Jobangebot und Veränderung - was ist zu beachten?

Hallo Leute

Ich stehe gerade vor einer schwerwiegenden Entscheidung und möchte mir von dem einen oder anderen vielleicht einen kleinen Tipp holen :smile:

Kurz meine Situation
Ich bin in einer leitenden (leidenden :wink: ) Tätigkeit im Unternehmen. Von Anfang an dabei und habe eigentlich die komplette Verantwortung mit Kundenkontakt, Präsentationen, Ausschreibungen, Angebote…
Das Gehalt ist bei Gott nicht berauschend aber das Klima ist super und ober mir nur mehr der Boss.
Das ganze hat einen familiären Charakter und früher oder später wurde mir bereits ein Geschäftsführer in Aussicht gestellt.

Nun die Bombe:
Über einen Freund habe ich erfahren, das ein großes Unternehmen (~50 Mio Umsatz) Interesse an mir hat (geschäftliche Beziehung zwischen den beiden Unternehmen) und ob ich mir was vorstellen könnte. Anfangs fand ich den Gedanken absurd doch mittlerweile habe ich die Chance erkannt und bin „verwirrt“. Der Chef hat mich heute persönlich angerufen und mich für morgen eingeladen.
Bin hier mehr oder weniger eine eigene Abteilung und direkt unterm Chef - also kein Rückschritt.

Ich bin am durchdrehen und weiß nicht was ich machen soll - das eine ist wie eine Familie - das andere wie ein unglaubliche Chance.

Wart ihr schon einmal in dieser Situation ? Könnt ihr mir Tipps geben ?

Was sollte ich beachten und abwägen? Wo könnten Gefahren lauern und was darf ich in der Situation nicht machen?

Bin Mitte zwanzig als kleine Info (falls das von Bedeutung ist)

Ich freue mich sehr auf euer Feedback

Viele Grüße

Wild

Wart ihr schon einmal in dieser Situation ? Könnt ihr mir
Tipps geben ?

Hallo,

einen Rat pro oder contra möchte ich Dir aus der Ferne nicht geben, dazu müsste man ja auch viel mehr wissen.

Ich war mal in einer ähnlichen Situation und habe es mit einem älteren Freund besprochen. Der riet mir damals, mal mit meinem Chef ein vertrauliches Gespräch zu führen und mal die Perspektiven in der Firma durchzusprechen und dabei auch zu sagen, dass jemand Interesse hat.

Immerhin ist man dann ja in einer sehr guten Position - die muss man ja nicht zu sehr rauskehren.

Na ja, ich habe es damals nicht gemacht und habe die große Chance ergriffen. Nach 3 Jahren stellte sich aber heraus, dass es doch nicht die große Chance war und ich habe im Nachhinein bedauert, dass ich dieses Gespräch nicht geführt hatte.

Aber bitte: das ist meine Geschichte, die mit Deiner nichts zu tun hat.

Alles Gute und viel Glück

PW

Ich bin in einer leitenden (leidenden :wink: ) Tätigkeit im
Unternehmen. Von Anfang an dabei und habe eigentlich die
komplette Verantwortung mit Kundenkontakt, Präsentationen, Ausschreibungen, Angebote…

Das heißt, weitere Veränderungen, eine Weiterentwicklung ist kaum zu erwarten.

aber das Klima ist super und ober mir nur mehr der Boss.

Hört sich gut an.

später wurde mir bereits ein Geschäftsführer in Aussicht gestellt.

Wie konkret ? Mit welchen Befugnissen ?

Ich bin am durchdrehen und weiß nicht was ich machen soll -
das eine ist wie eine Familie - das andere wie ein unglaubliche Chance.

Wenn Du Dich beruflich entwicklen willst, mußt Du Dich bewegen, in jeder Beziehung. Neue Aufgaben, neue Leute, neue Verantwortung.

Wart ihr schon einmal in dieser Situation ? Könnt ihr mir Tipps geben ?

Ich würde mich einer Veränerung offen zeigen, trotzdem das neue Angebot sorgfältig prüfen. Wenn Du Karriere machen willst, wirst Du Risiken eingehen müssen.

Bin Mitte zwanzig als kleine Info (falls das von Bedeutung ist)

Wenn Du es jetzt nicht machst, wann dann ?

