Junge spielt mit Puppen

Hallo
Ich bin alleinerziehender Vater eines 10jährigen Jungen. Die liebevolle Mutter ist vor zwei Jahren abrupt gestorben, was uns beide sehr getroffen hat aber auch sehr zusammengeschweisst. Eine neue Frau kam für mich bisher noch nicht in Frage (und kann ich mir auch im Moment nicht für die Zukunft vorstellen).
Mit meinem Sohn habe ich eine sehr gute Beziehung, können über alles mögliche reden und geb mein bestes.
Nun bin ich ziemlich offen gegenüber alles und toleriere jedem seine Interessen. So spielt mein Sohn auch gerne mit Puppen, was ich auch ganz gut finde. Er spielt dann immer „Alleinerziehender Vater“ oder so. Ich muß dann immer als „Opa“ hinhalten (seine „richtige“ Oma die in der Nähe wohnt dient übrigens im Moment ein wenig als „Ersatzmama“, also er ist nicht „vereinsamt“ oder hat nur mit Männern zu tun).
Jedenfalls finde ich das irgendwie gut, was er da macht und fragt auch immer was ich damals mit ihm gemacht habe als Baby und so. Sehr aufgeweckt mein Junge…

Nun hatte ich kürzlich Arbeitskollegen im Hause und diese meinten dann mit einem mal, das ich da sofort einen Riegel vorschieben sollte, weil er als Junge dort einen „Negativen Weg“ gehen würde. Das er mal Homosexuell werde würde und das alle Ihn in der Schule hänseln würden… Im Moment ist dies aber überhaupt nicht der Fall…

Ich möchte mein Sohn eigentlich nicht in seinem Tun beschränken.
Was ratet ihr mir?

Danke für die Antwort

Hallo,

Sehr aufgeweckt mein Junge…

Genauso klingt das. Glückwunsch zu dem Jungen.

Nun hatte ich kürzlich Arbeitskollegen im Hause und diese
meinten dann mit einem mal, das ich da sofort einen Riegel
vorschieben sollte, weil er als Junge dort einen „Negativen
Weg“ gehen würde. Das er mal Homosexuell werde würde

So ein totaler Quatsch. Vergiss es sofort wieder. Das sind nichts als dumme Vorurteile.

und das
alle Ihn in der Schule hänseln würden…

Das könnte natürlich schon geschehen. Vor allen Dingen, wenn die Spiel/Klassenkameraden Kinder von solchen Vätern wie deinen Arbeitskollegen sind.

Ich wäre einfach hellhörig, was der Sohn von seinem Verhältnis zu seinen Klassenkameraden erzählt. Eventuell wäre ein Gespräch angebrach, über Dinge, die privat sind. Das ist zwar in Bezug auf mit Puppenspielen blöd, aber es gibt nun mal sau-blöde Eltern, die ihre saublöden Vorstellungen an die Kinder weitergegeben haben.
Auf keinen Fall würde ich das Spiel unterbinden. Er braucht ja anscheinend diese Beschäftigung, um die traurigen Erlebnisse zu verarbeiten. Da macht er eigentlich genau das, was viele Kinderpsychologen ihn in ihrer Praxis machen lassen würden.

Alles Gute!

Gruß
Elke

Puppenspieler
Hallo Andreas,

es ist alles, aber auch wirklich alles, im grünen Bereich. Grüner gehts nicht.
Tja, bis auf Deine dämlichen Arbeitskollegen - aber das weisst Du ja selbst.

Nun hatte ich kürzlich Arbeitskollegen im Hause und diese
meinten dann mit einem mal, das ich da sofort einen Riegel
vorschieben sollte, weil er als Junge dort einen „Negativen
Weg“ gehen würde.

Blödsinn

Das er mal Homosexuell werde würde und das alle Ihn in der Schule hänseln würden… Im Moment ist dies aber überhaupt nicht der Fall…

Das mit dem Homosexuell ist totaler Quatsch.
Wenn Dein Sohn in diese Richtung schlagen sollte - na und. Aber mit Puppenspielen hat das garantiert nichts zu tun. Ich hab auch mit Puppen gespielt - mit lebendigen :wink:) und schwul bin ich deshalb auch nicht geworden.

Ich möchte mein Sohn eigentlich nicht in seinem Tun beschränken.

Richtig.

