Kabel vom Hauptanschluss zur Zaehler, kompatibel mit eine PV Anlage

Hallo, ich renoviere zur Zeit mein neues 100(+) Jahre altes Haus. Im Wohnzimmer gab es ein „Kasten“ wo der Hauptanschluss des Hauses steht. Sprich sehr dicken schwarzen Kabel von der Strasse bis zum Anschluss und danach ein 20mm Durchmesser weisses Kabel der direkt an der Zaehler geht und von dort im ganzen Haus Strom liefert.
Als ich zu renovieren angefangen habe und der Hauptanschluss gesehen habe, dachte ich dass es 80 Jahre alt ist und muss getauscht werden ( siehe Foto). Habe die NEW angerufen ( wohne in NRW nahe MG ), zwei Leute sind gekommen, die haben den Anschluss geoeffnet und haben gesagt keine Sorgen, ist noch ok, man muss es gar nicht tauschen. ABER, falls ich in der Zukunft eine PV Anlage auf den Dach montieren will, dieses weisses Kabel vom Anschluss bis zum Zaehler wird NICHT mit eine PV Anlage kompatibel sein, man muss es ersetzen. Ich habe allerdings vergessen zu fragen , was fuer ein Kabel man dann benoetigt, damit ich es JETZT parallel mit den jetzigen ziehe, bevor wir die Wende mit Gipskarton zu machen, damit man diese nicht spaeter abreissen muss.
Dann die Frage : weiss jemand was fuer ein Kabel ich bestellen muss ?
Vielen Dank im Voraus !

Hausanschlusskasten und Hauptleitungsverteiler müssen frei zugänglich und sicher be-
dienbar angeordnet werden. Sie können in Abstimmung mit dem Netzbetreiber kombiniert
werden. Die Zugänglichkeit und Bedienbarkeit ist dauerhaft zu gewährleisten und darf auch
später nicht (z. B. durch bauliche Maßnahmen) eingeschränkt werden.

Sofern die Hauptzuleitung nicht im gesamten Verlauf sichtbar ist, wird der Netzbetreiber eventuell den Anschluss verweigern, weil keine Kontrolle auf Abzweige mit „billigem Strom“ möglich ist.

War der Raum mit dem Hausanschluss schon immer ein Wohraum? In Wohnräumen darf kein Hausanschluss liegen. (TAB 2019, Anhang C).

Die Berechnung der Hauptzuleitung zum neuen Zählerschrank überlässt du bitte dringend dem Elektriker - der stimmt dann auch die möglicherweise tolerierte Verlegung auf eigentlich ungewünschter Art mit dem Netzbetreiber ab.

Ansonsten - wenn du selber rechnen willst - ergibt sich der Mindestquerschnitt zunächst aus dem höchstzulässigen Spannungsfall von 0,5%, berechnet beim Nennstrom der Sicherung.

Dann wird an Hand von Verlegeart und anderer Bedingungen die Strombelastbarkeit ermittelt, ggf. muss dann der Querschnitt noch passend erhöht werden. Eine kurze Einführung dazu findest du hier:

Die Aderzahl ergibt sich aus der Netzform. Da ich am vorhanden Anschlusskasten keinen Haupterdungsleiter sehe, könnte das hier TT sein - oder aber ein sträflich fehlangeschlossenes TN Netz.

Da bei TN die Abtrennung des N und PE vom PEN „so früh wie möglich“ geschehen soll, wird in der Regel fünfadrige Leitung notwendig sein. Falls aber - und davon ist auszugehen - an der PEN Klemme dieses uralten Kasten gar keine drei Adern (Haupterdungsleiter, PE und N) anschließbar sind, hat man ein Problem.

Angesichts des klaren Widerspruchs vom bestehenden Hausanschluss zur Vorgabe, dass dieser in Wohnräumen nicht bestehen darf, finde ich die Aussage der NEW schon etwas befremdlich. Eventuell ist ein Hausanschlussraum oder eine Hausanschlussnische nachzurüsten - oder man lässt den Kasten versetzen.

@Frau_Jana_Boemer
Schnell, mach’ das Geheimfach vom Bauchladen auf, @X_Strom kriegt eine Hertzattacke wenn er das liest/sieht!

@Husky da weiss man gar nicht, wo man anfangen soll, das muss ausgebildetes Fachpersonal neu und nach aktuellen Standards neu installieren.

Gruß, Kudo (ausgelernt und schnappatmend)

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Oh, danke für den Tipp. Kriegst ein paar Gratisproben der feinsten Biberzungen, hast Dir verdient :slight_smile:

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Alles gut, vielleicht etwas erhöhte Diastole, aber „geht noch“.

