Kabel Potenzialausgleich Sicherungskasten

Hallo zusammen,

wie stark sollte denn das Erdungskabel von der Potenzialausgleichschiene zum Sicherungskasten sein ?

Danke und Gruß
Elton

Hallo zusammen,

wie stark sollte denn das Erdungskabel von der
Potenzialausgleichschiene zum Sicherungskasten sein ?

Schutzpotentialausgleichsleiter für die Verbindung mit der
Haupterdungsschiene

Der Querschnitt des Schutzpotentialausgleichsleiters,
der an zentraler Stelle
des Gebäudes, in der Nähe der Einspeisung
(Hausanschluss) mit der Haupterdungsschiene
verbunden ist, darf
nicht kleiner sein als
• 6mm2 bei Leitermaterial Kupfer,
• 16mm2 bei Leitermaterial Aluminium,
• 50mm2 bei Verwendung von Stahl.
Diese Querschnitte sind gegenüber
der Vorgängernorm deutlich reduziert.

Dieser Leiter verbindet im TN System Haupterdungsschiene und Hausanschluss.
(Also nicht Verteilung und Haupterdungsschiene).

die Frage war:

wie stark sollte denn das Erdungskabel von der
Potenzialausgleichschiene zum Sicherungskasten sein ?

deine Antwort ist:

Dieser Leiter verbindet im TN System Haupterdungsschiene und
Hausanschluss.( Also nicht Verteilung und Haupterdungsschiene ).

also wie jetzt?
ja wohl dann auch mind. auch 6qmm

• 6mm2 bei Leitermaterial Kupfer,
Diese Querschnitte sind gegenüber
der Vorgängernorm deutlich reduziert.

aha dachte ich mirs doch, als ihr neulich die Frage nach dem Haupterdungsleiter mit 6qmm beantwortet habt

mit war noch 10qmm als Hauptpoti geläufig

S.

die Frage war:

wie stark sollte denn das Erdungskabel von der
Potenzialausgleichschiene zum Sicherungskasten sein ?

deine Antwort ist:

Dieser Leiter verbindet im TN System Haupterdungsschiene und
Hausanschluss.( Also nicht Verteilung und Haupterdungsschiene ).

also wie jetzt?
ja wohl dann auch mind. auch 6qmm

Wenn es ein TT System ist, dann ist dieser Leiter der Schutzleiter, genauer: der Schutzerdungsleiter.

Er ist dann der Schutzleiter der ganzen Anlage und erfüllt nicht die Funktion des Potentialausgleichs, sondern eben eine Schutzleiterfunktion.
Er ist dann so zu bemessen:
Querschnitt des zugehörigen Außenleiters unter 16mm²? Dann gilt Schutzleiter = Außenleiter.
Zwischen 16mm² und 35mm² reicht für den Schutzleiter 16mm².
Ab 35mm² reicht für den Schutzleiter der halbe Außenleiterquerschnitt.

Die Abgrenzung TN / TT ist wichtig!
Denn im TN System besteht zwischen Anlage und dem PEN des Hausanschlusses ja ein PEN oder PE Leiter, der obiger Anforderung genügt. Dann führt der Leiter zwischen PEN (Hausanschluss) und Erdungsschiene nur Ausgleichsströme.

Im TT System aber ist der Leiter zwischen Erdungsschiene und Verteilung der einzige dahin führende Schutzleiter, muss also demnach auch voll nach der Norm der Schutzleiter bemessen sein.

Also mal einfach:

TT:
Geht eine 4x25mm² vom Hausanschluss zur Verteilung, dann nimm 16mm².
Geht eine 4x95mm² dahin, dann nimm 50mm²

TN:
Nimm min. 6mm², aber nicht zwischen Haupterdungsschiene und Verteilung, sondern zwischen Haupterdungsschiene und Hausanschluss.

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hey

TN:
Nimm min. 6mm², aber nicht zwischen Haupterdungsschiene und
Verteilung, sondern zwischen Haupterdungsschiene und
Hausanschluss.

oh, jetzt erkenne ich den Fehler wo wir aneinander vorbeiredeten:
Dein Post bezog sich gleichzeitig auf den Querschnitt UND die Stelle, wo der Poti angeschlossen werden muss. Das hab ich nicht erkannt, weil der Haupt-Poti in den meisten Anlagen, die ICH kenne, tatsächlich im ZÄHLERSCHRANK angeklemmt ist wie in der Anfrage!

