Kalte Schulter

15 jährige Tochter will sich nicht an „Vorschriften“ der Mutter wie um 22 Uhr daheim sein, kein Disobesuch etc halten. Ist jetzt zum Vater gezogen, da sie als Scheidungskind mit 15 alleine bestimmen darf, wo sie wohnen will.
Vater läßt ihr „freie Bahn“ trotz JSCHG etc.—Jugendamt gibt Mutter zwar Recht, dass sie Tochter das verboten hat, sagt aber gleichzeitig, dass eine 15 Jährige bestimmen darf, wo sie leben will.
Mutter soll sie gehen lassen und warten----sie würde zurück kommen.
Mutter soll klarmachen, dass ihre Vorgaben eingehalten werden müssen, sonst solle Tochter lieber alle 14 Tage nicht nach Hause kommen.
Im Klartext heißt das…Mutter darf nicht zeigen, wie sehr ihr die Tochter fehlt…—das bricht der Mutter fast das Herz.
Tochter nützt die Rechtslage total aus, spielt die geschiedenen Eltern gegeneinander aus—
Wie geht man mit solch einer Situation richtig um? Wie tickt so eine 15 Jährige? Was ist richtig, was falsch?

DANKE

Hallo

Tochter … spielt die geschiedenen Eltern gegeneinander aus—

Soviel ich weiß, machen das fast alle Scheidungskinder, deren Eltern sich in Erziehungsfragen nicht einigen können und nicht miteinander sprechen. Das liegt mehr oder weniger in der Verantwortung der Eltern, wenn die Kinder sowas machen.

Viele Grüße

Hallo Simsy,

das machen nicht nur Scheidungskinder in dem Alter. Da wird wohl generell nach Grenzen gesucht und ausgenutzt was auszunutzen geht. Da wird wohl nur helfen:

Nerven bewahren.
Liebe und Respekt und Konsequenz und seinen eigenen Grenzen als Elternteil treu bleiben um authentisch zu bleiben.

Auch, wenn Kinder in dem Alter besonders gemein und verletztend wirkeln können - später werden sie einige Dinge schätzen lernen und unterm Strich wissen sie auch, dass man Grenzen setzt, weil man sie liebt.

Das Problem mit dem totalen Ausweichen zum anderen Elternteil ist in der Tat eine Besonderheit der Scheidungskinder - aber auch hier stellen viele Kinder irgendwann fest, dass der eine Elternteil einem zwar vieles erlaubt (vielleicht oder gerade um dem anderen unbewusst oder bewusst eines auszuwischen)just dieser Elternteil aber häufig auch der ist, auf den man in richtig schwierigen Situationen des Lebens nicht bauen kann, da diesem die Ernsthaftigkjeit mancher Lebenslage nicht präsent ist, er sich nicht durchsetzen kann … die Gründe sind vielfältig… so dass in der Tat die Wahrscheinlichkeit gegeben ist, dass sich ein Kind der Situation besinnt und möglicher Weise zurück kommt.

Dabei nicht zu vergessen ist, dass auch der andere Elternteil sein Kind liebt und die Kinder hier die „Verlierer“ sind, denn sie sind in vielen Fällen zwischen den Eltern hin und her gerissen, welche sie beide lieben. Und Kinder wollen es irgendwie beiden Eltern Recht machen - das ist ein langer Weg, bis auch Kinder begreifen, dass sie nicht für die Trennung verantwortlich sind und auch nicht für das Wohl der Eltern.

So mag es vielleicht den offensichtlichen beschriebenen Grund für das Weggehen des Kindes geben - die Wahrheit wird vielschichtiger sein.

Druck aufbauen und am Kind herum zerren halte ich für den ungeschicktesten Weg. Besser wäre es einen Konsens mit dem Vater herzustellen (und das bedeutet nicht, dass nur der Wille der Mutter durchgestezt werden kann und nur die Realität der Mutter zählt) und anderen an der Erziehung beteiligten Familienmitgliedern, denn das Sorgerecht wird man sich ja noch ein paar Jahre teilen müssen und auch in weiter Zukunft kann eine freundschaftliche Ebene nicht schaden, wenn es um Abschlußfeiern, Geburtstage, Hochzeiten etc. des Kindes geht und beide Eltern anwesend sein sollen.