Hallo,

Na ja, ich habe es damals nicht gemacht und habe die große
Chance ergriffen.

Watt denn nu?

Nach 3 Jahren stellte sich aber heraus, dass
es doch nicht die große Chance war und ich habe im Nachhinein
bedauert, dass ich dieses Gespräch nicht geführt hatte.

Ich verstehe nur Bahnhof.

Hallo,

Danke für euer Feedback.

Anbei noch ein paar Anmerkungen meinserseits

@Nordlicht:
Eine Veränderung ist doch zu erwarten da ich jetzt viele Projekte habe und dann plötzlich 3 fixe „Auftraggeber“ (Firmen im Verbund). D.h. ich kann mich komplett auf eine Sache konzentrieren und diese stetig weiterentwickeln. Daher ist schon eine Veränderung zum Guten in meinen Augen gegeben da ich weniger Druck und mehr Liebe ins Detail stecken muss.

Zu Geschäftsführer/Gesellschafter
Naja Anteile und alle Möglichkeiten in diesem Zusammenhang stehen - jedoch wird mir logischerweise nie das Unternehmen gehören da nur ein Idiot seine Anteile einem Mitarbeiter einer guten Firma schenkt. Also bin ich eher Zwerggesellschafter - und in einem Kleinbetrieb nicht sooo spannend und aussichtsreich :smile: dafür aber umso stressiger.

Risiko
Ja das ist klar - war damals beim Aufbau auch ein Risiko und ich bin es eingegangen. Nur mittlerweile habe ich IMHO bald den zenit erreicht - klar man lernt nie aus aber von der Karriere geht’s bald nicht mehr weiter. Dann tut sich nur mehr was wenn die Firma massiv wächst.
Wenn ich darann denke dass ich in Europa unterwegs bin, gewisse Budgets verwalte und auf Augehöhe mit meinem Jetzigen Chef (ich wäre derjenige zu dem er kommen würde in diesem Unternehmen :wink: ) - die finanziellen Aspekte lasse ich mal unerwähnt :smile:

@polweiler
Das Problem ist, hier hilft kein Gespräch - Mein Chef kann keine Kunden und Projekte innerhalb der EU erfinden, nur damit ich ein wenig in die Welt komme. Un bez. FInanzen würde er sich vermutlich den Finger abschneiden als mir diese Summe zuzugestehen. Viele Bewerber haben deshalb abgetankt - lt Boss waren es mangelnde Bereitschaft für gewisse Tätigkeiten aber ich bin draufgekommen das die Leute lieber Arbeitslos wären als für so etwas zu arbeiten (Klar mit Familie und Verantwortung ist das halt auch nicht mehr so einfach)

Das familiäre Verhältnis ist mir mittlerweile zum Verhängnis geworden bild ich mir ein. So viele Sachen nur aus „Nächstenliebe“ das man selbst dabei eigentlich auf der Strecke bleibt. Da kann so eine Konzernathmosphäre sich für klare Grenzen Sorgen und dort wären meine aktuellen Überstunden vermutlich eine Jahressensation (und bezahlt :smile: ) Bei mir ist es mittlerweile Routine - klar kommt jetzt Weihnachten und dann gibt’s halt wieder eine kleine Motivation aber ich weiß nicht ob das reicht.

@ Jamsin
Er meint, dass er die Chance ohne vorheriges Gespräch mit dem jetzigen Arbeitgeber ergriffen hat. Jedoch war die neue Arbeit nicht so toll und er hat es bereut.

Wurde gestern angerufen dass ich heute gefälligst mal antanzen soll :smile: Bin schon sehr gespannt und nervös wie schon lange nicht mehr.

Aber andererseits bin ich vielleciht zu euphorisch und übersehe einen ASpekt? Wenn ja bitte um Aufklärung - lange habe ich nicht mehr Zeit :smile:

Viele Grüße
Wild

Ich verstehe nur Bahnhof.

Hi,
tschulligung: ich habe den Rat nicht befolgt und habe kein Gespräch mit dem Chef geführt und die „Traumstelle“ angenommen.

Kann man es so verstehen?

