Ein Versuch, TN und TT einfach zu erklären:
Bei TT liefert dir der Netzbetreiber nur die Adern ins Haus, die für die Funktion der Verbraucher nötig sind. Also Hin- und Rückleiter.
Nun wissen wir, dass ohne Schutzleiter Strom einfach zu gefährlich ist. Daher muss ein Haus mit TT-Anschluss sich selber eine Erde „bauen“, die dann den Schutzleiter im Haus bildet.
Also ein Bandstahl im Fundament, Lange Pinne in der Erde, oder auch Platten oder Matten. Jedes Haus baut sich so seinen eigenen Schutzleiter aus seinem eigenen Erder.
Im TN System bekommst du aber auch einen Schutzleiter ins Haus.
Dieser wird in der Regel - und das macht es etwas verwirrend - fast immer zusammen mit dem Rückleiter in nur einer Ader geführt.
Du hast also eine Ader, die gleichzeitig den Strom zurück ins Netz leitet, aber auch die Schutzfunktion des Schutzleiters übernimmt.
Eigentlich braucht ein so versorgtes Haus keinen Erder mehr (denn der Schutzleiter kommt ja schon „frei Haus“).
Es ist aber sehr wichtig, sich bei einer so (lebens)wichtigen Funktion wie der Schutzleiters nicht auf 60 Jahre alte Leitungen zu verlassen, an denen der Zahn der Zeit nagt (oder viel häufiger: der Zahn einer Baggerschaufel!).
Deshalb gibt es auch bei TN Häusern immer einen Erder, der gemeinsam über die Hauszuleitung mit allen anderen Erdern in den Nachbarhäusern verbunden ist.
Das ergibt dann einen starken Verbund.
Manche alten Häuser haben keinen Erder oder nur einen notdürftigen „Kreuzerder“ (kreuzförmige Stahlstange), der, wenn es ein „ich bin auf mich allein gestellt“-TT-System wäre, niemals ausreichend wäre und sehr unsicher sein kann.
Wegen des eher schlechten „privaten Erders“, der alleine reichen muss, sind Installationen im TT-System praktisch nur dann sicher, wenn alles über FI-Schalter läuft.