Gruß,
Alexandra

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Ach Alexandra, wenn das so einfach wäre…ich hab wirklich versucht mit meinem Ex klarzukommen…ich hab’ so Manches geschluckt der Kinder zu liebe…–aber wie geht man mit einem Menschen um, der sobald es nicht nach seinem Kopf geht handgreiflich wird ( und ich meine richtig—mit anschließendem Krankenhausaufenthalt, und zwar nicht nur bei mir war das so sondern auch an drei Arbeitsstellen…:frowning:)…wie geht man mit einem Mann um der vor Gericht den Antrag stellt, der Mutter die Gesundheitsfürsorge für die nierenkranke Tochter zu entziehen, weil er der Meinung ist ( und nur er—die Aerzte sind das nicht) das die Mutter die Tochter auf dem Gewissen hat…
Wie viele SMS mit Drohungen, Beleidigungen, Terror…Stalking.,…und keiner hilft…

Hallo,

das ist hart so einen Ex-Partner zu haben, aber es ist eben Dein Problem und nicht in erster Linie das deiner Kinder / Deiner Tochter. Eltern sind nun mal Eltern und wie viele hängen auch im Erwachsenenalter noch an einem unsichtbaren Band an ihren Eltern, welche sich ihnen gegenüber als Kinder und Jugendliche eher suboptimal verhalten haben.

Die Trennung ist für viele Kinder schon ein Einschnitt, wenn man dann noch was gegen den Partner sagt - in dem Falle dann gegen den geliebten Vater, dann wird ganz auf stur oder Mitleid für diesen geschaltet. Auch wenn Du Recht hast Dich zu trennen und in diesem System auf wenig Hilfe bauen kannst - versuche Deinen Ärger und Deine Wut auf Deinen Partner von Deiner Tochter fern zu halten, da sie glaubt Parte ergreifen zu müssen (für den vermeintlich schwächeren)- und das läuft noch nicht mals bewusst ab.

Ich kann Deinen Schmerz nachvollziehen und auch das Unverständnis für das Verhalten Deiner Tochter in dieser Situation - versuche so gelassen wie möglich damit umzugehen. Du hast ihr hoffentlich eine gute Basis vermitteln können - denken und handeln müssen sie ab einem gewissen Alter selbst - und sie ist ja nicht ganz weg aus Deinem Leben. So lange Kontakt da ist, weißt Du ja auch , wann im Zweifel wirklich eingegriffen werden muss.

Gruß,
Alexandra

Danke Alexandra für Deine liebe Antwort, aber wenn Du Recht hast mit dem was Du schreibst, warum hat dann meine Tochter nicht mal für mich Partei ergriffen, als sie gesehen hat, dass ihr geliebter Papa uns das Leben so schwer macht und uns terrorisiert ?
Ich bin damals wegen meiner Kinder gegangen, da mir eine Psychologin in der Mutter und Kind-Kur die Augen geöffnet hat und mir erklärt hat, dass wenn ich mich weiter von meinem damaligen Mann schlagen lasse meine Kinder unbewußt sich genau so verhalten wenn sie erwachsen sind. Sprich: meine Tochter wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit einen Partner suchen, der sie runterputzt und der handgreiflich ist, mein Sohn wird wahrscheinlich auch gegen seine Frau oder Freundin so ausfallend werden, wie sein Vater ist, bzw. war.----meine Schmerz- und Leidensgrenze war hoch, da ich in meiner Kindheit auch Gewalt zwischen meinem Vater und meiner Mutter erlebt hatte und mir dann nur um von zu Hause wegzukommen einen gewalttätigen Partner gesucht habe…Ich wollte meinen Kindern zeigen, dass ich stark bin und dass es sich lohnt für sein Glück zu kämpfen.Und ich mußte jeden Tag aufs Neue kämpfen.
Ich hatte ein halbes Jahr keine Möbel–nichts hat er rausgegeben, mußte alles rausklagen. Die Kleider von den Kindern, die ich nach meiner nächtlichen Flucht nicht mitgenommen habe habe ich dann bekommen als sie zu klein waren bzw für die Jahreszeit nicht mehr zu tragen waren. D.H im Klartext die Skianzüge bekam ich im Juli und die Kleider und kurzen Hosen im Winter…
Nagelneue Hosen wurden mit abgeschnittenen Beinen wieder mitgegeben…
Meine Tochter ist schwer krank. Kannst Du Dir vorstellen, dass ein Vater die von der privaten Krankenkasse ( Tochter ist bei ihm versichert) erstatteten Krankenhauskosten über mehr als 6.000 Euro nicht an das Krankenhaus weitergeleitet hat, sprich offene Kosten in Mahnstufe drei von 6135 Euro offen standen und das Krankenhaus sich an die Begleichung an mich gewendet hat. Er mehrmals vor unser Haustür getobt hat und unsere drei Kinder im Wohnzimmer saßen und geweint haben.