Hallo liebe wer-weiß-was Gemeinschaft,
Ich und meine Freundin denken drüber nach in ferner Zukunft einen kangal-Welpen zu adoptieren.
Wir sind beide Hunde erfahren, wir würden natürlich wieder eine Hunde-Schule besuchen damit unser Hund gut sozialisiert wir und viel Kontakt mit anderen Hunden bekommt. Wir wollen natürlich auch später Kinder, passt das mit dieser Hunderasse zusammen? Man hört ja vieles verschiedene!
Natürlich wissen wir auch das diese Rasse viel Platz und Bewegung braucht! Wir möchten uns auch erst diesen Hund anschaffen wenn wir dies bieten können!
Was sagt ihr Experten dazu?
Hi Think87,
ja ich hab da mal auf der Kangal-dog.de seute nachgeschaut und denke dort kannst du auch im Forum mehr erfragen. Ich würde es mir gut überlegen, denn Zitat kangal-dog.de:
"Der ideale Hund im Deutschland der Hundeverordnungen hat eine Schulterhöhe unter 45 cm, bellt nicht, haart nicht, hört auf’s Wort, verträgt sich mit allem und jeden, ist everybodys darling.
All das kann der Kangal nur unzureichend bieten, insofern sind diverse Konflikte vorprogrammiert und der Hundehalter wird sich einigen Herausforderungen zu stellen haben, die nicht selten leider auch dazu führen, daß der anfangs blauäugig angeschaffte Knuddelbär im Tierheim landet. Unehrlichkeit einiger Züchter, mangelnde Aufklärung der Welpenkäufer tun ein Übriges, doch dazu an anderer Stelle mehr.
Ein Kangal bringt naturgemäß einen geringen Willen zur Unterordnung mit. Das führt dazu, daß man einen erheblichen Mehraufwand an Erziehungsarbeit haben wird, als man das von anderen Rassen gewohnt ist. Hundebücher, Hundeschulen, gängige Methoden versagen oftmals völlig und nicht selten landet man in einer Sackgasse. Kommandos werden verzögert ausgeführt, manchmal auch hinterfragt oder eben ignoriert, wie man das auch von anderen HSH – Rassen kennt.Kangals sind seit Ewigkeiten darauf selektiert worden Einschätzungen und die daraus resultierenden Reaktionen selbst zu treffen und auszuführen. Insofern sind sie sehr entscheidungsfreudig und gerade wenn es darum geht, ihre ureigenste Bestimmung, den Schutz und die Verteidigung des Reviers, welches durchaus auch eine Hundewiese sein kann, wahrzunehmen, fragen sie nicht immer vorher nach, ob’s denn auch recht ist. Sie meinen eine Gefahr zu erkennen und handeln promt. Dieses Verhalten wird von ihnen an einer anatolischen Herde erwartet, bei uns kann das mitunter eine Katastrophe bedeuten. Ein sicheres Abrufen in allen Situationen wird ein Wunschtraum bleiben.
Kangals legen eine Artgenossenaggression beonders auch gegenüber gleichgeschlechtlichen Hunden an den Tag. Herdenschutz ohne Aggressionspotential ist unmöglich. Wölfe und andere Raubtiere kann ich nicht mit Leckerlies oder einer Friedenspfeife überzeugen. Die Hunde müssen klare Grenzen setzen und tun dies in der Regel auch. Überträgt man dieses Verhaltensmuster auf den täglichen Spaziergang, sollte man sich bewusst sein das es zu sehr unangenehmen Begegnungen mit anderen Hundehaltern führen kann.
Die meisten Kangals haben eine gehörige Portion Jagdtrieb. Die unsinnige Behauptung, das HSH nicht jagen dürfen, hält sich hartnäckig, sicher auch nicht zuletzt deswegen,weil ein Experte vom anderen abschreibt. In ihrer Heimat sind die Hunde teilweise Selbstversorger oder zumindest sehr oft auf ein „Zubrot“ zur kargen Nahrung angewiesen. In Anatolien leben erfolgreiche Jäger demzufolge besser, bei uns unter Umständen nicht allzu lange."
Auch gerade wenn ihr später Kinder haben wollt, müsst ihr bedenken, dass ihr dann weitaus weniger Zeit für die konsequente Erziehung und Führung dieser sehr eigensinnigen Hunderasse habt und das mag gerade für diese „Rasse“ problematisch werden. Aber am besten fragt doch bei den Kangal-Experten bei kangal-dog.de direkt nach. Ich würde mir ehrlich gesagt eine andere Rasse aussuchen, ihr werdet damit bestimmt glücklicher.
Eine Freundin von mir hat einen Akita-Inu, auch Hunde die sich extrem schwer unterordnen, besser gesagt erziehen lassen und den Rudelführer ständig hinterfragen und dieser zwar äußerst kinderliebe Hund ist so aggressiv gegenüber Artgenossen, dass sie sogar aus lauter Stress die eigenen Besitzer in den Oberschenkel beißt, wenn sie an der Leine kurz gehalten wird , damit sie nicht an den anderen Hund „dran“ kommt. Also wenn man nicht extrem konsequent und erfahren ist, lieber die Finger weg von solch eigenverantwortlich und selbbestimmten Rassen, die tun nichts ohne den Sinn darin zu sehen und mach so einem hund mal klar, warum er nicht auf andere losgehen soll, nicht jagen soll und auf’s Wort herankommen soll, allein für ein Leckerchen tun die das nicht. Vieles ist da so tief genetisch verankert, das ist echt schwer über Erziehung auszugleichen.
