Juden im 17/18. Jh. - wie wurden sie genannt?

Wie nannte man Juden im allgemeinen Sprachgebrauch im 17./18. Jahrhundert in Europa/EN/Irland?

Juden, Israeliten oder … ?

Ich schreibe an einer Geschichte, die in diesem Zeitraum spielt und und möchte einem Sprecher möglichst die richtigen Worte in den Mund legen.

Vielen Dank im Voraus und alles Gute fürs Neue Jahr
Yolanthe

Juden = Beschnittene, Israeliten, Samstagleute
Hallo, Yolanthe

Ich kenne die folgenden Bezeichnungen:

Deutsch/Englisch:
die Beschnittenen = the Circumcised People
die Israeliten = the Israelites
die Juden = the Jews
die Sabbathleute = the Sabbath People
die Samstagleute, die Samstagsleute = the Saturday People
die Söhne Israels = the Sons of Israel

Deutsch/Hebräisch:
die Söhne Israels = Bne Israel

Juden im 17. Jahrhundert:
http://www.google.ch/search?num=100&hl=de&ie=ISO-885…
+%22juden+im+17.+jahrhundert%22&btnG=Suche&meta=lr%3Dlang_de

Juden im 18. Jahrhundert:
http://www.google.ch/search?num=100&hl=de&ie=ISO-885…
+%22juden+im+17.+jahrhundert%22&btnG=Suche&meta=lr%3Dlang_de

Gruss

Rolf

Hallo Yolanthe,

so pauschal kann man das nicht sagen. Wer spricht denn zu wem - und in welcher Situation?

Viele Grüsse

Iris

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Frohe Neues Jahr und vielen Dank für eure Antworten.

@ Iris
Es ist die Tagebuchaufzeichnung einer Irin, die herausfindet, dass ihr Mann Geld verliehen hat – zu weit höheren Zinsen (die zu nehmen einem Christen auch im 17 Jh nicht erlaubt war, soweit ich richtig informiert bin) als die ortsansässigen (Rotterdam) jüdischen Geldverleiher (die vermutlich nicht in die Projekte der Schuldiger investieren wollten, weil diese ziemlich zwielichtig waren). Kurz, der Mann war ein Wucherer.

Die Passage in meiner Geschichte ist nicht tragend, soll auch niemanden diffamieren, aber ich bemühe mich, auch in Kleinigkeiten geschichtlich korrekt zu sein. Ich werde mich wahrscheinlich für „Israeliten“ entscheiden.

@ Rolf danke für deine Links – leider enden die bei Google, aber ich habe die gleichen Seiten gefunden. Deine Auflistung war sehr hilfreich.

Herzliche Grüße
Yolanthe

Hallo Yolanthe,

@ Iris
Es ist die Tagebuchaufzeichnung einer Irin, die herausfindet,
dass ihr Mann Geld verliehen hat – zu weit höheren Zinsen (die
zu nehmen einem Christen auch im 17 Jh nicht erlaubt war,
soweit ich richtig informiert bin) als die ortsansässigen
(Rotterdam) jüdischen Geldverleiher (die vermutlich nicht in
die Projekte der Schuldiger investieren wollten, weil diese
ziemlich zwielichtig waren). Kurz, der Mann war ein Wucherer.

Die Passage in meiner Geschichte ist nicht tragend, soll auch
niemanden diffamieren, aber ich bemühe mich, auch in
Kleinigkeiten geschichtlich korrekt zu sein. Ich werde mich
wahrscheinlich für „Israeliten“ entscheiden.

und was bringt Dich zu dieser Entscheidung?

Viele Grüße

Iris

wahrscheinlich für „Israeliten“ entscheiden.

und was bringt Dich zu dieser Entscheidung?

Hi Iris,

wenn fachlich nichts gegen gewisse Formulierungen spricht, gehe ich üblicherweise nach dem Gefühl. Der Ausdruck wird in der Bibel verwandt, klingt ein wenig „altmodisch“ und stand schon im Text, bevor ich beschloss, sicherheitshalber nachzufragen. Spricht denn aus deiner Sicht etwas dagegen?

LG
Yolanthe

Hallo Yolanthe,

wenn fachlich nichts gegen gewisse Formulierungen spricht,
gehe ich üblicherweise nach dem Gefühl.

Das ist in diesem Fall ein schlechter Ratgeber :wink:

Der Ausdruck wird in
der Bibel verwandt, klingt ein wenig „altmodisch“

Deine Geschichte spielt im 17. / 18. Jahrhundert oder?

und stand
schon im Text,

in welchem? Vermutlich eine Vorlage???

bevor ich beschloss, sicherheitshalber
nachzufragen. Spricht denn aus deiner Sicht etwas dagegen?

alles! :frowning: Wie wäre es, wenn Du gründlich über das / die Milieus recherchierst, in denen Du einzelne Erzählstränge ansiedelst?

Viele Grüsse

Iris

Der Ausdruck wird in
der Bibel verwandt, klingt ein wenig „altmodisch“

Israeliten klingt eher nach völkerrechtlicher Einordnung. Im erwähnten Zeitraum gab es in vielen Städten Judenviertel, die auch so hießen (vgl. auch „Judengasse“). Mit der Bezeichnung Juden bzw. Jud’ dürftest du eigentlich nicht falsch liegen. Söhne Israels ist eher literarisch als umgangssprachlich verwendet worden.

gruß
doscho

Hallo Doscho,

Israeliten klingt eher nach völkerrechtlicher Einordnung.

Kann es sein, dass Du „Israeliten“ und „Israelis“ verwechselst?

Viele Grüße

Iris

Wie nannte man Juden im allgemeinen Sprachgebrauch im 17./18.
Jahrhundert in Europa/EN/Irland?

Juden, Israeliten oder … ?

vielleicht hilft Dir das hier? http://www.geocities.com/magdamun/herbertvaughan.html

die Bezeichnung scheint hier also Jewe/Jewes oder Jew/Jews zu sein.

Schöne Grüße, Bernhard

RE: Juden im 17/18. Jh. - wie wurden sie genannt?
Liebe Iris,

deiner Vita entnehme ich, dass du über entsprechendes Fachwissen verfügst. Es ist schade, dass du es in diesem Fall offenbar nicht mit mir teilen möchtest.

Allen anderen danke ich für ihre freundlichen Tipps und Link-Vorschläge.

LG
Yolanthe

Hallo Yolanthe,

deiner Vita entnehme ich, dass du über entsprechendes
Fachwissen verfügst. Es ist schade, dass du es in diesem Fall
offenbar nicht mit mir teilen möchtest.

Doch - durch meine Rückfragen und Anmerkungen kannst Du für Dich eine Lösung finden, die Du wirklich begreifst. Und das finde ich, sollte man schon, wenn man selber eine Geschichte schreibt - und nicht nur gefühlsmässig ein Wort hinschreiben und eigentlich nicht wissen und begründen können, warum man das andere nicht nimmt.

Viele Grüße

Iris

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