Jospin draußen ?!

Nach den ersten Hochrechnungen scheint Jospin nur auf dem dritten Platz beim ersten Wahldurchgang gelandet zu sein, Jean Marie Le Pen auf Platz zwei. Das wäre wohl eine riesen Überraschung, oder ? Gibt es nun einen Rechtsrutsch in Frankreich ? Wenn es so kommt, wird Chirac wohl auf jeden Fall erneut Präsident, oder ?..

Grüße

Bernd

Ich sehe das auch so. Le Pen ist dem Normalbürger sicher ne Spur zu rechts. Ich denke, es ist fats sicher dass der alte Präsident bleibt. Eines zeigt das ganze nur. In Europa ruft man wieder nach dem großen starken Mann.

Ich sehe das auch so. Le Pen ist dem Normalbürger sicher ne
Spur zu rechts. Ich denke, es ist fats sicher dass der alte
Präsident bleibt. Eines zeigt das ganze nur. In Europa ruft
man wieder nach dem großen starken Mann.

vor allem scheint den franzosen scheissegal zu sein, dass ihr werter präsident offenbar ne menge dreck am stecken hat.

soviel zynismus ist schon erstaunlich. obwohl es in deutschland ja ähnlich aussieht.

Hi Lars,

vor allem scheint den franzosen scheissegal zu sein, dass ihr
werter präsident offenbar ne menge dreck am stecken hat.

Du musst auch die innenpolitische Situation in Frankreich sehen. Die Menschen da können nicht annähernd auf ein ähnliches Geflecht an Sozialleistungen zurückgreifen, und die Situation der „Ausländer“ da ist wesentlich verschärfter als wir das von uns hier kennen.

Keine Entschuldigung für Le Pen, aber vielleicht ein Ansatz?

soviel zynismus ist schon erstaunlich. obwohl es in
deutschland ja ähnlich aussieht.

Wie gesagt, Du scheinst keine Ahnung über die Zustände in Frankreich zu haben. Aber benenne doch mal ganz genau, was in Deutschland adäquat wäre?

Jana

Nach den ersten Hochrechnungen scheint Jospin nur auf dem
dritten Platz beim ersten Wahldurchgang gelandet zu sein, Jean
Marie Le Pen auf Platz zwei. Das wäre wohl eine riesen
Überraschung, oder ? Gibt es nun einen Rechtsrutsch in
Frankreich ?

Sehe ich nur begrenzt. Die Wahlbeteiligung war sehr niedrig. Ich denke mal vor allem die Linke war es, die nicht mobilisieren konnte. Jospin war wohl schlicht der falsche Kandidat.

Und es war wohl vor allem eine Protestwahl. Es war klar, dass keiner über 50% kommen würde, also konnte man seinen Protest ausdrücken. Konsequenzen würde es eh nicht haben (außer eben ein Zeichen setzen). Daher so viel Stimmen für LePen. Und hätte LePen 1% weniger und Jospin 1% mehr bekommen, wäre das keinem groß aufgefallen. Soll heißen: LePen war ja nicht gerade besonders stark (17% ist für die FN nicht bemerkenswert in Frankreich) sondern Jospin - aber auch Chirac - besonders schwach.

Wenn es so kommt, wird Chirac wohl auf jeden Fall
erneut Präsident, oder ?..

Sicher. Jetzt wird schon von 80% für Chirac gesprochen. Bezweifel ich mal. LePen wird jetzt keine Schwierigkeiten haben zu mobilisieren. Und den Protest - es besteht keine wirkliche Gefahr, dass LePen über 50% bekommen wird - kann man jetzt noch stärker ausdrücken.

Viele bürgerlichen Linke werden wohl jetzt für Chirac stimmen. Aber der linke Rand? Warum sollte er für Chirac stimmen, der eh sicher über 50% kommen wird. Nur um LePen zu drücken? Ich denke nicht, dass das ausreichen wird. Da bleibt man lieber zu Hause.

Also: eine schwache Wahlbeteiligung im zweiten Wahlgang mit einem 66:33 Sieg für Chirac tippe ich mal.

Und dann? Ist alles wie vorher. Die nächste Wahl läuft wieder anders. Der Unterschied nur: Frankreich kann sich jetzt weniger hämisch über Berlusconi oder Haider aufregen. Frankreich hat auch sein rechtsradikales Problem. Ist jetzt deutlich geworden, war aber auch schon vorher klar.