Viele Grüße
Dani
Hallo,
keine Frage- Kangals sind tolle beeindruckende Hunde!!!
Aber bedenkt bitte, wo er eigentlich herkommt, was seine Aufgaben seit Jahrzehnten sind und worauf er gezüchtet wurde: Als starker Schutzhund, der zur Not frei und ungebunden und selbstbestimmt in der Wildniss leben kann. Ich finde, Ihr solltet nach einem geeigneteren Hund für deutsche Verhältnisse Ausschau halten, zumal noch Kinder geplant sind. Da Ihr mit dem Hundanschaffen eh noch Zeit habt, könnt Ihr ja auch mal mit einem Kangal- Hundeverein Kontakt aufnehmen und Euch dort mal gründlich umsehen und informieren. So eine Entscheidung muss gut überlegt sein, den der Hund wird dann jahrelang bei Euch sein. Bedenkt auch die Kosten, nicht nur Futter. Mein Hund mußte 2x operiert werden- da war ich fast 2000 Euro los- ohne die Fahrtkosten zur Tierklinik!
Moin Pink,
einem Kangal ein Zuhause zu geben ist eine Verantwortung die mit keiner anderen Hunderasse vergleichbar ist.
Ich habe vor 5Jahren ein Kangalmädchen als Welpe aus einer "Züchter"beschlagnahmung übernommen, vorher schon 25Jahre immer große Hunde verschiedenster Rassen gehabt, auch mit kleinen Kindern. Aber bei ihr musste ich komplett umdenken und mein Verhalten ändern!!Ein Kangal ist ein HERDENSCHUTZHUND, völlig selbstständig denkend und agierend. Wenn Du eine kompetente Beratung benötigst wende Dich mal an Eleonore Rösner: http://www.herdenschutzhund-service.de/
Sie ist DIE Fachfrau in D
Grüße
Hallo,
tut mir leid, aber mit dieser Rasse kenne ich mich nicht aus. Viel Glück!
Hallo!
grundsätzlich spricht nix dagegen, wenn ihr ein paar Dinge beachtet:
- diese Hunde hinterfragen Befehle, die Hundeschule sollte sich mit dem Wesen des Kangals auskennen.
- unbedingt in den ersten Monaten alles zeigen was sie kennen sollen
- sie haben einen ausgeprägten Schutztrieb, Angst muss man keine mehr haben, bei falscher + auch harter Erziehung geht der Schuß jedoch nach hinten los.
- sie sind sehr teritorial, d. h. mein Haus, mein Garten, meine Straße, also Garten auch mit hohem Zaun sichern
Ich erlebte meinen Kangal als sehr souverän im Umgang mit anderen Hunden, sehr kinderlieb, ebenso liebte er seine Katzen, jedoch mit ausgeprägtem Jagdtrieb. Also gemütliche Spaziergänge wo der Hund einfach so nebenher läuft, erlebte ich erst als er wirklich schon ein Opa war.
Wenn man ein gelassenes Naturell besitzt + einen besonderen Hund möchte, dann ja!
LG Ruth
Grüss Euch!
Ist jetzt NICHT BÖSE gemeint - aber so erfahren könnt Ihr nicht sein, wenn Ihr so eine Frage stellt.
1.) Jemand, der erfahren ist, braucht keine Hundeschule - der kann das auch selber.
2.) Ein Kangal ist ein Hirtenhund, der üblicherweise gegen Wölfe und evtl auch Bären kämpft = das sozialisieren, so wie Ihr das meint, wird nicht so einfach sein, wie Ihr denkt. So ab dem 2ten Lebensjahr sieht der Hund das anders, als Ihr wollt, dass er es sieht.
3.) Es gibt keine spezifischen Hunderassen, die mit Kinder zusammenpassen oder nicht zusammenpassen - es ist reine Erziehungssache. Das heisst, es ist nicht mit ein paarmal Abrichteplatz getan - die Konsequenz muss ein Hundeleben lang da sein, dann funktioniert es immer.
4.) Platz ist wichtig, Bewegung nicht so viel wie man denkt, die Hunde sind üblicherweise faul.
Wenn Ihr so erfahren seid, wie ich denke/befürchte, dann nehmt Euch bitte keinen Kangal. Ist nichts persönliches gegen Euch, aber das geht dann schief.
Gruss!
Gerhard
Hallo, sorry, dass ich erst jetzt antworte! Gleich zu Anfang gesagt ich rate ab! Es gibt in Deutschland noch nicht sehr viel Erfahrung mit diesen Hunden. Generell wird diese Rasse oder Kreuzungen als „vermutlich gefährlicher Hund“ eingestuft. In Hamburg z.B. ist das Halten nur mit einem Wesenstest auf den Hund bezogen möglich, in Hessen muss ebenfalls eine Erlaubnis eingeholt werden. Die Rasse wurde als Hüte-/ Schutz- und Diensthund teilweise auch für militärische Zwecke gehalten. Die grundlegenden Charaktere kann man zwar „runter erziehen“, man bekommt sie aber nie ganz raus. Erfordert sehr viel Zeit (vergleichbar mit Rodesien Ritchback, Erziehung mindestens 3 Jahre, Vorsicht beim Umgang mit Kindern). Wie gesagt, ich rate ab.
Gruß
Heja