Jugendamt/ Jugendhilfe

Hallo,
benötige dringend fachkompetenten Rat! 

Diese Geschichte klingt vielleicht absurd und fühlt sich auch so an
… aber lesen Sie bitte selbst!!!

Mein Sohn (15) war bis vor einiger Zeit, seit etwa 3 Jahren in einer
Jugendhilfeeinrichtung, wegen sozialer Schwierigkeiten u.a.

Die Sachbearbeiterin des Jugendamtes war sehr bemüht um ihn, was mir oft
schon fast übertrieben komisch erschien. Mein Sohn hat mir gegenüber einige Male Andeutungen
gemacht, wobei meinen Sohn bat, die freundliche Hilfeder Dame nicht fehl zu interpretieren. In zwischen lebt mein Sohn bei seinem leibl. Vater und die Dame hat bereits zuvor,
angeblich durch eine Umstrukturierung im Amt, den Fall meines Sohnes
abgegeben. Dennoch war sie immer bei Gesprächen in einer neuen Wohngruppe
anwesend und irgendwiescheinbar doch noch zuständig. Außer, wenn es Probleme gab, dann sollte ich mich an eine Kollegin wenden.
Der Einrichtungsleiter hat mich nach wenigen Tagen gefragt, was da mit der Sachbearbeiterin und meinem Sohn „läuft“ … ich hielt mich mit meinen Vermutungen sehr zurück, aus Angst, falsche Gerüchte streuen zu können.

Die Jugendamtsmitarbeiterin hat meinen Sohn sogar schon beim Vater besucht, wo er nun seit wenigen Wochen lebt ( Entfernung pro Weg ca. 450 KM)
Das war am letzten Wochenende. Dieses Wochenende
ist sie wieder dort gewesen. Am letzten Wochenende ist es zu
sexuellem Kontakt gekommen, dieses Wochenende hat die Dame einen
Handy-Vertrag abgeschlossen, übergibt ein nagelneues iphone 5 meinem Sohn und
zahlt die mtl. Beiträge.Unser Sohn sollte uns nichts davon sagen!
 Dem Kindesvater, dersie bei ihrem ersten Besuch mit unseren
Vermutungen konfrontiert hat, hat sie gestanden, sich in unseren Sohn
verliebt zu haben!!! Mein Ex hat sie gefragt, wie sie sich das
Ganze vorstellen würde und das sie ihren Job verlieren wird, sollte
das an die richtige Stelle getragen werde. Sie zwar sehr unangenehm
berührt, doch das hält sie nicht davon ab, weiter einen sehr
intensiven Kontakt zu unserem Sohn zu halten. Die Frau ist 34 Jahre
alt ,wirkt aber noch sehr kindlich. Das klingt alles völlig absurd
ist aber Fakt! Wir sind ratlos und wissen nicht, wie wir uns
verhalten sollen. Eigentlich braucht unser Sohn auch weiter die
Unterstützung vom Jugendamt, weigert sich jedoch in eine Jugendhikfeeinrichtung zu gehen und somit sind die Eltern gefragt.
Ich kann nicht mehr… nun ist der Vater an der
Reihe und auch für ihn ist es eine extrem große Herausforderung.Wie
lange er das schaffen wird, ist unklar. Aber darum geht es hier ja
nicht vordergründig.
Was machen wir aus der unglaublichen Geschichte der Sozialpädagogin?
Was sollen wir tun?
Fakt ist, das ihre berufliche Karriere beendet sein dürfte, sollten wir das dem Amtsleiter melden.
Vermutlich würde er es erst einmal anzweifeln, doch es gibt klare Beweise!
Unser Sohn ist eigentlich dazu in der Lage, klar zu sagen, wenn er etwas nicht möchte - vergessen darf man wohl aber nicht, dass er hier ein Schutzbefohlener ist (jedenfalls solange die Dame zuständig war) und zudem erst 15 Jahre jung!

