Hallo!
Ich habe folgendes Problem:
Vor etwas einem Jahr habe ich das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht für meine 3 Kinder zugesprochen bekommen. Da der Vater der Kinder aber zwingend um Unterhaltszahlungen drumrum kommen will, hat er Probleme, dies zu akzeptieren.
Nun hat er meinem ältesten Sohn (9 Jahre) den Floh ins Ohr gesetzt, er könnte ab 12 bzw. 14 Jahren selbst bestimmen, wo er wohnen möchte. Also könnte er dann problemlos zu seinem Vater ziehen.
Ist dies wirklich so einfach möglich?
Im Verfahren wegen dem Aufenthaltsbestimmungsrecht wurde er auch befragt, und er hat geantwortet, er könne es sich auch gut vorstellen, beim Vater zu leben. Trotzdem meinte die Verfahrenspflegerin, es läge im Interesse der Kinder, daß diese bei mir leben.
Jetzt habe ich doch ein wenig Angst, er könnte mir die Kinder doch noch wegnehmen.
Könnt Ihr mir helfen, einen Rat geben?
Danke!
Hallo!
Das, was ich jetzt sage, hab ich am Montag in einem Seminar an der Uni gelernt, also wirds wohl stimmen.
Es wird bei sowas nach Kindeswohl, nicht nach Kindeswille entschieden. Dein Sohn kann also durchaus gefragt werden, wo er hin möchte, und sein Vater kann dies auch beantragen. Grundsätzlich muss er erst mal dich fragen, und du wirst nein sagen, nehme ich an. Dann geht es vor Gericht. Dort gibt es dann wieder diese Verfahrenspflegergeschichten usw. Wenn der Verfahrenspfleger befindet, dass dein Sohn bei deinem Ex gut aufgehoben wäre, dann wird dem Willen des Kindes entsprochen, ist das nicht der Fall, dann eben nicht. Wenn aber dein Mann das Kind massiv beeinflusst, dann wird es wohl eher so sein, dass dem Willen deines Sohnes nicht entsprochen wird. Und vielleicht kapiert dein Sohn ja mit 12 auch, dass der Vater das nur will, weil er nicht zahlen will oder ähnliches, und wird vielleicht gar nicht zu seinem Vater wollen.
LG, Sarah
Hallo,
im Normalfall akzeptieren die Gerichte den Wunsch eines etwa 12-jährigen Kindes dahingehend wo es leben will. Mir sind sogar schon Fälle untergekommen, wo das Gericht dem Wechselwunsch eines 10-Jährigen nachgekommen ist.
War die Verfahrenspflegerin aus der „Psycho-Branche“? Wenn nein (sind ja oft Rechtsanwälte), sollte deren Ausführungen nicht überbewertet sondern auf die Bindungen des Kindes Rücksicht genommen werden. Die stellt unter Umständen ein Gutachter fest.
Im Übrigen, wenn Väter um ihre Kinder kämpfen geht es nicht nur (eigentlich schon im seltensten Fall) um den Unterhalt.
Wenn Du den Kindesunterhalt - wie es sein muss - für die Kinder verwendest, wirst Du merken, dass die Kinder Geld kosten. Lebt ein Kind oder leben mehrere beim Vater kosten sie ihm dort das gleiche Geld, das er Dir jetzt überweist, er spart also nichts.
Kinder sollten dort leben, wo sie die bessere Bindung hin haben. Die Exfrau meines Mannes hat den Willen der Kinder gebrochen, damit sie bei ihr leben („wollen“).
Zwei von drei (inzwischen erwachsenen) Kindern haben - teilweise noch während der minderjährigen Zeit - total mit der Mutter gebrochen und sind zum Vater gewechselt. Diese beiden „Kinder“ lehnen ihre Mutter leider inzwischen sehr stark ab.
Versucht doch eine für die Kinder geeignete Einigung herbeizuführen. Die Kinder lieben im Normalfall beide Eltern und desto entspannter die Eltern die Neigungen der Kinder akzeptieren (und ihre eigene Es-Partner-Ablehnung nicht auf die Kinder übertragen) desto besser ist das für die Kinder.
