Huhu!
Für den Anfang gilt bei mir immer: Augen zu und durch. Die
Karnickel müssen das unter sich klären. Natürlich größere
Verletzungen ausgenommen. Kleine Beißereien sind in den ersten
10 Tagen normal.
Wieso in den ersten 10 Tagen? Es gibt Gruppen, da herrscht immer etwas Trubel und es gibt immer mal wieder kleine Jagereien oder es fliegt mal Fell. Wenn sie aber insgesamt betrachtet harmonisch sind, und auch kuscheln ist das kein Problem.
Man sagt für eine VG (Vergesellschaftung) sind die ersten Nächte am kritischsten. Wenn sie die ersten 1-2 Nächte halbwegs harmlos über die Bühne gebracht haben, stehen die Chancen gut, dass sie sich gut zusammenfinden. Das heißt im Umkehrschluss allerdings nicht, dass es keine Chancen gibt, wenn es wilder zugeht… nur braucht man da wohl einen längeren Atem in der Regel im Durchschnitt. So oder so gilt aber, dass eine VG nach ein paar Stunden ganz unspektakulär vorbei sein kann, oder sich über mehrere Wochen hinziehen kann, bis die Tiere wirklich zu einer Gruppe zusammengewachsen sind.
Insgesamt stimme ich aber zu: lass sie machen, oft sieht es schlimmer aus als es ist! Wilde Jagereien, erhobene Schwänzchen und fliegende Fellbüschel gehören oft dazu und sind noch nichts bedenkliches. Nur wenn es böse Verletzungen gibt solltest du trennen (Vorsicht! Für den Fall dicke Handschuhe bereit halten, sonst bist du die nächste Verletzte)
Also zusammengefaßt: ich würde den Käfig der Neuen auf alle
Fälle im gleichen Zimmer stehen lassen,
BITTE NICHT!
Das wäre genau die falscher Herangehensweise. Dadurch, dass sich die Tiere sehen und riechen können, können sich Aggressionen anstauen, die sie nicht ablassen können… sie Riechen den „Feind“ im eigenen revier, können aber keine klaren Verhältnisse schaffen, was Stress auslöst. Folge davon sind oft heftigere VG-Kämpfe, oft gehen die VGs aus diesem Grund schief.
Es kann auf diese Weise zwar gut gehen (was leider dazu führt, das die Methode immernoch empfohlen wird), aber das hängt sehr vom Charakter der Tiere und Gruppenzusammenstellung ab. Prozentual gehen so viel häufiger die Zusammenführungen schief, als wenn die Tiere vorher keinerlei Sicht- und Riechkontakt hatten.
jedoch die
Vergesellschaftung an sich erst nach der Kastration vornehmen,
dann sind die Ninchen auch nicht mehr sooo klein und können
sich den großen gegebenüber besser zur Wehr setzen.
Ja, ich würde auch dringend zu einer Frühkastration (bis zur 12. Woche) raten. Die VG solltest du frühestens machen, wenn die kleinen mindestens 12-15 Wochen alt sind. Dann haben sie auch im wahrsten Sinne des Wortes „ein dickeres Fell(HAut)“
Die VG solltest du dann in neutralem Gebiet abhalten, also nicht im Revier deiner alteingesessenen. Oft eignen sich Badezimmer oder Flur dafür, weil die Kaninchen da oft noch nicht waren. Außerdem kann man die gut reinigen. Sie sollten auf dem neutralen Boden dann bleiben, bis die VG wirklich abgeschlossen ist (also Notfalls auch Wochen…oft zumindest ein paar Tage). Das wäre dann ungefähr, wenn sie idealerweise alle zusammen kuscheln, oder zumindest seit einigen tage keine Jagereien mehr stattfanden.
Du solltest wärend der Vg darauf achten, dass alle Tiere Futter und Wasser bekommen (manchmal werden unterlegene von der Futterstelle vertrieben anfänglich), also am besten mehrere Futterstellen anlegen. Sorge für ein bisschen Deckung, aber achte darauf, dass keine Sackgassen entstehen, die können bei den Jagereien gefährlich werden (zB Kartonhäuschen mit zwei EIngängen usw).
Bevor sie dann wieder in das Kaninchenzimmer kommen, musst du das unbedingt gut reinigen, um die Markierungen der alten Kaninchen halbwegs zu beseitigen, damit sie es nicht als ihr Revier erkennen. Gut geht das mit Essigreiniger. Außerdem kannst du die Einrichtung bisschen umstellen und vielleicht zwei bis drei neue Sachen reinstellen usw, dann sind sie erst mal beschäftigt.
Schau mal hier, vielleicht findest Du da auch noch etwas
hilfreiches.
http://www.diebrain.de/k-vergesellschaftung.html
Sehr guter Tip!
Insgesamt solltest du dir aber auch überlegen, was du tun wirst, wenn es nicht funktioniert. Hast du einen Plan B? Kannst du zwei Gruppen artgerecht halten? Es kann dir vorher keiner sagen ob es gut gehen wird oder nicht, es sind ja nun mal Tiere, die alle ganz eigen Charaktere haben und keine Maschinen. Adere Konstellationen wären sicherlich vielversprechender… aber lass dich nicht entmutigen, es kann genausogut ganz unspektakulär werden, wenn du es richtig angehst. Auf jeden Fall braucht eine solche Gruppe mit so vielen Böcken wenigstens die empfohlenen 8m² Platz, damit sie sich aus dem Weg gehen können wenn es mal bisschen kracht (und das kann wie gesagt auch in sonst harmonischen Gruppen immer mal wieder der Fall sein…oft zB im Frühjahr)… jeder m² den du mehr bieten kannst wäre natürlich idealer.
Lieben Gruß
aj