Jungs im Abseits

Hallo,

Ja, davon träume ich auch. Aber dann knarzt der Vater, der mit
ihnen Skypen will.
Aber darüber denke ich auch nach.

In einem anderen Beitrag hat jemand das hier geschrieben:

„Nichts wirkt mehr Wunder als Sturheit.“

Möglicherweise ist das eine Option für Dich …

Gruß
Jörg Zabel

Hallo

Wir fahren nach NL. Ich könnte die Dinger zu Hause lassen.

Ich glaube nicht, dass du da mit 14-Jährigen auch nur halbwegs erfolgreich bist.

Glaubst du nicht, dass sie es schafft, die PCs zu Hause zu lassen, oder wie meinst du das?

Und wenn sie das noch nicht mal schafft, wie soll sie das denn schaffen:

Begrenzte Computerzeiten inklusive.

14 Tage Auszeit - so lange dauern diese Sommerfreizeiten ja meistens - ist doch nicht ausreichend Zeit, um einen revolutionären Umsturz zu planen.

Für alle ab 14 dafür ein Job, um was zum Taschengeld dazuzuverdienen. Auch hier nur die Wahl was, nicht ob.

Aber was konkret macht man denn, wenn die das nicht wollen? Da hätte ich gar keine Idee. Einen Job muss man sich doch selber suchen, und jemand, der nicht unbedingt einen Job will, der wird wohl auch keinen finden. - Soll man dann vielleicht Sanktionen einführen wie beim Jobcenter (immer kürzer halten, und zum Schluss nur noch Gutscheine)?

Viele Grüße

Aber darüber denke ich auch nach. Dann muß ich aber was in
petto haben, oder nicht?
Unterhaltungstechnisch…
Kochen oder so…

Die sind doch 14, hab ich das richtig verstanden?

Du was in petto haben???(Hab ich das richtig verstanden?)

Die sind doch tief innen drin auf dem Weg zu sich selbst, suchen sich, sozusagen.
Also, Löslösung und so, alternativ zum Bild, das Elter von ihnen hat, ein eigenes finden.
Sich unabhängig vom Elter identifizieren.

Darum ist doch da erstmal -----------------------------------Nichts.
Das wird dann erstmal gefüllt mit Computer und so.
Schlecht, weil bringt von noch nicht gefundener Identität noch weiter weg.
Andere saufen oder kiffen exzessiv, wenn die Loslösung gar zu krass anmutet.

Aber das Nichts muss und kann auch mal ausgehalten werden dürfen.

Nichts in petto haben.
Die sollen sich in sich finden, nicht wieder durch dich!

Mute ihnen die Leere zu.
Ohne Leere nichts neues, reiferes, ist doch immer so bei Entwicklung.
Die müssen und kommen da durch.

Noch einmal:
Loslösung.

Klare Grenzen sind allerdings in gerade diesem Alter der Entwicklung dienlich und angemessen.
(Einzig Vaterkontakt scheint mir wichtig, so, wie es eben möglich ist.
Leere ist ja jetzt für Jungs schwerer und größer, ohne Vater.)

Darfst du, dass du dann die Blöde bist gehört dazu.
Hältst du aus!

*wenn die nicht 14 sind, nehm ich fast alles zurück!( Wenn ich andere Details falsch verstanden haben solte, dann nehm ich´s an diesen Stellen zurück)*

Du dürftest das Mitgefühl der meisten Eltern haben…:smile:

Grüße,
Zahira

Hallo,

Glaubst du nicht, dass sie es schafft, die PCs zu Hause zu
lassen, oder wie meinst du das?

Doch, das traue ich Tilli absolut zu. Ich bezweifle nur, dass der Rest irgendwas mit Urlaub zu tun hat. Zudem wirkt es nach meiner Erfahrung manchmal Wunder, wenn die Kinder mal einen Vergleich zum Leben in der Familie erleben. So manches erfreut sich dann einer deutlich größeren Wertschätzung - und das kann man nützen.

Für den Rest gibt’s keine Gebrauchsanweisung. Erziehung ist anstrengend und oft ziemlich unbequem. Womit die eigenen Sprösslinge zu kriegen sind, wissen Eltern selbst am besten.

