Hi Herzblume,
cih komme zwar aus einem anderen Bereich (Musikinstrumente+Zubehör)aber grundsätzlich mit ähnlichen Problemen:
Es gibt Saisonzeiten, bei denen bestimmte Artikelgruppen super laufen und andere Zeiten in denen sich alles schleppend anlässt.
Dann hast du Markenware, bei denen die UVP allen bekannt sind und andere Artikel , die dann selbst frei kalkulieren darfst.
Nur grundsätzlich:
Mit der Markenware, bei der du nur einen vorbestimmten Maximalertrag hast, kannst du deine Firma nicht auf Dauer halten, wenn der vorbestimmte Ertrag deine Kosten nicht decken kann.
Du brauchst Produkte, die du frei kalkulieren kannst und die den Minderertrag der anderen wieder aufheben.
Du hat 1 Jahr Erfahrung mit deinem Betrieb.
Deine gut geführten Umsatz- und Artikelstatistiken zeigen dir nun für das 2. Jahr, welche Artikelgruppe in welchem Zeitraum besonders gut gegangen ist.
Statistik ist keine Garantie. OK? Sie kann aber hilfreich sein.
Um das entstandene Minus auszugleichen, kannst du dich z.B, jetzt auf die Artikelgruppe konzentrieren, die im jeweiligen Zeitraum den meisten Umsatz gemacht hat.
„Im Einkauf liegt der Segen“
Suche dir günstigere Lieferanten für die benötigten Artikel, handele dann nochmal besondere Konditionen aus, forciere die Artikel an denen du am meisten „übrig hast“.
Im Musikbereich ist es mit dem Weihnachtsgeschäft ein Vabanque-Spiel:
Man sieht im März neue Produkte (teilweise nur als funktionsuntüchtige Placebos) und muss dann für die Monate November und Dezember bestellen.
Man muss die kundschaft beurteilen und die Wünsche erraten können.Und dann muss man lange vorher für die (noch unbekannten Produkte werben und auf die Neuerung hinweisen)
In diesen 2 Monaten werden 60% des Jahresumsatzes getätigt.
Jeder Fehler ist fatal, jedes Zögern auch.
Damit man aber selbst bei Fehleinschätzung noch gut über die Runden kommt, werden frei kalkulierbare Artikel eingekauft, die dann eventuelle Verluste ausgleichen oder für Zusatzgewinne sorgen.
Gitarre ? (jetzt alles alte Werte) EK 90, VK 210-390 je nach Optik und Klang
Verstärker ? EK 80 - VK 190
Ich kenne viele sehr gute Einzelhändler, die erfolgreich ihr Geschäft betreiben.
Fragt man sie aber nach einfachen Begriffen wie Handelsspanne, Aufschlagfaktoren, Roherlös usw… so können sie nicht antworten und wissen teilweise nichts damit anzufangen. Und trotzdem expandieren ihre Unternehmen immer weiter und die Banken bekommen von ihnen keine Kreditkosten.
Ich kenne aber auch andere. Die perfekten Experten in Kalkulation, Buchführung, BWL…
Die bekommen einfach kein Bein auf den Boden. Die Berechnungen stimmen doch alle… und trotzdem komtm kein geschäftserfolg rein.
Ratschlag:
Wenn du der „ideale Kaufmann“ bist, die Wünsche deiner Kunden schon vorausahnen kanst, deine Kunden gut beraten und auch an sie verkaufen kannst… aber keine Ahnung von Zahlen hast:
Hole dir einen Finanzfachmann ins Boot und rudere zusammen mit ihm zum großen Erfolg.
Wenn du der Finanzexperte par Excellence bist, aber dein Laden trotzdem nur „rummuckelt“:
Ein Partner oder auch Mitarbeiter, der Kundengefühl und Marketingerfahrung hat, wird dir sehr hilfreich sein und dafür mitsorgen können, dass der „Motor wieder läuft“.
Oder hole dir professionelle Hilfe durch einen Unternehmensberater, der die gemachten Fehler aufzeigen und Lösungen anbieten kann.
Gruß
BJ