HAllo Jürgen, na ja, ich hab den Teil schon gelesen und auch verstanden (ein hoch auf das Humankapital, aber doch schon da alles mit Bezug zur Firmenanwendung), doch auf dem anderen Ende seh ich auch wie es in einigen Firmen umgesetzt wird. Und da gibt es eben auch schlechte BEispiele, wo den Mitarbeitern nur gesagt wird, wir machen das jetzt soundso aber nicht warum. Und die fühlen sich dann durch diese Worthülsen gegängelt (das Kapitel 5 S ist so ein alter Bekannter, wo ich gestern beim Lesen drüber stolperte „Ach da kommt das her“). Wo absolute Schematisierungsprozesse keinen Raum mehr für freie Entfaltung lassen und zT auch kontraproduktiv sind. (wo ich auch der Arbeits-, Markt- und Organisationspsychologie dann wieder uralte Studien kenne, die schon längst zeigten, dass das so nicht die Produktivität gesteigert sondern eher gar vermindert wird, da Menschen dazu neigen Verantwortung an andere abzugeben oder die eigene Produktivität runterzufahren, wenn auch andere mitverantwortlich sind)
Und es gibt ein konkretes Beispiel, das mich derzeit interessiert, von einer Firma mit der ich mich historisch befasse, die vor ca 10 Jahren überall diese Kaizenzeichen aufgebabbt hat und ich versuche nun zu verstehen warum und wie ich das berücksichtigen muss…
Dort wird heute immer noch danach gehandelt, so kommt es mir jedenfalls vor, doch keiner schreit es mehr laut heraus. Dafür heimst man lieber „Arbeitgeber des Jahres“-Preise ein und präsentiert sie da wo es relevant ist, auf der Seite für Jobabgebote. Was mir wesentlich sinnvoller vorkommt.
Ich frage mich jedoch etwas anderes. Bei Wiki steht ganz oben:
Kaizen (das; jap. 改善, Veränderung zum Besseren) ist eine japanische Lebens- und Arbeitsphilosophie, die das Streben nach ständiger Verbesserung zu ihrer Leitidee gemacht hat.
Da ist also, wenn man das kleine Wort Arbeit rausstreicht, erst einmal von einer „LEbensphilosophie ständiger VErbesserung“ die Rede und ich frage mich, geht Kaizen auch ohne Unternehmen/Beruf/ Arbeit.
Gibt es zB. Kaizen für Rentner, Lebenskünstler, sonstwie nichtarbeitenmüssende ? Gibt es ein wie verbessere ich mich persönlich, wie verbessere ich mein Leben?
Ist es also wirklich eine Philosophie oder doch nur eine bestimmte Art Unternehmens/Mitarbeiterführung/Ansammliung von Managementwerkzeugen?
Ich sehe da viele Ähnlichkeiten zB. mit Six Sigma, doch das würde ich nie als Philosophie bezeichnen.
Ebenso in anderem GEbiet mit NLP, wenn ich es mal auf eine Ansammlung von angeblichen Patentrezepten reduzier, mit denen angeblich alles viel besser funktionieren soll.
Vielleicht wird nun deutlicher, was ich wissen möchte.
Gibt es Nichtunternehmensbezogene Grundlagen von Kaizen?
Gibt es dazu evtl Webseiten oder Literatur, die eben OHNE Managementgedöns daherkommen. Also die Theorie dahinter, nicht die Umsetzung in die Unternehmenspraxis, allenfalls in die ganz private Praxis.
PS. Ich bin im übrigen esoterisch-spirituell angehaucht, von daher sind mir Lebensphilosophien und persönliches Verbesserungsstreben nicht fremd. Aber vielleicht stell ich auch nur deshalb solche Fragen nach einem Firmenfremden Ansatz.
weitere Fragen sind fürs BWL- Brett passender und vielleicht kann ich mir dann auch selbst beantworten.
Gruß Susanne