Was können wir nun machen? Machen wir uns vielleicht sogar strafbar, wenn wir es nicht weitergeben?

Bitte um Hilfe!

Lieber Gruß und danke erst einmal für’s Lesen
Kitty2013

Hallo,

hmm, das ist in der Tat eine schwierige Frage.
Übrigens ist das nicht absurd, es ist durchaus nicht selten, dass sich Frauen auf ganz junge Männer fixieren.

Ihr macht Euch wohl nicht strafbar, die Dame allerdings schon, in mehrfacher Hinsicht.
Wenn Euch allerdings nachgewiesen werden kann, dass Ihr das toleriert, dann kann das schon gefährlich werden.

Das Jugendamt fällt in diesem Fall vermutlich als Ansprechpartner aus.

Ich weiß nicht, wo Ihr lebt, hier in Berlin gibt es Familienberatungsstellen. Das wäre, glaube ich der richtige Weg (z. B. pro familia)…

Selbstverständlich könnt Ihr auch Strafanzeige stellen (§ 182 StGb, vielleicht § 174 StGb), aber was würde der Sohn dazu sagen?

Wenn gar nichts anderes hilft, dann müsst Ihr das wohl tun, dazu würde ich aber einen Anwalt einschalten.

Ansonsten würde ich versuchen, eine unabhängige Beratung zu finden.
Und das schnell, denn das Kind wird kaputt gemacht…

Hoffe, geholfen zu haben.

Hallo,
in Berlin gibt es Beratungsstellen wie „Kids im Zentrum“, die ich aufsuchen würde. Vielleicht gibt es bei Euch ja auch Beratungsstellen, die bei Mißbrauch beraten? Ihr könntet ganz unverbindlich ohne den eigenen Namen zu nennen bei der Zentrale Eures Jugendamtes nach einer Beratungsstelle fragen. Die sollten Euch weiterhelfen und auch euren Sohn miteinbeziehen.
Wenn Ihr die Dame anzeigt, würde ich das auch mit Anwalt machen. Ihre Karriere kann Euch aber egal sein!

Alles Gute!

Hallo kokomiko50,

ganz lieben Dank für die informative Antwort und besonders auch für das entgegen gebrachte Verständnis.

Ich dachte immer, so etwas gibt es nicht wirklich…
ist vermutlich oft so, bis man irgendwann direkt oder indirekt betroffen ist.

Ich lebe in Schleswig-Holstein und mein Sohn in NRW. Die Dame ist beim JA in SH beschäftigt.
Warscheinlich ist es tatsächlich so, dass ich beim Amtsleiter des JA auf Granit beißen würde.
Dort ist man ja überzeugt davon, eine hoch engagierte Mitarbeiterin zu haben.Natürlich weiß niemand von dem „Kontakt“ zu meinem Sohn.

Ich habe ebenfalls größte Bedenken, das mein Sohn langfristig Schade erleidet.
Der Vater des Kindes sieht das Ganze weniger dramatisch als ich.
Er will jedoch den persönlichen Kontakt zwischen den Beiden unterbinden - den telefonischen Kontakt kann man nicht permanent kontrollieren.

Ich werde mich an eine Beratungsstelle wenden, nachdem ich weiß wo hier eine entsprechende zu finden ist.

So habe ich zumindest das Gefühl, nicht völlig untätig zu sein. Das macht mürbe, zumal ich mir auch so schon Gedanken genug machen muss.

Mir hat diese Info erst einmal sehr geholfen und ich bedanke mich ganz herzlich!

Liebe Grüße
Kitty2013

* Schaden

Hallo Jaelle27,

auch hier ganz lieben Dank für die Antwort auf meine, doch sehr pikante Frage!

Ich werde mich erst einmal objektiv beraten lassen und dann schau’ ich, wie es weitergeht.
Im Februar besuche ich meinen Sohn und dann werde ich mit ihm und seinem Vater noch einmal in Ruhe besprechen wie wir weiter verfahren werden und wie die Situation bis dahin aussieht.

