Job gefunden,Arbeitsamt legt uns steine auf d.weg!

hallo leute, ich hoffe ihr könnt mir ratschläge geben!

mein mann ist seit anfang des jahres arbeitslos gemeldet, bezieht aber keinerlei hilfe bzw. arbeitslosengeld, weil er davor selbständig war.
Ausserdem ist er seit ca. 8 jahren durch leukämie chronisch erkrankt. er hat letztes jahr bezüglich seiner erkrankung einen schwerbehinderten ausweis mit einem grad von 100% erhalten. was ihm allerdings bislang, so gut wie gar nichts gebracht hat, weil er (gott sei dank) weder geistig noch körperlich eine behinderung hat.
bei einem beratungsgespräch im agentur für arbeit hat man uns anfang des jahres empfohlen, bei der rentenversicherung wegen einer erwerbminderungsrente einen antrag zu stellen, letzendlich war das auch nur zeitverschwändung, denn das ganze wurde abgelehnt, weil er eben voll und ganz arbeitsfähig ist.
das arbeitsamt war uns bislang auch keine grosse hilfe, bis auf den vorschlag, dass die ihm einen lkw führerschein zahlen, falls er eine fahrerstelle findet die ihm danach auch eine übernahme sichert. ausserdem hieß es auch, dass mein mann von seiner behinderung bei einem arbeitgeber nichts erwähnen muss… denn behinderte personen sind eher schwer vermittelbar. viele arbeitgeber zahlen lieber eine strafgebühr als dass sie einen behinderten menschen einstellen, hieß es.
aufgrund des gespräches hat er sich intensiver auf die suche nach einer fahrerstelle gemacht und zufällig ist er nach langer suche durch einen bekannten, bei einer bäckereikette gelandet die ihn sicher die einstellung als fahrer garantiert hat aber natürlich nichts von seiner behinderung erfahren hat.
die freude war natürlich sehr gross, denn endlich hatte er nach ganzen 10 monaten eine stelle… durch die tiefe zeit die wir mitmachen mussten war das für uns wie ein sechser im lotto! erst haben wir unseren laden dann vor kurzem unsere wohnung wg. der finanziellen situation verloren. ausserdem bin ich im 9. monat schwanger und wir müssen zwecks umzug bis zum 15 oktober unsere wohnung leer räumen.
nun zurück zu dem eigentlichen problem…
der zukünftiger teamleiter von der firma hat anfang der woche mit dem arbeitsamt sich in verbindung gesetzt und wollte, dass wie besprochen der 7,5 tonner führerschein gefördert wird. ein ansprechpartner bei der agentur meinte, dass so eine aussage, was den führerschein angeht niemals einer getroffen hat und dass sowas nicht gemacht werden kann… bei einem zweiten gespräch hieß es dann, dass es doch geht, aber erst mit dem vorgesetzten abgeklärt werden müsste, wg. dem kontingent was in diesem jahr schon verbraucht ist. gestern hat mann ihn erneut angerufen und ihm gesagt, ob er denn überhaupt wüsste auf wen er sich da einlässt, denn der mensch den er da einstellen möchte sei schwerbehindert! ja, genau diese aussage hat einer beim arbeitsamt getroffen, jemand der einen strengsten schweigepflicht hat!
aufgrund dieser aussage hat der zukünftige teamleiter gestern schockiert bei meinem mann angerufen und ihn gefragt ob er den tatsächlich behindert ist?! mein mann musste notgedrungen sagen, dass er ihn doch gesehen hat und das bei ihm alles soweit passt. wir sind dann gestern direkt nach dem telefonat trotzt nach den öffnungszeiten, mit der hoffnung dass evtl. noch jemand da ist zum arbeitsamt gefahren. mein mann war auf 180 und wollte sofort den vorgesetzten sprechen. nach wenigen minuten durften wir zu ihm und haben die situation geschildert. der herr war völlig schockiert und wusste nicht wie er sich entschuldigen soll. er meinte, „wenn es sein muss binde ich mir meine kravatte um und fahre pers. zu ihrem arbeitgeber und rede mit ihm“, damit er den job doch noch bekommt. der führerschein war nach dem gespräch auch gesichert. und wenn alles schief läuft würde er ihm arbeitlosengeld 2 anbieten!!! bislang hatte er keinen anspruch darauf, weil er selbsständig war??! wir sind soweit verblieben, dass mein mann selber erstmal mit seinem teamleiter spricht und er danach auch gerne dahin fahren darf.
Sein Teamchef wiederum hat uns heute die aussage gemacht, dass er etwas perplext ist und das ganze gerne wiederum mit seinem direkten vorgesetzten besprechen muss bevor er eine entscheidung trift. es wird sich also in den nächsten tagen entscheiden, ob er die stelle doch noch bekommt oder nicht. das vertrauen ist jetzt natürlich gebrochen da er es durch andere erfahren hat, was ja eigentlich nicht sein müsste. denn die behinderung müsste und wäre von uns nie erwähnt worden.

