Kabelquerschnitt Unterverteilung

Hallo,

wie dick muss der Querschnitt der Kabel (vom Typ H07V-K 1x) in der Unterverteilung sein - für die Verkabelung Einspeisung -> FI -> LS ???

Ich kann leider keine Kennzeichnung auf den Kabeln finden und mit dem Messchieber messen und ausrechnen ist nicht immer genau.

Ich kann nur raten. Aber raten bringt mir nichts.

Nur mal so ein paar Eckdaten:

  • Laut Energienetzbetreiber für Verbindung Sammelschiene -> Zähler -> oberer Anschlußraum gefordert: Verdrahtung H07V-K 10 mm²

  • Strombelastung nach DIN VDE, Klasse 3 ( Einadrige, frei in Luft verlegte Leitungen) für 10mm² = 73 A (abgesichert mit 63 A)

Kann ich davon ausgehen, dass die Verkabelung demnach in 10 mm² gemacht wurde?

Dürfte man auch die Verkabelung der einzelnen Adern vom FI, 3-phasig auf die LS in 6 mm² machen?

Es gibt unterschiedlich farbige Adern. Braun für L1, schwarz für L2 und grau für L3. Macht es Sinn, bzw. ist es erforderlich die Verdrahtung farbig zu gestalten oder ist es durchaus gestattet alles in schwarz zu machen?

Mein Lehrmeister meinte, ein Draht kann nie dick genug sein. Außerdem brächte es Vorteile wenn man alles im gleichen Querschnitt und Farbe verdrahtet.

Hat mein Lehrmeister recht oder gibt es das irgendwelche Vorgaben/Forderungen?

Preislich gesehen gibt es kaum einen Unterschied zwischen 16 mm² und 10 mm². Ist halt nur etwas dicker und daher ist die Verdrahtung mit 10 mm² vielleicht angenehmer.

Danke Euch für Eure Antworten.

Gruß
Daniel

Hallo!

10 mm² reicht völlig aus, ist sicherlich in sehr vielen Fällen überdimensioniert.
6 mm² für die kurzen Brücken ist durchaus möglich.

Farben für die Phasen kann beliebig sein, nur nicht blau und gelb-grün.
Einfarbig ist üblich. manchmal mit Kennzeichnung auf dem Mantel (wenn man fertige Verdrahtungssätze kauft (für Zählerleitungen ). Kabelmarkierungen (Bänder oder Clips) gibt es reichlich, wenn man das wegen der Übersichtlichkeit braucht.
Wichtig ist es eher bei den abgehenden Adern zu den Verbrauchern und Stromkreisen, damit man die für Isolationsmessung zuordnen kann.

Der Preis ist auch nicht der Grund für die manchmal etwas geringer gewählten Querschnitte. Es ist schlicht die Handhabung(Steifigkeit) und der Platzbedarf.

Es ist doch immer mit einem Gleichzeitigkeitsfaktor gerechnet. Nie (mind. rechnerisch und realitätsnah) ist alles mit max. Belastung gleichzeitig an.
denn wäre das so, dann kann man die üblichen Cu-Kammschienen bei den LSS mit 10 mm² auch nicht nehmen.

Und man kann die vorh. Adern schon abmessen, brauchst halt ein Mikrometer um die Einzellitze abzumessen, Anzahl der Litzen zählen und hochrechnen.

MfG
duck313

Hallo Daniel,

Wie schon geschrieben wurde sind dicke Drähte schwerer zu handhaben und die Klemmen müssen auch dafür ausgelegt sein. Oft muss man 2 Drähte in eine Klemme bekommen. Letzteres ist ein wichtiger Grund welcher den Querschnitt begrenzt.

Rein aus elektrotechnischer Sicht, stimmt es schon, dass Drahte nie zu dick sein können.
Du hast ja auch Vorgaben zum maximalen Spannungsabfall bis zur Steckdose. Schöpfst du da zu viel in der Verdrahtung im Schrank aus, muss du anschliessend grössere Querschnitte verwenden um die Vorgaben einzuhalten.

Das mit den Farben hängt auch noch davon ab, wie der Schrank verdrahtet wird!
Verwendet man Kupferschienen zwischen den Automaten, erübrigt sich die Frage nach den Farben.
Verdrahtet man offen, sieht man recht schnell, welcher Draht wo hin geht.
Nun kann man aber auch mit horizontalen Kabelkanälen arbeiten, was in Industrie-Schränken üblich ist. Da wird es dann kompliziert einfach einem Draht zu folgen und verschieden Farben mache die einfacher!

Es ist wie bei vielem, es gibt eben nicht DIE Antwort!

Da hier ist aufgeräumt und normgerecht:
http://www.artec-electrics.de/imag/prod/schaltschrankbau/schaltschrankfertigung-3-gr.jpg
Aber man kann nicht ersehen, was da wie auf die Phasen aufgeteilt ist (LS unten links).

MfG Peter(TOO)

Wie hoch ist die maximal mögliche Dauerstromstärke?

Wenn ich bei einer üblichen Wohnung zwei FI-Schalter à 40A setze und diese auch vor Überlast geschützt sind (z.B., weil jeweils nur sechs LSS mit je 16A pro FI versorgt werden [was insgesamt 12 Stromkreise mit 16A sind, also für gewöhnliche Wohnungen wohl gut ausreichend ist]), dann verpresse ich zwei 6mm² unter einer Zwillingsaderendhülse, gehe damit auf den Hauptschalter und versorge jeweils einen FI pro 6mm².

Wenn du Adern vorgefunden hast UND Adern dieses Typs fachgerecht verarbeiten willst, dann hast du Aderendhülsen.
An Hand der Größe der kleinsten passende Aderendhülse kann man den Querschnitt der vorgefundenen Ader bestimmen.

FI-Schalter und LSS setze ICH immer auf eine gemeinsame Phasenschiene. Schnell und sauber.
Das klappt nur dann problemlos, wenn FI und LSS vom selben Hersteller sind.

Niemand macht die Vedrahtung einer UV mit farbig gekennzeichneten Einzeladern für L1-L2-L3.
Also: Habe ich noch nie gesehen.
N und PE sind natürlich blau und gelb-grün, das versteht sich von selbst.

„Kann nie dick genug sein“ - populistische Aussage.
Es gibt genau einen Querschnitt, der für den maximalen Strom gerade ausreicht.
Da der maximale Strom nie fließen wird, reicht der dicke.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Wohnungsunterverteilung tatsächlich mal eine Stunde lang mit 63A belastet wird. (Wenn es keine Durchlauferhitzer gibt).
Und selbst wenn ja:
Die 63A würden sich auf zwei Abgänge à 6mm² aufteilen, jeder 6mm² versorgt nur zwei 16A LSS. 32A jucken den 6mm² nicht.