Kaloriendefizit und JoJo-Effekt in Ketodiät

Hallo liebe WWW-Community,
Ich habe eine Frage bzw. zwei wegen meiner Momentanen Ernährung.
Ich ernähre mich jetzt seit knapp 5 Wochen Ketogen und es klappt bisher auch sehr gut.
Jedoch habe ich die Befürchtung, dass ich durch meinen Kaloriendefizit und zusätzliche Bewegung/Sport in einem zu hohen Kaloriendefizit bin.
Ich esse grob 1500 bis 1600 Kalorien am Tag, dies kann jedoch ab und zu mal etwas weniger sein. Meine Angst ist, da ich 3 Mal die Woche für 1 1/2 Stunden Kraftsport mache und ich täglich für eine Stunde spazieren gehe, mein Defizit zu hoch ist und ich im JoJo-Effekt lande.
Meine Frage ist: Ist es ok, dass ich sagen wir mal 1500kcal am Tag zu mir nehme + Sport treibe, oder ist es zu viel?

Und meine zweite Frage: sollte der JoJo-Effekt unumgänglich mit meiner Momentanen Lebensweise sein, gibt es eine Möglichkeit, diesen nach meiner Diät, zu „umgehen“ zum Beispiel indem ich Woche für Woche meine Kalorien langsam erhöhen?

Ich hoffe Sie können mir meine Fragen beantworten
Liebe Grüße
Geist

Der Jojoeffekt tritt regelmäßig dann ein, wenn versucht wird zu schnell und zu viel abzunehmen.
D.h. es ist vernünftig die Einzeletappe (z.B. kg pro Monat) niedriger festzulegen, dafür aber die Gesamtdauer (z.B. auf zwei statt ein Jahr (e)) zu verlängern.

Hallo,

Es gilt heute als allgemein anerkannt, dass es keine einmalige Diät gibt. Es gibt also keine zeitweise Einschränkung der Ernährung, die zu einer dauerhaften Abnahme führt. Statt dessen ist eine dauerhafte Umstellung der Ernährung zielführend.

Grüße
Pierre

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Das würde bedeuten, da hättest deine Energieaufnahme im Griff. Dann gibt es keinen Jo-Jo-Effekt. Den gibt es nur, wenn du die Kontrolle über dein Abnehmprogramm verlierst.
So z.B. mit dem Ende deiner Diät, wenn du dann weiterlebst wie davor.

Das kann man gar nicht oft genug schreiben!

Diäten können helfen einen bestimmten Anfangszustand herzustellen, aber eine langfristige Gewichtsabnahme ist nur zu erreichen, wenn man seinen Lebensstil dauerhaft ändert.

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Hi,

das ist pi mal Daumen mein Kaloriendefizit beim Training (ok, Frau, knapp 100kg, Training nur zweimal die Woche, dafür jeden Arbeitstag 7000 Schritte, das sind knapp 7km). Erlaubt sind mir 1600kcal, aber ich ess nur knapp über 1000. Davon nimmt man prima ab. Und man nimmt wieder zu, wenn man damit aufhört - ob nun Keto oder FdH oder WeightWatchers. Wenn du mit der Ernährungsumstellung aufhörst, kehrst du nicht nur zu deiner alten Ernährung zurück, sondern auch zu deinem alten Gewicht.
Und so habe ich grad etwas zugenommen - die Regenjacke ging um 2cm nicht mehr zu - weil ichwegen Corona 3 Wochen in der Wohnung saß. Nachdem ich wieder arbeiten ging und fünfmal die Woche 7km lief, war das Coronagewicht wieder weg. Ohne diät und ohne extra Sport.

(den Sport, spez. Krafttraining, macht man, damit man seinen Grundumsatz auf einem gewissen Niveau hält und nicht irgendwann sich wirklich nur noch ein Salatblatt erlauben darf. Und damit man auch abnimmt, wenn man gerade schläft.)

die franzi

Hallo @miezekatze,

nur so als kleiner Hinweis: die Strecke von 7000 Schritt bei einer Person von 1.75 Körpergröße und einer Schrittlänge von 75 cm wäre 5250 m.
Je 5 cm Körpergröße rauf oder runter verlängert oder verkürzt sich die Schrittlänge um einen Zentimeter.