Eventuell wird eine Mediation helfen. Diese wird von Caritas u. ä. Institutionen angeboten.
Gruß
Ingrid
Hallo,
Und
vielleicht kapiert dein Sohn ja mit 12 auch, dass der Vater
das nur will, weil er nicht zahlen will oder ähnliches, und
wird vielleicht gar nicht zu seinem Vater wollen.
kann der Sohn es vielleicht nicht umgekehrt sehen und den Eindruck gewinnen, dass er bei Mutter leben soll, weil sie seinen Unterhalt will? Der Unterhalt nur wenig beim Kind ankommt?
Das soll absolut keine Unterstellung in Richtung Anett sein, aber auch diese Fälle gibt es. Die Ex meines Mannes kassierte damals den Höchstsatz an Kindesunterhalt. An den Kindern wurde gespart wo es ging. Eines der Kinder veröffentlichte, dass sogar die Gummibärchen vorgezählt wurden und es oft zum Essen nur „nackte Nudeln“ gab.
Kinder kosten Geld. Auch beim Vater und da ist es egal ob er das Geld überweist oder für das Kind direkt verbraucht.
Im Übrigen ist der Verfahrenspfleger nicht das Maß aller Dinge. Es werden dann Gutachten gemacht.
Zur Zeit erlebe ich den ganz realen Fall in meinem Bekanntenkreis, dass eine Verfahrenspflegerin sogar den normalen Umgang reduzieren wollte. Die Kinder (6, 6 und 8 Jahre) haben sich bei ihren Eltern das Wechselmodell erkämpft und das Gericht macht freudestrahlend mit. Funktioniert jetzt schon einige Monate völlig reibungslos. Die Verfahrenspflegerin hat sich mehr als getäuscht.
Gruß
Ingrid
Danke für Deine Antwort.
Der Stand der Dinge ist so, daß er momentan auch kein Unterhalt zahlt. Aber das Jugendamt zahlt derzeit für ihn, und stellen irgendwann eine Rechnung. Ich wiederum bekomme immens Vorwürfe deswegen vom Vater. Auch zieht er permament meinen Ältesten da mit hinein, in dem er ihm erzählt, er müßte mir jeden Monat Geld geben, was aus seiner Sicht nicht ok ist…
Die Verfahrenspflegerin war schon ne „Psycho-Tante“ mit Doktor-Titel.
Eine geeignete Lösung ist schwer, da der Vater nicht mit sich reden läßt. Das Kind hat auch ADHS - was der Vater total ablehnt.
Auf jeden Fall tut der Vater viel dafür, daß Verhältnis der Kinder zu mir zu schaden - bedauerlicherweise.
Lebe von Hartz4, bekomme keinen Unterhalt, spare jeden Cent an mir, damit mein Sohn zum Beispiel in den Ferien 5 Tage weg fahren kann. Kostet mich 70 euro, wo ich im Monat für ihn grade mal 250 Euro kriege.
Also ich für meinen Teil gebe mein letztes Hemd für die Kinder, damit es ihnen gut geht. Und verzichte selber auf sehr sehr viel…
Hallo!
ich wusste nicht, dass ein Verfahrenspfleger auch jemand anders sein kann, ich dachte das wär immer ein Psychologe. Der Dozent, bei dem ich dieses Seminar habe, ist auch selber Psychologe und hat sowas schon öfter gemacht. Wieder was gelernt. Und dass Eltern manchmal das Unterhaltsgeld verjubeln, das stimmt. Aber was Anett über den Vater erzählt, hört sich auch nicht gerade nach pädagogisch wertvollem Verhalten an…
LG, sarah
Eine geeignete Lösung ist schwer, da der Vater nicht mit sich
reden läßt. Das Kind hat auch ADHS - was der Vater total
ablehnt.
