Kaminofen Wasserführend

Guten Tag,
ich habe mir vor 3 Jahren einen Wasserführenden Heizkamin zugelegt.
Ich bin aber der Meinung, dass ich keine große Einsparung dadurch habe.
Meine Gastherme springt noch oft an, obwohl der Heizkamin voll brennt.
Könnte es daran liegen, dass der Pufferspeicher nur auf 60° eingestellt ist, die Gastherme aber auf 70° aufheizt?
Über eine baldige Antwort würde ich mich freuen

Servus, Ich weiß zu wenig über dein System un dir gut antworten zu können.
Welche Leistung in kW bringt dein Ofen und vieviel% davon kann für die Warmwasserbereitung genutzt werden?
Wie oft und wie lange befeuerst du den Ofen am Tag?
Wie ist dein Ofen an das bestehende hydraulischeSystem angeschlossen worden?
Bedient dein Pufferspeicher sowohl die Heizung als auch die Brauchwasserbereitung?
Ist dein Pufferspeicher ein Schichtenspeicher und gelten die 60° für die Brauchwasserbevorratung und vieviel Liter fasst der Pufferspeicher?

Ich rate mal ins blaue
Es ist ein Puffer kleiner 600 Liter mit Brauchwasseraufbereitung im Durchflussverfahren. Dann macht es sinn, das der Puffer auf 60° aufgeheizt wird um außreichend warmes Brauchwasser zur Verfügung zu haben. Damit wäre die Anforderung vom Puffer an deine Therme richtig.
Dein Ofen sollte eine eigene Pumpe haben welche erst loslegt wenn das Wasser im Kesselmodul deines Ofens mehr als 60° hat. Ab dem Moment tauscht dein Ofen das heiße Wasser gegen das kältere Wasser des Puffers aus. Sollte dein Ofen das Wasser auf mehr als 100° bringen sorgt eine thermische Ablaufsicherung dafür dass heißes Wasser ablaufen kann und durch nachströmendes kaltes Frischwasser ein zerknallen des Kessels durch plötzliche Dampfentwicklung sicher vermieden wird.

Allerdings dauert es schon eine weile bis das Wasser im Ofen außreichend Temperatur hat um in den Puffer einzuspeißen. Wenn du also recht kurze Feuerungsdauern hast, dann hast du effektiv ziemlich wenig Leistung welche wirklich eingespeißt wird.
Das könnte dein Problem sein.
Wie gesagt, das ist nur geraten. Für echte Tipps ist es zu wenig Information. Am besten suchst du dir einen Fachmann der die Sache vor Ort anschaut.

Guten Tag.
Ich bin selber nur Nutzer eines Specksteinofens, und leider kein Experte.
Kann ihnen daher keine fachmännische Auskunft geben. Sorry.
Ein angenehmes Wochenende.

Hallo Roland und danke für die schnelle Antwort.
Der Ofen hat 7 kW und wird ca. 3 X beladen. Der Anschluß erfolgt über ein 3 wege Ventil in den 500 Ltr. Pufferspeicher und in die Therme. Beheizt werden nur die Heizkörper der Zentralheizung. Der Ofen hat eine eigene Pumpe, sonst funktionirt auch alles richtig. Ich bin nur der Meinung, dass die Gastherme zu oft anspringt obwohl der Pufferspeicher 60° anzeigt.
Aber ich meine du hast recht und ich werde einen Fachmann aufsuchen und den Ofen öffter beladen

Sevus nochmal
Zu deiner Gastherme. Wenn diese modulierend in der Leistungsabgabe arbeiten kann,dann sollte diese möglichst lange Laufzeiten zustande bekommen. Der Grund liegt in der Wirtschaftlichkeit. Stillstand bedeutet höhere Verluste weil dann frische Luft die Therme durchströmt sich aufwärmt und ungenutzt im Schornstein verschwindet.
Die 60° können eine Bedingung der Brauchwasserbevorratung sein oder eine Anforderung aus dem Heizungsvorlauf oder die Therme kann noch keine Niedertemperaturtechnik.
Wenn es nur eine Anforderung aus der Brauchwasserbevorratung ist, dann kannst du versuchen die Puffertemperatur niedriger zu fahren.Diese wird meistens aus hygienischen Gründen (Legionellenproblematik)größer 60° gefahren. Moderne Steuerungen fahren den Brauchwasserspeicher zyklisch auf über 60°. Wenn du es schaffst mit deinem Ofen den Puffer einmal in er Woche auf über 60° zu laden dann hast du diese Bedingung auch erfüllt.
Das wird schon mal ne Menge Gas sparen
gruß Roland

Hallo Roland,
für deinen Rat möchte ich mich herzlich bedanken, so gut und verständlich hat mir das noch keiner erklären können. Ich brauche jetzt keinen Fachmann mehr. Ich habe die letzten zwei Tage den Gasverbrauch überprüft und festgestellt, dass ich ca. 15 kWh verbraucht habe. Ich meine, damit kann mann Leben. Gedanken hatte ich mir ja nur gemacht, weil die Therme so oft angesprungen ist, aber das kontest du mir ja bestens erklären.
Mit winterlichen Grüßen aus der Lüneburger Heide und herzlichen Dank Erwin

Ich habe einen Kaminofen ohne Wasser. Leider kann ich nicht weiterhelfen. Bei mir ist allerdings in der Therme die Temperatur auf 55° Grad eingestellt. Vielleicht auch Einsparung über die Einstellung dieser Temperatur möglich. Bei mir ist eine Solarthermie Anlage angeschlossen, die soweit aufheizt, wie die Anlage hergibt (Maximum wählbar, bei mir auf Anraten des Insdtallateurs 90°).
Gruß und viel Erfolg, Stefan Schmitz

Natürlich sollte die Temperatur vom Kaminofen höher liegen als die Temperatur der Therme. Die Temperatur kannst Du auf 90Grad stellen.

Hallo Stefan und Andre,
ich freue mich über jeden Tip und starte einfach mal ein paar Versuche…
Mit besten Grüßen von Erwin

Evtl. liegt ein Fehler beim Anschluss oder der Einstellung des wasserführenden Kaminofens mit der Gastherme vor. Fehler bei der Montage sind leider keine Seltenheit.
Mögliche Schwachstellen sind:

  • Der Speicher ist schon von der Gasheizung aufgeheizt. Dann kann der Ofen seine Wärme hier nicht mehr abladen (Verhält sich wie bei einem Akku, der kann auch nicht mehr geladen werden wenn er bereits aufgeladen wurde.
  • Die Temperatur des Ofens sollte meist ca. 5 °C oberhalb der Temperatur der Heizung liegen. Sonst läuft das heiße Heizungswasser stets durch den Ofen und der wirkt dann wie ein Heizkörper.
    Unter http://www.kaminofen-normatherm.com gibts in der Einbauanleitung u.a. detaillierte Tipps zum richtigen Einbau eines wasserführenden Kaminofens.