Kalk in Kaltwasserleitung u. Armaturen

Nachdem drei Installateure unser Problem ohne Lösung begutachtet haben, die Hansa-Kartuschen ausgetauscht wurden, die Hauptwasserleitung bis zum Haus-Hauptwasserhahn gespült wurde, versuche ich es mal in diesem Forum in der Hoffnung auf Hilfe, bevor für Hunderte von Euro die Leitungen im Haus gespült werden.

Problem: Jedes Mal, wenn der Haus-Hauptwasserhahn geschlossen und wieder geöffnet wird, sind die Armaturen im Bad im ersten Stock verstopft (nur das heiße Wasser fließt problemlos!), der Toilettenspülkasten braucht beim Nachfüllen ewig. Seitdem die Wasserwerk-Leute wegen Straßenbauarbeiten den Straßen-Hauptwasserhahn schlossen und wieder öffneten, fließt nun fast gar kein kaltes Wasser mehr, das Bad (ca. 15 J. alt) ist nicht benutzbar. Im Uralt-Bad im Erdgeschoss dagegen ist alles in Ordnung (Leitungen von 1979).

Wenn man im OG die Armaturen öffnet, kommt eine Art Sand heraus: am Waschbecken weiß, in der Dusche schwarz. Ein Installateur sagte, es sähe aus wie Kalk aus der Heizung.

Daraufhin sah ich mir mal den Leitungsverlauf an: Die Heizung (Viessmann Duo Parola ET, 1979) steht in einem Anbau neben dem Erdgeschoss. Aus der Heizungsrückwand führt ein verzinktes Rohr (1/2"). Nach ca. 25 cm gibt es eine Verzweigung, die EG-Leitung führt kurz rechtwinklig nach oben und dann wieder horizontal ins Erdgeschoss, mit einem Absperrhahn. Ca. 30 cm nach der EG-Abzweigung, also nach der Heizung nach ca. 55 cm horizontalem Verlauf und einem Anschluss zum Befüllen der Heizung (über ein zweites Rohr an der Heizungsrückwand - verstehen tu ich das nicht, ich schildere es nur), biegt die OG-Leitung rechtwinklig nach oben und dann in den 1. Stock ab; vor dem Durchbruch in der Decke wurde an einem T-Stück zu Kupferrohr (3/8") gewechselt, das verzinkte Rohr endet offen (sieht aus wie ein Lüftungsende). Am Kupferrohr befindet sich ein Hahn, zum Absperren?

Frage: Hat jemand eine Idee, woher der Kalk kommt? Warum geht der Dreck nur ins OG? Was kann man dagegen tun? Und wieso führt die Kaltwasserleitung durch die Heizung? Für Ratschläge wäre ich sehr dankbar, zumal wir durch einen bösen Wasserschaden mit den Nerven ziemlich am Ende sind (Haarriss in einer seit 1979 nicht mehr benutzten, aber nicht abgetrennten Leitung).

Hi Gesa,

was da an schwarzen Bröseln aus dem Hahn kommt, das sind Korrosionsprodukte, die auf der Rohrinnenwand sitzen. Im Betrieb stören die nicht; wenn jedoch am Wasser gearbeitet wird, dann treten beim ersten Öffnen nach dem Absperren derbe Schläge auf, wenn das Wasser wieder einschießt. Ersetzt die Feinfilter und die Perlatoren, dann sollte alles wiede rauschen.

Die beschriebene Leitungsführung kann ich nicht nachvollziehen, dazu reicht meine Phantasie nicht aus. Dass die Kaltwasserleitung für das Haus durch die Heizung führt, halte ich jedoch für ausgeschlossen.

