Käse oder Wurst?

Hallo alle zusammen,
gerade beim Frühstück kam mir ein Gedanke, den ich hier mal zur Dikusion stellen möchte. Ich bin zur Zeit aufn Käse tripp, weil ich mir denke, dass ich dadurch einiges an Kalorien spare. Ich ess wahnsinnig gern aber auch Wurst. Am liebsten die Mischung aus Wurst und Käse zusammen. Auf der Verpackung des Käases, den ich heute morgen aß, stand 25g Fett auf 100g. Zum Vergleich vergleich holte ich mir meinen Bierschinken raus und da stand 15g Fett auf 100g.
Nun soll doch Käse sehr gesund sein und reines Fett aus der Wurst nicht so. Laut den Zahlen hab ich im Käse aber mehr Fett und spare da nicht an Kalorien. Also ess ich da meine Wurst weiter oder soll cih doch lieber Käse essen?
Schreibt mir mal eure Meinung dazu.
Liebe Grüße eine gerade sehr satte Gabi

Servus Gabi,

mit einer „Käse-pur-Diät“ kann man ein mageres Hemd in kurzer Zeit zu einem richtig ansehnlichen Menschen gedeihen lassen, der schön warm im Winter und ordentlich Schatten im Sommer gibt. Wenn man den Käse noch doppellagig durch Wurst ergänzt, kann man diese Person dann auch brauchen, wenn man statt eines Wagenhebers eine einfache Wippe hernehmen will.

Mit Käse führt man sich geringfügig weniger seltsame Dinge (Pökelsalz z.B.) als mit Wurst zu. Aber wenns drum geht, sich genussvoll und mühelos große Mengen Fett reinzutun, nehmen sich die beiden nix.

Ausnahme: Die wenigen genießbaren Käse aus der Viertelfett- und Magerstufe, z.B. Korbkäse, Harzer und Konsorten.

Schöne Grüße

MM

Hallo Gabi,
soeben lief im Weck-up-TV eine Sendung über Ernährung. Die beiden Experten lieferten sich hitzige Gefechte über das Für und Wider von Diäten und div. andern Themen der Ernährung. Jeder und keiner hatte Recht.
Soweit dazu.
Meine ganz persönliche Meinung ist: Iss was Dir schmeckt. Aber in Maßen.
Es ist die Dosis die eine Sache zum Gift macht, las ich letztens hier in einem Artikel.
War schon immer auch meine Meinung.

Guten Appetit auch weitehin.
running

Darf ich dich mal kurz schockieren?
Hallo,

dir ist schon klar, dass die Angabe von 15% oder so ziemlich daneben ist?
Was das aussagt, ist Fett auf 100g – das heißt, du isst 15g Fett, wenn du schätzungsweise 2-3 Scheiben Wurst isst. Das ist SEHR viel.

Was eigentlich richtig ist -

Fett in Gramm mal 9 (weil Fett 9 kcal auf 100g hat), geteilt durch die Gesamtkalorienzahl --> Fett in Prozent auf die Kalorienmenge gerechnet, nicht auf das Gesamtgewicht.

Ein Beispiel, das ich im Netz irgendwo geklaut habe:
Fettreduziertes Popcorn. Klingt gut.
2 g Fett
35 kcal

2x9 = 18
18:35 = 0,51
–> das Zeuch hat 51% Fett!

Auf diese Weise kommt ein fettreduzierter Käse von 15% locker mal auf 75% Fett.
Also: die Scheibe Käse mal oder die Scheibe Wurst bringt die Kilos nicht, aber immer öfter mal auf Quark umsteigen oder Frischkäse oder Salat, Tomaten etc. auf das Brot legen, mit anderen Worten eine Ernährungsumstellung, das bringts.

Gruß
Elke

Hallo,
viel wichtiger als die Paar Scheiben Wurst oder Käse ist WOMIT du sie
denn isst - wenn drunter Weissbrot und Butter ist, dann hast du eine
Kalorienbombe, die zudem auch nicht lange satt macht.

Probiere es mal mit den zahlreichen fettreduzierten Wurstsorten (z.b.
auch Geflügelwurst, dazu eine Scheibe „richtigen“ Käse auf Volkornbrot
mit kalorienreduziertem Frischkäse oder Tomatenmark bestrichen und oben
drauf ein Paar Scheiben frischer Tomate, Gurke und Kräuter. Das ist
fettarm, hat wenig leere Kohlenhydrate, ist ausgewogen und hält lange
satt.

Guten Apetit!