Ich fühle mich ein wenig wie gelähmt… aber es muss weitergehen- schließlich geht es um meinen Sohn!!!

Ganz liebe Grüße
Kitty2013

Hallo.
Haben Sie das Gefühl, dass die Entfernung ein guter Schutz für Ihren Jungen ist? Und ist sein IPhone „unter Kontrolle“? Wenn ja, dann brauchen Sie nicht vorschnell zu handeln. Gehen sie bedacht vor und ziehen Sie in Erwägung einen Anwalt aufzusuchen um sich rechtlich beraten zu lassen. Das ist eine absurd komplizierte Situation, auch für Ihren Sohn.
Ich selbst denke, ein Gespräch mit ihm wäre das Erste, was zu tun ist. Finden Sie heraus, was genau hinter der Geschichte steckt. Er scheint ja darüber zu reden. Was war das für ein „sexueller Akt“? Wie kam er zu Stande? Wer hat die Initiative ergriffen? War das er erste/einzige? Sind die Kriterien von Missbrauch erfüllt? … Hilfe finden sie in einer Erziehungs- oder Familienberatungsstelle. Auch der Kinderarzt bzw. Kinder- und Jugendpsychotherapeuten können helfen und arbeiten völlig unabhängig vom Jugendamt.
Dann würde ich ggf. den Schritt an die Jugendamtsleitung wagen. Sie werden sie Überzeugen müssen und dabei wird Ihnen die Stellungnahme eines Therapeuten oder einer Beratungsstelle sicher sehr helfen.
Alles Gute!
Kraig Lafuze

Hallo,
ich möchte die vorliegenden Antworten, die ich im Übrigen sehr hilfreich finde, ergänzen:
§174 StGB beschreibt ein sogenannten Offizialdelikt und muss m.E. von den wissenden Eltern zur Anzeige gebracht werden.
Ich wünsche Euch eine glückliche Hand zum Wohle Eures Sohnes!

Viele Grüße
Rainer Holsten

Hallo Kraig,

vielen Dank für die Antwort.
Wie man sieht, gibt es immer noch weitere Ideen, Ergänzungen und das ist gut so.
Ich fühle mich hier ernst genommen und finde gute Tipps.

Die Entfernung scheint für die Dame kein Hindernis darzustellen.
Bedacht vorgehen werden wir ohnehin - es ist ja nun schon eine gewisse Zeit bekannt.
Die Initiative ging ganz klar von der Dame aus!
Ein Wochenende nach dem sexuellen Verkehr, hat sie erneut „ihr Glück“ versucht, doch mein Sohn sagte ihr , dass er es nicht will.
Sie hat sich neben ihn gelegt und bei sich selbst (ich mag es kaum schreiben) Hand angelegt. Anschließend ist sie wieder in ihr Gästezimmer zurück gekehrt.
Wann sind die Kriterien des Missbrauch erfüllt?

Liebe Grüße und herzlichen Dank!
Kitty2013

Hallo,

ich verstehe nicht, warum man nicht zuerst den offensichtlichen und einfachsten Weg wählt, und gleich davon ausgeht, dass bei einer Meldung gegenüber der Leitung des Jugendamtes nichts passieren wird. Bekommt man da keine anständige Antwort, dann geht man eben an den Bürgermeister/Landrat/… wo immer das Jugendamt eben angesiedelt ist, und erst wenn man damit keinen Erfolg hat, sollte man sich überlegen außerhalb der Behörde Hilfe zu suchen.

Ich erinnere mich noch an einen Fall, in dem ich mal einen Jugendamtsleiter vertraulich angeschrieben habe, der das erst sogar für einen schlechten Scherz hielt, dass ein Anwalt ihm nicht gleich die voll Breitseite gab, die Presse eigeschaltet wurde, … Das klärte sich dann innerhalb eines kurzen Telefonats auf, und die Probleme wurden dann kurzfristig intern so geregelt, wie man es sich besser nicht wünschen konnte.

