Kachelofen in moderne Heizung integrieren

Hallo WWWler,

Ich plane gerade unser neues Eigenheim und grübele über das Konzept
der Heizung. Hier erst mal die Eckdaten:

Bungalow mit Walmdach mit ~90 qm Wohnfläche ohne Keller mit KfW 70 Isolierung.
Zentrales Wohnzimmer mit offener Küche (zusammen ~40 qm).
Standort Emsland - also harte Winter und Wind satt.

Wir möchten auf jeden Fall einen kuscheligen, schönen Kachelofen im Wohn-
zimmer stehen haben mit Fenster und ca 2 t Speckstein als Wärmepuffer.

An einem Belüftungssystem mit Wärmetauscher geht wohl kein Weg vorbei und,
obwohl das kein Verkäufer deutlich schreibt, mit Heizregister das Strom frisst.

Wir wollen warmes Wasser mit Solarkollektoren auf dem Dach erzeugen um
Heizung und Warm-Wasser-Bereitstellung zu unterstützen. Photovoltaik mit
Regeltechnik und Batterieblöcken ist uns zu teuer.

Eine Fußbodenheizung soll Bad, Gästeklo und eventuell Küchenboden wärmen.

Es muss genug heisses Wasser für eine Wohlfühlbadewanne für zwei Personen
mit ~ 350 l Inhalt bereitgestellt werden.

Bis hierher ist alles noch eine nette Wunschliste … nur was macht dazu wirklich
wirtschaftlich und technisch als Energiequelle Sinn und ist finanzierbar?

Zur Auswahl stehen:

  • Gas-Brennwert-Therme (man hängt vom Gaspreis ab)
  • Luft-Wärmepumpe (frisst Strom und ist teuer)
  • Erd-Wärmepumpe (frisst Strom und ist sauteuer)

Das die teuerste Lösung die Schönste ist -aber unter Umständen niemals
rentabel läuft- ist mir schon klar … aber welche Lösung harmonier mit dem
Kachelofen am Besten? Gibts da einen Weg die Energiequelle kleiner zu
dimensionieren und die Abwärme des Kachelofnes zu nutzen oder wenigstens
den Stromverbrauch von Wärmetauscher oder Wärmepumpe zu reduzieren?

Welcher Wasserpufferspeicher dazu passt ist mir ebenfalls unklar. Brauche
ich zwei davon für Heizung und Warmwasser? Wie groß müssen die sein?

Kann mir jemand aus persönlicher Erfahrung einen guten und günstigen
Hersteller für dieses System empfehlen? Wir wollen alles (außer dem Kachelofen)
aus einer Hand damit die Anlage wirklich harmoniert.

Viele Grüße

Jake

Hallo,

bei einem KfW 70 Haus sollte eine Solaranlage auf dem Dach und ein wasserführernder Kachelofen in Kombination mit einem ausreichend grossen Speicher reichen.

Tut es zumindest bei uns im Bekanntenkreis seit mehreren Jahren in der nicht gerade wärmeverwöhnten Oberpfalz.

Wenn man dazu noch eigenes Holz schlagen kann, ist es perfekt.

Grüße
miamei

Hallo,

Du musst Dir alle Möglichkeiten durchrechnen.
Den Kachelofen würde ich NIEMALS als Alleinheizung nehmen, sondern noch Gas dazu, damit es auch in der Übergangszeit angenehm warm ist.

Die Sonnenkollektoren bringen nur im Sommer richtig heißes Wasser, im Winter lässt die Leistung nach und man muss das Warmwasser zusätzlich nachheizen, ich denke am preiswertesten mit Gas.

Klar „frisst“ eine Wärmetauscheranlage mit Wärmepumpe Strom aber im günstigsten Fall macht eine Wärmepumpe aus einer kWh Strom 3 kWh Wärme. Damit ist der elektrische Strom, auch wenn er dreimal so viel kostet, wie Öl und Gas wieder konkurrenzfähig.
Im Sommer könnte man die warme Abluft der Räume in Warmwasser umwandeln und damit sogar die Räume kühlen.

Es gibt ja noch auch eine Eisheizung, aber die muss man sich gut durchrechnen und ein großes Silo kommt in den Garten.

Egal was ihr nehmt, auf Gas als Notallheizung würde ich auf keinen Fall verzichten. Ölheizung dürfte bei einem Bungalow extrem unpraktisch sein, weil die Kellerräume für die Tanks und den Heizkessel fehlen.

Hoffe das hat so geholfen.

Hallo,

bei einem KfW 70 Haus sollte eine Solaranlage auf dem Dach und
ein wasserführernder Kachelofen in Kombination mit einem
ausreichend grossen Speicher reichen.

