Kätzisches Schenkverhalten

Hallo,

mein großer Kater (8 Jahre alt) kann den kleinen Kater (3 Monate) nicht ausstehen. Er geht ihm auf die Nerven. Es gibt viel Gefauche. Ich kann es ja verstehen, weil der Kleine ihn andauernd verfolgt und ihm alles nachmacht. Komisch finde ich nur, dass der Große andauernd Mäuse anbringt und dem Kleinen hinwirft. Sind das Geschenke? Eine Aufforderung, sich mal nützlich zu machen? Purer Zufall?
Gestern abend, der Große versuchte gerade, vor der Nacht noch schnell ein Nickerchen zu machen, schleppte der Kleine ein ihm Verhältnis riesiges Stofftier durch die ganze Wohnung um es dem Großen vorzuwerfen. Kann sich jemand vorstellen, was das soll? Es interessiert mich einfach. Außerdem hoffe ich, dass sie sich vielleicht trotzdem noch etwas annähern.

Vielen Dank

Guten Tag.

dass der Große andauernd Mäuse anbringt und dem Kleinen hinwirft.

Erziehungsmaßnahme: macht normalerweise die Katzenmutter und in diesem Fall der Pflegeonkel. Katzen haben zwar einen Jagdinstinkt, aber nicht von Haus aus die Fertigkeiten. Und die müssen ihnen eben von den Mitkatzen beigebracht werden. Dass dein Kater das tut, ist ein gutes Zeichen - der Kleine geht ihm zwar auf den Zünder, aber er ist sich seiner Verantwortung durchaus „bewusst“ …

Gruß Eillicht zu Vensre

Wenn eine Katze Geschenke mitbringt, ist das ein Beweis der Zuneigung. Erziehung dürfte wohl weniger die Intention des älteren Katers sein.
Nur so als Beispiel: Ich denke nicht, daß Katzen, die ihren Menschen Mäuse mitbringen, diesen das Jagen beibringen wollen.

Hi,

in dem Fall ist das Arbeitsteilung, sozusagen. Jeder bringt was mit. Die Vorfahren unserer Hauskatzen sind sozial lebenede WEsen, keine Einzelgänger. Es ist die Aufgabe jedes Gruppenmitgliedes, die Gruppe zu unterstützen - u.a. bringt jeder mal Futter mit. Man sollte sich also dolle über die Maus / den Vogel freuen, denn er ist ein Geschenk, das extra für dich erlegt wurde - weil Du immer so prima die Dosen aufmachst.

DAzu gehört übrigens auch Wachablösung. Der eine jagt nachts, der andere am tage. Daher solche Situationen, die wohl jeder Katzenbesitzer kennt: http://www.youtube.com/watch?v=w0ffwDYo00Q

die Franzi

Hi Mitkatze,

http://www.youtube.com/watch?v=w0ffwDYo00Q

http://www.youtube.com/watch?v=I1qHVVbYG8Y&feature=c…

Und ganz abgesehen davon: Ich beherberge hier in meinem Hause eine real existierende Katze, welche schon unzählige quicklebendige Mäuse direkt vor den Füßen ihrer Menschen laufen gelassen hat und erst zufrieden gewesen ist, wenn selbige von diesen ordnungsgemäß gefangen worden sind.

Vor kurzem hat sie mit dem Fortgeschrittenenkurs begonnen: quicklebendiger Spatz in der Küche.

Schnurrige Grüße

=^…^=

Hi,

Nur so als Beispiel: Ich denke nicht, daß Katzen, die ihren
Menschen Mäuse mitbringen, diesen das Jagen beibringen wollen.

das hat wenig mit Glauben zu tun, dass ist so. Wie an anderer Stelle gesagt wurde: Arbeitsteilung und, bei Jungtieren, der Versuch, ihnen nach und nach das Jagen beizubringen. Konnte bei uns recht schön beobachtet werden: Erst kamen die toten Mäuse, als die Katzen der Meinung waren, jetzt wäre die nächste Stufe fällig, kamen halbtote Mäuse und noch etwas später die lebendigen. Irgendwann haben sie es aufgegeben, jetzt bringen sie Viehzeug nur noch für das eigene Vergnügen, wenn überhaupt. Meist wirds gleich draußen gekillt und entsorgt.