Ich bin z.B. 1,95 m lang, meine Schrittlänge beträgt 79 cm.
Bei mir wäre die gelaufene Strecke 5530 m lang.

1,65 Körpergröße = 73 cm Schrittlänge = 5110 m Streckenlänge.

Mit den Standardmaßen Körperlänge von 1, 75 m entspricht einer Schrittlänge von 75cm arbeiten z.b. die gängigen Schrittzähler.

Eventuell ist das für Dich interessant, wenn Du verbrauchte Kalorien zählst.
2 km mehr oder weniger gelaufen macht schon ein erheblichen Unterschied aus.

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Hi,

danke für die ganze Rechnerei. Die Strecke ist mein Arbeitsweg, abgenommen wird im Wesentlichen durch KrafttrainingWäre cool, wenn deine Rechnung näher an der wirklichen Strecke wäre, aber trotzdem ist das halt die Strecke die ich laufe, ich mach das ja, weil ich solche Strecken schon immer zu Fuss gegangen bin und mir so nebenbei ein Auto spare.Aber Google sagt, die einfache Strecke zur Arbeit ist 1,2km. Das ist ziemlich genau ein Drittel meines Tagespensums. Jedenfalls laufe ich wohl genug :slight_smile:

die Franzi

Moin,

Es scheint aber noch übler zu sein, aus https://de.wikipedia.org/wiki/Jo-Jo-Effekt

Als Jo-Jo-Effekt bezeichnet man eine unerwünschte und schnelle Gewichtszunahme nach einer Reduktionsdiät. Bei wiederholten Diäten kann sich das Körpergewicht wie ein Jo-Jo auf und ab bewegen, wobei das neue Endgewicht oft höher ist als das Ausgangsgewicht. Im übertragenen Sinn dient der Ausdruck zur Beschreibung von relativ schnell aufeinander folgenden Auf- und Abbewegungen, beispielsweise in Konjunktur- und Aktienkurskurven.

Der Mangel an Nahrung induziert jedoch ein „Sparprogramm“ in den Muskeln. Dieses bleibt auch bestehen, wenn Nahrung wieder zugeführt wird, und fördert das Auffüllen der Fettspeicher. Gezielte physische Aktivität während dieser Phase kann den Jo-Jo-Effekt verhindern.

-Luno

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Hi

Ergänzung: ich habe von einem Ernähungsforscher jetzt die ernüchternde Nachricht bekommen (in einer seriösen Radiosendung :)) dass das jemals im Leben erreichte Höchstgewicht vom Körper automatisch für immer als das zu erreichende Zielgewicht angesehen wird … sprich wer jemals übergewichtig war, wird es immer schwerer haben, ein niedrigeres Gewicht zu halten, weil er dauerhaft gegen seinen Körper/Stoffwechsel anarbeiten muss aufheul

Geknickte Grüße
h.

Gibt es dazu auch eine Aussage, ob es eine Rolle spielt welches Material verloren ging, Fett oder Muskeln?

er sagte, es ist egal … der Körper sieht das Höchstgewicht als Zielgewicht an :-\ wobei sich ja prinzipiell Fettzellen, wenn sie mal angelegt waren, schneller auffüllen als Muskelzellen

Moin,

Ergänzung dazu: https://web.archive.org/web/20130627023352/http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/32264

Ergebnis: Die Zahl der Fettzellen im Körper nimmt etwa bis zum 20. Lebensjahr zu. Wer bis zu diesem Alter dick geworden ist, bleibt im Verlauf des weiteren Lebens anfällig für eine Gewichtszunahme. Die Bemühungen zur Gewichtsreduktion scheitern häufig daran, dass keine Diät der Welt die Zahl der Fettzellen vermindert, auch bariatrische Operationen, die heute als die effektivste Methode zur Gewichtsreduktion gelten, ändern daran nichts.

leise vor sich in schluchzend

-Luno

@Lunochod, @Hexerl,

Ein Versuch euch wieder aufzurichten:

Beim ersten Versuch war die Bildqualität zu schlecht.