Das ist bei allen aussenliegenden Hausanschlüssen so. Insofern könnte man diesen Teil deiner Antwort auch als falsch betrachten

Was den Querschnitt betrifft, hast du das sehr gut beantwortet!

Schorsch, kein Grussverweigerer

nurmal für E-Dummies wie mich
Hallo,

nochmal zum Verständnis: Das Kabel (Kupferlitze) zwischen der Potenzialausgleichschiene in der Garage und dem Sicherungskasten im Obergeschoss im Treppenhaus muss also mindestens 6 mm² Querschnitt haben, gell ?

Danke und Gruß
Elton

Hauptpoti oder Zusatzpoti?
huhu

nochmal zum Verständnis: Das Kabel (Kupferlitze) zwischen der
Potenzialausgleichschiene in der Garage und dem
Sicherungskasten im Obergeschoss im Treppenhaus muss also
mindestens 6 mm² Querschnitt haben, gell ?

soso, haben wir also gleich doppelt aneinander vorbeigeredet

Der Sicherungskasten im 1.OG wird gar nicht in den Hauptpotenzialausgleich miteinbezogen!

Der Hauptpoti wird entweder im Hausanschlusskasten oder im Zählerschrank angeschlossen. In den Verteilern danach nicht mehr.
Also gar kein Draht!

Waren wir also beide auf dem Holzweg
Warum fragst du das eigentlich? Wie kommst du drauf? Hat deine Frage einen speziellen Grund?

fragt sich
Schorsch

Frohe Ostern zusammen !

Wenn Du aus bestimmten Gründen in der Garage eine Potenzialausgleichsschiene brauchts,dann muss die mit der Haupt-Potenzialausgleichsschiene des Hauses verbunden werden.

Man erweitert so den Einflussbereich des Potenzialausgleichs auch auf die Garage,etwa weil die weit entfernt wäre und weil es auch dort Rohrleitungen oder Metallflächen(Blechgarage) gibt,die man einbeziehen muss/will.

Und nicht mit der Schutzleiter-Sammelschiene im Sicherungskasten des 1. Obergeschosses.

Die Sammelschiene ist ja selbst bereits mit der Haupterdungsschiene und dem Hauserder verbunden(jedenfalls sollte sie das!).

MfG
duck313

Hello again :wink:

Hier also die ganze Geschichte: Haus BJ 64, Zweileitersystem ohne Schutzleiter. Der Strom kommt über eine Freileitung übers Dach, Sicherungskasten/Zählerschrank im OG. Es gibt einen Fudamenterder im Keller, keine Potiausgleichsschiene o.ä. Der Elektriker meinte vor 2 Jahren, der Fundamenterder wäre wohl nicht mehr so toll und man solle bei Gelegenheit einen neuen Staberde setzen.

Das habe ich letztes Jahr neben der Garage gemacht und ein 16 mm² Kabel in die Garage gelegt. Das wiederum ist an einer neuen Potenzialausgleichschiene angeschlossen. An der sind bis jetzt nur die Garagen und die Gartenhütte sauber geerdet (zwecks FI). Die Verbindung zwischen Garage und Fundamenterder wird noch hergestellt.

Nun geht es darum, ein Kabel zwischen der Potenzialausgleichschiene in der Garage und dem Zählerschrank/Sicherungskasten im OG herzustellen. Daher meine Frage: Wie gross muss/darf es sein.

Und keine Sorge, ich lege das Kabel nur. Anschliessen darf das dann schon der Elektriker.

