Jugendlicher terrorisiert Familie! Rechtslage?

Hallo,

jemand hat folgendes Problem:

Ihr 17 jähriger Bruder ist wieder eingezogen. Er ist sehr agressiv
und macht nur Terror zu Hause. Dort lebt ihre alleinerziehende
Mutter, ihre kleinen Brüder (2 und 10 Jahre), ihre kleine Schwester
(5 Jahre) und sie selbst (18 Jahre). Er verprügelt Leute und
schikaniert sie und hat auch diese Taten mal gefilmt. Er ist sehr
stolz darauf. Außerdem hat er keinen Schulabschluss, weil er in der
Schule nur Probleme macht. Er hatte schon eine Ausbildungsstelle in
Aussicht. Dafür musste er nur seinen Hauptschulabschluss machen. Das
war die Forderung des Chefs. Aber daraus wurde eben nichts. Letztes
Jahr ist er ausgezogen und ist bei Freunden eingezogen. Da er aber
kein Einkommen hat, hat er beim Arbeitsamt angegeben, dass er von
seinem Elternhaus ausziehen will, da er aggressiv und seiner Familie
Probleme bereitet.

Am 01.12.08 haben seine Freunde und er erfahren, dass die am 01.01.09
aus der Wohnung müssen. Er ist aber nicht auf Wohnungssuche gegangen.
Am 31.12.08 ist er dann zu seiner Mutter gegangen und hat sie dann
gefragt, ob er denn bis zum 12.01.09 bleiben kann (Denn an dem
besagten Tag muss er zum Amtsgericht in Osnabrück, weil er Berufung
eingelegt hatte. Er ist auf Bewährung und hat seine
Bewährungsauflagen nicht eingehalten. Darum hatte ihm das Gericht zu
16 Monaten Gefängnis verurteilt. Er war damit natürlich nicht
einverstanden und hat Berufung eingelegt.). Natürlich hat sie ihn
dann aufgenommen.

Eine Woche lief es ruhig, aber dann kamen wieder die Probleme. Er hat
behauptet, dass seine 18 jährige Schwester ihm 50,- € gestohlen
hätte, da ihm diese fehlen würden. Er hatte am Tag zuvor sein Hartz 4
Geld endlich erhalten und es auch dann sofort für einen Subwoofer,
einer DVD und Klamotten ausgegeben. Er hatte der Mutter die ganzen
Quittungen und Sachen gezeigt und das dann behauptet. Später hat die
Mutter bei seiner Abwesendheit eine weitere Jeans gesehen (mit der
Quittung: 50,- €), die er ihr nicht gezeigt hatte.

Seitdem 12.01.09 herrscht nur noch Terror da. Er will nicht mehr
gehen und sagt, den kleinen Geschwistern auch, dass wenn er gehen
muss, diese ihn nie wieder sehen werden, weil die Mutter und die
ältere Schwester wollen, dass er unter der Brücke verreckt. Die
ältere Schwester toleriert sein Benehmen nicht und sagt ihm das auch,
was sie denkt. Er droht ihr dann, dass er seinen Leuten sagt, dass
diese sie aufschlitzen sollen, wenn sie nicht ihre Klappe hält.

Die Mutter bezieht selbst Hartz 4 und hat ihren Sohn nicht beim
Arbeitsamt gemeldet, dass er wieder Zuhause wohnt (wegen Kindergeld
und so), da sie dachte, dass er wieder nach den paar Tagen gehen
würde.
Er wiederrum hat kein Kostgeld bezahlt (er hat ja sowieso schon alles
ausgegeben) und frisst sich durch. Da er eine kräftige Statur hat
isst er natürlich viel mehr als die anderen im Haushalt. Z.B. hat ihm
die Mutter gesagt, dass er nur max. 3 Brotschnitten essen soll, damit
die anderen Kinder am nächsten Tag auch etwas zu essen haben. Aber so
wie er ist, hat er 4 Schnitten genommen und gesagt, dass wenn er mehr
essen will, einfach mehr isst und daran kann ihn keiner hindern. Er
hält sich an keine Regeln und macht das, was ihm gefällt.

