Kadaver und Wurst

Hallo!
Mir ist kein besserer Titel eingefallen :frowning:

Wie lange kann man ein nicht ordnungsgemäß geschlachtetes, sondern im Kampfgetümmel getötetes Tier (Pferd) liegen lassen, bevor es „ungenießbar“ wird, d.h. bevor man es nicht mehr verwursten kann?

Ich habe die vage Vorstellung, dass man ein totes Tier gleich ausbluten lassen muss und Gedärme etc. entfernen.

Gruß,
Eva

hi

ich weiss nicht, in wie weit Dir das hilft, aber nach Jagd-Hygienevorschriften (Österreich) muss das Tier spätenstens 3 Stunden nach dem Erlegen aufgebrochen (ausgenommen)werden,da sich sonst die Bakterien in den Därmen selbständig machen und das Fleisch verdirbt.

Bei kaltem Wetter, einem grossen Tier wie dem Pferd und in weniger hygienebewussten Zeiten und Orten, mag das bedeutend länger dauern und in grosser Not wird sowieso alles gegessen - stundenlang gekocht dürfte so manches Gammelross noch verträglich sein.

Der optimale Zeitpunkt zum Schlachtfeldplündern nach der Schlacht für die umliegende Dorfbevölkerung war wohl die folgende Nacht…

Viele Grüsse, Sama

Hallo Eva,

Wie lange kann man ein nicht ordnungsgemäß geschlachtetes,
sondern im Kampfgetümmel getötetes Tier (Pferd) liegen lassen,
bevor es „ungenießbar“ wird, d.h. bevor man es nicht mehr
verwursten kann?

ein nicht ordnungsgemäß geschlachtetes Pferd darf überhaupt nicht zu Lebens- oder Futtermittel verarbeitet werden.

Gruß

Johnny

Hallo Johnny,

Wie lange kann man ein nicht ordnungsgemäß geschlachtetes,
sondern im Kampfgetümmel getötetes Tier (Pferd) liegen lassen,
bevor es „ungenießbar“ wird, d.h. bevor man es nicht mehr
verwursten kann?

ein nicht ordnungsgemäß geschlachtetes Pferd darf überhaupt
nicht zu Lebens- oder Futtermittel verarbeitet werden.

das stimmt natürlich; klick aber mal auf Evas ViKa, dann dürfte klar sein, wozu sie die Info brauchen könnte - um die Zeit des Mittelalters dürfte man es mit solchen Gesetzen nicht so ernst genommen haben, und ob die überhaupt schon bestanden… :wink:

Viele Grüße,
Nina

Hallo Eva,

Wie lange kann man ein nicht ordnungsgemäß geschlachtetes,
sondern im Kampfgetümmel getötetes Tier (Pferd) liegen lassen,
bevor es „ungenießbar“ wird, d.h. bevor man es nicht mehr
verwursten kann?

Ich habe die vage Vorstellung, dass man ein totes Tier gleich
ausbluten lassen muss und Gedärme etc. entfernen.

kannst du eine Aussage darüber machen, in welchem Zustand sich die daraus entstehende Wurst noch befinden soll?
Normalerweise wird ein totes Tier gleich ausgebluten gelassen und ausgenommen, aber es würde mich wundern, wenn man nicht ohne dies auch eine Wurst herstellen könnte die evl. nicht dem entsprochen hätte, was man erwartet hätte, aber mit Gewürzen (billigen, einheimischen) die Sache übertünchen, das hätte man sicher versucht.

Viele Grüße,
Nina

Wie lange kann man ein nicht ordnungsgemäß geschlachtetes,
sondern im Kampfgetümmel getötetes Tier (Pferd) liegen lassen,

Hallo Eva,

ich glaubte gelesen zu haben, dass das Filet Wellington aus dem Recycling der bei Waterloo gefallenen Pferde entstanden wäre, weil sich Wellington nach der Schlacht eine entsprechendes Filet zubereiten liess.

Ich bin aber überrascht, dass ich darüber in Wikipedia usw. nichts finden kann, ist vielleicht doch bloss ein Gerücht.

Gruss Reinhard

Hallo Nina,

das stimmt natürlich; klick aber mal auf Evas ViKa, dann
dürfte klar sein, wozu sie die Info brauchen könnte - um die
Zeit des Mittelalters dürfte man es mit solchen Gesetzen nicht
so ernst genommen haben, und ob die überhaupt schon
bestanden… :wink:

na ich weiß nicht, was an Evas Visitenkarte mir klar machen sollte, wofür sie die Info brauchen könnte.

Gruß

Johnny

Hallo Johnny,

das stimmt natürlich; klick aber mal auf Evas ViKa, dann
dürfte klar sein, wozu sie die Info brauchen könnte - um die
Zeit des Mittelalters dürfte man es mit solchen Gesetzen nicht
so ernst genommen haben, und ob die überhaupt schon
bestanden… :wink:

na ich weiß nicht, was an Evas Visitenkarte mir klar machen
sollte, wofür sie die Info brauchen könnte.

was ich meinte: In ihrer ViKa steht „Literaturübersetzerin“.
Falls du auch in anderen Unterforen liest (nicht böse gemeint :smile: ), ist dir evl. aufgefallen, dass sie häufiger Fragen stellt bzgl. Dingen, die ihr dazu hilfreich sind - gerade bei nicht alltäglichen Fragen ihrerseits ist das oft der Fall.

