http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,300411,00.html
Gruß!
Hi,
vermutlich weil jetzt nicht Unmengen an Geld in den Sand gesetzt werden?
Gruss,
Herb
Hallo Frank,
es gibt ihn also, diesen seltenen Fall, daß wir einer Meinung sind.
Die Spiele hätten einige Milliarden € gekostet. Dafür wäre Infrastruktur geschaffen worden, die danach niemand mehr braucht. Was will man z. B. mit einer aufgeblasenen Hotellerie machen, außer sie in die Pleite laufen zu lassen. Wozu sollen olympische Sportstätten später gut sein, außer dazu, weitgehend ungenutzt zu verfallen.
Wenn es darum ginge, vorhandene Infrastruktur für das Ereignis herzurichten, hätte ich nichts dagegen. Aber einen 10-stelligen Betrag für ein paar Tage im Rampenlicht zu bezahlen, wäre hirnrissig.
Gruß
Wolfgang
Hi!
Die Spiele hätten einige Milliarden € gekostet. Dafür wäre
Infrastruktur geschaffen worden, die danach niemand mehr
braucht. Was will man z. B. mit einer aufgeblasenen Hotellerie
machen, außer sie in die Pleite laufen zu lassen. Wozu sollen
olympische Sportstätten später gut sein, außer dazu,
weitgehend ungenutzt zu verfallen.Wenn es darum ginge, vorhandene Infrastruktur für das Ereignis
herzurichten, hätte ich nichts dagegen. Aber einen
10-stelligen Betrag für ein paar Tage im Rampenlicht zu
bezahlen, wäre hirnrissig.
Interessant ist, dass exakt dies die Punkte waren, die Leipzig haben durchfallen lassen:
mangelhafte Infrastruktur und unzureichende Unterbringungsmöglichkeiten
Grüße
Heinrich
Hi!
vermutlich weil jetzt nicht Unmengen an Geld in den Sand
gesetzt werden?
Wenn ich mir die verbliebenen Kandidaten ansehe (Paris, London, New York, Madrid, Moskau), dann weiß ich zumindest, dass die Gigantomanie der Olympischen Spiele weitergehen wird - allein deshalb habe ich Leipzig als Chance zu bescheideneren Olympischen Spielen gesehen. Athen zeigt bereits, dass die Olympischen Spiele unglaublich ausufern und irgendwann nicht mehr realisiert werden können. Und deshalb finde ich nicht „juhu“, sondern mehr „eine vertane Chance, von der Palme wieder herunter zu kommen“.
Grüße
Heinrich
Seid ihr total bescheuert?
Aber einen
10-stelligen Betrag für ein paar Tage im Rampenlicht zu
bezahlen, wäre hirnrissig.
Soso, Wolfgang,
eine in Zukunft möglicherweise nicht ausgelastete Hotellerie belastet dich? Also ist dieser Kelch an Leipzig vorüber gegangen und jetzt blüht die Region von alleine auf? Oder kommt für Leipzig sowieso alles zu spät? Machst du dir Sorgen um 10-stellige Beträge, die im Osten versickern? Ganz allgemein, nur in diesem Kontext, schon immer oder jetzt erst? Fragen über Fragen …
Ich brauche keine Olympischen Spiele, aber dieser letzte kleine Rest Solidarität, den ich an guten Tagen irgendwo in der letzten Ecke meiner schwarzen Wessi-Seele finde, ist schon etwas enttäuscht. Offensichtlich stehe ich da alleine. Aber eines kann ich dir versichern: Leipzig wäre die erste Stadt/Region, die von der Austragung Olympischer Spiele nicht profitiert hätte.
Gruß,
K.
Hallo!
eine in Zukunft möglicherweise nicht ausgelastete Hotellerie
belastet dich?
Ich finde es unsinnig, die für Olympia erforderliche Infrastruktur aufzubauen, wenn sich dafür danach keine sinnvolle Verwendung mehr findet.
Also ist dieser Kelch an Leipzig vorüber
gegangen und jetzt blüht die Region von alleine auf?
Will man für eine Region etwas tun, sollen bitteschön genau die benötigten Dinge gebaut werden. Wer meint, daß die Milliarden in der Leipziger Region gut angelegt sind, soll das Geld dort verbauen. Dem steht auch jetzt nichts im Wege. Aber niemand wird allen Ernstes glauben, daß Leipzig unbedingt ein Olympisches Dorf, riesige Sportstätten und zig tausend Hotelbetten braucht.
