch drakonischen Ausdrucken anzukommen, gehort sich schon einiges;
a la wo Rauch da Feuer, oder so aehnlich.

  1. Die Evangelien (und auch die Briefe) sind nicht als Werke
    eines Chronisten zu verstehen. Sie haben eine politische
    Botschaft, sie sind, überspitzt formuliert,
    Propagandaschriften. Vielleicht lag es im Interesse der
    Autoren, mal eben auch ein wenig Angst und Druck zu
    verbreiten.

An die klammere ich mich, um mein Jesusbild aufrecht zu erhalten.

Hi Karl Heinz.

Wie soll ich dir das erklären?
Es gibt solche und Solche. Es gibt Leute, die glauben, jedes
Wort, Wort für Wort, genau so wie es in der Bibel steht, sei
auch genau so wahr und real und haargenau so gemeint, wie es
dort steht, und kann auch keinen anderen Sinn haben.

Zu diesen Leuten gehöre ich nicht, ich gehöre zu den Leuten,
die denken, dass die Bibel interpretiert werden muss, um Sinn
zu machen, und dass man dabei beachten muss, dass die Leute
damals nicht auf dem selben Stand wie wir waren, ja in einer
anderen Welt lebten, denn die Bibel wurde für diese Leute
geschrieben und nicht für die modernen Menschen von heute.

Bist du stringend in deiner Anwendung von interpretieren? Wie z.B. StVO? STOP eher als langsam heranpirschen anstelle von zum vollen Halt kommen, u.ae.?

Mein Jesus-Topos ist Makellosigkeit gepraegt,

Tach Karl-Heinz,
was Du von Mohammed denkst, ist mir im Augenblick mal egal,
denn es betrifft mich nicht.
Doch was Dein Jesusbild (wieso ist das eigentlich ein
„Topos“?) betrifft, verrätst Du Dich schon im ersten Satz:
Esganzen Text und nicht nur einzelnen Stellen.
Dann würdest Du nämlich feststellen müssen, daß Dein Bild ein
Idealbild ist, welches eher Deinen Bedürfnissen entspringt als
dem historischen Leben Jesu.

Eben, dieses Idealbild hege und pflege ich, ohne jeh die Bibel gelesen zu haben (ausser halt was wir im Reli-Unterricht hatten)
Mein Jesusbild ist daher vor allem deduktiv.
Ich kenne Las Casas, Franz von Assisi usw. usw.
Ich habe das Bsp. von „Christen“ throughout history; von deren vorbildlichen Verhalten, Institutionen wie die Kirche und deren vorbildliches Verhalten, und dann naturlich das Jesusbild aus’m „Tefau“
Also meinte ich, wenn dies alles ja so gut ist, dann muss dat Original also auch so sein.

Liebe Petra,

Du hast, fürchte ich, Karl-Heinz nicht so richtig verstanden.
Mit dem sexsüchtigen und tötenden Propheten hat er nicht Jesus gemeint, sondern Mohammed.

Ich weiß, Du bist nicht meine liebe Petra - lass es dennoch so stehen.

Gruß - Rolf


die Unterhaltung wird doch langsam albern. Wie kommst du auf Straßenverkehrsordnung? Und was hat die bitte mit Interpretieren zu tun? Es ist festgelegt, dass man beim STOP Schild zu halten hat.

lg
Kate

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

wenn ich „die Kiche und ihr vorbildliches Verhalten“ lese, wittere ich trotz meiner grundsätzlichen Kirchenfreundlichkeit Ironie…

Aber wenn du das ernst meinst: Wieso, wenn dir dein Jesus-Bild schon so wichtig ist, belässt du es bei Informationen aus mindestens dritter Hand (ich sehe die Bibel jetzt mal als zweite Hand).
Christen sind so toll, also muss Christus auch toll sein? Soll ich dir eine Liste mit nicht-tollen Christen aufstellen, projizierst du das dann auch auf dein Jesus-Bild? Das verstehe ich nicht. Ok, es heißt ja „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“ oder ähnlich, aber zu erkennen, welches die richtigen Früchte sind und welches nicht, geht das, ohne sich zumindest mal ein bisschen mit dem Bild vom Baum beschftigt zu haben? Ich fürchte nein…

Oder kurz, was spricht dagegen, wenn man sich schon intensiv mit Weltreligionen auseinandersetzt und Diskussionen darüber beginnt, zumindest die grundlegenden Texte selbst zu lesen? Dann verändert sich möglicherweise dein Jesus-Topos, aber ich vermute, das wäre es wert.

Ehrlich interessierte Grüße
Sonja

Eben, dieses Idealbild hege und pflege ich, ohne jeh die Bibel
gelesen zu haben (ausser halt was wir im Reli-Unterricht
hatten)
Mein Jesusbild ist daher vor allem deduktiv.
Ich kenne Las Casas, Franz von Assisi usw. usw.
Ich habe das Bsp. von „Christen“ throughout history; von deren
vorbildlichen Verhalten, Institutionen wie die Kirche und
deren vorbildliches Verhalten, und dann naturlich das
Jesusbild aus’m „Tefau“
Also meinte ich, wenn dies alles ja so gut ist, dann muss dat
Original also auch so sein.

