Kalte Antarktis

Laut einer BBC-Dokumentation war es im Zeitalter des Jura, ausgelöst von warmen Meeresströmungen, warm in der Antarktis. Warm genug, daß sie nicht von Eispanzern, sondern Wäldern bedeckt war. Nun die Frage: Wann schlug dieses Klima um? Wann begann die Antarktis zuzufrieren? Und warum? Weil Südamerika und/oder Australien sich vom damaligen Südkontinent lösten? Und wenn nicht, warum dann?
Vielen Dank im Vorraus, Toni.

Hallo

Dieser Artikel in der Wikipedia sollte das meiste beantworten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Jura_(Geologie)#Klima

Es gab damals kein Festland an den Polen und es war allgemein warm.
Das es allgemein warm war, könnte an der Zusammensetzung der Atmosphäre oder/und auch an der Sonneneinstrahlung gelegen haben.

MfG
Matthias

Danke für Deine Arbeit, Matthias, doch hat Dein Artikel mir leider keine Antwort in Form einer Zahl gegeben. Auch ist in dem von Dir verlinkten Artikel nicht ersichtlich WARUM die Antarktis dann doch vergletscherte. Über weitere Hilfe wäre ich dankbar.

hi,

Danke für Deine Arbeit, Matthias, doch hat Dein Artikel mir
leider keine Antwort in Form einer Zahl gegeben. Auch ist in
dem von Dir verlinkten Artikel nicht ersichtlich WARUM die
Antarktis dann doch vergletscherte. Über weitere Hilfe wäre
ich dankbar.

http://de.wikipedia.org/wiki/Eiszeitalter#.C3.96ffnu…

Guten Tag!
Matthias Kattelmann hat es auf den Punkt gebracht: Es gab damals am Südpol kein Land; also driftete das heutige antarktische Festland in nördlicheren Gefilden herum. Ähnlich war es mit Grönland, das auch nicht an seiner heutigen Stelle ruhte.
Ein eisfreier Nordpol ist im Übrigen ja gerade das Horrorszenario heutiger Klimaforscher!
Gruß
Sepp

Und warum? Weil Südamerika
und/oder Australien sich vom damaligen Südkontinent lösten?:

Hallo Toni,

dies ist durchaus ein guter Denkansatz, denn erst durch die Isolation der antarktisches Landmasse weit südlich konnte sich eine umfassende zirkumpolare kalte Meeresströmung herausbilden.

Des Weiteren stimmt natürlich das, was die Vorredner schon schrieben. Bedingt durch den Kontinentaldrift war die Antarktis nicht immer am Pol gelegen.

Allerdings gab es in erdgeschichtlicher Zeit haufenweise Epochen, in denen die Pole eisfrei waren.
Vereisungen, selbst an den Polen, sind immer ein Zeichen für ein bestehendes Eiszeitalter.

Gruß
Lawrence

Zuerst einmnal, recht herzlichen Dank für die gegebenen Antworten, sie waren hilfreich. Doch leider konnte mir bisher noch keiner eine konkrete Zahl nennen. WANN wurde es denn nun in der Antarktis „richtig ungemütlich“? Vor 70 Mio Jahren? Vor 60? Oder doch erst vor 12 Mio Jahren? Oder gar erst mit beginn der Eiszeiten vor ein paar hunderttausend Jahren? Das es da keinen konkrten Zeitpunkt gibt, sondern daß das ein Prozess über Jahrtausende war, ist klar. Aber man müßte es doch wenigstens auf Jahrmillionen genau angeben können…

Laut einer BBC-Dokumentation war es im Zeitalter des Jura,
ausgelöst von warmen Meeresströmungen, warm in der Antarktis.
Warm genug, daß sie nicht von Eispanzern, sondern Wäldern
bedeckt war.

Zunächst: In der Zeit des Jura war die Antarktis geographisch deutlich weiter nördlich und ungefähr da, wo heute Südafrika liegt und da gibts ja auch Wälder. Es ist also erstmal gar nicht so verwunderlich, dass es dort deswegen eine ganz andere Landschaft gab. Desweiteren war im Jura der CO2-Anteil in der Atmosphäre ungefähr 6x so hoch wie heute, weswegen insgesamt auch noch ein deutlich heißeres Klima herrschte als jetzt.

Nun die Frage: Wann schlug dieses Klima um? Wann
begann die Antarktis zuzufrieren? Und warum? Weil Südamerika
und/oder Australien sich vom damaligen Südkontinent lösten?
Und wenn nicht, warum dann?

Die Abkühlung begann im Prinzip wie du schon vermutest mit der Loslösung der Antarktis von Gondwana. Vor der Loslösung waren Meeresströmungen nur entlang der Längengrade möglich, da der Superkontinent ja eine Strömung entlang der Breitengrade verhinderte. Durch diese Nord-Süd Strömungen wurde Wärme aus dem Äquatorgebiet in die polaren Regionen transportiert, wodurch ein Temperaturausgleich stattfand.
Durch das Aufbrechen von Pangäa und dann auch noch das Aufbrechen von Gondwana waren dann auch West/Ost Strömungen möglich, so dass der Temperaturausgleich nicht mehr in vollem Umfang möglich war.
Dadurch wurde es zwar etwas kälter, aber zugefroren ist die Antarktis dann aber noch nicht, denn noch war um die Antarktis keine West/Ost Strömung möglich und es ist durch vulkanische Aktivität in der Kreidezeit sogar noch mehr CO2 in der Atmosphäre gewesen.

Dann hat sich aber vor 40 Mio Jahre Australien von der Antarktis abgespalten und die Antarktis war isoliert am Südpol angelangt. Dadurch konnte sich eine kühle Meeresströmung um die Antarktis bilden, die diese quasi von den wärmeren Temperaturen abschirmte und entscheidend war, dass die Temperatur dort drastisch fallen konnte. Durch diese isolierende Strömung (und durch das allgemeine Absinken der Temperatur weltweit in Zusammenhang mit einem starken Rückgang der CO2-Konzentration) fror die Antarktis dann zu und im Laufe der Jahre konnten sich dann Eis bilden. Durch das Eis wuchs zudem das Albedo der Erde (da Eis das meiste Licht einfach reflektiert) was sich wiederum positiv auf das Abkühlen der Temperaturen auswirkte.

Wichtig war auf jeden Fall die isolierte Lage der Antarktis und einer sich darum bildenden kühlen Meeresströmung, die die Antarktis thermisch isolierte. Das geschah etwa grob vor 40 Mio. Jahren.