Gruß
Cess

Hi,

ne solche Exemplare kenn ich nicht (wobei ich nur 3 wirklich kenne). Meine brachte mir immer getöttete Geschenke, einmal eine küchenfertig geöffnete und mitten auf den Wohnzimmerteppich drapierte Amsel. Mann war meine Mieze da stolz, das glaubste nich …rumstolziert wie Travolta, aufgeregt wie ein Bus voller Teenager …

die Franzi

Nur so als Beispiel: Ich denke nicht, daß Katzen, die ihren
Menschen Mäuse mitbringen, diesen das Jagen beibringen wollen.

das hat wenig mit Glauben zu tun, dass ist so.

Naja, ich hab’s nicht erfunden. Diesbezügliche Ausagen stammen von P. Leyhausen (war Prof an der Universität Innsbruck, wenn ich mich recht erinnere). Sein Lebenswerk (welches von seiner Assistentin fortgesetzt wird, beschäftigt sich mit dem Verhalten der Hauskatze.

Hallo Priamos,

Name-dropping ist noch kein Beleg für Deine Behauptung.

Und diese Deine Behauptung widerspricht wieder einmal dem allgemeinen und gänzlich undisputieren Kenntnisstand: Der Jagdinstinkt ist den Katzen zwar angeboren, das konkrete Jagdverhalten aber keineswegs, sondern es muss erlernt werden; zunächst bringt das Muttertier ihren Kitten tote Beutetiere, dann immer ‚lebendigere‘, anhand derer die Jungtiere das Beuteschlagen einüben können. Es ist dabei durchaus nicht unüblich, dass diese Aufgabe auch andere im Haushalt lebende ältere Katzen und auch Kater übernehmen, und auch dass dieses Verhalten gelegentlich - besonders von kastrierten Kätzinnen - mitunter auf Menschen ausgedehnt wird, ist hinreichend belegt.

Um nicht zu sagen: Google einfach einmal nach ‚Sozialverhalten Katze‘ und Du wirst nahezu erschlagen von entsprechenden Seiten.

Gruß

=^…^=

PS: Was genau bewegt Dich eigentlich dazu, hier im Haustierbrett galoppierende Falschaussagen einzustreuen?

Hallo KK,

Und jetzt erklär mir doch bitte mal, woher die Kitten wissen wo die Mäuse wachsen.

Gruß Bernd O.

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Hallo Priamos,

Name-dropping ist noch kein Beleg für Deine Behauptung.

Quellenangaben , eventuell mit Namen, sind normales wissenschaftliches Verhalten.
Die Quellenangabe „KamikazeKatze“ dagegen nicht.

Um nicht zu sagen: Google einfach einmal nach ‚Sozialverhalten
Katze‘ und Du wirst nahezu erschlagen von entsprechenden
Seiten.

Was zum Teufel soll überhaupt noch wissenschaftliche Forschung! Googeln wir doch einfach, da findet man die tiefsten Wahrheiten.

PS: Was genau bewegt Dich eigentlich dazu, hier im
Haustierbrett galoppierende Falschaussagen einzustreuen?

Das liegt daran, daß ich Google und Wikipedia nicht als seriöse Quellen ansehe. Noch denke ich selber und lasse nicht von einem Großkonzern denken.

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Hallo Bernd,

wie gesagt: Alles rund um die Jagd wird ihnen von ihren Müttern beigebracht.

Wie übrigens auch sonst alles, was eine Katze so im Leben wissen muss - z.B. die korrekte Benutzung eines Katzenklos.

Deshalb treten auch immer dann vermehrt Probleme im Zusammenleben mit Katzen auf, wenn selbige zu früh von ihrer Mutter getrennt wurden (d.h. vor Beendigung der 12. Lebenswoche).

Grüße

=^…^=

Hallo Priamos aka „DR. Mey“,

Quellenangaben , eventuell mit Namen, sind normales
wissenschaftliches Verhalten.
Die Quellenangabe „KamikazeKatze“ dagegen nicht.