Letztes Jahr ist er mal so ausgeflippt, dass sich die Familie im Haus
verbarrikadiert hat. Er hat dann die Haustür eingetreten und die
Kinder waren drinnen am Weinen und wollten, dass es aufhört.

Man muss doch irgendetwas gegen so einen Menschen tun können.

Die Polizei meint, dass die ihn aufnehmen müssen, da er noch 17 ist.
Bei der Aussage, dass er Morddrohungen ausspricht, meinten die nur,
dass das natürlich auch nicht geht. Aber mehr haben die auch nicht
gesagt und getan. Der Junge ist polizeilich sehr bekannt und
gefährdet seine Mitmenschen.

Die Familie braucht dringend Hilfe. Sie wissen nicht, was sie tun
können.

Kann man beim Amtsgericht, Arbeitsamt, Jugendamt oder beim
Bewährungshelfer etwas erreichen?

Hallo,

Kann man beim Amtsgericht, Arbeitsamt, Jugendamt oder beim
Bewährungshelfer etwas erreichen?

ich würde mich ans Jugendamt wenden, dass sollte bei so „schwierigen“ Jugendlichen eigentlich einschreiten.
Amtsgericht und Bewährungshelfer könnten evtl. dafür sorgen, dass er seine Bewährung verliert (spätestens wenn er andere bedroht sollte das doch wohl so sein?), auch dann wäre der Rest der Familie erstmal sicher.

Gruß,
Markus

Hallo,

die Familie sollte schnellstens zum Jugendamt gehen und dort
beantragen, dass sie den Jungen in Obhut nehmen bzw. "aus dem Verkehr ziehen. Vermutlich wird er dann in ein Heim eingewiesen.

Da die Familie kein Geld hat, hat sie nicht zu befürchten, dass sie
die Heimunterbringung bezahlen muss.

Beim Jugendamt auf die Gefahr für die noch minderjährigen Kinder im
Haushalt hinweisen.

Wenn nichts unternommen und das Jugendamt erfährt (z. B. durch
Kindergarten, Schule usw.) von der Gefahr, in der die kleineren
Kinder sind, kann es passieren, dass diese Kinder zu ihrem Schutz aus
der Familie genommen werden.

Es ist dann wohl besser, dass der Verursacher aus der Familie
weggeht, statt die Opfer.

So wie er irgendwie oder gegen irgendwen in der Familie gewalttätig
wird, sofort die Polizei rufen und auch Anzeige wegen
Körperverletzung machen.

Nirgendwo lange warten.

Gruß
Ingrid

Ich habe mal sowas gefunden: http://de.wikipedia.org/wiki/Jugendgerichtshilfe

Vielleicht ist das auch noch sinnvoll.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

die Familie sollte schnellstens zum Jugendamt gehen und dort
beantragen, dass sie den Jungen in Obhut nehmen bzw. "aus dem
Verkehr ziehen. Vermutlich wird er dann in ein Heim
eingewiesen.

Das Problem ist, dass das Jugendamt nicht mehr eingreifen bzw. helfen will.
Er wurde schon mit 8 Jahren in die Obhut des Jugendamtes gegeben, weil er mit einem Messer auf die Familie losgegangen ist. Die haben ihn schon in etliche (z. B. geschlossenen) Anstalten gegeben, doch die haben ihn wieder rausgelassen, weil er zu viel Ärger gemacht hatte. So wurde er auch nach Spanien zu einem Boot-Camp geschickt und da wurde er sogar vom Land ausgewiesen.
Das Jugendamt hat vieles versucht, aber nichts hat gefruchtet. Dann haben die ihn aufgegeben und ihn auf die Straße geschickt.
Da die Mutter ihn auf der Straße nicht leben lassen wollte, holte sie ihn wieder zu sich nach Hause. Das Jugendamt hat ihr vorher aber ausdrücklich gesagt, dass wenn sie ihn wieder aufnimmt, ihr nicht mehr helfen werden.

Hallo,

so lange die Mutter ihn immer wieder auffängt wird das auch nichts werden.