Konsequenz für Deutschland: Bei den vielen Siegen der Rechtsradikalen (Österreich, Italien, Dänemark, Frankreich - wohl nächste Woche Holland) in Europa - auch wenn sich die rechtsradikalen Parteien stark unterscheiden - wird der Druck in der CSU stärker werden, das Zuwanderungsthema wieder stärker anzusprechen.

Kann aber nach hinten losgehen.

Hi Lars,

vor allem scheint den franzosen scheissegal zu sein, dass ihr
werter präsident offenbar ne menge dreck am stecken hat.

Du musst auch die innenpolitische Situation in Frankreich
sehen. Die Menschen da können nicht annähernd auf ein
ähnliches Geflecht an Sozialleistungen zurückgreifen, und die
Situation der „Ausländer“ da ist wesentlich verschärfter als
wir das von uns hier kennen.

Bin in der Tat kein Frankreich-Spezialist. Aber nach dem, was ich unsern Medien entnehmen kann, hat Jospin massgeblich die Arbeitslosigkeit gesenkt und kann auf ein ordentliches Wirtschaftswachstum verweisen. Jeder Kanzler in Deutschland, der 1 Million Arbeitspläze schaffen würde, hätte vermutlich Narrenfreiheit und würde nicht so ein Debakel erleben.

Vor allem nicht, wenn sein Hauptgegner in seiner Zeit als OB von Paris offenbar eine unglaubliche Klüngelwirtschaft etabliert hätte. Ich verstehe nicht, wie es den Franzosen egal sein kann, dass ihr Prösident unter massivem Korruptionsverdacht steht.
(btw: Es ist mir auhc schleierhaft, wie die Italiener Berlusconi wählen konnten.)

Keine Entschuldigung für Le Pen, aber vielleicht ein Ansatz?

soviel zynismus ist schon erstaunlich. obwohl es in
deutschland ja ähnlich aussieht.

Wie gesagt, Du scheinst keine Ahnung über die Zustände in
Frankreich zu haben. Aber benenne doch mal ganz genau, was in
Deutschland adäquat wäre?

Naja, da gibt es sone Partei, die 16 Jahre lang den Knazler stellte. Nach seiner Abwahl fand man heraus, dass er schwarze Kassen unterhielt, auf die anonyme Spender Millionen einzahlten. Trotzdem ist der Mann noch ehrenwertes Parteimitglied. Und seine Partei schickt sich an, die nächste Wahl zu gewinnen. Auch in Hessen, wo dubiose Finanzgeschäfte mit geheimen Auslandskonten stattfanden und wenig bis gar nichts geklärt ist, obwohl der MP „brutalstmögliche“ Aufklärung versprach, erfreut sich die Partei nach wie vor grosser Beliebtheit.
Ihre Opponenten sind aber auch nicht viel besser - jahrzehntelang haben sie die Gemeinden in NRW mit einem roten Filzmantel bedeckt, sich selbst bereichert, Posten zugeschachert, Aufträge an den Meistschmierenden vergeben…

Gruss

Hallo Lars,

Bin in der Tat kein Frankreich-Spezialist. Aber nach dem, was
ich unsern Medien entnehmen kann, hat Jospin massgeblich die
Arbeitslosigkeit gesenkt und kann auf ein ordentliches
Wirtschaftswachstum verweisen.

Jospin war Premierminister, noch dazu Sozialist, der bisher in einer Koalition aus Sozialisten, Kommunisten, Grünen und kleineren Linksparteien regierte. Seine Popularität geht bei weitem nicht an die Chiracs heran. Wichtig zu sehen ist, dass Le Pen vor allem in Gegenden wie dem Elsaß, also einerseits historisch trächtigem Boden und andererseits einer Gegend mit enormen sozialen Defiziten (ähnlich Ruhrgebiet beispielsweise) haushoch (sogar noch vor Chirac) Stimmen errang.

Jeder Kanzler in Deutschland,
der 1 Million Arbeitspläze schaffen würde, hätte vermutlich
Narrenfreiheit und würde nicht so ein Debakel erleben.

Stimmt. Und da Jospin dies auch nicht geschafft hat… Woher hast Du denn diese Info? Übrigens: Schröders Regierung hat die Arbeitslosigkeit durchaus gesenkt. Sie liegt immernoch unter der Arbeitslosenquote der letzten Regierung.