Was ratet ihr mir?

Nichts. Du brauchst keinen Rat, denn Du machst alles völlig richtig.
Ich würde es genauso machen.
Lass Dich nicht von diesen dämlichen Arbeitskollegen verrückt machen.
Druck die Antwort von Elke und, wenn Du magst, meinestwegen auch meinen hier aus und gib sie Deinen tollen Kollegen - oder häng sie ans schwarze Brett (wär doch mal was:smile:

Alles Gute noch und weiter so
bewundernden Gruss
Ray

Hi,

eigentlich wiederhole ich hier nicht, was von anderen bereits gesagt wurde. Aber ich denke es tut Dir gut, von vielen Menschen zu hören, daß Dein Weg völlig richtig ist.

Nun hatte ich kürzlich Arbeitskollegen im Hause

Die wären das letzte mal bei mir gewesen. Man kann sich seine Kollegen i.d.R. ja nicht aussuchen, aber die Intensität des Kontaktes kann man dann doch beeinflussen.

und diese
meinten dann mit einem mal, das ich da sofort einen Riegel
vorschieben sollte, weil er als Junge dort einen „Negativen
Weg“ gehen würde. Das er mal Homosexuell werde würde

Völliger Humbug! Homosexualität kann nicht anerzogen werden. Wenn dort ein Zusammenhang bestehen sollte, dann anders herum (was ich aber auch nicht glaube). Und sollte Dein Sohn wirklich schwul sein, könntest Du es ihm nicht durch Verbote „austreiben“. Du würdest nur Euer Vertrauensverhältnis (zer)stören.

und das
alle Ihn in der Schule hänseln würden… Im Moment ist dies
aber überhaupt nicht der Fall…

Wie auch schon gesagt, das kann natürlich passieren. Da kannst Du ihm aber helfen damit umzugehen.

Ich möchte mein Sohn eigentlich nicht in seinem Tun
beschränken.
Was ratet ihr mir?

Mach weiter wie bisher.

Gruß Stefan

Hallo Andreas,

das ist alles Quatsch!!! Ich kenne X Jungen, welche mit Puppen spielen oder einen Puppenwagen durch die Gegend schieben, weil sie den Papa nachgemacht haben oder weil sie Puppen eben netter finden als grauenvolle Monster etc… Soll ja auch zarter beseitete Kinder geben, welche schon in jungen Jahren eine enorme soziale Kompetenz haben und diese eben im "Betüddeln " von Puppen und Tieren zum Ausdruck bringen. Zudem scheint bei deinem Kind ja das Rollenspiel enorm hoch im Kurs zu stehen und für ihn auch eine Möglichkeit zu sein, das Erlebte zu verarbeiten. Kinder brauchen da manchmal Jahre für und arbeiten ihre Trauer ganz anders auf, als Erwachsene. Lass ihm die Puppen.

Ich fand Puppen immer blöd und habe mir zu Geburtstagen vom Teddy über Werkzeugkoffer, Eisenbahn alles mögliche gewünscht was für Jungen vor 30 Jahren typisch gewesen wäre und ich bin auch nicht anders herum - ich habe noch nicht mal minimale Tendenzen :o)Vieleicht habe ich aber dafür Fähigkeiten erworben, welche nicht ganz in das weibliche Rolenbild der damaligen Zeit hinein gepasst haben, welche ich heute aber sehr gut gebrauchen kann und froh bin, dass ich diese damals trainieren durfte.

Also - lass das Kind spielen und zwar mit so vielen Puppen wie es möchte.

Gruß,
Alexandra

Liebe Andreas*,

ich finde es toll, dass du einen Arbeitskollegen hast, der sich so toll um deinen Jungen sorgt und nicht nur mangels Selbstwertgefühl seine Unsicherheit in Abneigung auf Menschen, die anders sind als er abplagt.

Du solltest die Puppen sofort wegwerfen. Außerdem ist es unerlässlich dass du alles was rosa, lila, rot oder ocker ist sofort aus der Wohnung entfernst, das sind nämlich Mädchenfarben und er könnte dadurch verwirrt werden.
Auch das Klassenzimmer solltest du darauf filzen.