Gruß vom Wiz

Hallo

und lieben Dank für die Info!
Ich werde gleich einmal nachlesen…

Ich freue mich auch über jeden Ratschlag und es hilft mir aus den schlimmsten Gefühlen heraus,
hier ernst genommen zu werde.
Das ist ja doch eine sehr prikäre, nicht alltägliche Situation.

Ganz herzlichen Dank und liebe Grüße
Kitty2013

Hallo Wiz,

wie schon beschrieben sind die Kollegen im Jugendamt davon überzeugt, eine hochmotivierte Mitarbeiterin mit der besagten Dame zu haben. Ich habe mich bereits wegen einer anderen Sache schon einmal an den Amtsleiter gewendet und bin völlig abgeschmettert worden. Ich möchte auch nicht zuerst alle Instanzen durchlaufen, jedesmal wieder erneurt die Angelegenheit kpl. schildern, evtl. immer wieder mit meinem Sohn an meiner Seite, um die Bestätigung der Richtigkeit aus erster Hand präsentieren zu können und letztlich doch keine Lösung für mein Problem zu finden. Dafür ist es einfach zu umfangreich und brisant. Mir fehlt zudem die Kraft, die ganze Geschichte immer und immer wieder zu erzählen und leicht ist es ohnehin nicht für mich! Ich würde gerne gleich den richtigen Weg einschlagen, nachdem ich für mich geklärt habe, wie dieser aussehen kann.
Aus diesem Grund und zur Hilfestellung, wie auch zur Abklärung der rechtlichen Seite, suche ich hier Rat und Unterstützung.
Bislang fühle ich mich hier „gut aufgehoben“ und sortiere für mich die tollen Ratschläge und Informationen, die ich bis jetzt erhalten habe.
Mit der Staffelung beim Jugendamt, von der niedrigsten bis zur höchsten Instanz bin ich nicht vertraut. Ich bin keine Mutter, die sich irgendwo in die Ecke setzt und erwartet, das andere für mich tätig werden und mein Kind „reparieren“ , sondern ich sehe mich als „Hauptakteur“, wenn man das so sagen kann. Ich habe stets intensiv mit gearbeitet, was für mich selbstverständlich ist und von den meisten als sehr positiv gewertet wird. Anderen ist es oft unbequem, weil sie es nicht sehr schätzen, wenn ihnen immerzu auf die Finger geschaut wird.
Ich will jedoch wissen was läuft und möchte mich nach bestem Wissen und Gewissen an der Arbeit beteiligen, die meinem Sohn zu Gute kommen soll!
Leider habe ich hier beim Jugendamt die Erfahrung gemacht, das Beschwerden nicht wirklich ernst genommen werden.
Ich weiß ja nicht, aus welcher Position heraus, dieser vertrauliche Brief an den Jugendamtsleiter geschrieben wurde. Stelle mir dann auch die Frage, wie man von dem weiteren Vorgehen erfährt, wenn doch alles anonym gelaufen ist?
Die Presse ist für mich ebenfalls keine Lösung, weil dann alles öffentlich gemacht wird - das ist deren Bedingung.
Diese Option wurde mir auch schon angeboten, nachdem ich dort um Hilfe gebeten hatte. Wie man sieht, habe ich schon einiges in Erwägung gezogen, doch zur Entscheidungsfindung brauche ich vielleicht DEN Tipp !? Vielleicht helfen mir die Tipps, die ich hier bekomme, weiter.
Ich hoffe, ausreichend erklärt zu haben, warum für mich der offensichtlich einfachste Weg, nicht für unseren Fall geeignet ist.

Gruß
Kitty2013

Hallo,

möchte mich noch einmal herzlich für die hilfreichen Antworten und Beiträge bedanken!
Bin inzwischen in guten, fachkompetenten Händen. Dort hilft man mir bei dem, nun zu beschreitenden Weg weiter.

Vielen Dank und liebe Grüße!