Julklapp/Wichteln in Niedersachsen
Hallo Nino,
ich hocke hier in Niedersachsen, zwischen Hamburg und Bremen. Als ich in der 5. Klasse war (1984) haben wir und viele andere Schulklassen „Julklapp“ gemacht. Da wurden Lose mit den Namen der Klassenkameraden gezogen und dann wusste man, für wen man ein Geschenk kaufen musste (es durfte nicht verraten werden, wer wen gezogen hatte). Die mit Namen beschrifteten Geschenke wurden in einem Sack gesammelt und dann vom Lehrer verteilt.
Jetzt bin ich groß
und plötzlich wird nur noch gewichtelt, z.B. am Arbeitsplatz. Dabei geht es oft auch darum, ungeliebte Geschenke, die man selber nicht gebrauchen kann, weiter zu verschenken, in der Hoffnung, dass der andere sie besser findet… und dabei werden all die „Bad-Taste“-Geschenke unbeschriftet gesammelt und jeder zieht was raus.
Letztendlich habe ich aber den Eindruck, dass Wichteln heute einfach gebräuchlicher ist, denn es klingt bildlicher und macht mehr „Sinn“, man versteht das Wort zumindest ansatzweise, während „Julklapp“ irgendwie exotischer klingt und für die meisten Menschen keine konkrete Bedeutung hat. Wichteln scheint mir ein Synonym für die verschiedensten Arten des Geschenke-Rumreichens geworden zu sein.
Schade eigentlich, denn „Julklapp“ klingt für mich so schön nach Kindheit! 
Liebe Grüße, Biddel
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