Ferner musst du unbedingt darauf achten, ihm alle Buntstift wegzunehmen, die durch unglückliche Umstände in seinen Besitz gelangt sein könnten. Vielleicht hat ihn bereits ein zwielichtiger Schreibwarenhändler angesprochen?
Buntstifte sind Werkzeuge des Teufels! Sie ahmen die Regenbogenflagge dieser grässlichen Schwulen wieder, wenn dein Sohn ihnen länger als 30 Minuten ausgesetzt ist, wird er sofort Homosexuell!
Es könnte bereits zu spät sein!

Als nächstes musst du in seiner Jacke ein Alarmsystem installieren, dass los geht wenn ein Mädchen in seine Nähe kommt.
Mädchen färben nämlich ab, bevor sie 13 sind. Und du willst keinen Mädchenjungen,oder?

Damit aus deinem Jungen ein richtiger Mann wird solltest du ihn barfuß zur Schule schicken, natürlich nur wenn es schneit. Und kurz vor Weihnachten könnt ihr im nahen Wald einige Bäume fällen gehen, das härtet ab!

Lass ihn nur noch mit Autos spielen und mit Feuer, damit er bald was anständiges lernt.

Dann wird aus ihm ein richtiger Kerl werden.

lg
Kate, wer Sarkasmus findet, darf ihn behalten.

Lieber Andreas,

ich hoffe dir ist klar geworden wie schwachsinnig die Aussage deines Kollegen war. Wenn er das nächste mal so einen Mist absondert, würde ich ihm per Fußtritt zeigen wie männlich ICH bin.

lg
Kate

Hallo

alle Ihn in der Schule hänseln würden…

Das könnte natürlich schon geschehen. Vor allen Dingen, wenn
die Spiel/Klassenkameraden Kinder von solchen Vätern wie
deinen Arbeitskollegen sind.

Genau, sowas geht nämlich letzten Endes immer von den Erwachsenen aus. Es könnte auch rein theoretisch von den Lehren kommen (falls es kommt), wenn die extrem konservativ sind.

Wahrscheinlich findet aber die große Mehrzahl der anderen Eltern das gut, falls sie es erfahren oder mitkriegen.

Viele Grüße

Hallo Andreas,

ich finde du machst es richtig.

Weißt du ich habe als Mädchen früher mit Autos gespielt und bin auf Bäumen rumgeklettert. Geschadet hat es mir nicht und ich bin deswegen sicher nicht lesbisch geworden.

Dein Sohn wird sich unabhängig mit welchen Spielzeugen er spielt irgendwann in die sexuelle Richtung entwickeln die ihn reizt. Das hat nichts mit Spielzeug in der Kindheit, mit Farben oder sonst etwas zu tun. Deine Kollegen haben eine etwas altertümliche Einstellung.

Sei einfach weiter so ein toller Vater wie du es jetzt bist.

Gruß

Samira

hallo andreas,

in unserer nachbarschaft gab es keine jungen. daher musste mein bruder seine ganze kindheit über mit mädchen spielen. du kannst dir sicher vorstellen wie oft er barbie, puppen… spielen musste und er ist nicht schwul davon geworden :wink:

die wissenschaft ist heute noch nicht soweit, dass sie sagen kann, warum jemand schwul wird. aber sie kann auch sagen, dass äußere einflüsse keine rolle spielen.

vielleicht sollte dein kollege sich mit dem thema homosexualität beschäftigen, bevor er solche kommentare abgibt - und vielleicht sogar homosexuelle kennenlernen, um festzustellen, dass es auch ganz normale menschen sind.

und hier noch etwas OT: was jemand im bett macht, geht jawohl keinen anderen an!! es regt sich ja auch keiner auf, wenn jemand sadomaso-spiele mit seiner frau macht oder in den swinger-club geht!! diese vorurteile gegenüber bestimmten gruppen, machen mich immer so wütend!!
ich kann nur sagen: aufklärung führt zu toleranz!!

beste grüße
anita

Nur, falls es noch nicht reicht:
Dein Kollege ist ein Idiot.

Hai, Andreas,

laß Deinen Jungen ruhig weiter mit Puppen spielen.

Gruß
Sibylle
(hat dem großen Bruder immer die Autos weggenommen)

Hallo,

es ist ja lieb gemeint, wenn andere sich Sorgen machen, aber wenn man keine Ahnung hat, dann sollte man sich besser zurück halten.