Danke, Gruß und frohe Ostern…
Elton

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hey cool, jemand der auf Rückfragen auch antwortet und sich wirklich helfen lässt! -> *

Zweileitersystem
ohne Schutzleiter. Der Strom kommt über eine Freileitung übers
Dach, Sicherungskasten/Zählerschrank im OG.

weisst du zufällig ob es ein TT-System oder ein TN-System ist? ist aber für dich egal, nur der Eli muss es endgültig wissen. Mit einem 16qmm-ERdungsdraht bist du ohnehin auf der sicheren Seite in einem EFH

Es gibt einen
Fudamenterder im Keller, keine Potiausgleichsschiene o.ä.

ist da tatsächlich nichts angeschlossen? kein Draht? Dann kann’s kein TT-System sein. Denn das T in TT bedeutet Terra und geht nicht ohne den Fundamenterder

Übrigens kann ich mir nicht vorstellen, daß zwischen Hausanschlusskasten (unterm Dach) und Keller kein alter Erdungsdraht verlegt ist - wenigstens zum Wasserrohr

Nun geht es darum, ein Kabel zwischen der
Potenzialausgleichschiene in der Garage und dem
Zählerschrank/Sicherungskasten im OG herzustellen.

hier ein Bild, wo die Haupterdung zu erkennen ist.
http://eltechnik.50webs.com/potential_e.htm
und hier der Unterschied zwischen TT und TN-System
http://www.et.htwk-leipzig.de/fb/fg_eet/diplom/emvu/…

Du verbindest bitte beide ERder mit dem Hausanschlusskasten im Dach

Zeit aus, Frau schreit. Essen gibts

happy eastern!

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Hallo,

hey cool, jemand der auf Rückfragen auch antwortet und sich
wirklich helfen lässt! -> *

ja klar, will ja nicht mache bssst und Strasse dunkel :wink:

Mit einem 16qmm-ERdungsdraht bist du ohnehin auf der
sicheren Seite in einem EFH

Die Frage ist halt, ob’s nicht auch dünner geht. Als ich damals beim Elektriker im Laden war (war allerdings sehr voll und er gestresst), meinte er nur, dass er 16 mm² im Sicherungskasten gar nicht anschliessen kann.

Übrigens kann ich mir nicht vorstellen, daß zwischen
Hausanschlusskasten (unterm Dach) und Keller kein alter
Erdungsdraht verlegt ist - wenigstens zum Wasserrohr

Klar ist das alles irgendwie geerdet, aber eben nicht sauber. Ich will halt Stück für Stück eine saubere Erdung einbauen, damit eines Tages der FI auch überall tut.

Grüßle
Elton

Die Frage ist halt, ob’s nicht auch dünner geht.

hi nochmal
es geht dünner, abhängig von der Netzform, wie xstrom schon schrieb. Du kannst den Querschnitt aus der Tabelle im vorangegangenen Link entnehmen

… meinte er nur, dass er 16 mm² im
Sicherungskasten gar nicht anschliessen kann.

falls dein ‚Elektriker‘ diese Aussage gemacht hat, verdient er den Namen nicht

Klar ist das alles irgendwie geerdet, aber eben nicht sauber.
Ich will halt Stück für Stück eine saubere Erdung einbauen,

das kann ich nur unterstützen. Lies mal ein paar Threads weiter unten
„was ist denn hier passiert“ von xstrom. Dort war die ERdung NICHT sauber gemacht oder verrottet

damit eines Tages der FI auch überall tut.

dann hätte ICH jetzt mal ne Zusatzfrage an die Kollegen, die mit dem TT-Netz in der Praxis vertraut sind:
1)Wie läuft das in alten Häusern mit 2-adriger Verkabelung mit dem FI-Schalter??? Wie wurde das gemacht. Was muss ich tun, falls ich doch noch mal über ein TT-Haus stolpere? Hatte den Fall schon jemand?

2)oben schrieb ich, den HPA-Leiter zum HA-Kasten verlegen. Stimmt das auch bei TT? Muss der Hauptschutzleiter da nicht direkt im Zählerschrank angeklemmt werden? DARF der Hauptschutzleiter überhaupt im HA-Kasten angeschlossen werden?

Schorsch - rätselnd, weil sowas noch nie in der Praxis gesehen :frowning:

Hallo Schorsch !

Ich dachte,Du kommst auch aus einem TT-Versorgungsgebiet ?

