Hallo Wizzel!
Erstmal daumen hoch, dass ihr euch vorher so gründlich informiert habt! Ist heutzutage leider auch nicht immer die Regel.
Ich selbst halte zwei mittelgroße Kaninchen in freier Wohnungshaltung.
Ich bin ganz nüchtern betrachtet auch der Meinung, dass es kein Kaninchen so gut hat wie eines mit einer Gruppe Artgenossen in einem großen Außengehege.
Aber das ist nur die eine Seite der Medallie. Auf der anderen Seite finde ich es sehr idealistisch zu glauben, man könne alle die Kaninchen, die jetzt in Kaninchenschutzorgas, Tierheimen, Pfelgestellen usw auf einen guten Platz warten
in solche Bedingungen vermitteln. Ich denke, da sind Abstriche schon angebracht. Manch einer hat weder das Geld noch den Platz/die Möglichkeit ein Außengehege zu bauen, könnte aber vielleicht zwei ehemaligen Käfigtieren ein gutes Zuhause in Innenhaltung bieten.
Dass die Außenhaltung in meinen Augen die natürlichste Haltungsform ist, bedeutet ja nicht gleich, dass Innenhaltung für das Tier schlecht oder untragbar ist! Ich glaube mit ausreichend Platz, guter Ernährung, artgleichen Sozialpartnern und einer abwechslungsreichen Einrichtung können Kaninchen auch in Innenhaltung ein kaninchengerechtes Leben führen, ohne dass die einem wirklich leid zu tun brauchen.
Insbesondere wenn man dann noch auf „Secondhandtiere“ zurückgreift, für die eine solche verantwortungsvolle Haltung eigentlich immer eine enorme Verbesserung der Lebensumstände bedeutet, braucht man sich kein schlechtes Gewissen einreden zu lassen, nur weil man keine Außenhaltung bieten kann.
Ich denke, es würden noch mehr Tiere darunter leiden, wenn Leute wie du sich davon nun die Kaninchenhaltung verhakeln lassen würden… das würde wieder mindestens zwei tiere mehr bedeuteten, die umsonst auf einen guten Platz warten.
Sie geben
Kaninchen grundsätzlich nur in reine Außenhaltung ab und auch
da nur unter einer Liste von Bedingungen.
Ich finde hier Fingersmith`s Antwort dazu sehr stimmig, und würde mich der anschließen. Man muss nicht mit jeder Meinung jedes Vereins übereinstimmen. Mir ist es immernoch lieber, sie nehmens da etwas zu genau, und lehnen mich daher ab, als wenn sie ihre Tiere jedem an den hals werfen würden. Ich würde das dann halt so hinnehmen, und mir einen neuen Kontakt suchen. Gott sei Dank gibt es ja genug Auswahl, dass man sich dorthin wenden kann, wo die eigenen Möglichkeiten den Ansprüchen des Vereins entsprechen.
Aber ich glaube, das war auch gar nicht deine Frage, sonder so wie ich es verstanden habe, hast du überlegt, ob der Verein mit seiner EInstellung recht haben könnte? Wie gesagt, ich denke, ganz nüchtern betrachtet, ist die Vereinsphilosophie irgendwo nachvollziehbar, dann Außenhaltung ist das beste…aber auch Innenhaltung ist wie gesagt durchaus gut umzusetzen, ohne dass das Tier bewusst Abstriche machen muss. Wer einem Tier eine zweite Chance gibt, und ihm gute Haltung zuteil kommen lassen will, der muss sich bestimmt deswegen nicht als Tierquäler beschimpfen lassen!
Sollte ich es bei
einer anderen Tierschutzorganisation versuchen, oder sagen sie
mir da dasselbe?
Keinesfalls. Ich wüsste spontan direkt ein paar Adressen, die auch in Innenhaltung vermitteln (natürlich auch mit gewissen Vorraussetzungen was Platz und HAltung angeht, aber das sollte kein Problem sein, wenn ihr die besagte Seite gut studiert habt). Wenn du magst, schreib mich an, dann kann ich dir ein paar Kaninchenschutzvereine nennen.
Lass dich nicht ärgern!
lieben gruß
Aj