Puppenspiel wird von Psychologen gerne eingesetzt, um Zugang zu traumatisierten Kindern zu erhalten. Warum wohl? Wenn Dein Sohn nach dem traumatischen Erlebnis des Todes der Mutter und mit der sich anschließenden besonderen Situation jetzt mit seinem Vater alleine zu sein (der ja sicher auch eine Menge zu verarbeiten hat), über das Puppenspiel verarbeitet, dann ist dies ein gutes Zeichen.

Natürlich sollte es ein umfassendes Spiel- und Beschäftigungsangebot geben, damit der Kleine auch mal typische „Jungenssachen“ machen kann, und Papa und Sohn sind da doch sicher ein prima Gespann, wenn es gemeinsam auf dem Fußballplatz oder ans Heimwerken … geht, damit er auch mit den Klassenkameraden und Freunden mithalten kann, und auch eine männliche Identität entwickeln kann, aber das Puppenspiel steht dem ganz sicher nicht im Wege, und ist in einem umfassenden Beschäftigungsangebot genauso wichtig und richtig wie alle anderen Spielmöglichkeiten.

Gruß vom Wiz

Hänseln u.a.
Hallo Andreas

Es ehrt Dich, dass Du Dir so viele Gedanken über Deinen Sohn machst. Dass Du als alleinerziehender Vater ab und an unsicher bist, ist auch nachzuvollziehen.

Ich denke zum Einen auch, dass das Puppenspiel geradezu heilende Wirkung auf den Jungen haben kann. Ganz unfachmännisch.

Zum anderen möchte ich Dir sagen: Höre nicht auf so viel auf andere, höre auf Dein Gefühl. Du scheinst toleranter zu sein als deine Arbeitskollegen, ich finde es klasse, dass Du das Deinem Sohn auch so mitgibst. (Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom, fällt mir da gerade noch ein)

Nun hatte ich kürzlich Arbeitskollegen im Hause und diese
meinten dann mit einem mal, das ich da sofort einen Riegel
vorschieben sollte,

Wie soll denn das gehen, einen Riegel vorschieben? In meinen Augen völlig blödsinnig. Klar, man kann andere „männlichere“ Dinge anbieten, aber zwingen wirst Du Deinen Sohn nicht können, sie anzunehmen.

weil er als Junge dort einen „Negativen
Weg“ gehen würde. Das er mal Homosexuell werde würde

Mal ganz tolerant gefragt: Was ist daran negativ, homosexuell zu sein? Es ist ein schwererer Weg (als „normal“ zu sein), aber mit genug Selbstbewußtsein schon zu schaffen. Und Letzteres gibst vor allem Du ihm mit.
Und: Homosexualität erwirbt man nicht durch das Spielen mit Puppen, genausowenig, wie es ansteckend ist. Wenn er diese Veranlagung hat, wird sie auch ohne Puppen „ausbrechen“.

und das
alle Ihn in der Schule hänseln würden… Im Moment ist dies
aber überhaupt nicht der Fall…

Hänseln trifft Kinder, die in einer Opferrolle gefangen sind. Da ist der eigentliche Anlaß eigentlich völlig egal. Da kann man eins nach dem anderen abstellen, das Kind wird immer noch gehänselt werden. Der bessere Weg ist der schon oben genannte: Selbstbewußtsein. Scheint ja auch kein Problem zu sein.

In der Klasse meines Sohnes ist ein Mädchen, die von den Jungs u.a. dafür bewundert wird, dass sie eine Playmobil-Ritterburg ihr eigen nennt (und nicht nur Prinzessinen-Figuren dazu). Klar, andersrum ist das noch immer nicht so anerkannt.

Ich möchte mein Sohn eigentlich nicht in seinem Tun
beschränken.
Was ratet ihr mir?

Laß ihn, mache ihm aber auch andere Angebote.

Und male Dir aus, wie Dein Sohn vielleicht mal ein „Frauenversteher“ wird, dem die Mädels zu Füßen liegen. :wink:

Das schreibt Dir jemand, der auch nicht in die klassischen Rollenbilder paßt. Das ist nicht immer lustig, aber man kann nicht aus seiner Haut. Und es hat auch jede Menge Vorteile.