TT und FI-Schalter gehörten ja schon lange zusammen,weil es nur mit Abschaltung durch Sicherungen praktisch nur mit nicht erreichbaren Erdungswiderständen möglich war,also hat man schon früh FI-Schalter.
Lange bevor die sonst in Mode kamen.
Wenn Freileitung mit TT,dann führte man den Hauptschutzleiter (vom Stab/Band/Fundamenterder) direkt auf die PE-Sammelschiene am Sicherungsverteiler,bzw. über eine PA-Schiene im Keller,damit man auch den PA-Ausgleich dort machen konnte. Bei Neuanlagen hat man sicherlich Zählerschrank mit Schienensystem, dann wäre der Hauptschutzleiter dort anzulegen.
Querschnitt nach der bekannten Formel,mind. 6 mm².

An den Hausanschlusskasten kann man nicht ran,denn der N dort (ist ja KEIN PEN) darf bei TT nicht geerdet werden. Er ist nur einmal im System geerdet,direkt am Ortstrafo.

MfG
duck313

Hallo Georg,

dann hätte ICH jetzt mal ne Zusatzfrage an die Kollegen, die
mit dem TT-Netz in der Praxis vertraut sind:

Naja ich habe bisher 2 mal damit zu tun gehabt. Einmal war es eine Neu errichtete Anlage in Bayern und einmal eine Bestandsanlage in Nürnberg :smile:

1)Wie läuft das in alten Häusern mit 2-adriger Verkabelung mit
dem FI-Schalter??? Wie wurde das gemacht. Was muss ich tun,
falls ich doch noch mal über ein TT-Haus stolpere? Hatte den
Fall schon jemand?

Im TT Netz bekommst du doch nur Deine Aussenleiter und dein Nullleiter geliefert. Deinen Schutzleiter bildest du Dir indem du eine HPA Schiene setzt. Auf diese geht der Fundamenterder. Von der HPA Schiene gehst du auf Deinen Zaehlerschrank und da auf die Schutzleiterschiene. Der Querschnitt dafür ist der selbige wie der vom Aussenleiter der vom HAK zum Zaehlerschrank geht. Ist dieser aber grösser wie 16mm² so kannst du 0,5 x Aussenleiter Querschnitt legen. Aber jedoch nur max. 25mm². Solltest du deinen Erdungswiederstand soweit runterbekommen. Ich daechte es waere etwas mit 1 oder 2 Ohm, so konntest du bisher immer auf den RCD verzichten (Im Innenbereich). Dies schafft man aber selten wie nie, also setzte man einen RCD und voila man ist dieses Problem umgangen :smile: OK, heute ist ja eh ein RCD ausgeschrieben :smile:
Wegen dem Anschluss. Hmm, du kommst doch ins Haus rein und hast deinen Aussenleiter und dein Nullleiter. Diese führst du halt über deinen RCD und das wars. Den Schutzleiter für Deine Anlage holst du dir wie gesagt vom Fundamenterder!

2)oben schrieb ich, den HPA-Leiter zum HA-Kasten verlegen.
Stimmt das auch bei TT? Muss der Hauptschutzleiter da nicht
direkt im Zählerschrank angeklemmt werden? DARF der
Hauptschutzleiter überhaupt im HA-Kasten angeschlossen werden?

Einen HPA LEiter gibt es nur im TN Netz und nicht im TT Netz. Wie XStrom schön erklärt hat, ist der PE und der N im TN Netz, halt der PEN oder wenn TN-S dann schon seperat. Hier fungiert dieser Draht aussslieschlich als HPA und führt max. Ausgleichsströme. Aus diesem Grund darf hier ein 6mm² genommen werden.

Im TT Netz dagegen übernimmt genau dieser Draht die Schutzleiterfunktion! Ein HPA LEiter gibt es in diesem Netz nicht. Den brauch man aber auch nicht, da sich keine Unterschiedlichen Potentiale aufbauen koennen, da alle Teile an dem PE haengen. Hier muss natürlich wie oben beschrieben der Querschnitt für diesen Leiter erhöht werden.
Im HAK hast du aber nur den Nullleiter und die Aussenleiter. Also wo möchtest du da den Leiter anschliessen? Dieser gehört in diesem Falle auf den Zaehlerschrank und da auf die PE Schiene :smile:
Bedenke bitte aber auch…

BEi einer 4 adrigen Verlegung zwischen HAK und Zaehlerschrank

TN Netz: Braun+Schwarz+Grau+Gruen/Gelb
TT Netz :Braun+Schwarz+Grau+BLAU

Merke: HPA

TN Netz: Leitung von HPA Schiene, wo Fundamenterder drauf ist nach HAK. 6mm² reicht in diesem Falle

