Kabel hinter der Photovoltaikanlage?

Hallo,
ich hätte einmal eine Frage bevor ich einen Fachmann konsultiere. Ich habe mir vor einem Jahr eine Photovoltaikanlage auf`s Dach machen lassen. Jetzt habe ich mal zum Dachfenster rausgesehen. Zwischen Solarpaneelen und Dachziegeln berühren an ein paar Stellen die Kabel der Photovoltaikanlage die Dachziegel. Ansonsten sind die Kabel mit Kabelbinder festgemacht. Nun meine Frage: Macht das etwas, wenn die Kabel an einigen wenigen Stellen die Dachziegel berühren? Sollte ich die Firma benachrichtigen? Oder ist meine Sorge unbegründet und es ist alles o.k.? Man hört ja heutzutage viel von Kurzschluß, etc… bei Photovoltaikanlagen auf dem Dach.
Danke für eine Info.
Gruß Seimen

Hallo !

Nein, das macht nichts. Diese Kabel sind besonders geschützte Gummikabel mit extrastarker Isolierung.
Nur sollen sie sich auch bei Sturm nicht unnötig bewegen und womöglich an den rauhen Pfannen langsam aber sicher abscheuern.
Die waren wohl mit Kabelbindern am Tragegestell der Solarpanele montiert und haben sich gelöst.
Bei der sicher jährlichen Wartung und Reinigung kann man es neu befestigen wenn nötig.

Gefahr besteht m.E. nicht.

mfG
duck313

Hallo,

Die waren wohl mit Kabelbindern am Tragegestell der
Solarpanele montiert und haben sich gelöst.

Ist das eine geeignete Methode sie zu befestigen? Meiner Erfahrung nach werden Kabelbinder bei starken Temperaturschwankungen schnell brüchig.

Cu Rene

Hi, grundsätzlich würde ich die PV Leitungen in einem geerdeten Metallschacht unterbringen, unter anderem
um zu verhindern dass, Spannungen induziert werden im Falle eines in der Nähe stattfindenden Blitzschlages.

OL

Hallo !

Es sind m.E. nach nicht die Temperaturschwankungen,sondern das UV-Licht was sie verspröden und dann platzen lässt.
Es gibt aber welche für Freilandanwendung,die das sehr lange überstehen sollen(m.K. nach auch tun!).

MfG
duck313

Hallo !

Das kann man machen,es wäre aber nur ein Teil eines Blitz-(genauer Überspannungs-)schutzes.
Zu einer Photovoltaikanlage gehört ein fachgerecht angepasster Überspannungsschutz. DC-Eingang(+/-),AC-Ausgang des Konverters und NS-Einspeisung am Zählerschrank müssen mit jeweils an die örtliche Einbausituation angepassten Überspannungsgeräten geschützt werden.

Die unterscheiden sich danach,ob man eine äußere Blitzschutzanlage auf dem Dach hat,ob die Schutzabstände der Solarpanele zu den Fangleitungen eingehalten werden oder nicht oder ob es eben keinen äußeren Blitzschutz gibt.
Entsprechend sind die Schutzgeräte anders auszuwählen.

Was sie allerdings nicht können,ist das verhindern von Direkteinschlägen in das Solarpanel,sie schützen „nur“ vor den Folgen für die internen Hausleitungen,Konverter,Zähler usw.
Mit Schäden am Panel ist zu rechnen.

Dagegen kann nur ein äußerer Blitzschutz mit Fangstangen schützen,die Panele liegen so im Schutzbereich der Stangen (45°-Bereich),dort ist nicht mehr mit Direkteinschlägen zu rechnen.

Allerdings erhöht eine Photovoltaikanlage auf dem Dach(flach montiert) nicht das Risiko für das Haus vom Blitz getroffen zu werden.
Wenns getroffen wird,dann ist das Zufall. Die Photovoltaik wirkt nicht „anziehend“.

mfG
duck313

Hi,
Ja das stimmt alles, aber es ging ja nur um eine ordentliche Kabelführung, die auch gleich vor mechanischer Beschädigung schützt, dass für den Blitzschutz weitere Massnahmen zusätzlich zu erfolgen haben ist klar.
Der Nebeneffekt ist, dass damit zugleich ein faradayscher Käfig vorhanden ist, der in jedemfall Sinn macht, und auch die abzufangenden Überspannungen, minimiert.
Unabhängig davon ob die Module selbst in Schutzbereich der Fangstangen sind oder nicht, kann in den meist langen Leitungen auch Einschlag in der Nähe induziert werden wenn diese ungeschützt sind.
Da interne Schutzbeschaltungen auch wenn Sie extra nochmals vorgesetzt wird, auch nur so gut sind, wie Spannungsspitzen schwach, ist die Abschirmung empfehlenswert.

Ol

Hallo,

Die waren wohl mit Kabelbindern am Tragegestell der
Solarpanele montiert und haben sich gelöst.

Ist das eine geeignete Methode sie zu befestigen?

Nein, aber die billigste und schnellste.

Wenn ich die Installationen der „Solarteure“ hier in der Gegend so sehe, dann bin ich doch recht sekptisch, was die fachlichen Qualitäten dieser Leute angeht.

Genauer gesagt komme ich eher zu der Einschätzung, dass es denen nur darum geht, die Platten so schnell, einfach und billig wie möglich aufs Dach zu dengeln.

Zum Thema Überspannungsschutz und Erdung der Anlage:

Sowas kostet Geld. Dreimal darfst du raten, was in den allermeisten Anlagen fehlt…
Und warum ÜSS am Wechselrichter? „Der ist doch versichert.“

Meiner
Erfahrung nach werden Kabelbinder bei starken
Temperaturschwankungen schnell brüchig.

Es gibt schon vernünftige, schwarze, UV stabile und witterungsbeständige Kabelbinder.

Aber nochmal: Die zu nehmen würde ja von sauberer, qualitativ hochwertiger und korrekter Arbeit zeugen - aber halt wieder ein paar Cent mehr kosten. Also nimmt man halt die billigsten.
Es scheint vielen dieser Leute auch nicht bekannt zu sein, dass man die überstehende Kabelbinderenden abschneiden kann. Ach, ich vergaß, damit verplempert man ja wieder 1s pro Kabelbinder…

Irgendwann mache ich mal Fotos von abschreckenden Installationen und verlinke die hier.

Hallo auch,

…Also nimmt man halt die billigsten.
Es scheint vielen dieser Leute auch nicht bekannt zu sein,
dass man die überstehende Kabelbinderenden abschneiden kann.
Ach, ich vergaß, damit verplempert man ja wieder 1s pro
Kabelbinder…

und BA-Schellen kennt sowieso keiner mehr…und die paar kN die bei einem Kurzschluß auftreten sind ja irrrelevant…

Gruß Angus
…der noch Wert auf saubere, klassische Installations legt…die auch was fürs „Auge“ sind.

1 Like