Viele Grüße
kernig

Hallo Andreas,

ich habe mir die anderen Antworten (noch) nicht durchgelesen.
Was ich Dir spontan raten kann: Dein Kollege ist ein oberflächlicher Volltrottel auf dessen Wort Du soviel geben kannst wie… ach mir fällt gerade nichts ein. Mir schüttelts nur vor so viel dilettantisches voruteilsbehaftetes und mittelalterliches Stammtischgequatsche. Er wird homosexuell weil er mit Puppen spielt??? No comment.

Mach so weiter wie bisher. Du machst das bestimmt gut. Geh mit Deinem Kollegen mal ein Bier trinken oder belasse es bei einem freundlichen „Guten Morgen“ und „Auf wiedersehen“ - aber er soll mal in Sachen Familie und Kindererziehung sein Mäulchen halten.

Viele Grüße

und noch was…
Mein Sohn liebt Nagellack, spielt mit Puppen und kocht leidenschaftlich gern. Und er ist ein Supertyp. Habe noch von niemanden gehört, dass das ans andere Ufer führen kann - und wenn wär’s auch ok.

Mir sind auch Mädchen lieber, die mal werkeln, Jeans tragen und Fussball spielen als diese ganzen Lillifee Püppchen - die werden dann wohl Lesben?

Dein Arbeitskollege ist sicher auch der Meinung, dass Jungs nicht weinen sollen, nicht kuscheln und gerade wenn keine Frau im Haus ist den harten Kerl werden müssen.

Inzwischen habe ich mir auch die anderen Antworten überflogen. Wenn Dein Kollege Dir irgendwie wichtig ist, dann schreib nochmal. Dann können wir uns wegen der Argumentation Gedanken machen, ansonsten hake ihn irgendwo Richtung „lassmich mit Deinem dämlichen Gelaber in Ruhe“ ab.

Viele Grüße

Hallo Andreas,
zuallererst gab es ein auch *chen von mir.
Aber wenn die „lieben Kollegen“ meinen, der Junge würde schwul, nur weil er mit Puppen spielt, was würde dann mit Mädchen, die lieber Motoren auseinandernehmen, mit 10 Jahren Traktor fahren dürfen (auf der Wiese unter Aufsicht des Vaters, weil es arbeitstechnisch einfach erforderlich war)? Frag sie mal, ob da die Gefahr bestehen würde, dass diese Mädchen lesbisch werden. Also - wie die Vorschreiber schon vermerkt haben - totaler Schmarren.
Noch heute bin ich lieber mit handwerklichen Dingen (Hobeln, Bohren, Maurern, Wände verputzen, Malern) beschäftigt. Da mein Mann leider fast zwei linke Hände hat, hätte ich in handwerklicher Sicht sonst auch ein arges Problem.
Also danke ich heute noch meinem Vater, dass er mich früher in der Werkstatt zuschauen und natürlich mitmachen lies, obwohl meiner Mutter lieber gesehen hätte, dass ich mir ihr putze, koche und backe.

Lass Dich also von den achso besorgten Kollegen bloss nicht irre machen.
Euch beiden wünsche ich weiterhin viel Kraft und Glück.
MfG BM

Hallo Andreas,

Ich hab da einen kleine nette Geschichte aus meiner Familie. Mein Sohn (7) hat auch immer wieder Phasen, in denen er mit Puppen spielt (außerdem zieht er liebend gerne Nachthemden an - oh wie mädchenhaft…). So eine Puppenspielphase ist grad wieder. Ich muss dann übrigens auch immer Oma spielen. Ich hab dann letztens meinem Freund gesagt, dass ich hoffe, dass er deswegen von seinen Freunden nicht gehänselt wird. Dann war tags drauf ein Freund von ihm da, dem er seinen „Jakob“ vorgestellt hat. Der Freund ist zwar nicht aufs Puppenspielen eingestiegen, aber er hat auch keine einzige blöde Bemerkung dazu gemacht. Alles klar?

Das ist völlig in Ordnung und hat auch überhaupt nichts mit sexuellen Neigungen zu tun, das wurde ja schon geschrieben. Und wenn Dein Sohn homosexuell würde, dann würdest Du das doch auch akzeptieren.

Mach Dir keine Sorgen

„Großelterliche Grüße“

Hallo Andreas,

als erstes Hut ab für Dein ganzes Verhalten, wie du es hier schilderst. Allein deshalb schon ein Sternchen von mir!