TT Netz: Leitung von HPA Schiene, wo Fundamenterder drauf ist nach Zaehlerschrank auf die PE Klemme, mit dem Querschnitt laut Liste oder oben beschrieben :smile:

Schorsch - rätselnd, weil sowas noch nie in der Praxis gesehen

-(

Mit frdl. Grüßen

Alex

hey Alex und Duck

danke danke danke für eure Mühe

nur habt ihr beide meine eigentliche Zusatzfrage geschickt umschifft:
Was würdet ihr tun, wenn ihr über ein altes Haus stolpert, das 2-adrig verkabelt ist (klassische Nullung) und im TT-Netz steht? Oder gibts den Fall im echten Leben gar nicht?

Das war mein theoretischer Gedanke, weil der Frager schrieb, er hat noch 2-adrige Kabel im Haus verlegt

Dass der Haupterdungsdraht im TT-Netz mit Freileitungsanschluss nicht in den Speicher zum HA-Kasten gehört, sonder eine Etage tiefer zum Zählerplatz, dachte ich mir schon fast. Ich vermutete ja schon selber, daß da dann im HAK gar keine Anschlussmöglichkeit ist

Duck: Ich habe in 22 Jahren noch kein TT-Haus gemacht und erst ein einziges überhaupt mal gesehen. Und mich gleich schön blamiert, weil ich dachte, 3 Ohm Schleifenwiderstand sei ein schlechter Wert, da könne was nicht stimmen. (Würde auch gut zu dem Artikel von xstrom mit den toten Kühen passen. Ein ERder mit 3Ohm würde die Kühe in dem Fall nicht wirklich retten. )

So RICHTIG abgelegene Häuser hatte ich noch nicht wirklich. Ich schätze, TT-Netz trifft man in DE nicht oft an. Ich wundere mich nur, dass einige hier im Forum damit wohl öfter zu tun haben

Ich kenne das nur aus der Theorie

Und ich glaube nicht, dass es sich beim Frager um ein solches handelt, aber wer weiss…

schönen Feiertag noch

1)Wie läuft das in alten Häusern mit 2-adriger Verkabelung mit
dem FI-Schalter??? Wie wurde das gemacht.

Bei TT hast du separaten N(vom Netz) und PE(vom Anlagenerder).
TT 2adrig = L und N, kein PE. Also wie für die ollen Schweinenasen-Steckdosen (zwei Löcher, sonst nix). Meines Wissens zulässig für vollständig isolierte Räume, die ohne Zentralheizung, Wasserleitung, Antennenanschluss,… sein mussten.
Wichtig ist in solchen Räumen, dass es wirklich keinen PE geben darf - und auch keine „genullten“ Steckdosen.

Was muss ich tun,
falls ich doch noch mal über ein TT-Haus stolpere?

Du darfst nur Steckdosen ersetzen, wenn der PE frei bleibt. Hört sich wahnsinnig an - ist aber so. Zudem hat sich der Schutz durch Standortisolation in dem Augenblick erledigt, wenn im Raum irgendwas Leitfähiges auf PE Potenzial liegendes ist.

Findest du zweiadrige Leitungen im TT in einem Raum mit ner Warmwasser-Zentralheizung, dann bleibt nur, den Kunden darauf hinzuweisen, dass das unzulässig ist, still zu legen ist, keine Änderungen/Erweiterungen zulässig sind.

Ich empfehle dann folgendes Vorgehen:
Die Sicherung wird heraus geschraubt, dem Kunden wird ein Bericht zur Unterschrift vorgelegt, dass der Betrieb der Anlage unzulässig ist.

Natürlich wird der Kunde dann die Sicherung einschrauben, sobald du weg bist. Das ist dann aber nicht mehr dein Problem.
Du solltest dann den Bericht in Kopie dem Netzbetreiber zuschicken.

Hatte den
Fall schon jemand?

Bei uns ist alles seit Urzeiten TN, in der Nachbarstadt aber TT.
Dort hatte ich genau so einen Fall, ist aber schon Jahre her.