„Priamos behauptet, bei jemandem, der als Experte gilt, etwas gelesen zu haben…“ ist nicht gerade eine Art von Quellenangabe, die wissenschaftlichen Ansprüchen genügt.

Wenn Du wirklich Medizin studiert hättest, wüsstest Du das.

Was zum Teufel soll überhaupt noch wissenschaftliche
Forschung! Googeln wir doch einfach, da findet man die
tiefsten Wahrheiten.

Ach - es werden keinerlei seriösen Angaben im Internet veröffentlicht? Das sollte jemand einmal den Verantwortlichen von ‚Science‘ und Co. mitteilen!

PS: Was genau bewegt Dich eigentlich dazu, hier im
Haustierbrett galoppierende Falschaussagen einzustreuen?

Das liegt daran, daß ich Google und Wikipedia nicht als
seriöse Quellen ansehe. Noch denke ich selber und lasse nicht
von einem Großkonzern denken.

Tja, es steht Dir aber frei, seriöse Quellen für Deine Behauptungen zu verlinken.

Bislang hast Du dies noch in keinem Deiner hier beanstandeten Beiträge getan.

Gruß

=^…^=

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Hallo,

nachdem hier jetzt so ein Streit ausgebrochen ist, möchte ich was dazu sagen.

Ich habe den Kleinen ja gefunden, da war er etwa zehn Tage alt. Ich habe mir wirklich so gut wie jeden Tag Gedanken gemacht, ob das nun richtig war, ihn mitzunehmen und aufzuziehen oder ob das nur eine verzärtelte Städterattitüde war und es letztendlich besser gewesen wäre, wenn er gestorben wäre. Ich habe mir ständig Sorgen drüber gemacht, ob ich den armen Kater nun zu einem neurotischen Leben verdammt habe, in dem er nie lernt, sich wie eine Katze zu verhalten.
Jetzt ist er 12 Wochen alt, riesig für sein Alter und komplett NORMAL. Als einzigen Tick hat er eben das an den Fingern saugen, aber der Tierarzt meint, dass würden manchmal auch Katzen, die normal gesäugt wurden machen. Er geht jeden Tag raus, er hat kapiert, dass Hunde nicht seine Freunde sind, er benützt sein Katzenklo, er spielt wie ein Wilder und schläft erfreulicherweise die ganze Nacht.

Ich bin mir aber sicher, dass er seine Normalität zu einem großen Teil Kater Karlsson zu verdanken hat. Auch wenn der ihn nervig findet, so ist er doch ganz eindeutig das große Vorbild und nicht etwa ich. Er hat sich vom Großen Putztricks abgeschaut, er läuft ihm draußen dauernd nach und legt sich gerne zu ihm (geht aber nur manchmal). Wenn er draußen rumheult, geht Kater Karlsson hin. Oft nur, um ihm eine zu schallern, aber trotzdem.

Ich gehe also durchaus davon aus, dass Katzen erzieherisch tätig werden. Ob sie wollen oder nicht, wahrscheinlich ist ein Teil davon völlig instinktiv.

Vielen Dank für all Eure Beiträge!

Und diese Deine Behauptung widerspricht wieder einmal dem
allgemeinen und gänzlich undisputieren Kenntnisstand: Der
Jagdinstinkt ist den Katzen zwar angeboren, das konkrete
Jagdverhalten aber keineswegs, sondern es muss erlernt werden;
zunächst bringt das Muttertier ihren Kitten tote Beutetiere,
dann immer ‚lebendigere‘, anhand derer die Jungtiere das
Beuteschlagen einüben können.

Um den erwähnten Leyhausen etwas genauer zu zitieren: Katzenwelpen haben den Instinkt zum Hinterherlaufen und Haschen der Beute. Was fehlt, ist der gezielte Tötungsbiss. Diesen erlernen Jungkatzen, indem die Mutter halbtote Beute mitbringt und dann, sobald das Jungtier hinterhergeht, selbst das Beutetier wegzuschnappen versucht. Damit erreicht die Mutter, dass das Jungtier sozusagen aus Futterneid, immer entschlossener hinterhergeht und die Zaghaftigkeit beim Tötungsbiss ablegt.