Und dann meine Meinung (und um mich nicht von anderen Antwortenden beeinflüssen zu lassen, habe ich diese noch nicht gelesen):

  1. Ich finde ein Kind darf spielen mit allem was altersgerecht für ihn geschaffen wurde. Ich persönlich ziehe nur einen Schieber bei meinem Sohn im fall von Spiele/Spielzeuge, die nur „krieg-anmutendes“ ist, wenn ich mich so ausdrücken darf, z.B. Bionicle, „plastik Pistolen“, „Plastik-Gewehr“,… Alles andere darf er spielen. Warum denn nicht?

  2. Bzgl. Homosexualität: Erstens ist das keine Krankheit vor der man sich schützen soll/kann/muss!. Zweitens: Warum das grundsätzlich immer Negativ anschauen??? Und drittens: Das ist eine Veranlagung. Ist die Vorhanden, wird nichts geben, was ihn daran hindert, es so zu empfinden. Erst recht nicht ein Kinderspiel!

  3. Wie wir in Spanien sagen: „Ande yo caliente, ríase la gente“ (Wörtlich übersetzt: „Ist es mir warm, so kann jeder sich darüber lustig machen, wie er will“ - Das bedeutet, sinngemäß, daß wenn es mir gut geht und niemandem damit schädige, dann soll man auf den Gerede anderer überhaupt nicht eingehen) Warum stören sich Fremde an den spielen Deines Sohnes? Was ist denn daran schlimm???

  4. Mir würde nichts, aber auch nichts über eine tolle Beziehung mit meinem Sohn gehen, ganz besonders dann nicht, nach so einen unglaublichen Verlust, wie Ihr leider habt erleben müssen. Warum um Himmels Willen, soll man das Kind nicht mit einem harmlosen Spielzeug spielen lassen? Warum in die Schränken weissen???

Nun jetzt kommt es bei mir eine (absolut Laien-) Vermutung: Kann es sein, daß Dein Sohn, mehr oder weniger unbewußt, mit den Puppen spielt, als Mutterersatz?? Nach so ein Erlebnis wie vor zwei Jahren, fände ich das persönlich sehr nachvollziehbar und logisch. Und ich sähe kein Grund, absolut keins, dies zu unterbinden.

Fazit: Lass Dir von Fremden nicht davon abhalten was du für Deinen Sohn machen möchtest: Erstens bist du derjenige, der ihn am besten kennt (und mit der Oma zusammen, der den ihn am meisten liebt und weißt was ihn gut tut) und zweitens: Diese tolle Beziehung ist nicht nur ein unermeßlichen Schatz, die wie Dein augapfel zu hütten heisst, sondern auch ist für Deine sohn mindestens lebenswichtig. Lass dich nicht von solchen „dahergelaufene“ Meinungen nicht abbringen und macht was Du und Dein Gewissen für richtig hält.

Alles, alles gute und einen lieben Gruß,
Helena

Hallo,
Mein Sohn und meine Tochter spielen immer Vater Mutter Kind und die Rolle der Mutter wird abwechseld vergeben.
Erstaunlich ist immer, das finden alles süß, aber sobald „man“ meinen Sohn alleine sichtet mit der Puppe ist das verwerflicher als verwerflich. Was erstaunt ist die Tatsache, das es dieselben Leute sind die die Familie Vater Mutter Kind für gut befunden haben :wink:
Gib einfach nix auf solche Komentare, aber sag deinem Sohn das es Leute gibt, die eventuell mal einen blöden Komentar ablassen könnten, damit er vorgewarnt ist.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

ich kann mich hier durchweg allem bereits Geschriebenen nur anschließen ! Kleingeistiges, uninformiertes Homophobiker- Stammtischgelaber deines Besuchers. Mach weiter so mit deinem Sohn - Ihr macht das beide toll und solltet auf jeden Fall euren Weg nach EUREM Maßstab u. Empfinden weitergehen.

