Kälberaufzucht / Landwirte hier?

Hallo!
Würde mich mal interessieren, ob sich auch Landwirte (m/w) hier tummeln?
Hätte ein paar Fragen zur Kälberaufzucht. Nichtfachleute brauchen nicht zu antworten! Danke! Gruss, Kirsten

Servus,

wenn Dir ein Gehilfenbrief in der Landwirtschaft (Lehrbetrieb HB-Zucht, Emmentalermilch, Sonderkulturen) und ein Dipl.-Agr. Ing. ausreicht? Beides ist allerdings bei meinereinem nicht ganz taufrisch und hat seit Längerem keine Berufspraxis mehr gesehen.

Außerdem gibts hier im Forum mindestens einen Tierarzt, mit dem ich mich schon heftig über Stallfütterung vs. Weidegang gefetzt habe; wenn es in Deiner Aufzucht-Frage um etwas Veterinärmedizinisches geht, werde ich allerdings seiner Kompetenz volles Vertrauen entgegenbringen.

Ferner haben wir einen diplomierten Chemiker zu bieten, der sich auf seinem eifeler Gütlein schon viele Jahre mit allen möglichen Tieren beschäftigt - ich habs seinerzeit mitgekriegt, als er sich ganz am Anfang mit Zäunen und Tränken für Schafhaltung beschäftigte, inzwischen ist G. sicherlich der zehnmal bessere Praktiker als ich.

Dann gibts noch eine ganze Reihe anderer Halter verschiedenster Milch-, Fleisch- und Reittiere unterschiedlicher Qualifikationen.

So, und jetzt wärs hübsch, wenn wir Deine Frage hätten. Du darfst bei uns allen darauf vertrauen, dass wir bloße Vermutungen auch als solche kennzeichnen und Sachverstand auch als solchen.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder
- Wildwestallgäuer Vorllhandmälkcher -

Hallo,
etwas differenzieren und eine richtige Frage stellen solltest du aber schon.

Was würde dir z.B. die Antwort „Ja“ eines Landwirtes nutzen der Robustrinder und deren Kälber in extensiver Mutterkuhhaltung hält, du aber möglicherweise Fragen zur Stallaufzucht oder Mastkäfigen von z.B. hochgezüchtetem Milchvieh hast.

Bei ersterem könnte ich evtl. helfen, bei 2terem gar nicht.

Es grüßt
Sabine

Mir kennet älles - au Hochdeutsch!
Servus,

anompfirsich sind Fachkenntnisse erst einmal neutral, moin i. Wenn man weiß, dass man in einer Mastbox mit Metallgittern und bei Tageslicht kein richtig weißes Kalbfleisch hinkriegen kann, dann heißt das nicht, dass man damit dessen (heute zum Glück nicht mehr erlaubte) Produktion gut oder vertretbar hieße.

Einen Schlüter mit einem Zwölfschar-Aufsattelpflug hinten dran muss man genauso gradaus den Acker hinunterbringen wie einen Hanomag R16, der mit einer einzigen Schar bereits voll ausgelastet ist.

Eine Sachfrage ist vorneweg eine Sachfrage und nicht so sehr Meinungssache. Vielleicht kriegen wir sie ja doch noch vorgelegt?

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Auch servus,

selbstverfreilich sind viele grundsätzliche Dinge gleich, Physiologie und Körpersprache, Quantität und Zusammensetzung des Futtermenge uv.m. … aber Unterschiede in der Aufzucht sehe ich trotzdem, ganz unabhängig von „persönlichen Meinungsbefindlichkeiten in Richtung Ethik“.

Aber die Unterschiede in Grundsätzlichkeiten von z.B. extensiver Ganzjahresweidehaltung im Vergleich zur 10000 Kilo Turbokuhmilchleistungshaltung zeigen sich ja schon in der Stunde wo das Kalb geboren wird. Von der (Nicht)Trennung von der Mutter bis hin zur Gülle-Entsorgung und Menge, (Zu)fütterung, die Dauer bis zur Schlachtreife usw. Auch so banales: wie kriege ich die Ohrmarken am besten dran? finden sicherlich ganz unterschiedliche Lösungsstrategien in Stall und Weide *lach*

Lange Rede kurzer Sinn - Allerdings wollte ich auch nicht bekunden, dass nur in Abhängigkeit von der Haltung eine Frage sinnvoll beantwortet werden kann.

Es grüßt Sabine
P.S. Der Schlüter hat GPS, der fährt von alleine gerade aus :smile:

P.S. Der Schlüter hat GPS, der fährt von alleine gerade aus :smile:

Kehrt der auch von alleine an der richtigen Stelle um?

keine Ahnung *g* aber wer sich son Ding leisten kann, der braucht nicht umkehren :smile:

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Ackern im Bassbariton
Servus,

P.S. Der Schlüter hat GPS, der fährt von alleine gerade aus :smile:

GPS? Was dass denn? 4*4 richtig verteilt macht das auch ohne, ganz in Handarbeit - achte mal auf den Lenker:

http://www.youtube.com/watch?v=LgTw9zDXhYU&feature=r…

Schlüter - the voice rulez!

