Servus,
die Arbeiter sind auf den Inseln und Rigs weitgehend abgeschafft.
Zuerst durch englische, norwegische, deutsche, polnische Ingenieure, seit einiger Zeit durch ungarische, rumänische, indische, kasachische Ingenieure - die hervorragend ausgebildeten indischen Spezialisten bekommen z.B. Gehälter in der Gegend von 500 € plus Unterkunft und Auslöse, der Rest bleibt bei dem „Bodyshop“ hängen, der sie vermittelt.
Die paar Arbeiter, die man noch braucht, kommen aus aller Herren Länder, je billicher desto besser. Und wenigstens einen Gesellenbrief, Facharbeiterbrief oder Vergleichbares in je einem Metall- und einem Elektrohandwerk sollten sie schon haben, außerdem Englisch fließend, und wer ein gültiges Zertifikat über ein Offshore-Sicherheitstraining auf den Tisch legen kann und nicht erst erwerben muss, hat von vornherein die besseren Karten.
Besondere Einsätze, z.B. eine Inbetriebnahme Offshore, bringen ganz leckere Löhnung - wenn einer für einen Tagessatz von 2 k€ arbeitet (Zwei Schichten zu 12h, Siebentagewoche), können schon mal 200 - 300 €/d bei ihm selber hängen bleiben. Aber dafür muss einer schon „alles“ können, und zwar gänzlich auf sich gestellt, ohne Anweisung oder Kapo; ganz abgesehen von den notwendigen persönlichen Eigenschaften. Fest eingestellt wird man auch dann aber nicht von den Eigentümern oder deren Auftragnehmern, sondern von Dienstleistungsunternehmen, an die man auch erstmal rankommen muss - in Konkurrenz zu Teams aus den Ländern, die heutzutags die Fremdenlegion beschicken.
Die Verkäufer von Adresslisten, die sich heute an Not und Gutgläubigkeit gesundstoßen, bauen auf die Legende der „Cowboyjahre“ auf Ekofisk 1969-1975, als jeder, der schon mal einen Schnorchel zwischen den Zähnen gehabt hatte, als Taucher engagiert wurde - die Zahl derjenigen, die das mit dem Leben oder unheilbaren schweren Schäden bezahlt haben, ist nicht genau bekannt, weil alles schnell gehen musste, so dass nicht immer Zeit war, ordentliche Logbücher zu führen… Von den damals in der Tat dramatisch hohen Löhnen haben sehr viele übrigens nichts gehabt, weil Kontrollverlust (und damit haltlose Spekulationsgeschäfte, unkontrollierte Prasserei etc.) zu den typischen Folgeschäden der damaligen Taucherei gehört.
Schöne Grüße
MM