Lieber Karl Heinz

Diese deine Meinung, ob fundiert oder nicht, hat nichts mit
der Frage zu tun. Der Seitenhieb ist schlichtweg überflüssig.

Doch, sie setzt den Standpunkt, i.e., den Topos von Jesus, in
Perspektive.

Ach so, du setzt dein subjektives Bild von Jesus mit deinem subjektiven Bild von Mohammed ins Verhältnis. Gut, daran ist nichts auszusetzen.

  1. Jesus war nicht die die esoterische Überperson, …

Als esoterische Uberperson habe ich ihn nicht gesehehn,
sondern einfach als „Uberperson“. Und Selbstkontrolle finde
ich schon wichtig, Bsp. Gandhi, da hat’s ja auch immer
„gefunzt“

Touché! Esoterisch war ein völlig überflüssiges und noch dazu unsinniges Adjektiv. Gäbe es eine Editierfunktion für alte Beiträge, ich würde sie nun benutzt haben.

Doch ein kurzer Ausflug zu Gandhi: Bist du dir sicher, dass dein Gandhi-Bild so ist, wie er war oder so, wie du denken sollst, wie er war? Ich werde mich hüten zu bestreiten, dass Gandhi einer der großen Menschen des letzten Jahrhunderts war und seine Ideen sind in jedem Fall wert, immer wieder bedacht zu werden. Im Vergleich zu den anderen war er zwar vielleicht eine „Überperson“, aber wer nur genau hinsieht, der findet schon den einen oder anderen Flecken auf dem weißen Umhang: Zeitgenössische Kritiker sprechen von Gandhi als einer sehr machtbewussten bis hin zu machtbesessenen Persönlichkeit, die ausgesprochen selbstbewusst, ja beratungsresistent war. Jedoch die kritischen Meinungen drangen nicht durch, das heutige Bild Gandhis prägen seine eigenen und die Überlieferungen seiner Anhänger. Wer weiß, vielleicht ist Gandhi nur deswegen der Held, weil er zum rechten Zeitpunkt starb. Was ich sagen will: Gandhi und seine Entourage haben tüchtig an seinem eigenen Denkmal geschnitzt. Ich bin mir sicher, dass er auch mal auf den Tisch schlug und seinen Mitstreitern grob über den Mund fuhr.

So wie Jesus.

  1. Die Evangelien (und auch die Briefe) sind nicht als Werke
    eines Chronisten zu verstehen. Sie haben eine politische
    Botschaft, sie sind, überspitzt formuliert,
    Propagandaschriften. Vielleicht lag es im Interesse der
    Autoren, mal eben auch ein wenig Angst und Druck zu
    verbreiten.

An die klammere ich mich, um mein Jesusbild aufrecht zu
erhalten.

Ehrlich, möchtest du einen Jesus der jederzeit fromm und brav die Contenance behält und die ganze Zeit das personifizierte Raffael-Altarbild ist? Warum ist Gott dann als Mensch auf die Welt gekommen, wenn dieser Mensch dann nicht Mensch, sondern Übermensch ist? Mir ist ein Jesus lieber, der lacht und leidet, trinkt und hungert, der mal glücklich ist, aber auch mal wütend. Mein Jesus hat auch einmal Bauchschmerzen, er liebt sein Lammsteak im Kreise seiner Freunde und er ist froh, wenn auf dem Fußweg von Kapernaum nach Nazareth mal nicht die Sonne brennt. Gott ist Mensch geworden, Mensch mit allem drum und dran, sonst hätte das Ganze doch keinen Sinn gemacht.

Gruß
Hardey

Lieber Karl Heinz

Ehrlich, möchtest du einen Jesus der jederzeit fromm und brav

die Contenance behält und die ganze Zeit das personifizierte
Raffael-Altarbild ist? Warum ist Gott dann als Mensch auf die
Welt gekommen, wenn dieser Mensch dann nicht Mensch, sondern
Übermensch ist? Mir ist ein Jesus lieber, der lacht und
leidet, trinkt und hungert, der mal glücklich ist, aber auch
mal wütend. Mein Jesus hat auch einmal Bauchschmerzen, er
liebt sein Lammsteak im Kreise seiner Freunde und er ist froh,
wenn auf dem Fußweg von Kapernaum nach Nazareth mal nicht die
Sonne brennt. Gott ist Mensch geworden, Mensch mit allem drum
und dran, sonst hätte das Ganze doch keinen Sinn gemacht.

Da ich nicht glaube, dass Jesus gottlich o.ae. ist, sondern ein ganz normaler Kerl, find ich das Jesus-Topos halt so doll.
Denn nicht durch gottliches oder andere tranzendentale Einflusse war Jesus so makellos, sondern aus sich selbst heraus. Ergo, ein Mensch hat grundsatzlich das Potential gut zu sein=wie Jesus zu sein.
Daher mein Hang am Jesus-Bild, welches in der Tat subjektiv ist; das des anderen aber meine ich objektiv zu wissen.