2)oben schrieb ich, den HPA-Leiter zum HA-Kasten verlegen.
Stimmt das auch bei TT?

Nein. Im Hausanschlusskasten findest du ja nur L1, L2, L3 und N.
Da hat ein PE oder PA nichts zu suchen.

Muss der Hauptschutzleiter da nicht
direkt im Zählerschrank angeklemmt werden?

Er muss dahin geführt werden, wo das erste mal Schutzleiter benötigt werden. Das wird in der Regel der Zählerschrank sein. Es könnte aber auch so sein, dass dort nur vieradrige Leitungen zu den Verteilungen gehen, dann muss der PE halt dorthin gebracht werden. Da böte sich als Verteiler für den PE der Zählerschrank an - muss aber nicht.

Beachte, dass der PE separat geführt werden sollte, wenn man keinen FI-Schalter im Zählerschrank haben will. Denn eine 5adrige Leitung im TT kann ja beim Anbohren Außenleiter auf PE geben.
Wenn der Erder 5 Ohm hat, dann flössen da lediglich 46A. Das juckt die Abgangssícherung in der Regel nicht - und du hast 230V auf allen Körpern. Wenn da ein sehr gute Potenzialausgleich ist, dann hebt sich das ganze Haus an auf 230V (gegenüber einem weit entfernten Bezugserder), es sollte dann nicht ganz so tragisch sein.

DARF der
Hauptschutzleiter überhaupt im HA-Kasten angeschlossen werden?

Nö.

Der einzige Vorteil des TT ist die hohe Toleranz gegenüber Fehlern im Verteilnetz. Dafür musst du halt ganz allein gestellt einen guten PE schaffen.

Der Vorteil des TN ist, dass du erstens immer ausgezeichnete Schleifenimpedanzen hast, zweitens alle Erder in der Nachbarschaft einen Verbund bilden. Der Nachteil ist, dass bei einer Kombination aus schlechtem oder fehlendem Potenzialausgleich / Erder vor Ort und Fehler im Netz (PEN unterbrochen) bei dir im Haus die Hölle los geht.

Gerade bei einzeln stehenden Häusern oder Gehöften ist das ein Problem, dort sollte man bei fraglichem Potenzialausgleich und nicht optimalem Fundamenterder in Absprache mit dem Netzbetreiber dieses Anwesen doch nach Art des TT verkabeln (meine Meinung, keine offizielle Empfehlung).

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Was würdet ihr tun, wenn ihr über ein altes Haus stolpert, das
2-adrig verkabelt ist (klassische Nullung) und im TT-Netz
steht? Oder gibts den Fall im echten Leben gar nicht?

Richtig - denn das ist ein Widerspruch in sich.
Bei klassischer Nullung hast du PEN, also TN-C System bis zur Steckdose. Das wäre bei TT-System ein Widerspruch. Denn dann hätte man entweder:

  • PE und N im TT System verbunden(verboten, verboten), dann als PEN zur Steckdose geführt

  • PE und L zur Steckdose geführt. Der Rückstrom ginge dann nicht zum N, sondern über den Erder ins Erdreich. Selbst bei einem fantastisch gutem 2 Ohm Erder hättest du bei zwei 16A Verbrauchern schon 32A * 2 Ohm = 64V auf allen Körpern und nur noch 166V Versorgungsspannung, ein FI würde stets auslösen

  • N und L zur Steckdose geführt, dann aus dem N einen PE gemacht, lokaler Erder hängt in der Verteilung lose rum. Natürlich ebenso nie zulässig gewesen.

Duck: Ich habe in 22 Jahren noch kein TT-Haus gemacht und erst
ein einziges überhaupt mal gesehen. Und mich gleich schön
blamiert, weil ich dachte, 3 Ohm Schleifenwiderstand sei ein
schlechter Wert, da könne was nicht stimmen.

3 Ohm ist geil. Wann immer ich vom „Kreuzerder“ lese, frage ich mich, ob den schon mal jemand gemessen hat.

Im lehmigen Boden bei uns (hier „Affenscheiße“ genannt) kannst du niedrige zweistellige Werte erreichen, etwas weiter weg von uns in der Soester Börde (sandiger Löss) habe ich mal einen Baustromanschluss gemacht, bei dem ein 2m Kreuzerder irgendwas >200 Ohm hatte. Die Bauarbeiter wurden instruiert, den Pin regelmäßig mit einer wässerigen Lösung verschiedener organischer Salze und Säuren zu bewässern.