unser grosses problem und die frage ist nun, was können wir nun gegen das arbeitsamt unternehmen, wenns doch nicht klappen sollte?! haben wir eine möglichkeit dagegen zu klagen und denkt ihr dass es uns was bringen wird?!! weil unkosten können wir uns momentan nicht leisten wie ihr aus unserer situation rauslesen könnt.

ich danke im voraus für euren gedult und eure antworten.

Guten Tag.
Als erstes, Arbeitslosengeld 2 können sie jederzeit beantragen, denn dort ist es egal was Sie vorher beruflich gemacht hatten, es wird dort nur geprüft, was für Einkommen Sie zurzeit haben und ob dadurch eine Hilfebedürftigkeit besteht.

Wenn der Teamleiter das Ihnen versprochen hatte, dann msste dies auch im PC vermerkt worden sein. Sie haben das Recht die Vermerke, die nach den GEsprächen immer geschrieben werden im PC, zu lesen.

Ansonsten können Sie gern zum Anwalt gehen und sich dort beraten lassen, sollte Ihr Einkommen so gering sein, das Sie nicht selber einen Anwalt bezahlen können , so kann man Prozeßkostenbeihilfe beantragen. Ein Anwalt kann Sie darüber beraten.

Sollte der teamleiter nicht zu seinem Wort stehen, dann soltlen Sie zum nächsten höheren Vorgesetzten sprechen und zur Not mit der Presse etc. drohen

Mit freundlichen Grüßen

Hallo,
ich glaube nicht, dass Ihr etwas gegen das Arbeitsamt unternehmen könnt, weil ihr ja beweisen müsstet, dass der Sachbearbeiter falsch gehandelt hat. Außerdem hilft Euch das ja auch nicht wirklich weiter. Sprecht doch nochmals mit dem Arbeitgeber. Erklärt ihm nochmals, warum die Schwerbehinderung verschwiegen wurde. Ihr könntet ihm auch anbieten, auf die Schwerbehinderteneigenschaft zu verzichten (das macht man durch eine schriftliche Erklärung an das Versorgungsamt). Die andere auch für den Arbeitgeber vorteilhafte Möglichkeit wäre, dass die Schwerbehinderteneigenschaft bestehen bleibt. Dann könnte man für den LKW-Führerschein und evtl. sogar für einen LKW beim Integrationsamt einen Zuschuss beantragen. Auf die Zusage des Arbeitsamtes ist man da nicht angewiesen.
Mit freundlichen Grüßen
Ibgrid Primke
Lasst Euch mal bei Eurer örtlichen Fürsorgestelle (bei der Stadt- bzw. Kreisverwaltung) beraten.
Ich hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen

Hallo,
von Eurem Problem war ich ebenfalls völlig erschrocken. Natürlich ist alles Recht auf Eurer Seite, denn das hätte es niemals geben dürfen. Natürlich kann man dagegen klagen. man bekommt Recht gesprochen in der Weise, dass man erfährt, der Mitarbeiter der Arbeitsagentur hat einen Fehler begangen. Vielleicht bekommt dieser dann so in 2 Jahren dafür sogar noch eine Abmahnung! UND? Was hat das Euch geholfen? Euch kann nur helfen, Ruhe zu bewahren und im ruhigen Gespräch mit Arbeitsagentur und Betrieb eine Lösung zu finden. Die Agentur muss bestrebt sein, dass die Sache nicht ans Fernsehen oder in die BILD-Zeitung kommt. Sie kann auf Grund der entstandenen Situation dem Arbeitgeber als Ausnahme eine höhere oder längere Förderung gewähren, damit die Einstellung für den Arbeitgeber lukrativ wird. Wenn alles nicht klappen sollte, dann würde ich alles ganz sauber in die Öffentlichkeit bringen, mit den Namen der Mitarbeiter des Arbeitsamtes. Auf Grund des öffentlichen Druckes muß man dann eine Lösung finden! Viel viel Glück