Hallo,

als einzelne Heizung? Niemals, außer man möchte im Winter nie in den Urlaub fahren, dann ist das wohl machbar - aber wenig komfortabel. Ich kenne niemanden, der eine Hozscheitheizung bzw. Kachelofen als alleinige Heizung hat, der das nicht bereut. Spontan mal wegfahren im Winter geht nicht.

Tut es zumindest bei uns im Bekanntenkreis seit mehreren
Jahren in der nicht gerade wärmeverwöhnten Oberpfalz.

Hä? Also in dem Teil der Opf. in dem ich wohne, kann ich mich nicht beschweren :smile:.

Wenn man dazu noch eigenes Holz schlagen kann, ist es perfekt.

Das immer.

Gruß
Tina

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Moin miamei,

bei einem KfW 70 Haus sollte eine Solaranlage auf dem Dach und ein
wasserführernder Kachelofen in Kombination mit einem ausreichend
grossen Speicher reichen.

Wir tendieren aus den Gründen, die Engelchen nennt, gegen diese Lösung.

Da wir etwas faul und oft tagelang weg sind, liefe das Heizregister in dem
Wärmetauscher der Belüftung bis zum Durchglühen nachdem der Ofen
erkaltet ist und diesen Stromfresser wollen wir nicht mästen.

Bleibt die Frage, ob es Sinn macht zusätzlich zu den Solarröhren auf dem
Dach und der primären Energiequelle (Gas oder Wärmepumpe) als Drittes
den Kachelofen für das warme Wasser zu nutzen. Die Wassertaschen und
die Rohre kämen auf um die 3.000 Euro und die Energie fehlt beim Heizen.

Viele Grüße

Jake

Hallo Jake,

Da wir etwas faul und oft tagelang weg sind, liefe das
Heizregister in dem
Wärmetauscher der Belüftung bis zum Durchglühen nachdem der
Ofen
erkaltet ist und diesen Stromfresser wollen wir nicht mästen.

Eine vernünftige Steuerung misst die Temperatur und schaltet die Lüfter ab, wenn da nichts mehr an Energie zu holen ist!
Dazu reicht schon ein mechanischer Thermostat, welcher die Stromzufuhr zum Lüfter unterbricht, wenn eine bestimmt Temperatur unterschritten wird.

Alles Andere ist Pfusch oder Handbetrieb.

MfG Peter(TOO)

Hallo Peter,

… liefe das Heizregister in dem Wärmetauscher der Belüftung
bis zum Durchglühen nachdem der Ofen erkaltet ist …

Eine vernünftige Steuerung misst die Temperatur und schaltet
die Lüfter ab, wenn da nichts mehr an Energie zu holen ist!

It’s not a bug, it’s a feature

Ich meinte die Raumbelüftung und die soll man auch laufen lassen
wenn man tagelang weg ist. In der sitzt üblicherweise keine Wärme-
pumpe (bei der du sicher recht hättest) sondern ein Wärmetauscher.

Dazu reicht schon ein mechanischer Thermostat, welcher die
Stromzufuhr zum Lüfter unterbricht, wenn eine bestimmt
Temperatur unterschritten wird.

Da die Raumluft immer eine bestimmte Mindestthemperatur haben soll,
schaltet hier das Thermostat ein elektrisches Heizregister EIN wenn der
Wärmetauscher nicht mehr genug Energie aus der Abluft zieht um die
Frischluft aufzuheizen.

D.h. bei knackiger Kälte und Aussenluft von deutlich unter Null versucht die
Belüftung dann allein das Haus warm zu halten denn die Abluft aus der der
Wärmetauscher die Energie bezieht wird auch in einem KfW-70-Haus, wenn
der Kühlschrank die einzige Wärmequelle, ist immer kühler.

Klar gibt es auch Belüftungen ohne sowas … nur rät einem jeder Heizungs-
bauer davon ab, da bei Frost auch der beste Wärmetauscher allein nicht
die wunschgemäße Temperierung der Aussenluft gewährleisten kann. Wenn
der arme kleine Wärmetauscher dann weder eine Gas-/Öl-Therme noch
eine Wärmepumpe noch sonstwas Mächtiges zur Seite hat und die schwankende
Wärmeabgabe des Kachelofens allein abfedern soll, frisst der gewaltig Strom.
Das erfährt man aber erst durch Zufall wenn man hinterfragt warum man so
ein Wärmeregister überhaupt braucht.