Meine Kinder kriegten z.B.nur eine Basissumme an Taschengeld, die sie ab ihrem 8. Lebensjahr durch zusätzliche Arbeiten aufbessern konnten. Bestimmte Arbeiten gehörten nicht zu den Verdienstquellen, sondern waren Pflichtprogramm. Besondere Jobs, wie z.B. die Fenster im Wintergarten putzen, Zäune reparieren, Gartenmöbel streichen oder Zaumzeug putzen hingegen schon. Ab 16 mussten alle auch einen „aushäusigen“ Job machen oder das Taschengeld wurde gekürzt. Wer damit leben wollte - okay. Machte aber keiner auf Dauer.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

habe nur einen Jungen, der nicht gar soviel im Internet hängt - aber praktische Arbeiten sind auch bei ihm ein Desaster.
Ich biete ihm dan shcon mal Bezahlung fürs Streichen der eigenen Fenster etc. an, das Ergebniss ist dünn, aber immerhin.

Über den Geldbedarf und Mangel kann ich die Kinder schon mal zum Arbeiten im Haushalt oder bei mir im Geschäft kriegen und bei regelmäßigen Arbeiten stelle ich dann auch Qualitätansprüche. Sie bekommen etwas Zeit zum Lernen, etwas ordentlich zu machen - das klappt einigermaßen.

Brauchen Deine Jungs kein Geld??
Dann melde das Internet per Kabel ab, schalte Dich selbst per Stick ein und sag den Jungs, sie können das ebenso machen, aber selbst zahlen (gibt es als Prepaid). Zahle Ihnen etwas mehr Taschengeld, aber nur soviel, dass sie normale Internetnutzung haben ohne großes Potential zum Runterladen.
Frag dazu mal jemanden, der sich damit gut auskennt - ich durchschaue da auch nicht richtig.
Habe zuhause nur einen Internetzugang (Kabel), den ich abends auch beruflich viel nutze, so dass die Kinder schon gar nicht gleichzeitig ins Netz können und abends nur eingeschränkt.

Die beiden belabern mich natürlich, man bräuchte w-lan - aber ich möchte garnicht, dass beide dauernd ins Netz können, ergo belasse ich es bei einem Kabel im Wohnzimmer - da kriege ich zumindest abends mit, was sie machen. Tagsüber ist mein Laptop für die Kinder tabu (und versteckt) - gibt sonst zuviel Viren etc…
Die Laptops der Kinder sind inzwischen einigermaßen verseucht - die Reparatur ist nicht meine Sache.

Versuche mal irgendwie, den Jungs Verantwortung zu übertragen, z.B. für den eigenen Laptop, oder gib ihnen ein Monatstaschengeld in passender Höhe, mit dem sie dann ihre gesamten Einkäufe incl. Kleidung bestreiten müssen oder sonst etwas in der Art, dass sie raus in die reale Welt bringt - nur mal als vager Tip.

Aber ich kann Dein Probem nicht wirklich nachempfinden, da es bei mir einigermaßen klappt. Kann mir vorstellen, dass es in Deiner Situation viel schwieriger ist, etwas Sinnvolles zu tun.

Gruß, Paran

Urlaub
Hi!
Ich hab hier ja einen 12jährigen und viel Kontakt zu einem etwas älteren Cousin von ihm, beide sehr „Bildschirm-affin“.

Wir waren diesen Sommer 2 Wochen mit dem Rad in Dänemark unterwegs. Einziges Gerät mit Bildschirm: Ein Handy, dass nur abends mal für ein paar Minuten eingeschaltet wurde für „Postkarte-SMS“. Auch für uns eine Art Auszeit aus der Internet-und Fersehwelt.
Ich fand es ganz erstaunlich, wie wenig unser Teenie (und wir) PC, iPod und Fernseher vermisst hat.
Den älteren Cousin hatten wir auf einer ähnlichen Tour dabei. Zuerst hat er nach Möglichkeiten gesucht sein elektronisches Gerät mitzunehmen. Als wir ihm lang und breit klargemacht hatten, dass das mit dem Aufladen mitten in der freien Natur ein Problem wird hat er das so hingenommen. Und es war überhaupt kein Problem.

Das unterstreiche ich.

Zuhause ging der Kampf dann allerdings wieder los. Wir haben aber feste Zeiten und keins der Geräte landet im Kinder-(tschuldigung Jugend-)zimmer, sondern wir haben da den Deckel drauf.

Grüße
kernig

Bezahlung von Hilfe
Hi!
So sieht man die Dinge unterschiedlich. Nur als Gegenpol, nicht als persönlicher Angriff:

Im Geschäft, das kann ich ja noch verstehen, aber nicht im Traum würde es mir einfallen, mein Kind für Arbeiten im Haushalt zu bezahlen.