Machst du dir Sorgen
um 10-stellige Beträge, die im Osten versickern?
Ja!
Ganz allgemein, nur in diesem Kontext, schon immer oder jetzt erst?
Früher überhaupt nicht. Seit ich hier lebe und die Verhältnisse kenne, mache ich mir um das Versenken von Geld Gedanken und Sorgen.
Ich brauche keine Olympischen Spiele, aber dieser letzte
kleine Rest Solidarität, den ich an guten Tagen irgendwo in
der letzten Ecke meiner :schwarzen Wessi-Seele finde, :ist schon etwas enttäuscht.
Solidarität ist gut und nötig. Aus Solidarität aber Milliarden weitgehend nutzlos verblasen ist schlecht und unnötig.
Leipzig wäre die erste
Stadt/Region, die von der :Austragung Olympischer Spiele :nicht profitiert hätte.
Das bezweifle ich nicht. Ich bezweifle aber die Effizienz der eingesetzten Mittel speziell im Fall Leipzig. Es ist ein Unterschied, ob in einer Großstadt bereits die Infrastruktur weitgehend vorhanden ist, weil sie aufgrund der Größe der Stadt ohnehin gebraucht wird oder ob man die gewaltige Infrastruktur einer mittleren Stadt überstülpt, die nach dem Ereignis nur noch Lasten, aber kaum erkennbaren Nutzen davon hat.
Etwas überspitzt: Wir könnten in unserem kleinen Mecklenburgischen Dorf auch gut Olympische Spiele gebrauchen. Der Aufschwung für das örtliche Handwerk wäre enorm. Zudem haben wir Flächen ohne Ende. Man könnte so bauen, daß man ohne lange Wege von einer Sportstätte in die nächste und von da direkt ins Hotelbett fallen würde. Wir haben einen riesigen See für Segelwettbewerbe in der Nähe, da kann sich Leipzig gehackt legen. Aber wäre das eine sinnvolle Investition mit nachhaltiger Wirkung für die Region? Hinterher bräuchten wir weiteres Geld, um das ganze nicht mehr gebrauchte Zeugs wieder abzureißen. Oder man läßt alles ungenutzt verfallen.
In Ostdeutschland wurde schon zu viel Geld in unsinnigen Projekten vergraben. Andererseits ist das Schulwesen (regional etwas unterschiedlich) in einem nicht sehr schönen Zustand, weil das Geld fehlt. Das ist nur eines von ungezählten Beispielen. Wenn man für Ostdeutschland etwas tun will, dann baue man bitte keine Sportstätten und keine Hotels. Die fehlen nämlich am allerwenigten.
So komme ich also zum Ergebnis, daß schon die Bewerbuung Leipzigs eine teure Dummheit war, die zudem bei vielen Menschen unerfüllbare Erwartungen weckte.
Gruß
Wolfgang
Milchmädchenrechnungen
Moin Klaus,
auch hier im Kampf für die Vernunft.
eine in Zukunft möglicherweise nicht ausgelastete Hotellerie
belastet dich? Also ist dieser Kelch an Leipzig vorüber
gegangen und jetzt blüht die Region von alleine auf? Oder
kommt für Leipzig sowieso alles zu spät? Machst du dir Sorgen
um 10-stellige Beträge, die im Osten versickern? Ganz
allgemein, nur in diesem Kontext, schon immer oder jetzt erst?
Soweit stimme ich Dir zu.
Ich brauche keine Olympischen Spiele, aber dieser letzte
kleine Rest Solidarität, den ich an guten Tagen irgendwo in
der letzten Ecke meiner schwarzen Wessi-Seele finde, ist schon
etwas enttäuscht.
Ich war froh, daß Düsseldorf nicht angetreten ist, bei Frankfurt eigentlich auch (aus Solidarität mit einigen Einwohnern), Stuttgart war mir eigentlich egal und Hamburg hätte ich gut gefunden. Gutes Konzept, schicke Stadt und überhaupt. Aber Leipzig…? Mal abgesehen davon, daß das offensichtlich aussichtslos war und international der Ossi-Bonus keinen interessiert: Olympische Spiele in Leipzig???
