Also, da hier noch niemand ein Brett für Volkszählungen eingerichtet hat, poste ich meine neue Geschichte über Joseffele hier:
Der Besuch eines Kaffeehauses eignet sich nicht nur zur zum Genuß von Kaffee und Mehlspeisen und dem Lesen der verschiedensten Tageszeitungen. Es ist auch ein geeigneter Ort um über Sinn und Unsinn des Lebens und von Einrichtungen wie z. B. der Volkszählung nachzudenken. Manchmal können einem dabei auch andere Gäste unbewußt zu Hilfe kommen. Gestern traf ich Joseffele im Kaffeehaus, aber irgend etwas war anders. Statt Zeitungen stapelten sich seltsam bürokratisch anmutende Zettel um ihn herum.
„Servus Herbertele“ begrüßte er mich, „ich komme einfach mit den Fragen der Volkszählung nicht zurecht…“
„Servus, ich helf Dir gerne…“ etwas sagte mir, daß das ein Fehler war.
„Zuerst, die Frage nach dem Haushaltsvorstand.“
Ich nahm mir den Zettel. „Wer hat bei dir das Sagen im Haushalt?“
„Du meinst, wo meine Hemden usw. hinkommen? Das ist die Haushälterin
meiner Mutter, Frau Valentina, die hin und wieder bei mir nach dem Rechten sieht.“
Da nichts entsprechendes anzukreuzen war, schrieb ich ‚Frau Valentina‘.
„Religion hast Du auch freigelassen.“
„Dadaist!“ sagte Joseffele nach kurzem nachdenken.
„Ich bitte dich, Dadaismus ist doch keine Religion, das ist doch nicht einmal eine gescheite Philosophie.“
„Keiner weiß was DADA ist, außer dem großen DADA, und der sagt es uns nicht“
„Joseffele, Joseffele, Dada ist doch keine Gottheit, allerhöchstens eine Witzfigur.“
Da begann er aus dem ‚Dada Unsinn‘ zu rezitieren. Um mir das zu ersparen trug ich ‚Dadaismus‘ ein.
„Umgangssprache?“
„Weanarisch mid laichtem ungorischem Okzend“
Ich ließ das ‚laichtem‘ weg – wäre sich ohnehin nicht ausgegangen…
„Und Dein Beruf?“
„Naja, ich kümmere mich um die Computer in unserer Firma.“
„Hmm, etwas genauer… was hast du beispielsweise gestern gemacht?“
„Mäuse geputzt – du weißt ja wie das so passiert. Unser Chef hat gemeint, seine Maus wäre kaputt, da hab ich sie geputzt, und da wollten das dann alle von mir.“
Ich trug ‚Mäuseputzer‘ ein.
Wir entschieden uns die restlichen Fragen am nächsten Tag zu beantworten und beendeten den Tag mit einer Schachpartie.
Wir protokollierten sie Zug um Zug mit. Unser Protokoll werden wir in einem Schachmagazin veröffentlichen – auf der Witzseite.
Fortsetzung folgt vielleicht.
