Hallo,
man sagte mir, dass das Gewicht eines Kalibriergewichts (beim Kalibrieren einer Waage) 50% des Wägebereichs überschreiten soll.
Stimmt das und wenn ja, woher kommt diese Vorschrift?
Vielen Dank für eure Hilfe und Gruß von Matthias.
Hallo,
man sagte mir, dass das Gewicht eines Kalibriergewichts (beim Kalibrieren einer Waage) 50% des Wägebereichs überschreiten soll.
Stimmt das und wenn ja, woher kommt diese Vorschrift?
Vielen Dank für eure Hilfe und Gruß von Matthias.
Hallo Matthias,
man sagte mir, dass das Gewicht eines Kalibriergewichts (beim
Kalibrieren einer Waage) 50% des Wägebereichs überschreiten
soll.
Stimmt das und wenn ja, woher kommt diese Vorschrift?
Das ist bei allen Messgeräten so.
Die Übertragungskennlinie sieht so aus:
Messgrösse
^
| /
| /
| /
| /
| /
| /
|/
0--------\> Anzeigewert
0
Neben den Nichtlinearitäten gibt es zwei grundsätzliche Messfehler:
Gleicht man jetzt nahe dem Nullpunkt ab, ergeben sich grosse Fehler bei der Steigung der Kurve.
Der Nullpunkt ist der eine Bezugspunkt und fest.
Wenn jetzt der Messbereich 0…100 ist, das Gerät +/-1% genau messen kann und ich bei 100 abgleiche, habe ich über den ganzen Messbereich einen Fehler von +/-1 Einheit.
Mache ich den Selben Abgleich, bei 10 Einheiten, beträgt der mögliche Messfehler bei 100 +/-10 Einheiten.
OK, bei 100 abzugleichen ist meist nicht ideal, da da bei 0 und Endausschlag meist die Linearitätsfehler am Grössten sind.
Bei Messgeräten mit umschaltbaren Messbereichen, sollte man immer in den oberen 2/3 des Bereichs messen.
MfG Peter(TOO)
Hab ich da die Frage falsch verstanden?
mfg
Bert
Hallo Bert,
Hab ich da die Frage falsch verstanden?
Deine Antwort widerspricht ja nicht der Frage und meiner Antwort. Es wurde bezogen auf den Wägebereich gefragt.
Bei meiner Antwort, ging ich einfach von einer „normalen“ Waage aus, wie sie z.B. beim Metzger zu finden ist, diese Art kennen alle und es gibt hier auch die entsprechenden Gesetze.
Ich weiss nicht in welchem Bereich du tätig bist?
Im „nicht öffentlichen Bereich“ sind die Eichvorschriften etwas anders.
Wenn sichergestellt ist, dass nur in einem bestimmten Bereich gemessen wird, darf dieser, zu Ungunsten des restlichen Bereichs, optimiert werden.
MfG Peter(TOO)
Hallo Peter,
vielen Dank für Deine Antwort.
Der Nullpunkt ist der eine Bezugspunkt und fest.
Wenn jetzt der Messbereich 0…100 ist, das Gerät +/-1% genau
messen kann und ich bei 100 abgleiche, habe ich über den
ganzen Messbereich einen Fehler von +/-1 Einheit.Mache ich den Selben Abgleich, bei 10 Einheiten, beträgt der
mögliche Messfehler bei 100 +/-10 Einheiten.
Das verstehe ich nicht. Kannst Du mir das anders erklären. Warum ist dann der mögliche Messfehler +/-10 Einheiten?
Wenn ich also eine Körperwaage (Messbereich 0-150kg) benutze, dann benötige ich ein Kalibriergewicht von 75 kg? Aber das kann ich doch keinem zumuten.
Und gibt es denn eine Vorschrift (DIN, Norm, Gesetz…) dafür?
Hallo Fragewurm,
Mache ich den Selben Abgleich, bei 10 Einheiten, beträgt der
mögliche Messfehler bei 100 +/-10 Einheiten.Das verstehe ich nicht. Kannst Du mir das anders erklären.
Warum ist dann der mögliche Messfehler +/-10 Einheiten?
Auch beim Abgleich hast du eine Toleranz.
Nimm ein Lineal und lege an einem Ende eine Büroklammer darunter.
Das Ende welches jetzt auf dem Tisch liegt ist unser Nullpunkt, das Ende mit der Büroklammer ist das Ende der Skala.
Das Lineal liegt fast parallel zum Tisch.
Nun schiebst du die Büroklammer immer näher zum „Nullpunkt“. Der Fehler am „Skalenende“ wird immer grösser …
Wenn ich also eine Körperwaage (Messbereich 0-150kg) benutze,
dann benötige ich ein Kalibriergewicht von 75 kg? Aber das
kann ich doch keinem zumuten.
Es muss ja nicht ein einzelnes Gewicht sein.
Je nachdem ist es auch einfacher, die Waage zum Gewicht zu bringen
Oder man baut eine Vorrichtung, welche die entsprechende Kraft erzeugt.
Und gibt es denn eine Vorschrift (DIN, Norm, Gesetz…) dafür?
Jede Menge, hier die Rechtliche Basis:
http://bundesrecht.juris.de/eichg/index.html
http://bundesrecht.juris.de/eo_1988/index.html
Eichgesezte gab es schon im Mittelalter, gerade bei den Gewichtssteinen wurde gerne betrogen.
Die typischen Gewichtssteine
http://www.kleinanzeigen.ch/inserate/large_picture.p…
sind unten hohl und eigentlich zu leicht. Der Hohlraum wird dann mit Blei gefüllt, so dass das Gewicht genau stimmt. Es ist dann ein beliebter Trick, die Bleifüllung auszukratzen. Amtlich zugelassene Gewichtssteine müssen deshalb einen unversehrten Stempel der Eichstätte auf der Bleifüllung haben.
Moderne Waagen werden vom Eichamt verplombt. Dabei muss auch konstruktiv nachgewiesen werden, dass nach der Verplombung keine Manipulation der Eichung mehr möglich ist.
Die meisten Waagen für den Hausgebrauch sind aber nicht geeicht, meistens wird nicht einmal die Genauigkeit angegeben
Auch wenn deine Küchenwaage noch einzelne Gramm anzeigt, muss dieser Wert nicht wirklich stimmen.
MfG Peter(TOO)
Moin, MT2009,
der angegebene Messfehler bezieht sich immer auf den Endausschlag der Waage, deshalb ist es nicht sinnvoll, in der unteren Hälfte des Messbereichs zu kalibrieren.
Gruß Ralf
Moin Ralf,
der angegebene Messfehler bezieht sich immer auf den
Endausschlag der Waage, deshalb ist es nicht sinnvoll,
in der unteren Hälfte des Messbereichs zu kalibrieren.
moderne Präzisionswaagen haben schon bei ca. 5 % (meist aber schon bei (weit) weniger als 1 %) des Endwertes eine Genauigkeit, die von der Anzeige begrenzt werden.
Üblicherweise werden die Dinger mit 10, 50 und 100 % des Maximalwertes kalibriert.
Ich hab im Labor eine Waage, mit der kann ich 2400 g auf 0,01 g genau wiegen und eine, die macht 220 g auf 0,0001 g genau.
Gandalf