Offensichtlich stehe ich da alleine. Aber
eines kann ich dir versichern: Leipzig wäre die erste
Stadt/Region, die von der Austragung Olympischer Spiele nicht
profitiert hätte.
Wie gesagt: Bisher eigentlich eher Zustimmung, aber hier…
Als ein Beispiel: http://www.mdr.de/leipzig2012/nachrichten/1351816.html
Weiterhin: Einer der Fritzen aus Leipzig führte mal an, daß inzwischen 300 Mio. Menschen das Münchener Olympiazentrum besucht hätten und die Stadt daraus 2 Mrd. Euro Kaufkraftzuwachs erzielt. Offensichtlich glaubt der Kerl wirklich, daß die Leute nur wegen des Olympiazentrums nach München gekommen wären der zumindest nicht gekommen wären, wenn es das OZ nicht gäbe. Seit Expo, Trans- und Metrorapid muß man damit rechnen, daß die ganze Wirtschaftlichkeitsrechnung auf derartigen Annahmen beruht.
Eine Berechnung der wirtschaftlichen Auswirkungen kann bestenfalls Kafeesatzleserei sein. Und genauso, wie ich noch nie Planzahlen eines Kunden gesehen habe, die für das laufende Geschäftsjahr schlechtere Zahlen als für das vergangene ausgewiesen habe, erwarte ich nicht, daß ein Veranstalter eine Wirtschaftlichkeitsrechnung vorlegt, die einen Verlust ausweist. Daß das Ergebnis in allen Fällen auf realistischen Annahmen beruht, bezweifle ich aber. Mit welchen hirnrissigen Annahmen gerechnet wurde, erfährt man leider oft erst hinterher.
Weiterhin: In den Osten und inbesondere nach Leipzig sind in den vergangenen 14 Jahren Milliardenbeträge an Infrastrukturmaßnahmen geflossen. Was um Himmels Willen muß da noch hin, was a) noch nicht da ist und b) auch nach Olympischen Spielen wirklich gebraucht wird?
Gruß,
Christian
Deckungsbeitragsrechnung
Hallo Christian (sowie Wolfgang und andere Frevler)!
Ich kann dir in keinem deiner genannten Punkten widersprechen. Ganz sicher wäre Hamburg die richtige nationale Wahl gewesen. Aber wenn und aber zählen nun mal nicht. Jetzt tun wir mal so, als wären wir Deutschen kein besonders dämliches Volk und würden uns wie alle anderen Nationen dieser Welt über die Olympischen Spiele im eigenen Land freuen. Dann bleibt von dir (euch) das Argument, die Kosten für die Ausrichtung der Olympischen Spiele wäre höher, als die Einnahmen aus dieser Sportveranstaltung.
Zu den Besucherzahlen: Wenn durchschnittlich 500.000 Menschen Leipzig besuchen und während der Spiele 2.000.000 dann kommen 1.500.000 Menschen mehr. Das kann man rechnen, ob man Milchmädchen, Barpianist oder Marxist ist. Wenn nach den Spielen durchschnittlich 510.000 Menschen Leipzig besuchen, dann zählen wir natürlich nur die 10.000!
Geld kostet das in jedem Fall und es wird auch Geld eingenommen. Ob nun Einnahmen höher sind, als Ausgaben, ist für mich uninteressant, weil die Kosten für Ostdeutschland sowieso anfallen. Am Ende stünden dort eine verbesserte Infrastruktur, ausgezeichnete Sportstätten, tolle Parkanlagen und vieles mehr. Mit den Olympischen Spielen hätten wir aber noch ein paar Einnahmen gegenrechnen können. Das ist jetzt nicht mehr möglich. Und wenn hier noch mal einer „Juchu“ schreit, dann kann ich auch noch deutlicher werden!
sehr verärgert,
Klaus
Hallo!
Ob nun Einnahmen höher sind, als Ausgaben, ist
für mich uninteressant
Dann allerdings erledigt sich eine Diskussion über Kosten.
… weil die Kosten für Ostdeutschland
sowieso anfallen.