Servus Gabi,

Mit Käse führt man sich geringfügig weniger seltsame Dinge
(Pökelsalz z.B.) als mit Wurst zu.

Hallo,

die „seltsamen“ Dinge im Käse sind auch Schwerstarbeit für die Nieren.
Also lieber ausgewogen ernähren.

Servus,

Also lieber ausgewogen ernähren.

Ja, und mein Arzt hat auch von acht kleinen Mahlzeiten am Tag gesprochen. Aber acht Schnitzel jeden Tag schaff ich einfach nicht, wie ich mich auch anstrenge.

In diesem Sinn

MM

In der Trockenmasse hoffentlich
Morgen!

Auf diese Weise kommt ein fettreduzierter Käse von 15% locker
mal auf 75% Fett.

In der Trockenmasse hoffentlich, oder?
Wieviel ist das dann absolut? Im Vergleich zur Wurst?

kernig
*die Magerquark einfach nicht ausstehen kann*

Hallo,

In der Trockenmasse hoffentlich, oder?
Wieviel ist das dann absolut? Im Vergleich zur Wurst?

Nix Trockenmasse.
Es ist die Prozent der Kalorien. Ein gutes Beispiel ist Milch. Da ist ja viel Wasser drin.
0,3%ige Milch hat auf 100 ml 36 kcal, davon sind 7,5% Fettkalorien.
1,5%ige " " " " 47 kcal, " " 29% "
3,5%ige Vollmilch " " 64 kcal, " " 49% "

Das ist eine viel ehrliche Art zu rechnen. Denn Fett hat die höchste Kalorienzahl (ich glaube, mit Alkohol zusammen) und macht eben mengenmässig weniger satt als kcal aus z.B. Stärke. Wenn man sich fettarm ernährt, interessiert einen entweder das Fett in Gramm was man zu sich nimmt, oder man versucht höchstens 1 Drittel aller Kalorien aus Fett zu sich zu nehmen. (ohne die Milch in ein Rezept zu verarbeiten, wäre also die Magermilch bei einer LowFat Diät akzeptabel, die Vollmilch nicht – NB: ich möchte hier keine LowFat Diät propagieren, ich versuche nur zu erklären, wie man Fettgehalt berechnet).

Auf der Site:
http://lf30.de
gibt es eine leicht handhabbare Tabelle.
Wenn du da Käse eingibst, siehst du eine Anzahl von möglichen Käsevariationen, das reicht von Bergkäse mit 75% (nicht Trockenmasse!), sondern Fettkalorien, über Diätschmelzkäse mit knapp 60% zu Kochkäse (mager) 0% (Kochkäse mit 10% i.Tr hat immerhin noch 30% Fettkalorien).

Gruß
Elke

irgendwie in der Konsequenz unlogisch
Hallo nochmal!

Ich hab das jetzt mal ernsthaft nachvollzogen. In sich logisch, aber der Zusammenhang mit der Zu- oder Abnahme ist mir nicht klar.

Wenn ich also davon ausgehe: Zugeführte Kalorien minus verbrauchte Kalorien entspricht der Abnahme bzw Zunahme, dann verstehe ich den Sinn der Rechnung nicht ganz. Kalorie ist in meinen Augen gleich Kalorie, zumindest in der Wirkung auf den Energiehaushalt im Körper.

Aber ich denke das ist der Tenor vieler Auseinandersetzungen über das Thema und der Punkt an dem sich Nudel-Diäten von KH-armen Diäten unterscheiden.

Das ist eine viel ehrliche Art zu rechnen.

Das finde ich (gefühlsmäßig) nicht. Mich interessiert wenn dann der absolute Fettgehalt auf 100g.

Denn Fett hat die
höchste Kalorienzahl (ich glaube, mit Alkohol zusammen) und
macht eben mengenmässig weniger satt als kcal aus z.B. Stärke.

Ok, das lasse ich gelten. Nicht zu vergessen, die Ballaststoffe.

Wenn man sich fettarm ernährt, interessiert einen entweder das
Fett in Gramm was man zu sich nimmt, oder man versucht
höchstens 1 Drittel aller Kalorien aus Fett zu sich zu nehmen.

Zweiteres könnte aber verhängnisvoll enden, wenn es mißverstanden wird und keine Gesamtkalorienzahl eingehalten wird… :smile: Dann esse ich eben noch 5 (eher noch mehr) Kartoffeln mehr um die Tafel Schokolade wieder auszugleichen. Und schwups habe ich mich fettarm ernährt. Quasi im Nachhinein.

