Hallo,
Doch das Problem dabei ist, dass die Kleine solche Angst vor ihren Eltern hat, dass sie es vor dem Jugendamt leugnen würde.
Das Mädchen ist keine „Kleine“ mehr. Sie ist bisher nicht an dem zerbrochen, was passiert ist und wird das auch in den nächsten zwei Jahren nicht mehr.
Ich finde es höchst bedenklich, gegen ihren erklärten Willen das Jugendamt zu informieren. Sie vertraut dir, wenn sie dich darum bittet, nichts zu unternehmen, und dieses Vertrauen zu brechen, macht die Situation nicht besser, sondern schlimmer. Sie erlebt einmal mehr, dass auf Erwachsene kein Verlass ist.
Wäre es ein jüngeres Kind, müsste man die Umstände sicher anders bewerten - sich gegen den erklärten Willen einer 16-Jährigen zu verhalten, dürfte kaum von großem Nutzen für sie sein.
Hauruck-Aktionen sind niemals sinnvoll - und welchen Sinn soll es machen, das Mädchen aus der Familie holen zu wollen, wenn sie das nicht will? In diesem Alter ist es ist durchaus möglich, ausreichend glaubhaft zu versichern, dass alles in Ordnung ist. Den Stress, den sie kriegen mag, wenn ihre Eltern hinterfragen, wie es dazu kommen konnte, dass das Jugendamt sich eingeschaltet hat, muss sie dann vermutlich zusätzlich aushalten.
Eine Bewertung von außen ist nicht immer der Weisheit letzter Schluss.
Schöne Grüße,
Jule