Der Schulweg von unserem Dorf zur Schule führt entlang einer Kreistraße, auf der hohe Geschwindigkeiten gefahren werden. Für ein paar hundert Meter Radweg fehlen die etwa 100.000 €. Sind einfach nicht da, die Kasse ist ratzekahl leer. Eine Bushaltestelle wurde zerdeppert. Reparatur wg. Geldmangel unmöglich, also stehen die Leute im Regen. Historische Gebäude, richtige Perlen, vergammeln. Es fehlt das Geld zur Sanierung. Es gibt Altlasten, die dringend beseitigt werden müssen. Die Kindergartenplätze sind so teuer, daß ausgerechnet die Familien, die sie dringend bräuchten, ausgeschlossen werden. In einigen Gemeinden fließen Fäkalien und Abwässer ungeklärt in die Natur, weil Geld fehlt. Die Liste ließe sich endlos fortführen.
Bei dieser Sachlage wäre es borniert, Geld in irgendwelche noch so tollen Sportstätten zu stecken. Das Land hat andere Sorgen, Geld fehlt an allen Ecken und Enden. Wir dürfen keinen Cent aus öffentlichen Kassen in Spaß- und Prestigeobjekte stecken, aber andererseits den Menschen erzählen, daß die Ganztagsbetreuung in Schulen aus finanziellen Gründen ganz und gar unmöglich ist. Viel zu lange haben Ignoranten und Traumtänzer das Zepter geschwungen, Steuergeld einfach nur verpulvert, während es direkt daneben an elementaren Lebensgrundlagen fehlt.
Gruß
Wolfgang
Nix Juhu!!
Wenn ich mir die verbliebenen Kandidaten ansehe (Paris,
London, New York, Madrid, Moskau), dann weiß ich zumindest,
dass die Gigantomanie der Olympischen Spiele weitergehen wird
- allein deshalb habe ich Leipzig als Chance zu bescheideneren
Olympischen Spielen gesehen.
Danke für diesen Einschub, der fehlte hier irgendwie bisher total. Solange es um höher-besser-bunter geht, wirds wohl keine Stadt wie Leipzig o.ä. schaffen.
Interessant finde ich auch die Theorie mit den Milliarden und dem Verschleudern. Fakt ist natürlich, dass dieses Geld in dieser Form nun nicht fließen wird. Dummerweise ist es dennoch nötig, entsprechendes Geld zu investieren. Ich weiß ja nicht, wer von denen, die hier so schlau posten, schon einmal eine Stadt wie Leipzig, Halle oder Erfurt betreten hat!? Ohne ein solches Event ist hier infrastukturell wenig zu erreichen.
Das NACH Olympia nicht alle Einrichtungen voll ausgelastet werden, ist m.M. nach logisch (kam in anderen Ausrichterstädten auch vor und hat dort nicht zum Weltuntergang geführt). Wenn man einen Standort wie Leipzig nicht durch Großveranstaltungen bekannt und ATTRAKTIV macht, kommt auch keiner. Wer sagt uns denn, dass es in den Sportstätten nicht WMs und andere Veranstaltungen hätte geben können?! (Und immerhin macht Paul McCartney sein einziges Konzert hier).
Doch wenn Olympia nun nicht kommt, sehe ich wesentlich schlimmere Folgen für diese Region oder auch für ganz Ostdeutschland. Übrigens war diese Euphorie, diese Freude, dieser OPTIMISMUS nicht nur in Leipzig, sondern hunderte Kilometer weiter noch zu spüren. Ich bin heute sehr traurig. Aber am meisten darüber, dass manche Zeitgenossen ein „Juhu“ äußern.
Sei erneut gegrüßt,
sowieso anfallen. Am Ende stünden dort eine verbesserte
Infrastruktur, ausgezeichnete Sportstätten, tolle Parkanlagen
und vieles mehr.
hier ist doch mein Hauptansatz: was soll denn da noch hin, was mit den letzten 1000 Milliarden nicht gebaut worden ist aber dort dringend gebraucht wird? Dabei wollen wir mal von Wolfgangs Radweg und Bushaltestelle absehen.
Tatsache ist doch, daß man das Stadion für die Olympischen Spiele auf 80.000 Zuschauer ausbauen und dann wieder auf 15.000 Plätze zurückbauen wollten. Ist es wirklich wichtig, in Leipzig zwei weitere Autobahnausfahrten zu bauen, weil es für die Spiele opportun erschien, aber bisher keine Priorität hatte?
