Jugendbücher vs. Erwachsenenliteratur

Hallo Wissende,

bedeutende Werke der Weltliteratur wurden anscheinend zur Jugenliteratur umgearbeitet, z.B. gelten Robinson Crusoe, Tom Sawyer, Huckleberry Finn, Moby Dick als Jugendbücher (und man bringt einen Buchhändler ganz schön ins schwitzen, wenn man die „Erwachseneversionen“ verlangt), waren aber von ihren Autoren für eine erwachsene Leserschaft gedacht. Wieso landeten diese Werke plötzlich in der Abteilung „Jugendbuch“, wegen ihres abenteuerlichen Inhalts? Ähnliche Werke, wie z.B. die von Jack London dagegen nicht? Wurden die genannten Romane jugendgerecht verändert,wenn ja, wie?

Danke für Eure Meinungen

Wolfgang D.

Hi

ich denke es handelt sich dabei um eine Entwicklung beruhend auf der beliebten Behandlung jener Werke im Schulunterricht.

Von manchen klassischen Werken bekommst du ja nichtmals nur die Jugendbuchversion, nein du bekommst sogar nur noch die Schulausgaben oder annotierten Ausgaben.

vielleicht hat es aber auch mit der Umdeutung von Erwachsenliteratur zu tun. Ich finde nur noch selten anspruchsvolle Werke die sich nicht mit dem 2. Weltkrieg oder Familiendramen allein beschäftigen. Ansonsten scheint es nur noch Thriller (Krimi ist out) und Romanzen und Horror-Romane (vielleicht noch Fantasy) zu geben. Daher lese ich zwischendurch gerne ein Jugendbuch, da gibt es wenigstens noch Varianz.

lg
Kate

Tach,

, z.B. gelten Robinson Crusoe, Tom
Sawyer, Huckleberry Finn, Moby Dick als Jugendbücher

die ersten drei hab ich als Kind/Jugendlicher gelesen und später festgestellt, daß ich die ‚Originale‘ (= eine gute und weitestgehend komplette Übersetzung) gelesen habe. Moby Dick hab ich im gleichen Alter gelesen und später festgestellt, daß es ein Auszug war. Als ich die komplette Ausgabe gelesen hatte, sah ich auch ein, daß für Jugendliche meist ein Auszug angeboten wird, denn Melville hat eine fast enzyklopädische Abhandlung über den Walfang geschrieben, die so manchen jungen Menschen wohl gelangweilt hätte.

Wieso
landeten diese Werke plötzlich in der Abteilung „Jugendbuch“,

Weil Stoffe behandelt werden, die (auch) Jugendliche interessieren?

Ähnliche Werke, wie z.B.
die von Jack London dagegen nicht?

Den würde ich aber auch als ein Jugendbuchautor einordnen, mit der gleichen Berechtigung wie Defoe, und Twain, denn auch die haben Bücher geschrieben, die kaum ein Jugendlicher kennt/mag. Ruf der Wildnis und Wolfsblut sind m.E. auch Jugendbuchklassiker und den Seewolf fand ich auch klasse.

Gandalf