Kampfsport - ab wann?

Hallo,

vielleicht kann mir jemand einen Rat geben. Mein Sohn wird im Dezember 6 Jahre alt und möchte gerne ins Judo oder Taek-Wan-Do gehen. Ich habe im Prinzip nichts dagegen, weiß aber nicht so recht, ob er für diese Art von Sport nicht doch zu jung ist. Ist ein Mannschaftssport in diesem Alter nicht doch besser als ein Einzelsport? Hat jemand Erfahrung mit diesen Sportarten und ihre Auswirkungen auf die Kinder gemacht? Das es für den Körper schädlich ist kann ich mir nicht vorstellen, da Fußball wahrscheinlich noch schlimmer auf die Knochen geht.
Bin für jeden Denkanstoß dankbar.

Liebe Grüße
Simone

Moin!

vielleicht kann mir jemand einen Rat geben.

Ich versuchs :smile:

Ich selbst hab mit sechs Jahren mit Judo begonnen und das ganze zwei Jahre durchgehalten. Geschadet hat´s mir nicht, eher im Gegenteil.

Der Sohn einer Kollegin hat gerade vor drei Jahren mit Karate begonnen, da war er fünf(!) Jahre alt. Mittlerweile ist er eben acht und stolzer Gelbgurt. Geschadet hat´s ihm auch nicht.

Was ich damit sagen will, ist eigentlich nur, das Du Deinem Sohn das ermöglichen solltest, wenn er das machen will. Das schöne beim Training von Kampfsportarten ist, das Kinder schnell lernen, was Fairness ist. Eine gute Schule wird den Kindern von Anfang an beibringen, das man diesen Sport nie zum Angriff, sondern nur zur Verteidigung anwendet. Und ganz nebenbei lernen die Kinder dabei auch noch, wie man sich verteidigt. In diesen Zeiten (je nach Wohnort) vielleicht auch nicht verkehrt.

Worauf Du allerdings äußersten Wert legen solltest, ist ein Kindgerechtes Training. Ich habe damals mit Judo wieder aufgehört bzw. aufhören müssen, weil der Trainer der Meinung war, das man diesen Sport nicht zum Vergnügen oder zur „körperlichen Ertüchtigung“ ausübt, sondern damit man Leistung bringt.
Jede Art von Training sollte in diesem Alter noch nicht auf Leistung gehen. Vorrangig sollte es den Kindern Spaß machen. Das finde ich wichtig.
Ansonsten würde ich sagen: Nur zu! Lass ihn machen, es wird sich lohnen.

Gruß & Bye…

Der Dicke MD.

Hallo Simone,

mein Sohn macht auch seit er 6 Jahre alt ist Kampfsport (Karate). Mit Mannschaftssportarten konnte er nie viel anfangen. Auf dem Fußballfeld ist er viel lieber den Schmetterlingen hinterhergerannt…

Aber alleine trainieren die Kiddies ja auch nicht. Viele kleine Gruppenspiele zum Training der Reaktionsfähigkeit werden gemacht. Und bestimmte „Benimmregeln“ werden ihnen auch noch vermittelt, zum Beispiel absoluten Respekt vor dem vermeintlichen Gegner, Höflichkeit und Disziplin. Karate fördert das Vertrauen in den eigenen Körper, schafft Selbstvertrauen, weil man seine Übungen vor der Gruppe vorführen muss. Ich bin reineweg begeistert. Das hätte ich nie so gedacht. Ab dem Gelbgurt fangen dann langsam die Mann-gegen-Mann-Kämpfe an. Das ist nun wieder nichts für meinen Sohn (will keinem weh tun). Nun schaue ich mich nach einer anderen Sportart um. Aber als Grundlage war das eine sehr gute Entscheidung, glaube ich heute.

Ich kann Dir also nur zuraten!

Viele Grüße
Jana

Hallo Somone,

wichtig ist, das Dein Kurzer in einer Kindergruppe trainiert, dann kann er ruhig mit sechs Jhren anfangen.

In unserem Verein gibts so ne Kindergruppe und da fangen viele auch mit sechs an.
Allerdings ist die Fluktuation recht hoch, aber das hat weniger mit den Sport zu tun als mit den wechselnden Interssen der Kinder.
Kampfkunst ist, wenn sie richtig unterrichte wird eine gute Sache. Allerdings sollte der Schwerunkt nicht auf Leistung liegen, zumindesten noch nicht in diesem Alter.