Sportsgeist hin oder her, gemeinschaftliche deutsche Veranstaltung auch so: Die Frage bleibt, ob man etwas für die Spiele bauen muß, was anschließend keinen Nutzen mehr erfüllt. Wenn zusätzlich noch die Gesamtausgaben die Einnahmen übersteigen, wird die Veranstaltug zum Schildbürgerstreich. Jedes Bundesgartenschaugelände erfüllt nach Ausklang der Veranstaltung einen größeren Nutzen, als ein Olympisches Dorf in einem Land mit bereits tausenden vorhandenen Investitions- bzw. Subventionsruinen.
Juhu,
Christian
Hi
Doch wenn Olympia nun nicht kommt, sehe ich wesentlich
schlimmere Folgen für diese Region oder auch für ganz
Ostdeutschland. Übrigens war diese Euphorie, diese Freude,
dieser OPTIMISMUS nicht nur in Leipzig, sondern hunderte
Kilometer weiter noch zu spüren. Ich bin heute sehr traurig.
Aber am meisten darüber, dass manche Zeitgenossen ein „Juhu“
äußern.
ich nicht.
Meine Erfahrung: es bringt dier nicht nur nix, es kostet ausser Nerven auch noch Geld.
Ausserdem haben wir bis 2012 sowieso Kommunismus, wenn Schröder so weitermacht und Merkel danach auch noch.
Gruß
Frank
Schon mal dabei gewesen??
Ein Hallo zusammen!!
Schade, dass D nicht weitergekommen ist. Netter Ansatz Leipzig zu nominieren, aber von vornherein zum scheitern verurteilt. Hamburg, die hätten gegen die anderen Städte echt noch eine Chance gehabt, aber Leipzig… Wo ist bitte sehr finde ich das auf meiner Weltkarte?? (Bitte Leipziger, nehmt es nicht persönlich, ich kenne eure Stadt schon )
Trotzdem, ich finde es schade, Olympische Spiele sind immer was tolles, ich war schon ein paar Mal da (aber nur als Besucher), und jedes Mal habe ich vom jeweiligen Land bzw. Region einen echt positiven Eindruck bekommen.
Klar, das ganze kostet, aber man sollte nicht immer alles gleich negativ sehen. Zum anderen, Paris, als haushoher Favorit, ist ja auch nicht weiter weg als Leipzig.
Eine Frage habe ich da aber noch mal: Wie viele von euch, die gerade dieses Topic diskutieren, haben schon mal die Games besucht??
Gruss,
Julia
Hi,
ich hab mich in der Ecke Deutschlands schon rumgetrieben, Leipzig hab ich auch schon gesehen. Es ist ja schön anzusehen, wie sich die Leipziger motivieren konnten, aber solange Olympia für reine Geldverschwendung steht (zeig mir mal Olympische Spiele der letzten 20 Jahre, bei denen wirklich schwarze Zahlen geschrieben wurden), kann ich eine gewisse Erleichterung über die Ablehnung der Deutschen Kandidatur nicht leugnen.
Gruss,
Herb
Hi,
Eine Frage habe ich da aber noch mal: Wie viele von euch, die
gerade dieses Topic diskutieren, haben schon mal die Games
besucht??
ich war 83 beim Turn- und Sportfest auf der Osttribüne (die die Bilder mit Fahnen machten). Danke - nier wieder so ein Zirkus. Mensch wir älter, reifer, …, besser aussehender und so .-)
Gruß
Frank
Bestens…
…da die Leipziger Organisatoren von 2,5 Mrd. Euro an Steuergeldern ausgehen, welche die Geschichte hätte kosten sollen und andere Schätzungen sogar von 9 - 14 Mrd. Euro ausgehen, kann ich die Entscheidung des IOC nur begrüssen, diese Bürde einem anderen Land aufzuerlegen…
Oder glaubt hier jemand, die Steuereinnahmen aus Vermietungen, Gastronomie, Presse/Medien u.s.w. würden das auch nur ansatzweise aufwiegen?
Grüße,
Mathias
aber solange
Olympia für reine Geldverschwendung steht (zeig mir mal
Olympische Spiele der letzten 20 Jahre, bei denen wirklich
schwarze Zahlen geschrieben wurden), kann ich eine gewisse
Erleichterung über die Ablehnung der Deutschen Kandidatur
nicht leugnen.
Ja, leider steht es für Geldverschwendung, und weniger für den Olympischen Gedanken. Wie oben schon erwähnt, vielleicht hätte Leipzig die Chance auf ein „Abrüsten“ bei Olympia sein können. War aber vielleicht nicht so vorgesehen oder wird auch nicht so gewollt!?