Bei uns am Kühlschrank hängt dieser Paragraph aus dem BGB (mit einem Augenzwinkern, aber schon als klare Ansage)

Ich mein, wer bezahlt mich denn für die Arbeit im Haushalt? Wir leben zusammen, und da muss jeder mithelfen. Schule geht natürlich vor, aber ein all-inklusive-Hotel werde ich sicher nicht anbieten.

Grüße
kernig

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Erziehung mit der Brechstange
Moin!

Da hilft nur: Den Stecker ziehen, Geräte beschlagnahmen

Mal so richtig Langeweile ausbrechen lassen.
Das kostet viel elterliche Energie, ich wünschte, ich würde
die selber öfter aufbringen.

Die Eltern, die früher anscheinend irgendwas versäumt haben, versuchen nun mit Gewalt das Steuer rumzureißen.

Ich bin mir nicht sicher, ob der Schuss nicht auch nach hinten losgehen kann.

Ich auch müd, irgendwie. Ich dachte, nach 14 Jahren kann ich
mal aufhören, zu bespaßen…

Das meinte ich. Wenn man den Jungs jahrelang die Aktivität abgenommen hat, ist es nicht wirklich ein Wunder, dass sie nicht mehr wissen, wie das geht.

Bespaße sie nicht. Zieh den Stecker, lass das
schlechte-Laune-Unwetter an Dir abperlen und guck weiter, was
passiert.

Ja klar, sie jetzt dafür bestrafen, dass sie so geworden sind.
Wir wäre es mit helfen?

Nennt sich „Familientherapie“! Grund genug gibt es wohl dafür, und das könnte allen helfen, nicht nur den Jungs!

Meine Worte sind vielleicht hart, aber nicht bös gemeint, Tilli!

Ich weiß, dass du selbstkritisch bist und immer das Richtige tun willst. Und das auch oft genug hinbekommen hast.

Alles Gute wünscht dir
Noi

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Wo ist die Brechstange?
Hi!

Die Eltern, die früher anscheinend irgendwas versäumt haben,
versuchen nun mit Gewalt das Steuer rumzureißen.

Besser als nie oder nicht?

Und auch wenn man alles „richtig“ (was ist das?) gemacht hat, tauchen solche Situationen auf. Da gleich Familientherapie zu empfehlen ist vielleicht auch mit Kanonen auf Spatzen geschossen (kann nur die UP entscheiden). Das wäre für mich noch mehr „Brechstange“, noch mehr Passivität (der Onkel Doktor macht alles wieder gut, wir können nichts dazu tun - übertrieben ausgedrückt).

Was ich vorschlage, ist Erziehung. Klare Vorgaben (für die Nutzungszeit) und die Einhaltung der Regelung durchsetzen. Klar ist das ein Lernprozess für beide Seiten und je später man damit anfängt, umso härter ist er. Aber warum nicht?

Ich bin mir nicht sicher, ob der Schuss nicht auch nach
hinten losgehen kann.

Wie genau?

Das meinte ich. Wenn man den Jungs jahrelang die Aktivität
abgenommen hat, ist es nicht wirklich ein Wunder, dass sie
nicht mehr wissen, wie das geht.

Dann müssen sies lernen.

Ja klar, sie jetzt dafür bestrafen, dass sie so geworden sind.
Wir wäre es mit helfen?

Das ist die Hilfe. Belohnung gibt es auch (habe ich beschrieben, z.B. den Stolz, was geschafft zu haben). Die Jungs sind alt genug, die können das verstehen und lernen. Das sollte man ihnen zutrauen. Und Tilli auch.

Grüße
kernig

3 Like

Hallo kernig,

aber nicht im Traum würde es mir einfallen, mein Kind für Arbeiten im Haushalt zu bezahlen.

Ich hab’ das differenziert: Normale Dinge, wie Spülmaschine einräumen, beim Kochen helfen, Wäsche waschen, Tiere versorgen, gehörten zu den Selbstverständlichkeiten des Miteinanders. Dinge, für die ich mir neben meinem Job zusätzlich Zeit nehmen oder für die ich jemanden anheuern musste, konnten von den Kindern gegen Bezahlung erledigt werden.