Erst wenn die Mutter begreift, dass sie in einer Art Abhängigkeit steckt (und damit für sich und die restlichen Familienmitglieder die Situation zu einem großen Teil selbst steuert) und diese überwinden kann, ihren Sohn also fallen lässt, erst dann kann der Familie geholfen werden.

Ich würde -wenn das meiner wäre- alles was ihm gehört aus der Wohnung werfen, Schloss austauchen Rollläden runter. Sobald er auftaucht und randaliert die Polizei rufen. Ich würde ihn bei jeder Kleinigkeit die verfolgt werden kann anzeigen, zur Not auch zivilrechtlich (Bei Gewalttätigkeiten innerhalb der Familie ist das nämlich selten von öffentlichem Interesse, wie ich leider schon mitbekommen habe)

Dann würde ich schauen, ob es nicht möglich ist in einem Eilverfahren eine einstweilige Verfügung gegen diesen Kerl zu erwirken, dass er sich dem Haus und der Familie nicht mehr nähern darf.

Wenn es hart auf hart käme würde ich zur Not den Rest der Kinder schnappen und ins Frauenhaus gehen und von dort aus anfangen die Angelegenheiten zu sortieren. Hauptsache erstmal Abstand gewinnen um die eigenen Gedanken zu sortieren und vor seinen Zugriffen geschützt zu sein.

Auf keinen Fall würde ich mich zum Spielball und Sündenbock eines halbwüchsigen renitenten und belehrungsresistenten Kriminellen ohne jegliche Sozialkompetenz machen lassen.

Das bringt aber alles nichts, solange die Mutter ihm die Stange hält und ihn immer wieder gewähren lässt.
Das mag hart klingen, aber oftmals lernen solche Menschen erst, dass etwas in ihrem Leben schief läuft, wenn sie ganz unten angekommen sind…manchmal lernen sie das leider auch niemals.
Wenn jetzt schon so viel versucht wurde, ist die Prognose eher schlecht.

Gruß
Maja

PS Diese Mutter möchte sich bitte überlegen was sie mit der Fortsetzung ihres Verhaltens ihren anderen Kindern und sich selbst zumutet.

Di eMutter kann sich auch mal hierhin wenden:
http://www.caritas.de/2017.html
http://www.caritas.de/36508.html

Hallo,

Ich würde -wenn das meiner wäre- alles was ihm gehört aus der
Wohnung werfen, Schloss austauchen Rollläden runter.

diese Haltung ist verständlich. alles was du sagst, macht auch pädagogisch Sinn.

Da er allerdings noch minderjährig ist, würde mich interessieren, welche rechtlichen Konsequenzen das für die Mutter hat.

Was mich in diesem hypothetischen Fall sehr inrritiert, dass das Jugendamt einen jugendlichen auf die Staße schicken darf und eine weitere hilfe verweigern darf.
Wenn dem so ist, würde ich das Jugendamt anzeigen.

TM

so lange die Mutter ihn immer wieder auffängt wird das auch
nichts werden.

Sie will ja, dass er geht. Sie hatte ihn wieder aufgenommen, weil er sich gebessert hatte. Aber das war eben nur kurzzeitig.
Sie hat sich gestern an den zuständigen Richter, der ihn auf 16 Monate verurteilt hatte, gewendet. Laut Gesetz muss sie ihn aufnehmen, da er Minderjährig ist. Er könnte wohl in das Kolpinghaus ziehen (dort leben Alkoholiker und so, die nichts mehr haben), aber dafür müsster er zustimmen, dahin zu ziehen. Das will er aber nicht, weil laut seiner Aussage nur „Asoziale“ wohnen.

Der Richter versucht ihn jetzt schon eher in das Gefängnis zu schicken. Dieses würde aber max. 10 Tage dauern, weil die Akten erstmal zur Polizei geschickt werden müssen und die das dann eben noch bearbeiten müssen (freie Gefängnisplätze suchen und so).