In diesem Sinne

Dä Blumepeder

Hallo,

Handarbeit ruft bei mir und unserem Luxusgerät noch weitere Assoziationen hervor :

http://www.youtube.com/watch?v=JBz3bLjzbzk

(Unser Modell ist blau, da sieht man den Rost besser.)

Allerdings war unsere hiesige unverhoffte Winterernte auch demensprechend beschaulich: in Handarbeit mit Anhänger und Heugabeln :smile:

Grinse-Grüße
Sabine

Fußarbeit
Servus,

um beim Thema Nutztiere zu bleiben: Mein Lieblingstier aus dem Stall Hanomag war der R 16 - mit dem Original Hanomag Nähmaschinensound (beachte die Rudolf-Diesel-Gedenkminute beim Anlassen):

http://www.youtube.com/watch?v=KTUYIVtbVjk&feature=r…

Mit dem Dechentreiter Lely hinten dran musste man bei dem aber immer schon vorsorglich die Bremspedale entkuppeln, bevors bergauf ging - oben kam er meistens auf zwei Rädern an, und mit irgendwas muss man ja lenken, auch wenns mit dem rechten Fuß ist…

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Traktor-Freaks!
Hallo!

Es ist mindestens 20-30 Jahre her, dass ich mal mit Traktor-Freaks zu tun hatte. Wenn ich dieses Gespräch hier verfolge, werden Erinnungen bei mir wach. Die Traktor-Fans von damals bekamen immer leuchtende Augen, wenn von einem Teil namens Lanz die Rede war. Das schien etwas ganz Kostbares zu sein!

Viele Grüße

Molosser als Zugtiere?
Servus,

um beim Thema „Haustiere“ zu bleiben:

Wenn hier einer Kult macht, dann isses Horst mit sein Lanz! (Brösel)

Der „Lanz Bulldog“ (1921 - 1960) war der erste alltagstaugliche und in großer Serie hergestellte deutsche Ackerschlepper - sein Name ist Legende, und heute noch, über fünfzig Jahre nach Übernahme der Heinrich Lanz AG durch John Deere, geht man in Mannheim „zum Lanz“ schaffen, und in Süddeutschland ist „Bulldog“ ein Synonym für „Schlepper“.

Das Konzept des Bulldog-Motors (nicht bloß in Ackerschleppern, sondern auch in Lokomobilen, Feldbahnen usw. verbaut) war ein Einzylinder-Glühkerzenmotor mit riesigem Hubraum; erst die Lanz Bulldogs aus den 1950er Jahren bekamen einen „Halbdiesel“-Mitteldruckmotor, die allerletzten hatten „Volldiesel“, aber immer noch den liegenden Einzylinder und das Schwungrad auf der Seite.

Schlepperfreaks begeistern sich nicht bloß für den Dinosauriercharakter des Bulldogs, der immer noch nach dem - hie und da modifizierten - ursprünglichen Konzept weiter gebaut wurde, als sonst überall bei Schleppern schnellaufende Diesel verwendet wurden, und für dessen relativ gute Pfleglichkeit als museales Liebhaberfahrzeug (man kann dem Bulldog mit einer Drehbank, einer Wasserpumpenzange, ein paar Schraubenziehern und einigen Maul- und Gabelschlüsseln eine Art ewiges Leben verschaffen), sondern auch für den Bulldog-Sound: Niedrige Drehzahl, riesiger Hubraum und niedrige Verdichtung geben ein tiefes, herzhaftes Blubbern, eine Art Hammond-Bass. Daher übrigens auch Brösels Spruch - ein Lanz Bulldog klingt tatsächlich ungefähr wie „Kult - Kult - Kult…“. Dazu gehört auch der senkrechte „Schornstein“, bei neueren Modellen mit einem charakteristisch geformten Schalldämpfer.

Bis zum Übergang zu den „Halbdieseln“ war der Lanz Bulldog übrigens ein „Allesfresser“ - dort, wo man „Bulldog“ für „Schlepper“ sagt, sagen die alten Leute auch noch „Rohöl“ für „Diesel“. Es gibt Fäns, die ihren Lanz heute mit verbrauchtem Frittenöl fahren, das sie fer umme oder für ein paar Cent bei den Wirten einsammeln.

Hier in der Heinrich-Lanz-Straße steht der letzte seiner Art, der Bulldog 4016, auf der Fensterbank und schaut Richtung Lanzwerk hinüber - so einer:

http://www.manufactum.de/Produkt/0/1405778/Lanz-Bull…

Moral: Wenn einer vom Bodensee nach Monnem kommt, kann immer eppes Gutes dabei herauskommen.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder