Hallo Simsy,
das machen nicht nur Scheidungskinder in dem Alter. Da wird wohl generell nach Grenzen gesucht und ausgenutzt was auszunutzen geht. Da wird wohl nur helfen:
Nerven bewahren.
Liebe und Respekt und Konsequenz und seinen eigenen Grenzen als Elternteil treu bleiben um authentisch zu bleiben.
Auch, wenn Kinder in dem Alter besonders gemein und verletztend wirkeln können - später werden sie einige Dinge schätzen lernen und unterm Strich wissen sie auch, dass man Grenzen setzt, weil man sie liebt.
Das Problem mit dem totalen Ausweichen zum anderen Elternteil ist in der Tat eine Besonderheit der Scheidungskinder - aber auch hier stellen viele Kinder irgendwann fest, dass der eine Elternteil einem zwar vieles erlaubt (vielleicht oder gerade um dem anderen unbewusst oder bewusst eines auszuwischen)just dieser Elternteil aber häufig auch der ist, auf den man in richtig schwierigen Situationen des Lebens nicht bauen kann, da diesem die Ernsthaftigkjeit mancher Lebenslage nicht präsent ist, er sich nicht durchsetzen kann … die Gründe sind vielfältig… so dass in der Tat die Wahrscheinlichkeit gegeben ist, dass sich ein Kind der Situation besinnt und möglicher Weise zurück kommt.
Dabei nicht zu vergessen ist, dass auch der andere Elternteil sein Kind liebt und die Kinder hier die „Verlierer“ sind, denn sie sind in vielen Fällen zwischen den Eltern hin und her gerissen, welche sie beide lieben. Und Kinder wollen es irgendwie beiden Eltern Recht machen - das ist ein langer Weg, bis auch Kinder begreifen, dass sie nicht für die Trennung verantwortlich sind und auch nicht für das Wohl der Eltern.
So mag es vielleicht den offensichtlichen beschriebenen Grund für das Weggehen des Kindes geben - die Wahrheit wird vielschichtiger sein.
Druck aufbauen und am Kind herum zerren halte ich für den ungeschicktesten Weg. Besser wäre es einen Konsens mit dem Vater herzustellen (und das bedeutet nicht, dass nur der Wille der Mutter durchgestezt werden kann und nur die Realität der Mutter zählt) und anderen an der Erziehung beteiligten Familienmitgliedern, denn das Sorgerecht wird man sich ja noch ein paar Jahre teilen müssen und auch in weiter Zukunft kann eine freundschaftliche Ebene nicht schaden, wenn es um Abschlußfeiern, Geburtstage, Hochzeiten etc. des Kindes geht und beide Eltern anwesend sein sollen.
Gruß,
Alexandra