Ich zitiere mal aus dem Prospekt von Viessmann:
Die Lüftungssysteme Vitovent 300 und Vitovent 300-W arbeiten äußerst
energiesparend. Der leistungsstarke Wärmetauscher nutzt in der kalten
Jahreszeit bis zu 93 Prozent der in der Abluft enthaltenen Wärme zur
Erwärmung der einströmenden Frischluft.
Das integrierte elektrische Vorheizregister gewährleistet den durchgängigen
frostfreien Betrieb des Vitovent 300-W auch bei niedrigen Außentemperaturen.

http://www.viessmann.de/de/ein-_zweifamilienhaus/pro…
Das gleiche Gerät ohne Vorheizregister kann also den frostfreien Betrieb
nicht gewährleisten …

Zusätzlich trocknet das Vorheizregister die Aussenluft bei Nebel damit die
Pollen- und Geruchsfilter nicht feucht werden. Die Energie dazu kommt
natürlich aus dem Stromnetz. Der Wärmetauscher spart also nur Strom
aber er ersetzt ihn nicht.

Viele Grüße

Jake

Hi, also ich würde einen Speicherofen nicht mit einer Wassertasche kombinieren, außer in einem Wochenendhaus.
Wobei dein Ofen ca. 2 Nummern zu groß sein dürfte für die gut gedämmte, relativ kleine zu beheizende Fläche.

Also ich habe einen 2t Specksteinofen in unserer 135 m2 Wohnung.
richtig einheizen kann ich Ihn aber nur, wenn es wirklich richtig kalt ist also ab -10Grad.
in der Übergangszeit so wie jetzt bring ich ihn grad so auf Betriebstemperatur (zum entrußen) alle 2-3 Tage, sonst wird es unerträglich warm so im Umkreis von 6 Metern.

Ich habe für die FBH (bei den Steinböden) und das WW einen kleinen Pelletsofen der bei Krankheit oder Abwesenheit auch alles heizen könnte.
ob sich das bei euch rentiert?
Ich mag halt kein Gas.
OL

Hallo offline,

Hi, also ich würde einen Speicherofen nicht mit einer Wassertasche
kombinieren, außer in einem Wochenendhaus.

*zustimm*

Wobei dein Ofen ca. 2 Nummern zu groß sein dürfte für die gut
gedämmte, relativ kleine zu beheizende Fläche.

Mal sehen ob eine Verkleinerung des Ofens möglich ist. An der
Feuerstelle wird es aber kaum gehen, da ich 33 cm lange Scheite
verbrennen können will und bei den Steinen sparen bedeutet nur die
Speicherwirkung zu reduzieren - nicht aber die erzeugte Energie

Also ich habe einen 2t Specksteinofen in unserer 135 m2 Wohnung.
richtig einheizen kann ich Ihn aber nur, wenn es wirklich richtig kalt
ist also ab -10Grad.
… sonst wird es unerträglich warm so im Umkreis von 6 Metern.

Wenn ich das lese komme ich ins Grübeln. Wir planen eventuelle
zusätzlich ein Backofenfach im Specksteinofen. Mal sehen wir warm
es dann im Haus wird. Deshalb (und um zu sparen) lassen wir die
FHB in WZ und SZ weg.

Ich habe für die FBH (bei den Steinböden) und das WW einen
kleinen Pelletsofen der bei Krankheit oder Abwesenheit auch
alles heizen könnte.

Ohne eigenen Wald und mitten im relativ waldarmen Emsland
ist mir Holz zu heikel um allein davon abzuhängen.

Ich mag halt kein Gas.

Gas zum Kochen zu haben ist ein schöner Nebeneffekt einer Gastherme.

Viele Grüße

Jake

Hallo offline,

Hi, also ich würde einen Speicherofen nicht mit einer Wassertasche
kombinieren, außer in einem Wochenendhaus.

*zustimm*

ja das wiederspricht sich.

Wobei dein Ofen ca. 2 Nummern zu groß sein dürfte für die gut
gedämmte, relativ kleine zu beheizende Fläche.

Mal sehen ob eine Verkleinerung des Ofens möglich ist. An der
Feuerstelle wird es aber kaum gehen, da ich 33 cm lange
Scheite
verbrennen können will und bei den Steinen sparen bedeutet nur
die
Speicherwirkung zu reduzieren - nicht aber die erzeugte
Energie

Also ich habe einen 2t Specksteinofen in unserer 135 m2 Wohnung.
richtig einheizen kann ich Ihn aber nur, wenn es wirklich richtig kalt
ist also ab -10Grad.
… sonst wird es unerträglich warm so im Umkreis von 6 Metern.

Wenn ich das lese komme ich ins Grübeln. Wir planen eventuelle
zusätzlich ein Backofenfach im Specksteinofen.

Wir haben einen extra etwas größeren Ofen gekauft damit auch das Backfach nicht so klein ist, es hätten denselben Ofen auch mit 1,6t gegeben aber der hätte zuwenig Tiefe im Backfach gehabt.
Also Pizzabacken geht erst im Januar, denn dazu muß er richtig aufgeheizt sein
und dann nochmals ein schnelles heisses Feuer aus kleingehacktem Hartholz im Backrohr.
Ein langsam gezogener Braten geht dann schon bald.