Das erinnert mich an meine Mutter, die, wenn sie Diät machte, nach einer ganz normalen Mahlzeit einen Diätjoghurt zu sich nahm. :smile:

(ohne die Milch in ein Rezept zu verarbeiten,

?? Was ändert sich durch die Verarbeitung, wenn man sie nicht stundenlang kocht, um das Wasser zu verdampfen?

Ich muß aber noch dazu sagen, dass ich auch den Hype um den sog. „Fettverbrennungspuls“ nie verstanden habe. Wenn ich schneller renne, verbrauche ich doch auch insgesamt mehr Kalorien. Der Anteil an verbrannten Fettkalorien daran sinkt dadurch zwar, die absolute Zahl steigt (wenn auch ab diesem Puls langsamer) doch immer noch an. Aber ich lerne gern dazu, wenn ich da fehl gehe.

kernig

Hallo,

Tut mir leid, wenn es undeutlich ist, ich bin schon so lange aus der ganzen Diätschiene raus. Aber auf dieser von mir zitierten Site, lf30.de, wird es gut erklärt.

Das ist eine viel ehrliche Art zu rechnen.

Das finde ich (gefühlsmäßig) nicht. Mich interessiert wenn
dann der absolute Fettgehalt auf 100g.

Also in Fettgramm. Das kann man auch berechnen. Nur musst du es so sehen, dass ein 100g Doppelrahmfrischkäse (70% i.Tro) 90% Fett hat, also ca 350 kcal - 100g , d.h. du nimmst über 300 dieser Kcal in purem Fett zu dir. Im Vergleich, ein körniger Frischkäse, der mit 2% angegeben wird, hat real 19% Fettkalorien (total ca. 90 kcal).

Zweiteres könnte aber verhängnisvoll enden, wenn es
mißverstanden wird und keine Gesamtkalorienzahl eingehalten
wird… :smile:

Das war die große Kritik an der Lf-Ernährungsweise, als sie aufkam.
Ein häufiger Denkfehler war der:
1 großer Dickmann - ist gerade noch LF-tauglich (hat, glaube ich, 29% Fett)
1 kleiner Dickmann hat (das sind Erinnerungswerte) 40% Fett, ist also „nicht erlaubt“.

Das es im Gesamtbild natürlich wesentlich besser zum Abnehmen ist, einen Minidickmann statt einen großen D. zu essen, ist logisch, wurde aber öfter mal verdrängt.
Anderes Beispiel: ein Stück Brot mit Butterkäse hat zusammen, sagen wir mal 70%. Mach ich das Brot nun EXTRADICK, geht die Gesamtkalorienzahl hoch, die Prozente aber runter.

Dennoch hat niemand, der sich ernsthaft mit dem Konzept auseinandergesetz hat, so gedacht. Die Idee hinter LF ist einfach, dass man mit einer akzeptablen Anzahl von Kalorien satt wird, wenn die zu weniger als 30% aus Fett bestehen. Außerdem ist dieses Verhältnis gesund. Und aus diesem Grund ist es bei LF nicht nötig kcal zu zählen, man achtet nur auf den Fettwert und checkt ab und zu mal, ob man sich Kcal im grünen Bereich befindet.
Theoretisch kann man sich mit nur Gummibärchen LF ernähren, aber das ist nicht die Idee dahinter.

Das erinnert mich an meine Mutter, die, wenn sie Diät machte,
nach einer ganz normalen Mahlzeit einen Diätjoghurt zu sich
nahm. :smile:

(ohne die Milch in ein Rezept zu verarbeiten,

?? Was ändert sich durch die Verarbeitung, wenn man sie nicht
stundenlang kocht, um das Wasser zu verdampfen?

Sorry, das war wohl undeutlich. Wenn du, sagen wir mal, eine Kartoffelsuppe kochst, die nur aus Kartoffeln und Wasser besteht, dann kommt ein Schuss Milch zum abrunden dazu --> dann ist die Suppe gesamt immer noch lf, selbst wenn es Vollmilch war.
Am Anfang scheiterten neue Lfler oft daran, dass sie dachten, nun überhaupt kein Öl mehr benutzen zu dürfen (100%!). Aber natürlich wird das in ein Rezept eingearbeitet und 1 EL Öl auf 1kg Kartoffeln… du verstehst.

Ich muß aber noch dazu sagen, dass ich auch den Hype um den
sog. „Fettverbrennungspuls“ nie verstanden habe. Wenn ich
schneller renne, verbrauche ich doch auch insgesamt mehr
Kalorien.

Das ist was ganz anderes und ich habe öfter hier im Forum gegen diesen Mythos Fettverbrennungsimpuls gewettert.