Gruss

PW

Hallo,

Also ich hatte gerade ein zweistündiges Gespräch mit der Führungsetage und ich habe folgendes Fazit:

Wann wenn nicht jetzt?? *

Tätigkeit ist gigantisch (gewaltige Budgetverantwortung), Gehalt, Firmenauto aus Ingolstadt, und einen Vertrag ohne halsabschneiderische Überstundenpauschale (*grrrr* - um Mitternacht nach Hause gehen und wissen dass jeder Hilfsarbeiter über den Stundenlohn lachen würde ist nicht besonders angenehm).
In meinem Unternehmen sehe ich mich dort in ca. 10 Jahren - wer wollte nicht schon mal in die Zukunft reisen?

Die Frage - wie kündige ich richtig? Ich habe als leidender :wink: Angestellter 6 Monate Frist - will aber im Jänner anfangen. Die Firma schuldet mir nichts mehr und umgekehrt. (Verzichte gerne auf das was noch offen sein sollte) Habe ich da eine Chance oder muss ich die zeit absitzen? Sechs Monate als Geächteter ist ja nicht zumutbar :frowning:

Viele Grüße
rastloses Wild :wink:

*© Nordland

Emotionen außen vor lassen
Ich persönlich würde sämtliche Emotionen außen vor lassen, und versuchen, rationell zu entscheiden.

Alte Firma:
-scheinbar sicherer Job
-beruflicher Umzug scheinbar nie notwendig
-schlechtes Gehalt

Neue Firma:
-falls Du Karriere machen möchtest, evtl. öfter Umzüge weit weg nötig
-Risiko des Rauswurfs in der Probezeit
-super Bezahlung

Ich würde mir also überlegen: Was möchte ich im Leben erreichen?
Möchte ich bald Kinder bekommen, ist evtl. der jetzige Job besser (dann aber nachverhandelt bezüglich Überstunden).
Möchte ich erstmal 5 Jahre karriere machen und Kohle verdienen, ist der neue Job dramatisch besser.

Viel Glück!

Die Frage - wie kündige ich richtig? Ich habe als leidender :wink:
Angestellter 6 Monate Frist - will aber im Jänner anfangen.

Das wird schwierig. Wenn die alte Firma nicht mitspielt, keine Chance. Offenes Gespräch mit dem jetzigen Chef mit dem Ziel des Aufhebungsvertrages, eine andere Möglichkeit sehe ich nicht

Hallo

Sehe ich mittlerweile anders.
Ich werde im ersten Schritt die Hand reichen. Mitarbeiter bestmöglich vorbereiten und schulen und mit Rat und Tat zur Seite stehen - ABER KEINE 6 MONATE. Sollte mein AG komplett durchdrehen und mir alles wegnehmen (Handy, Auto usw.) ist die Sache eh gelaufen.

Glaube kaum dass es für die Firma sinnvoll ist, einen demotivierten Abteilungsleiter in der Runde zu haben. Sollte für die Mitarbeiter doch ein Vorbild sein und der Firma zuliebe spiele ich keine heile Welt.

Des weiteren bin ich NICHT zu Erfolg sondern lediglich zu bemühen verpflichtet. Ich habe der Firma Projekte in fünfstelliger Höhe gebracht nur durch meinen (UNBELOHNTEN) Einsatz in der Freizeit und Wochenenden. Daher ist mein Schuldbewusstsein momentan etwas verreist (Ich glaube Karibik).

Also mittlerweile ist das „Nichterscheinen am Arbeitsplatz“ eine Option für mich. Überstunden wurden mir nie bezahlt und Urlaub mit rechtswidrigen Tricks abgeluchst. Also bleibt nur die Frage nach Schadenersatz und der Schaden muss erst mal bewiesen werden. Rein rechnerische Theorien (Wir wollten X Projekte machen, insgesamt Summe Y, da nichts daraus wird fordern wir das ein) reichen da nicht aus. Das ist für mich in der Baubranche denkbar (Leiter springt ab, Unternehmen muss Strafzahlungen für Verzug leisten).

Naja ich werde das schon machen - lasse mir aber gerade noch die möglichen Konsequenzen „auswerten“ und sobald ich da Gewissheit habe, hoffe ich natürlich auf eine faire Lösung für beide Seiten.

Erfahrungen Willkommen :smile:

Grüße

P.S.: bin aus einem Traum erwacht bzw. musste die Rosa Brille abnehmen und es ist wahrlich nicht alles Gold was glänzt und deshalb etwas verärgert wenn ich deshalb noch einen ordentlichen finanziellen Schaden habe… :frowning: