Kabelverbinder aus der DDR

Hallo,
Ich habe bis 1989 in Berlin als Elektiker gearbeitet, bin dann noch vor der Grenzöffnung in den Westen ausgewandert.
Wir haben in Berlin in der Industriemontage des WBK gearbeitet und Hallen oder ähnliche Industrieanlagen Installiert.
Dort hatten wir unter Anderem Aderhülsen, die mit Kontaktfett gefüllt waren. In diese hat man dann 3, oder 4 abisolierte Adern reingesteckt und mit einer Presszange zusammen gequetscht. Andschließend wurde über die Hülse ein Isolierstück geschoben. Das fand ich damals als super Lösung in Verteilerdosen usw.
Kennt Jemand noch dieses Prinzip und gibt es das noch ? Habe bisher nix gefunden.

LG

Ich kenn nur Aderendhülsen, die 2 Leiter aufnehmen. Die haben auch (festen) Schutzkragen

Du meinst Presshülsen für Alu bzw. AlCu-Leiter? Die braucht man bei Kupferleitern schlicht und ergreifend nicht. Und die statt dessen einsetzbaren Steckklemmen sind doch viel einfacher zu verarbeiten, gestatten ein problemloses Erweitern/Ändern. Diese Klemmen bestehen aus einem einheitlichen Teil, man braucht kein Spezialwerkzeug zur Verarbeitung, … Ich kann ehrlich nicht sehen, was an den gepressten Verbindungen besser sein soll?

Alu-Presshülsen mit Korund-haltigem Fett.

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also für kleine Querschnitte, 2,5 mm2 oder so ?

das ist doch Murks und so würde das heute ( selbst 1990 völlig ungebräuchlich !) nicht mehr machen.
Man kann die bekannten und bewährten Steckklemmen (WAGO) nehmen, bei Alu mit einem Kontaktfett was man in die Kammer spritzt und dann den Aludraht einschiebt, auch Mischbestückung Al/Cu möglich.

Wie gesagt, Alu ist lange out. Nur im Leitungsbau von Versorgungsnetzen, Straßenbeleuchtung usw, nimmt man es aus Kostengründen, aber dann bei großen und sehr großen Querschnitten.

MfG
duck313

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Hallo,
ja, die meinte ich.
Damals fand ich die super, habe dann aber nie mehr was davon gehört.
Im Westen hat ja Ende der 80er schon Keiner mehr Alukabel verwendet.
Danke dir jedenfalls für die Info
LG

Nicht erst Ende der 80er. Ich wüsste nicht, dass ich irgendwann mal im Westen in einem Privathaushalt oder gewerblich Al-Leiter gesehen hätte (OK, ich bin nur interessierter Laie, man mag mich verbessern). Seit ein paar Jahren tummle ich mich im Höchstspannungsbereich Freileitungen und Erdkabel. Da kommt Al tatsächlich im großen Stil zum Einsatz, z.B. als FINCH 565-AL1/72 ST1A im 4er Bündel für 380 kV. Da kommst Du aber mit so niedlichen kleinen Pressverbindern nicht weit :wink:

„Nicht erst Ende der 80er. Ich wüsste nicht, dass ich irgendwann mal im Westen in einem Privathaushalt oder gewerblich Al-Leiter gesehen hätte“

Sorry, die haben mich erst im August 1989 rausgelassen.
Vorher konnte ich nicht sehen, was dort verbaut war.
Im Osten war das Alles anders und ich wüßte nicht, daß es dort damals Steckklemmen, oder sowas gab.

Servus,

wenn Du Vergnügen an Ost-West-Fachsimpelei in Elektrik und Elektronik hast, wende Dich vertrauensvoll an Jens Barthold (Coswig). Der sitzt als Gipsy Engineer derzeit noch wegen Covid 19 auf der Sandbank fest, und ich glaube, er hätte Spaß daran - zumal er den Mikrokosmos des VEB Halbleiterwerk Frankfurt, des VEB Robotron usw. weder verklärt noch pauschal abkanzelt und im Mikrokosmos der Siemens AG weder den Schlüssel zum Paradies noch das Herz der Bestie sieht.

Schöne Grüße

MM

Hallo,
auf jeden Fall fuer kleine Installationen wuerde ich heute auf diese Klemmen setzen.
(Bei tausenden Steuck koennte man sich um den Preis kuemmern und universell gegen preiswert tauschen)
dick
duenn
Massivdraht
Litze
demontierbar

Kein Thema. Ich fand es nur interessant, dass Du offenbar davon ausgegangen bist, dass es diese Technik auch im Westen gegeben hätte und dort nur früher abgelöst worden sei. Dem war eben nicht so. Umgekehrt war ich damals vollkommen überrascht, als ich kurz nach Grenzöffnung zum ersten Mal in den Osten kam, und völlig platt vor einer typischen Ost-Installation mit Alu stand. Ich hatte mir auch nie einen Kopf darüber gemacht, dass eine normale Installation im Osten so viel anders als im Westen aussehen könnte.

Nun - meine Schwiegereltern hatten eine Alu-Zuleitung im Haus (Dorf bei Osnabrück). Endete am Zähler, ab dort gab es Kupfer - nach der Ausstattung mit Nachtspeicheröfen wurde offensichtlich alles erneuert. Ob vor der Umrüstung auch im Haus Alu verwendet wurde kann ich allerdings nicht sagen.

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