Vor allem nicht, wenn sein Hauptgegner in seiner Zeit als OB
von Paris offenbar eine unglaubliche Klüngelwirtschaft
etabliert hätte.

Jospin selbst ist in den 80-er Jahren in die Politik seiner Partei zurückgekehrt unter der Bedingung, er wende sich völlig von den Machenschaften der Sozialisten ab… Wie Du siehst, die Parteien in Frankreich stehen beinahe allesamt seit Jahren unter schwersten Korruptionsvorwürfen. Da relativiert sich für den französischen Wähler sicher einiges.

Naja, da gibt es sone Partei, die 16 Jahre lang den Knazler
stellte. Nach seiner Abwahl fand man heraus, dass er schwarze
Kassen unterhielt, auf die anonyme Spender Millionen
einzahlten. Trotzdem ist der Mann noch ehrenwertes
Parteimitglied. Und seine Partei schickt sich an, die nächste
Wahl zu gewinnen.

Du solltest zwischen Personen und Parteien unterscheiden, finde ich. Außerdem sehe ich noch nicht, dass die CDU die Wahlen gewinnt.

Viele Grüße
Jana

Hi

Jospin war Premierminister, noch dazu Sozialist, der bisher in
einer Koalition aus Sozialisten, Kommunisten, Grünen und
kleineren Linksparteien regierte. Seine Popularität geht bei
weitem nicht an die Chiracs heran. Wichtig zu sehen ist, dass
Le Pen vor allem in Gegenden wie dem Elsaß, also einerseits
historisch trächtigem Boden und andererseits einer Gegend mit
enormen sozialen Defiziten (ähnlich Ruhrgebiet beispielsweise)
haushoch (sogar noch vor Chirac) Stimmen errang.

Mich erstaunt halt, dass Jospin so unbeliebt ist. Liegt es daran, dass er „Sozialist“ ist und die Leute ihn aus Prinzip nicht wählen? Sonderlich sozialistisch scheint mir seine Politik nicht zu sein.

Das Schema des Le Pen-Erfolgs kennt man ja - die Braunen fischen ja meistens in sozial runtergekommen „weissen“ Vierteln; Einwanderer werden zum Sündenbock für soziale Probleme stilisiert und immer schön auf „die da oben“ geschimpft…

Jeder Kanzler in Deutschland,
der 1 Million Arbeitspläze schaffen würde, hätte vermutlich
Narrenfreiheit und würde nicht so ein Debakel erleben.

Stimmt. Und da Jospin dies auch nicht geschafft hat… Woher
hast Du denn diese Info? Übrigens: Schröders Regierung hat die
Arbeitslosigkeit durchaus gesenkt. Sie liegt immernoch unter
der Arbeitslosenquote der letzten Regierung.

Hm, ich glaub im Spiegel war ein Artikel, in dem stand, dass Frankreich ein Wirtschaftswachstum von über 3% hätte und ca. 600.000 neue Jobs enstanden sind - auf Deutschlands Bevölkerung übertragen wäre das ca. 1.000.000, oder nicht?
Schröder hat den gleichen Fehler gemacht wie Kohl mit seinen blühenden Landschaften: er hat unmögliches Versprochen. De Arbeitslosenzahl halbieren - das wird auch Stoiber bestimmt nicht schaffen.

Jospin selbst ist in den 80-er Jahren in die Politik seiner
Partei zurückgekehrt unter der Bedingung, er wende sich völlig
von den Machenschaften der Sozialisten ab… Wie Du siehst,
die Parteien in Frankreich stehen beinahe allesamt seit Jahren
unter schwersten Korruptionsvorwürfen. Da relativiert sich für
den französischen Wähler sicher einiges.

Hm. Oder er wählt aus Frust einen Nazi.

Naja, da gibt es sone Partei, die 16 Jahre lang den Knazler
stellte. Nach seiner Abwahl fand man heraus, dass er schwarze
Kassen unterhielt, auf die anonyme Spender Millionen
einzahlten. Trotzdem ist der Mann noch ehrenwertes
Parteimitglied. Und seine Partei schickt sich an, die nächste
Wahl zu gewinnen.

Du solltest zwischen Personen und Parteien unterscheiden,
finde ich. Außerdem sehe ich noch nicht, dass die CDU die
Wahlen gewinnt.