Gandalf

Liebe Simone.
Ich habe eine kampfsportbegeisterte Familie ( zwei Söhne und Mann ). Mein älterer Sohn hat mit 6 mit Judo angefangen. Immer zum Spaß, ab und zu mal ein Wettkampf. Heute ist er 14, begeisterter Judoka, nichts anderes käme in Frage, geht dreimal in der Woche zum Training und betreibt Leistungssport. Auf eigenen Wunsch. Wir haben ihn nicht dazu getrieben, er wollte das. Was ich sehr gut an Judo finde, ist nicht nur die Selbstverteidiung, es ist auch die Disziplin und der Umgang mit dem Verlieren. Mein Sohn hat besser als seine Freunde gelernt, Niederlagen einzustecken und sich über Siege zu freuen. Judo stärkt außerdem das Selbstbewusstsein.
Im übrigen bin ich der Meinung, dass jedem bestimmte Sportarten liegen. Mein jüngerer Sohn ist eher ein Ballkünstler und dein Sohn wird im Laufe der Zeit merken, ob Judo das richtige für ihn ist. Also lass ihn machen und beobachte, wie es läuft.
Du machst es dann schon richtig.
Liebe Grüße
R.
P.S. Ich finde übrigens alle anderen Kampfsportarten nicht so prickelnd, aber das ist meine ganz persönliche Meinung.

Hi Rabchen,

P.S. Ich finde übrigens alle anderen Kampfsportarten nicht so
prickelnd, aber das ist meine ganz persönliche Meinung.

Judo ist sicher eine gute Kampfkunst, wenn sie (wie bei allen anderne Kampfkünsten auch!!!) richtig trainiert wird.
Nur leider wird gerade bei Judo häufig weniger auf die Ettikette geachtet und mehr auf die Leistung, leider mit der Folge das es rel. viele Verletzungen gibt. Wir haben einige Judokas in unserem Verein (JiuJitsu), die vom Judo gewechselt haben, weil sie dort vom Verletzungspech verfolgt wurden.

Aber das ist vielleicht eine regionale ‚Spezialität‘

Gandalf

der natürlich JiuJitsu für die beste Kampfkunst hält :wink:

…natürlich!
…alles was man übertreibt, ist schlecht. Sport soll Spaß machen. Wir wollen jedenfalls keinen Olympioniken großziehen!!
Grüße
R.

ich hab auch mit sechs Jahren mit Judo angefangen…Ich finds ganz in Ordnung…hab auch zwischenzeitlich pausen eingelegt und anderes ausprobiert…Sport ist immer gut!

bye

ramona

Hallo alle miteinander,

auch ich habe jahrelang Judo gemacht und zum Schluss auch hin und wieder unterrichtet und um es vorweg zu sagen, die Entscheidung müsst Ihr zusammen mit euerem Kind treffen.

Um mit Sport anzufangen gibt es keinen festen Zeitpunkt, ebenso nicht mit der Sportart. Bei Kampfsport stellt sich mir immer nur die Frage „warum willst du dieses oder jenes machen“ Die Antworten sind dann super unterschiedlich. Ich habe früher oft gehört, dass manch einer oder auch eine, Kampfsport machen möchte um seine Klassenkameraden oder ähnlichen mal was auf die Nase geben zu können und das ist mit Sicherheit der falsche Grund.

Auch der Begriff Selbstverteidigung ist nicht so glücklich als Grund dafür einen derartigen Sport zu machen, wo gegen wollen sich denn die lieben Kleine verteidigen ?

Eines ist sicher, das Selbstvertrauen kann drastisch durch Kampfsport anwachsen und die Eltern sollten sich fragen, ob dieses für Kind eher von Vorteil oder von Nachteil wäre.

Was das „Wirgefühl“ angeht, so denke ich ist das ein wesentlicher Punkt für Kinder und die Eltern sollten auch hier prüfen ob ihr Kind vielleicht hier eher gefördert werden soll. Wenn ja, dann sind Einzelsportarten auch wenn sie in der Gruppe unterrichtet werden mit Sicherheit nicht das richtige. Ganz nach dem Motto… Mama ich habe gewonnen oder … Mama wir haben gewonnen.

Viele Grüße aus Hamburg
MeToo

Danke
Hallo nochmal,

Ihr habt mir mit Euren Antworten sehr geholfen. Ich denke Niko darf nächsten Monat zum Probetraining.

Viele Grüße
Simone

6 ist ein gutes Alter…
Hi Simone!

6 Jahre halte ich für das ideale Alter! Früher würde ich nicht unbedingt befürworten…

Ich denke, Du bewertest die Sache mit der Einzelsportart etwas zu sehr! Zum einen gibt es in fast jeder Kampfkunst sehr wohl Mannschaftswettkämpfe (wenn es dann mal so weit kommt), zum anderen galube ich bei Kids in diesem Alter auch beim Fußball nicht an das WIR-Gefühl…

Außerdem wird ihm in einem guten Verein (und da ist es fast egal, welche Kampfkunst er ausüben möchte) eine gehörige Portion Rücksichtnahme und auch Disziplin gelehrt (ohne Disziplin keine Rücksicht, ohne Rücksicht kein guter Verein).

Wenn er möchte und Spaß daran hat, lass ihn doch einfach mal ausprobieren…

Grüße
Guido