Davon ab: Was sind denn „Puppen“? Spielzeuge, mit denen Kinder ihre Gedanken, Gefühle, Erlebnisse u.Fantasien spielerisch umsetzen, darstellen u.ausleben. Ganz „normal“, und so soll es sein. Wenn dein Sohn stundenlang abgeschottet mit zehn schwerstbewaffneten Action-Helden-Figuren blutrünstigst den 3.Weltkrieg darstellt, dann würde er a) auch mit „Puppen“ spielen und b) sich damit nach Ansicht Eures Besuchers vermutlich auf jeden Fall „gesünder“ vorbereiten auf seine zukünftige Rolle als Mann in seinem realen Leben,ja ?! Wenn er aber mit Stofftieren oder „lebensnahen“ Puppen reale Lebens-und Familiensituationen nachspielt…dann ist das schweeeer bedenklich, oder wie ?!! - Braucht man nicht weiter was zu sagen, oder… :wink:

Er ist 10 Jahre alt,schreibst du? Dann ist er ja vermutlich gerade in die 5.Klasse gewechselt oder steht zumindest kurz davor, die Grundschule zu verlassen. Für viele Kinder ist das ein riesengroßer und (vor allem Dank der Kommentare vieler Erwachsener)auch beängstigender Schritt ins unbekannte Neue…raus aus der vertrauten Umgebung, neue Mitschüler, neue Lehrer, ein Riesenschritt Richtung „Groß-Sein“. Viele Kinder müssen das erstmal verarbeiten u.sind stark verunsichert: Was wird von mir erwartet? Ob ich das schaffe ? Muss ich jetzt immer viel „erwachsener“ sein und alles richtig machen ? Da kommen ganz schnell unbewusste Ängste hoch, dass jetzt vielleicht der vertraute Schutz u. die Geborgenheit für sie als „Kind“ plötzlich weniger wird oder wegfällt, weil sie nun (bzw. bald) zu den „großen“ (Schul-) Kindern gehören. Auch in so einer Situation kann es dann für die Kinder ganz wichtig sein, dass sie (z.B. auch durch Spielen, Puppen usw.)weiter ihren Bezug zum eigenen „Kindsein“ und auch Kindlich-Sein-Dürfen herstellen und bewahren dürfen - als Rückversicherung, dass sich DOCH nicht alles ändert und sie nachwievor immer noch „sie selbst“ u.Kind sein dürfen.

Dein Sohn wird sicherlich von ganz alleine merken, wo die „Toleranzgrenzen“ in unserer Gesellschaft nun mal liegen…und wenn ihm je danach sein sollte, mal den ganzen TAG mit einer Puppe unterm Arm herumzulaufen u.dann die Reaktionen der lieben Umwelt erlebt - dann wird er entweder extrem selbstbewusst sagen „Juckt mich nicht, wem’s nicht passt, der soll wegsehen“ (aber in diesem Alter eher noch unwahrscheinlich) … oder er lernt halt, dass man als Mensch manche Bedürfnisse besser eben nur alleine bzw. im Kreise vertrauensvoller lieber Menschen auslebt, wenn man seine Ruhe und kein dummes Gelaber haben will. Da wird er schon ganz alleine seine eigene Methode finden u.damit auch gut klarkommen. Wenn du ihn weiterhin so akzeptierst, wie er ist, und er dein Vertrauen und deine Rückversicherung spürt,hat er doch das beste Rüstzeug. Und dann wird er auch nie auf den dummen Gedanken kommen: „Stimmt mit mir wohl was nicht, weil ich dies oder das mag?“ Wenn er weiterhin lernt, dass die Geschmäcker eben verschieden sind u.dennoch gut nebeneinander existieren können, dann wird ER auf jeden Fall sicherlich KEIN Toleranzproblem haben *aber gehen wir mal lieber nicht weiter auf deinen Kollegen ein… :smile:…*

Obwohl-wie Chili hier so prima formulierte:
„Mach so weiter wie bisher. Du machst das bestimmt gut. Geh mit Deinem Kollegen mal ein Bier trinken oder belasse es bei einem freundlichen „Guten Morgen“ und „Auf wiedersehen“ - aber er soll mal in Sachen Familie und Kindererziehung sein Mäulchen halten.“

So isses…Mäulchen halten soll er :smile:)))

Euch beiden und der Familie alles,alles Liebe und Gute !!

Nun ja… ähem…
Hallo!
Vielleicht solltest Du ihn mal zu einem Besuch bei einem Psychologen schicken… beovr es noch schlimmer wird!
Wen? Na, den oder die Kollegen natürlich… nicht Deinen Sohn, aber das ist ja wohl sowieso klar! :smile:

Alles Gute Euch beiden, und lasst Euch bloß nicht unterkriegen! Ihr seid auf einem absolut guten Weg!
Renate