Ich kann nicht zwischen Person und Partei unterscheiden, wenn die Partei sich weigert, rigoros die illegalen Machenschaften ihrer Mitglieder aufzuklären und die Mitglieder zu bestrafen, die Mist gebaut haben. Wie soll die Partei da noch glaubwürdig für mich sein? Wenn ein Roland Koch seine Meinung zu irgendwas sagt, glaube ich ihm kein Wort - und wenn so einer es noch wagt, andere zu kritisieren, wird mir fst schon schlecht.
Ich hätte auch gedacht, die SPD würde härter gegen die Spendenbetrüger vorgehen. Sah anfangs auch so aus, jetzt scheint das ganze wieder im Sande zu verlaufen.

Gruss

Hallo Lars,

Mich erstaunt halt, dass Jospin so unbeliebt ist. Liegt es
daran, dass er „Sozialist“ ist und die Leute ihn aus Prinzip
nicht wählen? Sonderlich sozialistisch scheint mir seine
Politik nicht zu sein.

Ich glaube, Jospin ist einfach nur nicht der „Macher-Typ“, also vieles eine subjektive Geschichte. Chirac strahlt Härte aus, Konsequenz…

Das Schema des Le Pen-Erfolgs kennt man ja - die Braunen
fischen ja meistens in sozial runtergekommen „weissen“
Vierteln; Einwanderer werden zum Sündenbock für soziale
Probleme stilisiert und immer schön auf „die da oben“
geschimpft…

Tja, das alte Lied. Und leider sind sie auch immer wieder erfolgreich. Jetzt, plötzlich, bricht der Sturm der Entrüstung in Frankreich los. Da frage ich mich: Wer hat denn dann die FN gewählt??

Hm, ich glaub im Spiegel war ein Artikel, in dem stand, dass
Frankreich ein Wirtschaftswachstum von über 3% hätte und ca.
600.000 neue Jobs enstanden sind - auf Deutschlands
Bevölkerung übertragen wäre das ca. 1.000.000, oder nicht?

Also die Arbeitslosenquote in Frankreich liegt bei etwa 9 Prozent und ist damit über der in Deutschland. Sie hat sich - beispielsweise - in den Jahren 2000 bis 2001 um etwas mehr als einen Prozentpunkt verringert. Aufgrund der sich inzwischen abflachenden Wirtschaftskonjunktur ist ein Sinken im Vergleich hierzu für die Zukunft nicht mehr zu erwarten, obgleich es erklärtes Ziel der Jospin-Regierung ist (war), eine Vollbeschäftigung zu erreichen, was sie nicht geschafft haben. Dazu hatten sie sieben Jahre Zeit.

Schröder hat den gleichen Fehler gemacht wie Kohl mit seinen
blühenden Landschaften: er hat unmögliches Versprochen. De
Arbeitslosenzahl halbieren - das wird auch Stoiber bestimmt
nicht schaffen.

Schröder ist volksnäher als Kohl. Er hat mehr erreicht, was für Normalsterbliche nachweisbar ist. Ich denke da vor allem an die Familienpolitik, hier hat sich wirklich viel getan.

Ich kann nicht zwischen Person und Partei unterscheiden, wenn
die Partei sich weigert, rigoros die illegalen Machenschaften
ihrer Mitglieder aufzuklären und die Mitglieder zu bestrafen,
die Mist gebaut haben.

Welche meinst Du jetzt? Die CDU oder die SPD?

Wie soll die Partei da noch glaubwürdig
für mich sein?

Ich würde damit anfangen, bestimmte führende Parteimitglieder in Frage zu stellen. Das kann ich nur, wenn ich aktiv in der gleichen Partei tätig bin. Von außen ist das eine Einmischung in Parteiinterna. Dann brauche ich diese Partei aber auch nicht zu wählen. Zumindest nicht bei der Bundestagswahl. Kommunal sieht vieles meist ganz anders aus. Und da „geschieht“ Politik ja dann auch am ehesten.

Wenn ein Roland Koch seine Meinung zu irgendwas
sagt, glaube ich ihm kein Wort

Dieser Mann steht auch tatsächlich jenseits von Gut und Böse…

  • und wenn so einer es noch

wagt, andere zu kritisieren, wird mir fst schon schlecht.
Ich hätte auch gedacht, die SPD würde härter gegen die
Spendenbetrüger vorgehen. Sah anfangs auch so aus, jetzt
scheint das ganze wieder im Sande zu verlaufen.