Schnappatmung bekam ich hier:

Da hat nämlich ein Dreckspfuscher beim Nachrüsten einer Wärmepumpe nicht „Das muss neu“ gesagt, sondern die 2,5mm² Zuleitung zur WP der Einfachheit halber so angeklemmt:


Einfach gemeinsam mit der 10mm² Wohnungszuleitung unter einer Klemme an das 50A-Sicherungselement geklemmt.

Darauf angesprochen „Das ist OK so - und das ging ja auch nicht anders“.

@X_Strom ja, mit der Zeit härtet man ab. Aber ich meinte auch weniger die Fotos als vielmehr „haben sich zwei Leute angeschaut, die meinten, das ist okay da braucht man eigentlich nix ändern, ich bastel vielleicht noch 'ne PV Anlage dazu …“.

Gruß

Wenn etwas dem Netzbetreiber Kosten verursachen würde, ist immer alles OK.

Danke fuer die bisherige Antworten ( und auch fuer die Toleranz dass mein Deutsch nicht meine Muttersprache ist, bin Kanadier ).
Also:

  1. die NEW Netz Leute haben GAR NICHTS ueber das Thema TAB 2019, Anhang C gemeckert, dass kein Hausanschluss im Wohnzimmer liegen kann. Die haben NUR gesagt dass sie Zugang jederzeit zu dieser Verteiler haben muessen, das war alles. Fragen : a) wo muss dan dieser Anschluss stehen ? b) muss ICH ein Elektriker beauftragen der dieser Anschluss anderswo montiert ?

  2. tatsaechlich als sie es geoeffnet haben, da gab’s 3 (drei) Kabeln/Adern, und unter denen waren 3 so senkrechte „Sicherungen“. Ich habe gedacht dass heutzutage etwas kleineres gibt aber die sagten mach dir kein Kopf ja heutzutage gibt es andere aber die sind auch so gross :))))

  3. und endlich meine dringende Frage, weil bald werden wir die Waende schliessen: was fuer ein Kabel muss ich jetzt parallel zu den jetzigen montieren damit es in der Zukunft PV kompatibel ist ? Das is mir dringend …

Falls ein zuverlaessiger Elektriker in meine Naehe gibt, bin bereit ihn zu beauftragen.
Danke

Das kann ich dir nicht sagen. Ich brauche (viel) mehr Fakten.

Wie weit ist es bis zum Zählerschrank?

Falls die Hauptzuleitung wirklich unter Gipskarton verschwinden soll: Netzbetreiber fragen. Die wollen das normalerweise nicht. Der Netzbetreiber hat Angst, dass eine nicht mehr sichtbare Leitung einen illegalen Abzweig haben könnte, wo man Strom klaut.

Man könnte ein dickes Leerrohr verlegen.
Das darf keine engen Bögen haben.
Es sollte ziemlich druckfest sein.
Das neue Kabel wird mindestens 25mm dick werden - vielleicht auch dicker.
Das neue Kabel ist auch ziemlich steif, daher dürfen dei Bögen nicht eng sein.

Ein gutes Leerrohr, ausreichend dick und fest, wäre zum Beispiel das FFKus-EM-F M40.

„PV kompatibel“ ist übrigens ziemlicher Quatsch. Da gibt es nichts „inkompatibles“. Der Netzbetreiber hat wohl lediglich bemerkt, dass die alte Leitung nur vier Adern hat - das widerspricht den Regeln, dass man ab dem Hausanschlusskasten bei Neuinstallationen in der Regel fünfadrig verlegen muss.

Viel wichtiger und bedenklicher ist, dass ich keinen Potentialausgleich sehe.
Befindet sich denn der Zählerschrank in einem akzeptablen Zustand?

Es hülfe dann auch, deine ungefähre Plz. zu nennen, NEW ist soweit ich sehen kann, Grossraum Düsseldorf, Duisburg u.Umgebung?

Hauptzuleitung unter Gipskarton war niemels ein Thema, ich habe verstanden dass das sichtbar sein muss und Zugang haben.
Von dort bis zum Zaehler sind es ugf 8 m mit 5 Boegen, der letzte ghet ueber ein 45 cm dicker Wand bis zum Zaehler … und das ist eine andere Geschichte, es gibt 2 Zaelher, einen fuer EG, der andere fuer OG. Zusaettzlich gibt es noch ein 3-er Zaehler, zum Eigentuem gehoert auch eine Gewerbeimmobilie, mit eigenen Zaehler ( aber bei mir im Schrank)
Zaehlerschrank ist auch alt, (siehe Fotos ) aber die beiden Zaehlern (von rechts sind neu (2021) und der links ist 2018.