Ich würde -wenn das meiner wäre- alles was ihm gehört aus der
Wohnung werfen, Schloss austauchen Rollläden runter. Sobald er
auftaucht und randaliert die Polizei rufen. Ich würde ihn bei
jeder Kleinigkeit die verfolgt werden kann anzeigen, zur Not
auch zivilrechtlich (Bei Gewalttätigkeiten innerhalb der
Familie ist das nämlich selten von öffentlichem Interesse, wie
ich leider schon mitbekommen habe)

Das würde ich auch tun, aber die Mutter will den Kindern das nicht antun. Die hatten schon beim letzten Mal solche Angst, weil er vor dem Haus randaliert und die Türscheibe eingetreten hatte.
Es war schon häufiger so, dass sie die Polizei gerufen haben und wenn diese dann eingetroffen sind, war er schon über alle Berge.

so lange die Mutter ihn immer wieder auffängt wird das auch
nichts werden.

Sie will ja, dass er geht. Sie hatte ihn wieder aufgenommen,
weil er sich gebessert hatte. Aber das war eben nur
kurzzeitig.

Sie muß sich an einen Anwalt, am besten einen Fachanwalt für Familienrecht wenden.

Schau mal hier rein, ein ähnlicher Fall:
http://www.frag-einen-anwalt.de/forum_topic.asp?topi…

Das mit der Wohnung und wann die Freunde erfahren haben wann sie rausmüssen, glaube ich übrigens nicht…die Kündigungsfrist einer Mietwohnung beträgt normalerweise 3 Monate…

Wie sishts aus mit betreutem Wohnen? Mal beim Kinderschutzbund informieren.oder bei der Caritas, aber ich denke hier muß ein versierter Anwalt her.
Und vor allem eine psychologische Unterstützung für die Mutter.

Sie hat sich gestern an den zuständigen Richter, der ihn auf
16 Monate verurteilt hatte, gewendet. Laut Gesetz muss sie ihn
aufnehmen, da er Minderjährig ist. Er könnte wohl in das
Kolpinghaus ziehen (dort leben Alkoholiker und so, die nichts
mehr haben), aber dafür müsster er zustimmen, dahin zu ziehen.
Das will er aber nicht, weil laut seiner Aussage nur
„Asoziale“ wohnen.

Mir stellen sich die Nackenhaare, wenn ich sowas lese…ehrlich. Ihm müßte mal irendjemand einen Spiegel vorhalten. Der Kerl hat in keinster Weise begriffen, dass das was er tut nicht kompatibel ist zum Leben in einer Gemeinschaft.
Sondern genau das ist, gegen was er hier eine Abneigung angibt… asozial…

Wenn die Mutter aber nicht zulässt dass er erfährt, dass sein Verhalten auch Konsequenzen für ihn hat, wird sich da nichts ändern!!

Der Richter versucht ihn jetzt schon eher in das Gefängnis zu
schicken. Dieses würde aber max. 10 Tage dauern, weil die
Akten erstmal zur Polizei geschickt werden müssen und die das
dann eben noch bearbeiten müssen (freie Gefängnisplätze suchen
und so).

Freie Gefängnisplätze suchen?? Was soll das denn??
Mit welcher Begründung will er ihn denn dann einfahren lassen?

Das würde ich auch tun, aber die Mutter will den Kindern das
nicht antun. Die hatten schon beim letzten Mal solche Angst,
weil er vor dem Haus randaliert und die Türscheibe eingetreten
hatte.

Es war schon häufiger so, dass sie die Polizei gerufen haben
und wenn diese dann eingetroffen sind, war er schon über alle
Berge.

Man darf ihn natürlich nicht vorwarnen von wegen, „wenn du nicht gehst rufe ich die polizei…“ oder sonstige Ankündigungen. Keinerlei Kontakt zu ihm herstellen, sondern einfach anrufen.

Mal ein paar links bei denen es sich lohnt mal hineinzuschauen.
http://www.if-weinheim.de/download/Systhema_pdfs/Sys…
http://www.portafamilia.de/71204-teenager.html
http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/speci…
http://www.psychotherapeutenkammer-b-w.de/archiv/arc…
http://www.libri.de/shop/action/productDetails/75393…