Überhaupt stellte ich damals, also zu meinen lf-Zeiten, immer wieder fest, dass viele Leute generell mit Prozentrechnung überfordert sind. Immer wieder kam die Frage im Forum: Wenn ich morgens ein Frühstück mit 29% gegessen habe, darf ich dann mittags 70% und abends nur noch 1% essen?

Gruß
Elke

*händeschüttel*
Ich sehe wir haben uns verstanden.

-)

kernig

Moin,

es kommt darauf, was Du willst - im doppelten Sinne. Möchtest Du abnehmen oder sogar eine Diät machen? Nur ein paar Pfund oder mehr?

Fett hat viel Kalorien. Letztlich ist aber die Gesamtkalorienzahl entscheidend. Fett sättigt nämlich auch schnell. Ist Du fettige Wurst wirst Du vielleicht schneller satt und ißt dann weniger Kalorien. Dann lohnt es sich, auf die Wurst umzusteigen. Aber das mußt Du selbst beurteilen.

Bei einer größeren Diät ist aber noch etwas anderes wichtig. Ich selbst habe in letzter Zeit einen Zentner abgenommen - jede Woche so ein Pfund, manchmal zwei, also langsam. Wichtig war und ist dabei das Insulin. Durch einen Glukosetoleranztest wußte ich, daß mein Körper sehr schwerfällig auf Glukose reagiert, also schon eine gewisse Insulinresistenz vorlag. Das war noch nicht behandlungsbedürftig, da die Blutzuckerwerte nur leicht über das Ziel hinausschossen, aber es war ein Warnzeichen.

Wichtig ist zu wissen, daß ohne Insulin niemand zunehmen kann. Nur Insulin läßt die Körperzellen Zucker in Fett umwandeln. Deshalb ist gerade bei Diabetikern die Gewichtszunahme ja ein derart großes Problem. Ich habe deshalb begonnen nur noch eine Mahlzeit am Abend zu essen: 100 g Brot, ein wenig Wurst und Käse, 50 g fettarme Knabberartikel und 43 g Schokolade (Portionspackungen sind was feines). Nun, davon kann man nicht leben. Zum Magenfüllen gibt es dann noch 1 kg Obst und Gemüse der praktisch kalorienfreien Fraktion (Gurken, Tomaten, Kohlrabi, grüner Salat und Nashi-Birnen oder Äpfel). Sicher alles sehr gesund und ganz toll. Wichtig ist und war aber das Fasten tagsüber. Nur so stieg den ganzen Tag niemals mein Bluzuckerspiegel an, der Körper brauchte kein Insulin ausschütten, die Insulinresistenz nahm ab und ich konnte nicht zunehmen. Da ich am Abend nicht übermäßig aß und das ganze Grünzeug kaum einen Einfluß auf den Blutzuckerspiegel hat, blieb auch dort die Insulinausschüttung sehr niedrig. Und wie gesagt - ohne Insulin kein Fettansatz.

Dazu muß natürlich auch noch Sport/Bewegeung kommen, das ist klar.

Mir ist auch klar, daß kaum jemand solch einen Eßstil zwei Jahre durchhalten dürfte. Die Überwindung ist enorm. Das ist wie ein Kettenraucher, der von heute auf morgen das Rauchen einstellt. So wie er sich die ersten Tage danach fühlt, fühlt er sich dann zwei Jahre lang und länger. So ungefähr kann man es vergleichen. Denn Essen ist nichts weiter als eine (lebensnotwendige) schwere Sucht und die Entzugserscheinungen enorm.

Was ich eigentlich mit dem ganzen Text ausdrücken will: Kalorien sind wichtig. Aber nicht zu vernachlässigen oder sogar genauso wichtig, ist der Stoffwechsel und das Wissen darum, wie der Körper Fett und damit Gewicht ansetzt. Fünf kleine Mahlzeiten am Tag und viel Kohlenhydrate - solche Tips sind - auch wenn manche bei der DGE es noch nicht mitbekommen haben - für Menschen, die abnehmen wollen, der absolut falsche Ansatz.

Wurst und Käse haben ungefähr denselben Kohlenhydratgehalt - nämlich fast nichts. Aus den obigen Ansatz heraus, ist es also egal, was Du davon ißt. Sollte das nicht auf Dich zutreffen, weil Du nur wenig oder gar nicht abnehmen willst, dann iß einfach, was Dir schmeckt und schau dann erst in zweiter Linie auf den Gesamtkaloriengehalt.

Benni