Hallo,
In letzter Konsequenz müsste der Kunde dann auch Handschuhe
tragen, weil wie soll man sonst das Brötchen auspacken, ohne
es gleich zu kontaminieren?
Zurück zur Ursprungsfrage: In meinem Bekanntenkreis kenne ich
niemanden, der Fondue mit separatem Besteck isst, ich glaube
wir würden den anderen recht schief angucken, wenn er darauf
bestehen würde, dass wir alle zu Messer und Gabel greifen
müssten. Steck mal einen Finger in das Fondue, Du wirst
feststellen, dass Du Dir die Hand verbrühst, nicht gerade eine
ideale Umgebung für Keime. Übrigens werden dem Käse bei der
Herstellung u.A. Schimmelpilze und Bakterien beigesetzt, igitt

Die beiden Schweizer Antworten gefallen mir natürlich, weil gut durchdacht. Und die Meinung der Bürger des Landes, das - ich bin ihm sehr dankbar - die Käsefondue erfunden hat, sollte besonderes Gewicht haben. (Eine meiner Schweizer Cousinen rief mich vor wenigen Tagen an; die hätte ich auch fragen können.)
Aber selbstverständlich darf jeder sein Fondue essen wie er
will, wir Schweizer haben diesbezüglich eine neutrale
Einstellung.
Noch zur Erklärung: Ich habe nicht zur Käsefondue eingeladen, ich war eingeladen. Mir war es ganz selbstverständlich, ohne zwischengeschaltete „normale“ Gabel zu essen; ich war nur verunsichert durch den einen, der es tat.
Und: Meines Erachtens haben nur Benimmregeln eine Berechtigung, die einen sachlichen Grund (Mann und Frau gehen nacheinander die Treppe rauf oder runter) oder in einer Vereinbarung (Reihenfolge mehrerer Bestecke am Teller) haben. Alles andere halte ich für Unfug. Und Ess- und Trink- ohne Kommunikationskultur - wir hatten eine Kostprobe - erst recht.
Gruß, Anselm