So RICHTIG abgelegene Häuser hatte ich noch nicht wirklich.
Ich schätze, TT-Netz trifft man in DE nicht oft an. Ich
wundere mich nur, dass einige hier im Forum damit wohl öfter
zu tun haben

Irgendwann hat mal ein Netzbetreiber die eine oder andere Variante ausgesucht, die dann entweder stur weiter geführt wurde (Bochum ist bis heute alles in TT auszuführen!), oder angepasst wurde (Hagen war mal TT - zumindest sehe ich da viele Altinstallationen mit TT, heute ist es TN).
Einfacher in Österreich: 100% TN (Nullungsverordnung: http://www.kfe.at/empfehlungen/9809-nullungsvo.pdf).

Die Bochumer Beweggründe, am TT fest zu halten, kann ich nicht nachvollziehen, da TN im dicht besiedelten Umfeld m.E. vorteilhafter ist.
Sehr sympathisch ist mir mein Netzbetreiber, der TN vorgibt, aber für ländliche Anwesen erlaubt, vom ankommenden PEN nur die N Funktion zu nutzen und in der Anlage sich nur auf den eigenen PE zu verlassen. Es gibt da auch Anwesen, die über eine mehrere hundert Meter lange Freileitung, die neben einer Straße durch einen Wald geführt ist, angeschlossen sind. Da wäre TN schon weniger gut, wenn in dem Anwesen der Potenzialausgleich und der Erder nicht zu 100% sicher ist.
Aber finde mal einen 200 Jahre alten Bauernhof, dessen Gebäude über unzweifelhafte Fundamenterder verfügen…

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perfekt erklärt. Danke!

Richtig - denn das ist ein Widerspruch in sich.
**Bei klassischer Nullung hast du PEN, also TN-C System bis zur
Steckdose. Das wäre bei TT-System ein Widerspruch. Denn dann
hätte man entweder:

  • PE und N im TT System verbunden(verboten, verboten), dann
    als PEN zur Steckdose geführt**

huch! da ist der Groschen gefallen, jetzt hab ich den Gedankenfehler erkannt. Das geht ja gar nicht mit PEN

  • merci -
    wohin soll ich das Geld überweisen?

Sind dann echt alle - auch Uralthäuser - im TT-Netz 3-adrig verkabelt??? kann ich kaum glauben

…(Bochum ist bis heute alles in TT auszuführen!)

Eine ganze Grosstadt ohne PEN-Leiter??? unglaublich

… Es gibt da auch Anwesen, die über
eine mehrere hundert Meter lange Freileitung, die neben einer
Straße durch einen Wald geführt ist, angeschlossen sind.

SO stelle ich mir ein typisches TT-Haus vor! Da wo der angelieferte Versorger-PEN nutzlos und gefährlich wäre.

super erklärt! fühle mich erhellt

mfG

Sind dann echt alle - auch Uralthäuser - im TT-Netz 3-adrig
verkabelt??? kann ich kaum glauben

Nein, sondern mit fehlendem Schutzleiter in Wohnräumen.
Und da, wo kein Schutz durch Standortisolation möglich war (Küche, Bad), war ein mini-Äderchen (Beidraht) als PE geführt.
Das wurde dann zum Heinisch-Riedel-Schalter (FU-Schalter) geführt, der bei Überschreitung einer Spannung am Beidraht gegenüber einem Erder abschaltete. Das war dann die Fehlerspannungschutzschaltung.

Hallo,

ist ja schon ein interessantes Thema. worueber man lange grübeln kann. Gerade stellt sich mir in punkto HPA gleich eine naechste Frage.

Gehen wir einmal von einem TN Netz aus. Die Erorterungen hier ergaben ja das da ein 6mm² vom HAK aus reicht. Wie schaut es aber aus, wenn ich nun eine Sat Anlage auf dem Dach montiert habe, welches ich mit einem 16mm² massiv anschliessen muss. In diesem Falle muss ich ja dann auch als Zuleitung ( vom HAK) aus ein 16mm² legen oder?

MfG Alex