Hallo,
sorry, aber so grundsätzlich und generell stimmt das nicht. Das Thema war zu Zeiten fehlender anständiger Abzugshauben in der Tag problematisch. Heute muss es das nicht mehr sein. Insbesondere wenn wir von auskömmlichen Größen der beteiligten Räume sprechen, und das nicht eine irgendwie noch in ein ohnehin schon unterdimensioniertes Wohnzimmer reingequetschte Küchenzeile ist.
Wie jedes Ding hat auch eine offene Küche ihre zwei Seiten, und jeder muss für sich entscheiden, ob für ihn Vor- oder Nachteile überwiegen. Und insbesondere mit einer „halboffenen“ und richtig positionierten Küche kann man die Nachteile erheblich reduzieren, ohne die Vorteile zu verlieren.
Wir leben mit einer solchen „halboffenen“ Küche, die statt einer Tür einen sehr breiten Durchgang zum Esszimmer hat, und seitlich von dem langgestreckten offenen Wohnbereich liegt, seit inzwischen zehn Jahren sehr gut. In der Küche steht ein semiprofessioneller Gasherd mit großem Wokbrenner und Grillplatte unter einer entsprechend dimensionierten Abzugshaube, und wird täglich intensiv genutzt. Da wir nicht stundenlang Kohl zerkochen lassen, ziehen da höchstens mal Wohlgerüche etwas durchs Haus, aber nichts was ich nicht würde riechen wollen, zumal der Sturz über dem Durchgang die Ausbreitung gegenüber einer ganz offenen Lösung deutlich reduziert.
Natürlich muss man bei Gas immer etwas mehr putzen, und das gilt dann eben auch in abgeschwächter Form für Dinge, die auf dem Schrank im Esszimmer stehen, aber wir reden da ja nicht davon wöchentlich einen Großputz machen zu müssen, sondern nur davon, dass man die nur einmal im Quartal benötigte große Servierplatte eben vor Verwendung mal kurz abwäscht.
Und was die Ordnung angeht: Ja, ich halte viel davon Dinge, die frisch bleiben sollen, schnellstmöglich in den Kühlschrank zu befördern, und das dreckige Geschirr möglichst schnell in den Geschirrspüler zu stellen. Das muss ohnehin gemacht werden, warum also nicht gleich? Die offene Küche zwingt da zu etwas mehr Selbstdiziplin, aber eben nicht zu mehr Arbeit.
Dafür genieße ich es jeden Tag, beim Kochen nicht vom Rest der Bande abgeschnitten zu sein. Insbesondere wenn Freunde da sind, bleibt man im Gespräch, wenn man mal eben zwischendurch in die Küche muss, und die Gäste genießen es auch, sich insoweit frei bewegen zu können, und vom Tisch aus einen Blick in die Küche werfen zu können.
Gruß vom Wiz, der nie wieder anders (höchstens noch größer) bauen würde