Hallo Katinka 1989,
grundsätzlich sollte man sich mit Ihrem Problem mal an den örtlichen Mieterverein oder den Verbraucherschutz wenden. Wenn Sie eine Rechtsschutzversicherung haben, würde ich auch einen Anwalt konsultieren und die restlichen Mietzahlungen gravierend mindern. Es ist schließlich bekannt, das Schimmelbildung in Wohnräumen alle Andere als gesund ist.
Zum Thema Wärme- oder Kältebrücke.
Ich glaube am besten erklärt man es an einem Beispiel.
Sie haben in ihrem Fall die Raumluft mit einer bestimmten Temperatur, z. B. 20°C, und die Außen- oder Umgebungsluft, z. B. mit einer Temperatur von 0°C. Diese beiden Luftmengen sind in Ihrem Fall durch eine Außenwand (oder Dachschräge) von einander getrennt.
Da sich aus physikalischen Gründen diese beiden Temperaturen angleichen wollen, also die wärmere Luft die kältere erwärmen will, sollte die Außenwand die Wärme möglichst schlecht durchlassen.
Dies wird durch das Mauerwerk selber erreicht oder besser durch eine zusätzliche Isolierung, z. B. durch Mineralmatten (diese gelbe „Wolle“) zw. den Dachsparren oder auf der Außenwand aufgebracht, welche eine schlechte Wärmeleitfähigkeit haben und somit die Temperaturausgleich zw.den beiden Luftmengen erschweren.
Ist diese Isolierung nicht fachmännisch ausgeführt oder beschädigt und weisst Lücken oder Löcher auf, kann die Wärmeabgabe an diesen Stellen leicher als an der restlichen Wand erfolgen. Dann spricht man von Wärme- oder Kältebrücken. Wärme oder Kältebrücken können aber auch entstehen, wenn sehr gut wärmeleitende Materialien, z.B Stahl- oder Kupferrohr, eine Verbindung zw. der Innen- und der Außenluft herstellen. Klassisches Beispiel ist der Mast einer Satellitenantenne welcher im Dachgebälk verankert wird und dann die Dachschräge, und somit die Isolierschicht, durchdringt. Der Mast müßte also im Innenbereich mit Mineralfaserwolle gut isoliert werden.
Durch die Wärmebrücken wird nun Wärme nach außen abgegeben. Das kann im Extremfall dafür sorgen, dass die innere Oberfläche der Außenwand soweit abkühlt, das Wasser aus der Luft kondensiert und die Wand feucht wird. Erst durch diese Feuchtigkeit kann sich der Schimmel an der Wand bilden.
(Auf das Thema Dampfsperre verzichte ich an dieser Stelle)
Was mich aber total irritiert, ist die Höhe der Luftfeuchtigkeit im Raum. Üblich sind 30 bis 40% relative Feuchte in Auffenthaltsräumen. Da sollte man mal prüfen wo die Feuchtigkeit herkommt. Von draußen sicherlich nicht, da die Außenluft im Winter im allgemeinen sehr trocken ist.
Ich hoffe, dass ich Ihnen ein wenig weiterhelfen konnte.
M.f.G.
Michael Almer