Nur, weil es nicht mehr so durch die Medien geistert? Also dass die SPD die vermeintlich Schuldigen ziemlich rigoros abserviert hat, spricht doch eigentlich schon für sie. Die CDU konnte sich ja noch nicht einmal zu Verbalnoten durchringen… Hier sehe ich also durchaus eine Weiterentwicklung. Leider wird sich, wenn endlich alle Dinge klar „auf dem Tisch liegen“ kaum noch einer dafür interessieren. Zu oft werden bloße Schlagzeilen ausgelutscht, anstatt ernsthaft in die Tiefe zu gehen.

Viele Grüße
Jana

Hi

Ich glaube, Jospin ist einfach nur nicht der „Macher-Typ“,
also vieles eine subjektive Geschichte. Chirac strahlt Härte
aus, Konsequenz…

Naja, der Landesvater halt…

Das Schema des Le Pen-Erfolgs kennt man ja - die Braunen
fischen ja meistens in sozial runtergekommen „weissen“
Vierteln; Einwanderer werden zum Sündenbock für soziale
Probleme stilisiert und immer schön auf „die da oben“
geschimpft…

Tja, das alte Lied. Und leider sind sie auch immer wieder
erfolgreich. Jetzt, plötzlich, bricht der Sturm der Entrüstung
in Frankreich los. Da frage ich mich: Wer hat denn dann die FN
gewählt??

Ach ja… in dem Altenheim, in dem ich ZD gemacht habe, wohnen ca. 100 Leute; fast alle über 80, die meisten 85+. Aber glaube mal nicht, da habe auhc nur einer die NSDAP gewählt oder sei gar Mitglied gewesen…

Also die Arbeitslosenquote in Frankreich liegt bei etwa 9
Prozent und ist damit über der in Deutschland. Sie hat sich -
beispielsweise - in den Jahren 2000 bis 2001 um etwas mehr als
einen Prozentpunkt verringert. Aufgrund der sich inzwischen
abflachenden Wirtschaftskonjunktur ist ein Sinken im Vergleich
hierzu für die Zukunft nicht mehr zu erwarten, obgleich es
erklärtes Ziel der Jospin-Regierung ist (war), eine
Vollbeschäftigung zu erreichen, was sie nicht geschafft haben.
Dazu hatten sie sieben Jahre Zeit.

Also eher durchwachsen, so wie bei Schröder.
Hm. Entweder diese Politiker wissen es nicht besser und schätzen ihren Einfluss auf die Konjunktur tatäschlich so hoch ein oder sie betrügen die Leute eiskalt.

Schröder ist volksnäher als Kohl. Er hat mehr erreicht, was
für Normalsterbliche nachweisbar ist. Ich denke da vor allem
an die Familienpolitik, hier hat sich wirklich viel getan.

Ja, das stimmt schon. Lustig, dass ausgerechnet die jetzige Regierung damals den Segen aus Karlsruhe abbekommen hat…

Ich kann nicht zwischen Person und Partei unterscheiden, wenn
die Partei sich weigert, rigoros die illegalen Machenschaften
ihrer Mitglieder aufzuklären und die Mitglieder zu bestrafen,
die Mist gebaut haben.

Welche meinst Du jetzt? Die CDU oder die SPD?

Na CDU.

Wie soll die Partei da noch glaubwürdig
für mich sein?

Ich würde damit anfangen, bestimmte führende Parteimitglieder
in Frage zu stellen. Das kann ich nur, wenn ich aktiv in der
gleichen Partei tätig bin. Von außen ist das eine Einmischung
in Parteiinterna.

Sehe ich nicht so. Parteien vertreten zunächst mal das Allgemeine Interesse. Zumindest behaupten sie das. Es geht mich auch als nicht-Mitglied an, was die dort treiben.

Dann brauche ich diese Partei aber auch
nicht zu wählen. Zumindest nicht bei der Bundestagswahl.
Kommunal sieht vieles meist ganz anders aus. Und da
„geschieht“ Politik ja dann auch am ehesten.