PLZ ist 41844 WEGBERG

Ich wohne in Wegberg, PLZ 41844, das ist so ugf 10 Km westlich von Monchengladbach, fast an der Grenze mit NL.
Gruss und danke nochmals an allen.

Diese Zählertafel wird niemals den Anschluss einer PV-Anlage erleben. Viel zu alt, nicht nachrüstbar.

Ein neuer Zählerschrank wäre 1400 mm hoch, 800 mm breit und 210 mm tief.
Wohin würde der passen?

Dahin gehört dann die neue Zuleitung. Bei bis zu 15m Länge reicht dann eine NYM-J 5x16mm².
Zusätzlich gehört eine einzelne Ader H07V-U 10mm² in grüngelb vom Hausanschluss zur Potentialausgleichschiene.
Diese Schiene fehlt vermutlich, sie muss dahin, wo Gas-, Wasser- und Heizungsrohre sind.

Die Elektroinstallation stammt aus den 70er Jahren, denke ich. Man rechnet mit 30 bis 40 Jahren Lebensdauer - man hätte schon vor Jahren sanieren sollen.

Moinsen,

Ferndiagnose ist nicht immer ganz einfach, aber X_Strom hat eigentlich alles Wichtige erklärt.
Fachmann der die regionalen TAB kennt ranholen und drüber gucken.
Bei meinen hiesigen Netzbetreibern wäre der HA getauscht worden und direkt an die Außenwand, aber nicht in einen Wohnraum gekommen. Die „Zähleranlage“ ist jenseits von gut und böse, neu gemäß regionalen Forderungen an die TAB (ggf. nach Absprache mit dem Netzmeister).
Übrigens gilt bei uns: der Zählerschrank muß in unmittelbarer Nähe der HA liegen. Da geht nichts mit 15 Metern.
Viel Glück tugu

Morgen. Ayayay !!!
Kann man den Kasten im Keller setzen ?


Sonst fuer so ein grosses Ding im Haus … und auch draussen sehe ich keine Moeglichkeit. das Haus liegt auf eine Ecke …

Der Zählerschrank wird üblicherweise im Keller montiert.

Das, was du da herausgesucht hast, ist kein Zählerschrank.
Nach meinen Informationen setzt der Netzbetreiber bei neuen Schränken nur noch „elektronische Haushaltszähler“ ein. Beim Gewerbebetrieb gelten da besondere Regeln, da muss unbedingt der Betriebsstrom ermittelt werden. Dauerbetriebsströme > 32A sind mit normalen Zählerfeldern unzulässig!

Das wird nirgendwo gefordert - außer in selber ausgedachten Regeln des Netzbetreibers. Da muss sich einfach nur mal jemand trauen, den zu verklagen, dann geben die schon nach.
Gerade in diesem Fall, wo ein Hausanschluss im Wohnzimmer liegt - das ist ein Unding!

Auch die Forderung „sichtbare, nachvollziehbare“ Verlegung der Hauptzuleitung finde ich weder in den alten TAB noch in der 4100 Anwendungsregel - wobei ich diese Forderung schon eher nachvollziehen kann. Mein VNB sagt "Im Prinzip können Sie die Hauptzuleitung so lang machen, wie Sie wollen - aber nur, wenn der Spannungsfall unter 0,5% bei Nennstrom bleibt. Und da der Nennstrom hier bei uns mindestens 63A beträgt (bereits beim Einfamilienhaus), kann der VNB da auch zufrieden sein - ich meine, 0,5% bei 63A bedeuten ja im Regelbetrieb viel weniger Verluste, das liegt im Rahmen des Messfehlers des Zählers.

Wenn das tatsächlich elektronische Haushaltszähler werden, wir der Schrank kleiner:


Da kommen noch Hunderte Euro an Zubehör herein!

Ich hoffe, dass dich das nicht zu sehr schockiert, aber die bisherigen Bilder sagen nur eins „Alles Herausreißen und neu machen“. Ihr habt da ein sanierungsbedürftiges Haus, da wird nicht renoviert und hübsch gemacht, da wird sinnvollerweise kernsaniert.
Als groben Richtwert kannst du 4000€ für den Zählerschrank ansetzen.
Zusätzlich je nach Ausstattung vielleicht 10000€ je Wohnung.
Dann hast du aber die nächsten 40 Jahre Ruhe.