Auf jeden Fall tut der Vater viel dafür, daß Verhältnis der
Kinder zu mir zu schaden - bedauerlicherweise.
hi annett,
ich möchte dazu anmerken, dass auf beiden seiten sehr viel angst vorzuherrschen scheint. das kommt mir absolut bekannt vor.
es war damals mein horror, dass die kinder zum vater gehen wollen.
und seiner, dass ich sie mitgenommen habe. sie waren da noch klein.
mittlerweile ist über vieles gras gewachsen. und ich kann mir manchmal sehr lebhaft vorstellen, dass ich froh wäre, wenn mein ADS kind mal eine weile beim vater leben würde. soll er doch mal hinterherhühnern.
insbesondere: ADS wird wohl vererbt, oft sieht man den balken im auge des anderen zwar besser. aber zum wesen des ADS gehört auch, dass viele betroffene nicht wahrhaben wollen, dass es sowas gibt und sie es evtl. selber haben. in vielen familien findet heilung statt, wenn beide elternteile erkennen, dass sie ebensolche anteile in sich tragen.
was eure ängste betrifft, die zur zeit den kindern übergekübelt werden: an den ängsten des vaters kannst du wenig machen, ausser aufzuhören, sie durch prozesse und geklammer an den kindern zu nähren.
an deinen eigenen ängsten hingegen kannst du arbeiten.
was wäre das schlimmste, wenn die kinder beim vater leben würden?
wäre es der weltuntergang?
der verlust des mutterseins?
würde er die kinder verderben?
diese fragen stellt man sich nicht gern. sei ehrlich zu dir: welcher schaden würde WIRKLICH entstehen? welche deiner ängste sind wirklich zu 100% real und begründbar?
mit dem vater ist nicht zu reden? ist mit dir zu reden?
sei mal ehrlich zu dir.
was erzählt der ältere dir? was antwortest du ihm dann? hör dir dabei mal zu.
wnn der vater erzählt, dass er es nicht ok findet, zahlen zu müssen: so what?
er findet es nicht ok. muß er das finden? hast du zu organisieren, dass er es richtig findet?
der vater möchte das kind bei sich haben. ist das schlimm? was ist mit dir?
wie viele gegenargumente poppen in deinem hirn jetzt grade auf? warum hat der sohn es bei dir unbedingt besser?
vorschlag: http://www.mannebach-wenzler.de/public/data/Alles_Le…
tilli
Kinder kosten Geld. Auch beim Vater und da ist es egal ob er
das Geld überweist oder für das Kind direkt verbraucht.
was soll das denn heißen?
unterhaltsgeld wird nicht mit dem geld verrechnet, dass der andere ausgibt, wenn die kinder ihn besuchen.
sonst müßte man ja jeden monat gucken, wie lange das kind beim ex war und den unterhalt anpaßen.
;-=
tilli
Nee Tilli,
Kinder kosten Geld. Auch beim Vater und da ist es egal ob er
das Geld überweist oder für das Kind direkt verbraucht.was soll das denn heißen?
unterhaltsgeld wird nicht mit dem geld verrechnet, dass der
andere ausgibt, wenn die kinder ihn besuchen.sonst müßte man ja jeden monat gucken, wie lange das kind beim
ex war und den unterhalt anpaßen.
so habe ich das nicht gemeint. Wenn das Kind beim Vater ständig lebt, dann kostet das Kind dem Vater auch Geld. Im Endeffekt ist es bei ihm egal ob er den Barunterhalt leistet oder das Kind kostenträchtig versorgt.
Übrigens
sonst müßte man ja jeden monat gucken, wie lange das kind beim
ex war und den unterhalt anpaßen.
kann genau das passieren, wenn die beiden getrennten Eltern und das Kind Hartz IV beziehen. Der Umgangselternteil kann für die Umgangszeit den Lebensmittelanteil vom Kinder-Sozialgeld vom anderen Elternteil fordern. Wenn der Betreuungselternteil da nicht mitspielt, zieht das die ARGE ab und gibt es dem Vater.
Es handelt sich dabei nur um den Anteil des Bedarfes des Kindes, den es täglich für Lebensmittel benötigt. Sind so ungefähr 4 Euro.
Das war aber nicht das Thema hier und somit von mir o.T.
Gruß
Ingrid