Naja, hier in Krefeld sieht das ganz ähnlich aus wie anderswo auch. Hohe Schulden und Amateure am Werk, die sich auch ganz gerne mal selbst bereichern (natürlich indirekt). Ganz egal, wen man wählt.

Nur, weil es nicht mehr so durch die Medien geistert?

Nein, ich habe heut morgen noch gelesen, dass die Kölner SPD diese Leute jetzt wohl doch nicht mehr ausschliessen möchte aus der Partei.

gruss

Hallo Jana,

Du musst auch die innenpolitische Situation in Frankreich
sehen. Die Menschen da können nicht annähernd auf ein
ähnliches Geflecht an Sozialleistungen zurückgreifen,

In welchen Bereichen siehst du derart scharfe Unterschiede im sozialen Geflecht?

und die Situation der „Ausländer“ da ist wesentlich verschärfter :als wir das von uns hier kennen.

Was meinst du damit? Die Probleme der Banlieus?

Gruß,
Salzmann

Mich erstaunt halt, dass Jospin so unbeliebt ist. Liegt es
daran, dass er „Sozialist“ ist und die Leute ihn aus Prinzip
nicht wählen? Sonderlich sozialistisch scheint mir seine
Politik nicht zu sein.

Ich glaube, Jospin ist einfach nur nicht der „Macher-Typ“,
also vieles eine subjektive Geschichte. Chirac strahlt Härte
aus, Konsequenz…

Sehe ich auch so.

Das Schema des Le Pen-Erfolgs kennt man ja - die Braunen
fischen ja meistens in sozial runtergekommen „weissen“
Vierteln; Einwanderer werden zum Sündenbock für soziale
Probleme stilisiert und immer schön auf „die da oben“
geschimpft…

Tja, das alte Lied. Und leider sind sie auch immer wieder
erfolgreich. Jetzt, plötzlich, bricht der Sturm der Entrüstung
in Frankreich los. Da frage ich mich: Wer hat denn dann die FN
gewählt??

Vor allem Elsässer (über 30%). Interessant ist, dass sich nur wenige zur FN bekennen. Ist immer noch ein wenig peinlich sie zu wählen. Aber wenn dann sagen sie schon: „Unter der FN ist es sauber, ordentlich und weniger kriminell geworden. Die tun etwas für ihren Ort. Haben die anderen Parteien nicht getan.“

Hm, ich glaub im Spiegel war ein Artikel, in dem stand, dass
Frankreich ein Wirtschaftswachstum von über 3% hätte und ca.
600.000 neue Jobs enstanden sind - auf Deutschlands
Bevölkerung übertragen wäre das ca. 1.000.000, oder nicht?

Also die Arbeitslosenquote in Frankreich liegt bei etwa 9
Prozent und ist damit über der in Deutschland.

In Deutschland liegt sie über 10%.

Sie hat sich -

beispielsweise - in den Jahren 2000 bis 2001 um etwas mehr als
einen Prozentpunkt verringert. Aufgrund der sich inzwischen
abflachenden Wirtschaftskonjunktur ist ein Sinken im Vergleich
hierzu für die Zukunft nicht mehr zu erwarten, obgleich es
erklärtes Ziel der Jospin-Regierung ist (war), eine
Vollbeschäftigung zu erreichen, was sie nicht geschafft haben.
Dazu hatten sie sieben Jahre Zeit.

Fünf Jahre (Jospin-Regierung seit 2. Juni 1997). Chirac ist sieben Jahre im Amt.

Schröder hat den gleichen Fehler gemacht wie Kohl mit seinen
blühenden Landschaften: er hat unmögliches Versprochen. De
Arbeitslosenzahl halbieren - das wird auch Stoiber bestimmt
nicht schaffen.

Schröder ist volksnäher als Kohl.

Glaube ich nicht. Habe von Kohl nie viel gehalten, aber gerade volksnah war er meiner Meinung nach. Das war seine größte Stärke.

Hallo Ralf,

Also die Arbeitslosenquote in Frankreich liegt bei etwa 9
Prozent und ist damit über der in Deutschland.

In Deutschland liegt sie über 10%.

Da das Jahr 2002 noch nicht vorüber ist und man Gefahr läuft, saison- und/oder konjunkturbedingte Schwankungen aufzunehmen, habe ich mich an das Jahr 2001 gehalten, und da lage die Arbeitslosenquote in Deutschland bei 9,4 % , was einer Anzahl von 3 852 000 Arbeitslosen entspricht. Übrigens die niedrigste Quote seit 1995. Deutlich über 10 Prozent lag sie das letzte Mal 1998.

