Kann das Abschreiben aus anderen Examsarbeiten auffliegen?

Hallo an alle

ich hatte vor kurzem eine Diskussion mit ein paar Freunden über Plagiate.
Und zwar meinte ein Kumpel, er möchte seine Masterarbeit über ein Thema schreiben, zu dem er bereits eine andere Arbeit (von einer anderen Uni) gefunden hat.
Er meinte, da könne er sich dran „orientieren“ und da es von einer anderen Uni ist und die auch schon knapp 8 Jahre alt ist, kann das nicht auffallen.
Stimmt das so?

Er hat die immerhin im Internet gefunden, weil sie veröffentlicht wurde (kann gekauft werden).
Ich weiß, dass an den Unis software genutzt wird mit der man Arbeiten prüfen kann. Aber da werden denke „bekannte“ Bücher und keine Examsarbeit drin sein, oder?

Hab ihm trotzdem gesagt, dass es keine gute Idee ist.
Vielleicht hat der Prof. ja auch diese Arbeit gesehen oder ist darauf gestoßen als er danach gegoolet hat.

Hat hier jemand Ahnung davon, wie das abläuft mit dem kontrollieren?
Würde mich ja jetzt doch interessieren und vielleicht kann ich ihn noch für einen dummen Fehler bewahren.
Weil ob er sich jetzt wirklich „nur“ dran orientiert oder vielleicht Sachen daraus übernimmt…wer weiß das schon =(

Vielen dank schon mal für Antworten :slight_smile:

Verschoben aus dem Brett Katzen- Mod BelRia

An der Uni sitzen nicht unbedingt blöde Leute!

Andere veröffentlichte Masterarbeiten sind das erste was man durchsucht.

Das primitivste ist Google nach einem Satz suchen zu lassen. So erkennt man z.B., dass jemand die selbe Fragen in x Foren eingestellt hat. Manchen passen die Antworten in einem Forum einfach nicht.

Plagiats-Software durchsucht alles, was irgendwie in elektronisch lesbarer Form erfasst wurde.

Allerdings bestimmt die Software nicht direkt darüber ob es ein Plagiat ist oder nicht. Die Software weist nur auf einen Verdacht hin, der eigentliche Beweis ist dann, nach wie vor, Handarbeit. Grundsätzlich sind Zitate in einer solchen Arbeit etwas normales, wenn sie als solche im Text markiert sind. Dies erkennt die Software natürlich auch.

Abgesehen davon, kann, auch wenn das Plagiat erst Jahre später erkannt wird, der Titel wieder aberkannt werden. Da gibt es genügend prominente Beispiele.
Das kann dann auch noch nach 20 Jahren zum beruflichen Ruin führen …

Ein Plagiat kann auch per Zufall gefunden werden, z.B. wenn ein Student seine Arbeit schreibt und dabei beide Werke zu Rate zieht.

MfG Peter(TOO)

Ja!
Das ist ganz einfach:
Deine digitalisierte Masterarbeit wird per EDV verglichen mit allen anderen digitalisierten Masterarbeiten aller UNI’s.
Zeitaufwand: Ca. 30’.
Wie kann man (noch) nur eine solche Frage stellen?
Von und zu Guttenberg ist z.B. ein Beispiel.
MfG!

Hallo!

Als Masterarbeit ein Plagiat abzugeben, gehört zu den dümmsten Methoden, sich das Leben zu belasten. Zum Risiko der Entdeckung, Ruin der beruflichen Laufbahn inbegriffen, hast Du schon eine Antwort erhalten. Es gibt keinen unbelasteten Tag mehr, weil der Betrug zu beliebiger Zeit auffliegen kann. Aber noch schlimmer: Statt Freude am Erreichten und an der eigenen Leistung kommt die Selbstachtung abhanden.

Gruß
Wolfgang

Wenn ein Prof. ein Thema für eine Masterarbeit herausgibt/akzeptiert, muss man davon ausgehen, dass er sich in diesem Thema tummelt. Wie würde er sonst in der Lage sein, die Arbeit entsprechend zu bewerten? Insoweit ist es sehr wahrscheinlich, dass er bereits hierzu existierende Arbeiten kennt, ggf. sogar als Referenz für seine Bewertung nutzt, … und dabei dann auf solche Dinge stößt.

Seit den großen Plagiatsskandalen der vergangenen Jahre ist da deutlich mehr Professionalität eingekehrt, und hat die langjährige Großzügigkeit (um nicht zu sagen Nachlässigkeit/Fahrlässigkeit) bei der Bewertung von Arbeiten deutlich abgenommen. Schließlich will auch kein Prof. hinterher als der Idiot dastehen, der offensichtliche Plagiate aus frei zugänglichen Quellen übersehen hat.

Was es im Übrigen bedeutet, wenn so eine Geschichte ggf. nach Jahren noch raus kommt, wenn man längst beruflich etabliert ist, sollte einem zudem klar sein! So eine „Kleinigkeit“ kann einen ganz schnell die gesamte berufliche Karriere kosten!