Hi,
Nun gab es ja kürzlich eine Untersuchung, dass sich in einem
feucht-warmen Spültuch wesentlich mehr Bakterien befinden als
z. B. an einer Toilettenbrille.
ja, solche „Untersuchungen“ sind immer wieder beeindruckend. Jemanden, der sich ein wenig mit Mikrobiologie auskennt, überraschen sie aber nicht wirklich.
Bakterien und Pilze können sich umso besser vermehren, je feuchter und wärmer ihr Milieu ist. Und für die zu einem bestimmten Zeitpunkt ermittelte Mokrobenzahl ist es natürlich auch entscheidend, wie groß die „Startzahl“ war.
Ein Spüllappen hat eine enorm große Oberfläche (die Fasern vergrößern die für Mikroben nutzbare Oberfläche um ein vielfaches). Deshalb können sich dort viel mehr Mikroorganismen festsetzen und mit ihrer Vermehrung beginnen als an einer glatten Oberfläche wie der Kloobrille.
Der Spüllappen ist zudem häufig feucht (mehrfach täglich) während dies für die Kloobrille nur direkt nach dem Putzen gilt (wenn die Mikrobenzahl sowieso am niedrigsten ist).
Und schließlich: die Kloobrille kommt kaum mit neuen Mikroben in Kontakt, während der Spüllappen mehrfach täglich mit neuem Material geimpft wird.
Daher ist es wenig verwunderlich, daß sich auf einer Kloobrille kaum Mikroorganismen finden lassen. Jede Tastatur, jeder Geldschein aber eben auch jeder Lappen ist für Mikroorganismen ein deutlich schönerer Lebensraum als ausgerechnet die Kloobrille.
Wäre es deshalb nicht
hygienischer, immer dann kalt zu spülen, wenn nicht der
Verschmutzung wegen unbedingt warmes Wasser erforderlich ist?
Nein. Hygenisch ist es, den Spülappen nach Gebrauch mit klarem Wasser gründlich auszuspülen, ihn dann schnell trocknen zu lassen (aufhängen statt zusammenknüllen) und nach spätestens drei Tagen (je nach Gebrauch) ab in die Waschmaschiene und einen frisch gewaschenen Lappen verwenden.
Gruß Stefan