Mal sehen wir
warm
es dann im Haus wird. Deshalb (und um zu sparen) lassen wir
die
FHB in WZ und SZ weg.

Man kann natürlich auch lange und gut Lüften, das schafft kalte Luft um gut zu atmen, und trotzdem sitzt man in der Strahlungswärme.

Ich habe für die FBH (bei den Steinböden) und das WW einen
kleinen Pelletsofen der bei Krankheit oder Abwesenheit auch
alles heizen könnte.

Ohne eigenen Wald und mitten im relativ waldarmen Emsland
ist mir Holz zu heikel um allein davon abzuhängen.

Ich mag halt kein Gas.

Gas zum Kochen zu haben ist ein schöner Nebeneffekt einer
Gastherme.

Viele Grüße

Jake

naja beim großen 2t Ofen musst du eben wirklich klein gehacktes Holz verwenden.
damit du bei geringerer Brennkammertemperatur (viel kalter Speckstein entzieht der Brennkammer viel Wärme) eine saubere Verbrennung bekommst.
ich mache derzeit 2 TAge ein kleines Feuer und ca. jeden 3ten Tag ein Ordentliches um die Brennkammer wieder schön hell zu bekommen.
OL

Hallo Holzchinese,

Danke für die ausführliche Antwort. Ich hatte gestern schon
dazu geschrieben - aber das landete im PC-Nirwana.

Du musst Dir alle Möglichkeiten durchrechnen.

Mit Kachelofen, Wärmetransport, Kaminen, Gasanschluss, Belüftung, Wärme-
pumpe, Kollektoren und allem was sonst jeweils nötig ist schätze (!) ich:
65.000 € für Erdwärmepumpe und Photovoltaik mit Erdsonde und Eisspeicher
50.000 € für Erdwärmepumpe und Photovoltaik und Erdkollektor
25.000 € für Gas-Brennwert-Therme und Sonnenkollektoren
20.000 € für Gas-Brennwert-Therme
Dazu dann noch Kachelofen mit Kamin und ein großer Warmwasserspeicher
für zusammen 15.000 €. Die Schätzfehler dürften überall gleich hoch sein :wink:

Den Kachelofen würde ich NIEMALS als Alleinheizung nehmen,
sondern noch Gas dazu, damit es auch in der Übergangszeit
angenehm warm ist.

*zustimm*

Die Sonnenkollektoren bringen nur im Sommer richtig heißes
Wasser, im Winter lässt die Leistung nach und man muss das
Warmwasser zusätzlich nachheizen, …

Schon wieder so ein Detail aus der schönen heilen Welt des
Energiesparens das einem kein Verkäufer nennt.

… ich denke am preiswertesten mit Gas.

*zustimm*

Klar „frisst“ eine Wärmetauscheranlage mit Wärmepumpe Strom aber im
günstigsten Fall macht eine Wärmepumpe aus einer kWh Strom 3 kWh
Wärme. Damit ist der elektrische Strom, auch wenn er dreimal so viel
kostet, wie Öl und Gas wieder konkurrenzfähig.

Dank der Wärmepumpe kostet der Strom also genausoviel wie das Gas.
Aber wie refinanziere ich dann den happigen Aufpreis für Wärmepumpe
und Erdsonden gegenüber einem Gas-Brennwert-Therme von min 10.000 €?

Im Sommer könnte man die warme Abluft der Räume in Warmwasser
umwandeln und damit sogar die Räume kühlen.

Aber nur wenn es so warm ist, dass die warme Abluft nicht benötigt wird
um die kalte Frischluft per Wärmetauscher zu wärmen. Ich habe bisher nur
Systeme gefunden, in denen die Be- und Entlüftung (mit Wärmetauscher)
nicht ans Warme Wasser angeschlossen war.

Es gibt ja noch auch eine Eisheizung, aber die muss man sich
gut durchrechnen und ein großes Silo kommt in den Garten.

Das Eissilo ist dabei nur der Energiespeicher hinter einer Wärmepumpe. Man
steigert deren Energieeffizienz und hat dafür bei unserer Hausgröße 2x10 qbm
Eissilo mit zusätzlich um die 10.000 Euro Kosten am Hals.

Was für Kollektoren man dabei benutzt, bleibt ungefähr gleich da deren Preis
ziemlich genau mit ihrer Effektivität skaliert. Von Luftwärmepumpen über
welche mit Dachkollektor die Sonne und Luft nutzen zu Erdwärmepumpen
mit Erdkollektoren und als Spitze die mit Erdsonden. Sparen ist da nicht!

Ölheizung dürfte bei einem Bungalow extrem unpraktisch sein, weil
die Kellerräume für die Tanks und den Heizkessel fehlen.

*zustimm*

Hoffe das hat so geholfen.

Oh ja … das hast du!

Vielen Dank

Jake