Der Mitdiskutant ist mir jetzt auch schon mehrfach durch eklatante Falschaussagen aufgefallen, aber beim Thema „was Leyhausen über das Mitbringen von Beute von Katzen für Menschen sagt“, hat er nicht ganz unrecht. Häufig liegt das daran, dass die niemals so ganz erwachsen gewordene, beim Menschen aufgewachsene Katze die Tötung einfach nicht beherrscht - so sagt zumindest Leyhausen.

Daraus folgere ich: lediglich eine jagd- und tötungserfahrene weibliche Katze könnte tatsächlich Übungs-Beute zu den Jungen mitbringen, bei allen Katern fällt diese Motivation ja vermutlich von vorneherein flach. Da ich noch nie Freigängerkatzen hatte, kann ich keine Erfahrungswerte beitragen.

Gruß,

Myriam

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Hallo Myriam,

Der Mitdiskutant ist mir jetzt auch schon mehrfach durch
eklatante Falschaussagen aufgefallen, aber beim Thema „was
Leyhausen über das Mitbringen von Beute von Katzen für
Menschen sagt“, hat er nicht ganz unrecht. Häufig liegt das
daran, dass die niemals so ganz erwachsen gewordene, beim
Menschen aufgewachsene Katze die Tötung einfach nicht
beherrscht - so sagt zumindest Leyhausen.

ich muss gestehen, dass es bei mir schon ein ganzes Weilchen her ist, dass ich Leyhausen gelesen habe; ich meine mich aber zu entsinnen, dass grundsätzlich dieser Bereich des Katzenverhaltens noch gar nicht so wahnsinnig gründlich untersucht worden ist. In Sachen verwilderter Hauskatzen hat sich in den letzten Jahren ja schon ein bisschen getan, das Sozialverhalten von Katzen gegenüber Menschen ist aber noch weitgehend unbearbeitet.

Daraus folgere ich: lediglich eine jagd- und tötungserfahrene
weibliche Katze könnte tatsächlich Übungs-Beute zu den Jungen
mitbringen,

Diese auf jeden Fall - nur was eine Katze selbst erlernt hat, kann sie auch weitergeben. Ich kannte selbst auch schon Katzen, die das Beuteschlagen nicht beherrscht haben.

bei allen Katern fällt diese Motivation ja vermutlich von vorneherein flach.

Nicht zwingendermaßen. Zumindest bei den verwilderten Hauskatzen konnte beobachtet werden, dass gelegentlich auch Kater - sogar kastrierte welche - eine ‚Erzieherrolle‘ übernehmen; spannend finde ich auch, dass die Kätzinnen eines Sozialverbandes sich gegenseitig bei der Aufzucht der Jungen unterstützen.

Da ich noch nie Freigängerkatzen hatte, kann ich keine Erfahrungswerte beitragen.

Selbst bei Freigängerkatzen gibt es gewaltige Unterschiede. Die eine, die ich derzeit hier beherberge, stammt aus altem Bauernhofgeschlecht und hat sowieso einen für meinen Geschmack zu deutlich ausgeprägten Jagdtrieb; und bei dieser ist es überdeutlich, dass sie auch ihren Menschen das Jagen beibringen möchte, alldieweil es nach dem klassischen ‚Erziehungsmuster‘ abläuft - wie gesagt, inzwischen sind wir schon bei quicklebendigen Mäusen und sogar Vögeln angekommen.

Lustigerweise hat ihr, als sie noch ein kleines Katzenkind war, unser zwischenzeitlich verstorbener Kater ebenfalls mehr oder weniger tote Mäuse mitgebracht - und das, obwohl er im Normalfall überhaupt nicht gejagt hat.

Ich habe hier aber auch noch eine weitere Freigängerkatze, welche zwar durchaus für sich selbst Mäuse fängt, diese aber nicht ins Haus und schon gar nicht ihren Menschen bringt.

Beste Grüße

=^…^=