Viele Grüße,
Nina

Hallo Johnny,

Dafür sehr viel Pferde, die Mengen an nicht abgebauten Medikamenten im Körper haben.

Gruß Bernd O.

Hallo Johnny,

Dafür sehr viel Pferde, die Mengen an nicht abgebauten
Medikamenten im Körper haben.

Hi,

nein, das stimmt nicht. Dafür wurde extra ein Pferdepass eingeführt. Es muß angegeben werden ob das Tier irgendwannmal zur Lebensmittelgewinnung dienen soll, oder nicht. Danach richten sich auch die Medikamente, die eingesetzt werden dürfen.

Gruß
Tina

1 Like

Hallo,

ein nicht ordnungsgemäß geschlachtetes Pferd darf überhaupt
nicht zu Lebens- oder Futtermittel verarbeitet werden.

So ist es heute, aber vermutlich nicht in dem im 14. Jhdt. spielenden Buch, welches Eva gerade übersetzt, wenn ich mich recht erinnere.

Gruß,

Myriam

Hall!

was ich meinte: In ihrer ViKa steht „Literaturübersetzerin“.
Falls du auch in anderen Unterforen liest (nicht böse gemeint,
ist dir evl. aufgefallen, dass sie häufiger Fragen
stellt bzgl. Dingen, die ihr dazu hilfreich sind - gerade bei
nicht alltäglichen Fragen ihrerseits ist das oft der Fall.

Was aber nicht unsere Aufgabe ist, deren ViKa zu analysieren, sondern der Fragende sollte den Hintergrund und Zusammenhänge klar und deutlich vormulieren.

Gruß
Falke

2 Like

Hallo Eva,

was viele Menschen nicht wissen und vielleicht auch garnicht wissen wollen:

Zitat aus http://www.konsumo.de/ratgeber/328/Fleisch:

Unmittelbar nach dem Schlachten ist Fleisch nahezu ungenießbar. Bevor es verkauft werden soll, muss es zunächst je nach Art unterschiedlich lange reifen (abhängen). Bei den meisten Fleischsorten reichen zwei bis fünf Tage, in denen das Fleisch an Zartheit und Aroma gewinnt.
Besonders lange abhängen muss Rindfleisch: Je nach Verwendung muss das Fleisch bis zu eine Woche (Kochfleisch), bis zu zwei Wochen (Bratenfleisch) oder sogar bis zu vier Wochen (Roastbeef und Steaks) in der Kühlkammer reifen.

Mahlzeit Reinhard

Danke euch allen :smile:
Hallo!
Ich habe in Wikipedia mit Erstaunen gelesen, wie lange auch Mensch ein totes Tier noch verzehren kann, ohne schlimme Folgen befürchten zu müssen. Offenbar bekämpft auch im toten Tier das Immunsystem noch etliche Tage lang Bakterien und Verwesungsstoffe.

Tatsächlich fragte ich wegen einer Szene in einer Übersetzung, wo der Protagonist nachts am Feuer sitzt und erwartungsfroh darüber nachdenkt, was für schöne Sachen er aus den tagsüber in einem „bewaffneten Konflikt“ umgekommenen Pferden am nächsten Tag machen wird: Sülze, Steaks und Presssack … Im Englischen steht da „pudding“, ich dachte erst an „black pudding“, der wohl einer Blutwurst nahekommt und meinte, das geht vielleicht doch nicht, aus dem gestockten Blut noch eine Blutwurst machen. Und da ich mein Fleisch fein säuberlich in einer Metzgerei kaufe, wo es aus dem brutalen und blutigen Kontext herausgelöst, fast vegetarisch unschuldig anmutend in der Auslage ruht, unter Postern mit liebevoll ihr Kälbchen abschleckenden Mutterkühen, die selbstverständlich alle reihenweise freiwillig und freudig Selbstmord begehen, um unseren Gaumen zu kitzeln (nachzulesen bei Douglas Adams :smile:, war mir auch nicht wohl bei der Vorstellung der in den toten Tieren sachte gärenden Gedärme und Blase.

Nun bin ich klüger. Aber heute gibt’s echt vegetarisch …

Gruß,
Eva
P.S. Was den Vorwurf angeht, ich hätte mich nicht deutlich genug ausgedrückt, so wollte ich einfach den Lesern nicht mit dem halben Roman auf den Wecker gehen und glaubte, wenn ich was schreibe von „Kampfgetümmel“, kann man sich in etwa vorstellen, was ich meine.

Wellington und die französischen Gäule
Guckst Du hier:
http://www.gourmet-blog.de/wie-bismarck-auf-den-heri…

Wenn man die Vergrößerungsstufe ändert, kann man die aufgeschlagene Seite lesen. Scheint aber, dass es keinesfalls Pferdefleisch gewesen ist, offenbar wurden Pferde nur in großer Not verzeht und Pferdefleisch ist bei den Briten nach wie vor ein kulinarisches No-go.

Gruß,
Eva

hi

fast vegetarisch unschuldig anmutend in

*kicher* kein Wunder wirken sie fast vegtarisch - immerhin SIND es Vegetarier deren vor kurzem verstorben gewordene Überreste dort gelagert sind :wink:

LG H.