Gerade im jüngeren Alter fanden meine Kinder das ziemlich gut, wenn sie Sonderwünsche hatten und außerhalb noch keine Jobs kriegen konnten. Bestimmte Arbeiten waren begehrt (Traktor waschen oder irgendwas streichen z.B.) und die Jüngeren bemühten sich, schnell von den Älteren oder den bezahlten Hilfskräften zu lernen, wie man das machte.

Der Nebeneffekt war, dass alle vier - Jungs wie Mädchen - ziemlich viele praktische Fähigkeiten erworben haben, obwohl sie durchaus unterschiedlich talentiert und motiviert waren. Natürlich waren die Ergebnisse bei weitem nicht immer professionell - es gab keinen Fensterrahmen oder Gartenstuhl ohne Tropfnasen - aber das spielte keine Rolle, solange sie sich Mühe gaben. Nachdem sie ausgezogen waren, half ihnen das, eine Menge Geld zu sparen.

Schöne Grüße,
Jule

2 Like

Aber ich kann Dein Probem nicht wirklich nachempfinden, da es
bei mir einigermaßen klappt. Kann mir vorstellen, dass es in
Deiner Situation viel schwieriger ist, etwas Sinnvolles zu
tun.

Eben kam ein PC-SPiel per Post, vom Vater.
Und weil es hier so schlecht klappt, möchte er, dass sie zu ihm ziehen.

Also spielen lassen?
Ziehen lassen?

Tilli

Hallo Tilli,

Wir fahren nach NL. Ich könnte die Dinger zu Hause lassen.

Ich glaube nicht, dass du da mit 14-Jährigen auch nur halbwegs
erfolgreich bist. Dazu ist vermutlich die familiäre
Konstellation der normalen einfach zu ähnlich.

Hm?
Wir fahren in einen Spaßpark, in der Nähe wohnt die Patentante. Ich und die drei Jungs und hoffentlich kein Bildschirm.

Tilli

*wenn die nicht 14 sind, nehm ich fast alles zurück!( Wenn ich
andere Details falsch verstanden haben solte, dann nehm ich´s
an diesen Stellen zurück)*

15,13 und 7.
Dazu Stiefschwestern 16 und 14.

Und leider den Vater, der das aus der Entfernung nur schlimm findet, dass ich das schlimm finde und glaubt (irgendwie) ich finde DIE KINDER schlimm und falsch und daher würden sie gezwungen sein, sich von mir und der Ablehung und dem Druck der Schule und dem Streit zwangsläufig durch Bildschirmchen entziehen müssen.

Du dürftest das Mitgefühl der meisten Eltern haben…:smile:

Ja, das merke ich.

Tilli

„Nichts wirkt mehr Wunder als Sturheit.“

Möglicherweise ist das eine Option für Dich …

Ja, das ist richtig. Es funzt, leider sehr.
Aber irgendwie nicht das, was ich wünschte…

Tilli

Hallo,

dass ist natürlich eine miese Situation. Meine Kinder haben nur mich, der Vater ist gestorben (wäre aber in punkto Internetspiele mind. so streng gewesen wie ich) da kann ich natürlich leicht Druck ausüben.

Kann Dir daher keine Tips für solche Probleme geben, da ich sie schlicht nicht kenne.

Gruß, Paran

Hallo,

dass ist natürlich eine miese Situation. Meine Kinder haben
nur mich, der Vater ist gestorben (wäre aber in punkto
Internetspiele mind. so streng gewesen wie ich) da kann ich
natürlich leicht Druck ausüben.

Ja, hat alles zwei Seiten.
Meine Stiefkinder sind auch Halbwaisen und haben nur einen „Befugten“. Irgendwie ist das auch Mist.

Tjä…

Ich geh zur Beratung und nach Holland kommt das Zeuch nicht mit.

Tilli

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/sibylle-be…

Interessant.
Sie hat aber keine eigenen Kinder, soweit ich weiß?

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/sibylle-be…

Wir fahren in einen Spaßpark,

Na dann :smile:. Ich dachte an „normalen“ Urlaub unter Bildschirmentzug. Für die kurze Zeit und mit der Ablenkung sollte das schon funktionieren. Längerfristigen Erfolg würde ich eher nicht erwarten.

Schöne Grüße,
Jule

Sie hat aber keine eigenen Kinder, soweit ich weiß?

Das ist, soweit ich weiß, keine Vorbedingung, um eine Meinung zu dem Thema haben zu dürfen. ^^