Folgender Fall, wir wohnen im Zweifamilienhaus alle zur Miete, unser neue Nachbar hat seinen Kamin gestern umbauen lassen und nachdem der Kaminbauer weg war auch angeschürt, der Schornsteinfeger sollte heute zur Abnahme kommen. Nun ist des Kunststoff Abgasrohr in einem der beiden Schornsteine geschmolzen. Das Haus war zugequalmt und die Rauchmelder Piepsten in einer Tour, die Gasheizung fiel aus, Notaus, hat sich von selbst abgeschaltet. Nun muss des alles gerichtet werden, und erst dann geht auch wieder Heizung und Warmwasser, werden wohl über Weihnachten ohne auskommen müssen. Mein Mann besorgt von Arbeit heute Elektroheizer. Frage, wer kommt für den Schaden auf wenn der Kamin ohne Abnahme betrieben wird?
Grundsätzlich kommt für jeden Schaden der Verursacher auf, in den Fall der „Heizer“. Ob dieser den Kaminbauer in Regress nehmen kann ist erstmals für den geschädigten uninteressant.
Ist das etwa strittig, wer dafür zuständig ist ?
Euer Vermieter ist zuständig, schließlich habt ihr ja ein Haus mit funktionierender Heizung und WW-Bereitung gemietet. Ihm musst Ihr den Schaden an seinem Haus sofort melden.
Und nicht einfach schnell mal E-Heizlüfter kaufen.
Der Vermieter wird sich aber an den Verursacher, den Nachbarn, halten.
Und selbst der könnte „unschuldig“ sein und den Schaden an den Kaminbauer weiterreichen. Die fehlende Abnahme durch den Schornsteinfeger ist ein andere Sache.
Aber das machen die Versicherungen untereinander aus.
Ihr habt nur einen Ansprechpartner, das ist euer Vermieter.
MfG
duck313
Hallo,
Daß der Nachbar vor der Abnahme nicht hätte heizen dürfen, steht außer Frage.
Interessant wäre, inwieweit den Kaminbauer hier eine Schuld trifft: Kunststoff-Abgasrohre sind in der Regel bis 120°C Abgastemperatur geeignet und für moderne Brennwertheizungen gedacht.
Die Abgastemperatur eines Holzofens kann je nach seiner eigenen Beschaffenheit und der des Kamins (Heizzuglänge) deutlich höher sein. Ein Fachhandwerker sollte das wissen.
Und dann ist da ja noch der Vermieter. Was sagt der denn dazu?
Gruß,
Kannitverstan
Ich habe mit unsrem Vermieter noch nicht gesprochen, da kümmern sich die unteren Mieter drum, ich rufe ihn heut abend mal an und frag nach dem Stand der Dinge und wann wir wieder Heizung haben.
nebenbei
als Mieter ist man Verpflichtung den Vermieter unverzüglich über Mängel, Gefahrenstellen zu Unterrichten, damit eine weitere Verschlechterung nicht eintritt.
Um das Ganze zu beschleunigen hast du die Möglichkeit Miete zu mindern, bzw. dies erst mal zu erwähnen.
Für die Regulierung des Heizungsausfalls ist zunächst der Vermieter zuständig.
Der wird sich dann an den Verursacher wenden.
Da diese baulichen Massnahmen auch nur mit Genehmigung des Vermieters überhaupt durchgeführt werden dürfen oder evtl. sogar von diesem beauftragt wurden, sollte das kein Problem sein.
Allerdings ist die Probeinbetriebnahme vor Abnahme durch den „Schorni“ die Regel.
Dafür muss der Schorni auch eine Vorbescheinigung ausstellen, welche die grundsätzliche Eignung des zugewiesenen Kaminzugs beinhaltet und darin ggf. Auflagen festlegen, die einzuhalten sind.
Das kann z.B. das Ausschleudern (zur sicheren Abdichtung) und/ oder der Einbau eines Edelstahlrohres sein.
Wenn der zugewiesene Kaminzug ohne besondere/ zusätzliche Massnahmen oder sowieso nicht geeignet war, hat der Schorni nun ein Problem.
Es kann aber auch sein, dass der Kamnbauer Mist gebaut hat…
Das werden u.U. Gutachter klären, ist aber nicht dein Problem.
Ist schon Interessant was da so alles an Handwerklichen Leistungen erbracht wird.
Da soll ein Kaminbauer einen Kamin umgebaut haben. Wie soll das den gehen? Ein Kamin - im Haus - wird mit dem Bau eines Hauses hochgezogen und kann meines Wissens nachträglich nicht umgebaut werden. Ausser, man verschließt oder öffnet das Loch für das Kaminrohr.
Ich vermute das ein Ofensetzter einen Ofen angeschlossen hat und ohne zu prüfen was in dem Kamin an Abgase durchgeführt werden einfach das Ofenrohr eine Holzofens angeschlossen hat.
Was dann passierte ist relativ einfach: Der Kamin wird für die Abgase einer Niedertemperaturheizung verwendet und diese Heizung braucht für die Handwarmen Abgase vom Keller bis über das Dach nur noch ein Kunststoffrohr.
Wenn jetzt wie geschehen ein Holzofen angeschlossen wird, entsteht eine Abwärme die das Kunststoffrohr zum schmilzen oder gar zum brennen bringt.
Das ist also passiert und jetzt stellt sich die Frage wie kann man das Problem, wenn es nicht schon gelöst wurde ist innerhalb kürzester Zeit lösen.
Ganz einfach: Wenn die Abgase der Niedertemperturheizung an dem geschmolzene Kunststoffrohr in dem Kamin über den Kamin über das Dach entweichen kann, ist alles, zunächst mal im Butter und die Heizung funktioniert wieder. An dem Kamin entstehen, auf kurze Zeit gesehen, durch das Kondenswasser das sich im Kamin niederschlägt keine Schäden. Und im neuen Jahr wir ein neues Kunstsoffrohr eingezogen und der Fall ist bis auf die enstehenden Kosten gelöst.
MfG kheinz
Hallo kheinz,
Das nachträgliche Einbauen eines Rohres, für eine Niedertemperaturheizung, kommt öfters vor.
Das Andere ist noch, dass heute an einem Kamin immer nur auch ein Ofen angeschlossen werden darf.
MfG Peter(TOO)