Sie hat sich -

beispielsweise - in den Jahren 2000 bis 2001 um etwas mehr als
einen Prozentpunkt verringert. Aufgrund der sich inzwischen
abflachenden Wirtschaftskonjunktur ist ein Sinken im Vergleich
hierzu für die Zukunft nicht mehr zu erwarten, obgleich es
erklärtes Ziel der Jospin-Regierung ist (war), eine
Vollbeschäftigung zu erreichen, was sie nicht geschafft haben.
Dazu hatten sie sieben Jahre Zeit.

Fünf Jahre (Jospin-Regierung seit 2. Juni 1997). Chirac ist
sieben Jahre im Amt.

mea culpa :smile:

Schröder ist volksnäher als Kohl.

Glaube ich nicht. Habe von Kohl nie viel gehalten, aber gerade
volksnah war er meiner Meinung nach. Das war seine größte
Stärke.

Ansichtssache.

Viele Grüße
Jana

Also die Arbeitslosenquote in Frankreich liegt bei etwa 9
Prozent und ist damit über der in Deutschland.

In Deutschland liegt sie über 10%.

Da das Jahr 2002 noch nicht vorüber ist und man Gefahr läuft,
saison- und/oder konjunkturbedingte Schwankungen aufzunehmen,
habe ich mich an das Jahr 2001 gehalten, und da lage die
Arbeitslosenquote in Deutschland bei 9,4 % , was einer
Anzahl von 3 852 000 Arbeitslosen entspricht. Übrigens die
niedrigste Quote seit 1995. Deutlich über 10 Prozent lag sie
das letzte Mal 1998.

Für die Jahreszahl magst Du recht haben. Aber auch dann: Frankreich 9%, Deutschland 9,4% - warum liegt die Zahl in Frankreich dann „über der in Deutschland“???

Hi Ralf,

Für die Jahreszahl magst Du recht haben. Aber auch dann:
Frankreich 9%, Deutschland 9,4% - warum liegt die Zahl in
Frankreich dann „über der in Deutschland“???

Weil meine Quelle sich nicht definitiv auf die Kommastelle bezieht, leider, sondern von „mehr als neun Prozent“ spricht und „etwas mehr als in Deutschland“. Hm. Vielleicht findest Du ja eine konkretere Frankreich-Quelle und kannst sie mir mailen?

Viele Grüße
Jana

Hi
nachdem jedes Land seine Arbeitslosen anders berechnet, sind die reinen Zahlen nicht vergleichbar.
meines Wissens ist es z.B. in Frankreich so, dass Jugendliche bis 25 (???) gar nicht arbeitslos sein können und nicht in der Statistik aufscheinen.

Gruß
Mike

Weil meine Quelle sich nicht definitiv auf die Kommastelle
bezieht, leider, sondern von „mehr als neun Prozent“ spricht
und „etwas mehr als in Deutschland“. Hm. Vielleicht findest Du
ja eine konkretere Frankreich-Quelle und kannst sie mir
mailen?

Ok, habe bei Eurostat nachgesehen (hätte ich auch gleich tun können - mein Fehler). Eurostat berechnet die EU-Arbeitslosenquoten nach gleichen Kriterien.

http://europa.eu.int/comm/employment_social/news/200…

Das ist zwar nicht die Jahreszahl, aber eine Differenz von 1,3 Prozentpunkten (Dezember 2001) ist schon offensichtlich.

Hast also doch Recht. :wink:

gute quelle - oT -
oT

Hallo Mike,

nachdem jedes Land seine Arbeitslosen anders berechnet, sind
die reinen Zahlen nicht vergleichbar.
meines Wissens ist es z.B. in Frankreich so, dass Jugendliche
bis 25 (???) gar nicht arbeitslos sein können und nicht in der
Statistik aufscheinen.

das ist richtig. Deshalb weichen die nationalen Erhebungen auch immer etwas von den internationalen ab. Ralf und ich haben uns über die EU-Erhebungen *ähm* geäußert :wink:

Die Arbeitslosigkeit von Jugendlichen wird aber immer noch extra erhoben, fließt also mit ein.

Viele Grüße
Jana