Gruß Ralf

Hallo Gesa

Wie schon gesagt wurde handelt es sich um Korrosionsrückstände aus der Kaltwasserleitung.
Habt ihr im Haus hinter dem Wasserzähler einen Filter? Wenn nicht wäre dies anzuraten, gerade bei Wasserleitungen aus Metall besteht dazu sogar Pflicht!
Dieser verhindert wenigstens das Einspülen von Partikeln aus dem Versorgungsnetz. Diese können sich sonst im Leitungssystem absetzen und Rohrbrüche verursachen.
Noch eine Möglichkeit die „Verstopfungen“/Zusetzungen zu reduzieren, ist beim Aufdrehen nur sehr, sehr langsam die Leitungen zu fluten dadurch werden die Partikel nicht all zu stark durch die Leitungen gejagt und die Probleme somit reduziert. Auch die Zapfstellen/Armaturen nur langsam öffnen und die Luft entweichen lassen. Das dürfte auch Besserung herbeiühren.
Die Heizung ist ohnedies auch nicht mehr die neuste…

Schönen Abend noch :smile:
Gruß
Nelsont

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Hallo und vielen Dank an die Beantworter meiner Anfrage!!! Bitte, bitte, ich brauche noch mehr Information zur Ursachenforschung, damit die richtigen Maßnahmen getroffen werden können:

Die Versorgungsleitung wurde durchgespült, war und ist sauber, ebenso der Filter nach dem Zähler.

Die Armatur-Kartuschen haben wir ersetzen lassen, die Perlatoren gesäubert, den Toilettenspül-Zulauf auch, danach wurde es NICHT besser. Das heißt, Warmwasser läuft problemlos, Kaltwasser dagegen fast gar nicht. Ich dachte immer, nur warmes Wasser würde Kalkprobleme verursachen, oder nicht?

Wie geschrieben, treten die Probleme nur im Obergeschoss auf, nicht im Erdgeschoss. Wieso und warum? Könnte die Ursache darin liegen, dass die OG-Leitung erst hinter der EG-Abzweigung nach oben abbbiegt? D.h., könnte es sein, dass der Leitungsdreck beim Schließen des Hauptwasserhahns horizontal bis zur Biegung gepustet wird (also vorbei an der EG-Abzweigung), und dann nach oben, weil’s nicht mehr weiter geradeaus geht? [an drambeldier: es IST schwierig, das zu beschreiben, :smile: seufz]. Das würde nämlich bedeuten, dass es sinnlos wäre, die 2-3 Meter ansonsten unzugänglicher Leitung in der OG-Wand zu spülen, weil sich der Dreck irgendwo in dem nicht sichtbaren Leitungsabschnitt von nach-dem-Filter bis unter-der-Heizung häuft.

Übrigens hätten wir natürlich gerne eine neue Heizung, aber unsere mühsam ersparten Euro verpulvern wir andauernd für solche elenden Reparaturen. Das Spülen soll laut Kostenvoranschlag 350 Euro kosten, das ist zu teuer, wenn nichts dabei rauskommt, weil an der falschen Stelle durchgeführt!

Viele Grüße!
Gesa

vor dem Durchbruch in der Decke wurde an einem T-Stück zu
Kupferrohr (3/8") gewechselt, das verzinkte Rohr endet offen
(sieht aus wie ein Lüftungsende). Am Kupferrohr befindet sich
ein Hahn, zum Absperren?

Hi Gesa.
Die Verengung sitzt in besagtem T-Stück. Ich gehe davon aus, das ein Kupfergewinde im T-Stück steckt. Kaltwasser absperren, „Lüftungsende“ ausschrauben (hat vermutlich einen Sechskant), Eimer drunterhalten und Kaltwasser zum Spülen aufdrehen. Verzinktes T-Stück durch Messing T-Stück ersetzen. Bis zum Absperrventil Messing verwenden. Direkte Verbindung von Kupfer-und verzinktem Rohr, ohne Trennung durch Messing oder Kunststoff, setzt sich langsam an der Verbindung zu.
Viel Erfolg
Vanic.

Hallo Vanic!

DANKE! Das klingt vielversprechend plausibel! Werde es so bald wie möglich dem Installateur erzählen (denn selber machen trau ich mich als Laie-in doch nicht).

Ein schönes Wochenende wünscht
Gesa