Und was ist mit den anderen Städten? Wie soll London sein Transportproblem lösen, bekommen Madrid und New York einen Mitleidsbonus, ist Moskau in irgendeiner Weise sicher? Mittlerweile wünsche ich es Paris. Das ist nicht so weit weg, da können es die Leipziger nochmal anschauen und lernen und 2024 wieder bewerben ;o))
Gruss,
Herb
Grüße zurück, die Lydia
Großprojekte als solche
Moin Julia,
Trotzdem, ich finde es schade, Olympische Spiele sind immer
was tolles, ich war schon ein paar Mal da (aber nur als
Besucher), und jedes Mal habe ich vom jeweiligen Land bzw.
Region einen echt positiven Eindruck bekommen.
glaub ich sofort und natürlich wären die Olympischen Spiele für Deutschland, Sachsen und Leipzig ein Fremdenverkehrsereignis gewesen. Aber sowas rechtfertigt nicht die daraus resultierenden Kosten, denen nach den Spielen ein unzureichender, weil größtenteils ungenutzter Gegenwert gegenübergestanden hätte.
Klar, das ganze kostet, aber man sollte nicht immer alles
gleich negativ sehen.
Verschwendung kann ich nicht anders sehen als negativ. Die Liste der fehlkalkulierten Projekte ist (nicht nur) in Deutschland lang und zwar immer auf Basis völlig realitätsfremder Annahmen. Nehmen wir die Expo, bei der die veranschlagten Zuschauerzahlen utopisch waren (dazu unten mehr). Nehmen wir den Transrapid, bei der man von einer wahren Völkerwanderung von Hamburg nach Berlin und zurück ausging. Nehmen wir den Metrorapid, dessen „Gleise“ unmittelbar neben den bestehenden S-Bahn-, Regionalexpress- und ICE-Gleisen verlaufen sollten und bei dem man bei einer durchschnittlichen Verweilzeit von bisher 22 Minuten in der Bahn je Passagier auf der geplanten Strecke eine realisierbare Fahrzeitverkürzung von 19 Minuten in die Diskussion warf.
Als das dann immer noch nicht reichte und sich das Projekt auch mit den angenommenen, ansatzweise realistischen Fahrgastzahlen noch nicht rechnete, ersetze man kurzerhand einige Sitzplätze durch eine größere Anzahl Stehplätze, ohne erklären zu können oder wollen, warum den eine vorher nicht ausgelastete Bahn nun mit ein paar mehr Plätzen auf einmal ausgelastet sein sollte. Auch die Erklärung, warum jemand für tatsächliche 1-4 Minuten Fahrzeitersparnis einen um x Euro höheren Fahrpreis bezahlen sollte, ist man bis heute schuldig geblieben.
Der Witz bei solchen Projekten ist, daß dort auf Basis von Annahmen auf jeden Fall ein wirtschaftlicher Erfolg errechnet wird. Eine Planung mit einem dicken Minus am Ende wird ja niemand vorlegen. Die Annahmen machen die Wirtschaftlichkeit nun einmal aus, zumindest auf dem Papier. Ob ich mit 261.000 oder 80.000 Besuchern am Tag kalkuliere, macht über einen Zeitraum von 200 Tagen halt schon was aus. Und man beweise mir, daß 261.000 Besucher für eine in Deutschland erstmals abgehaltene Veranstaltung unrealistisch sind. Wenn sich die Sache als seeehr unrealistisch herausgestellt hat, habe ich mein Gehalt über Jahre hinweg kassiert und mit dem Defizit von 2 Mrd. DM dürfen sich dann andere rumschlagen.
Eine Frage habe ich da aber noch mal: Wie viele von euch, die
gerade dieses Topic diskutieren, haben schon mal die Games
besucht??
Ich nicht und ich wäre weggezogen, wenn die Spiele nach Düsseldorf gekommen wären und hätte das Weite gesucht, wenn Düsseldorf WM-Austragungsort geworden wäre. Derartige Massenaufläufe sind mir ein Gräuel. Daß das viele anders sehen, ist mir bekannt, aber für Brot und Spiele zweistellige €-Milliarden zu verbauen, halte ich für einen Fehler. Und soweit, daß das Volk mit Massenveranstaltungen ruhig gehalten werden muß, sind wir doch hoffentlich noch nicht.
Gruß,
Christian