Kann ein gegen Masern geimpftes Kindergartenkind trotzdem noch Masernviren mit nach Hause bringen?

Hallo,
ich habe gerade meine ältere Tochter gegen Masern (bzw. MMR) impfen lassen, weil sie ab September in die Kita geht, ich wieder schwanger bin, und wir ab Dezember ein Neugeborenes haben. Ich dachte, wenn meine ältere Tochter mit so vielen Kindern und Ansteckungsmöglichkeiten demnächst zusammen ist, dann ist es gut, wenn sie gegen alles geimpft ist, und mir nichts zu Hause einschleppen kann, was dann das Neugeborene gefährden würde. Nun sagte mir jemand, ich hätte jetzt zwar meine ältere Tochter gegen Masern geschützt (also nach der zweiten Impfe), mein demnächst Neugeborenes aber mitnichten. Masern würden durch Tröpfcheninfektion übertragen, und Tröpfchenviren könnte bekanntlich jeder übertragen, sowohl jemand, bei dem die Krankheit ausbricht, als auch jemand, bei dem sie nicht ausbricht, sprich, ein Geimpfter kann Masern genauso übertragen wie ein Ungeimpfter.
Nun bin ich ganz verunsichert und frage mich schon, ob ich sie vielleicht doch nicht in die Kita schicken sollte (da geht ja einiges an Viren um), wenn ihr Impfstatus ihr zwar Schutz bietet, sie für das Neugeborene aber trotzdem alles Gefährliche einschleppen kann.
Stimmt das mit der Tröpfcheninfektion, wie mir derjenige sagte, und gilt das z.B. auch für Keuchhusten?
Danke.

Hallo,

Masern würden durch Tröpfcheninfektion übertragen, und
Tröpfchenviren könnte bekanntlich jeder übertragen, sowohl
jemand, bei dem die Krankheit ausbricht, als auch jemand, bei
dem sie nicht ausbricht, sprich, ein Geimpfter kann Masern
genauso übertragen wie ein Ungeimpfter.

das ist Quatsch. Eine Viruskrankheit überträgt man nur, wenn sich die wenigen Viren, mit denen man sich infiziert, im Organismus stark vermehren und danach in größerer Menge (infektiöse Dosis) ausgeschieden werden. Das wird durch einen erfolgreichen Impfschutz sicher verhindert. Bei wem sich die Erreger nicht vermehren können, der scheidet auch keine aus. Die Impfung soll neben dem persönlichen Schutz eine sog. Herdenimmunität vermitteln, also durch einen Stopp der Übertragungskette die ganze Gesellschaft schützen. Dieses Ziel könnte nicht erreicht werden, wenn Geimpfte die Krankheit übertragen würden.

Gruß, Jesse

Hallo,

hast du schon mal überlegt, wie das realistisch laufen soll?
Kein Kindergarten, nicht mehr einkaufen, nicht mehr in öffentliche Verkehrsmittel…

Und du überträgst dann nichts?
Stillen bietet überigends einen gewissen Nestschutz!

Du kannst dein Kind nicht einsperren. Krank kann man immer und überall werden. Dazu gehört aber auch ein schlechtes Imunsystem und mit vielen Keimen wird man auch einfach so fertig.

Gruß Jenny

Hi,

ich denke, Deine große Tochter stellt kein Risiko dar. Warten wir nochmal, bis sich jemand medizinisch geschultes hier meldet, aber ich denke, gründliches Händewaschen reicht da, um gegen die Tröpfcheninfektion anzugehen. Sie muss das natürlich im Kindergarten UND zu Hause machen. Aber das sollte man in dem Alter dann ja eh draufhaben, gehört doch zum guten Ton :smile:

Medizinisches Personal wird ja zB immer gegen Grippe geimpft, damit sie die Grippe nicht von Patient zu Patient weiterreichen. Wenn sie trotz Impfung die iren weitergeben könnten, wäre das ja (wie jede andere Impfung) sinnlos.

Natürlich kann man sich trotz Impfung mit der Krankheit infizieren, gegen die man geimpft wurde, und dann auch die Krankheit weiterreichen. Aber durch die Impfung hast du das Risiko für die Große sehr reduziert, und für das noch ungeborene Familienmitglied ebenfalls. Des weiteren verläuft eine (Masern-, Mumps-, …) Erkrankung bei einem (Masern-, Mumps-, …) Geimpften wesentlich harmloser als bei einem Ungeimpften. Das ist ein weiterer Schutz, den die Große durch die Impfung mitbekommen hat.

die Franzi

Hi,

ich denke, Deine große Tochter stellt kein Risiko dar. Warten
wir nochmal, bis sich jemand medizinisch geschultes hier
meldet, aber ich denke, gründliches Händewaschen reicht da, um
gegen die Tröpfcheninfektion anzugehen.

Hallo,

Tröpfcheninfektion erfolgt aber nicht über die Hände. Das wäre eine Schmierinfektion.
Tröfpen passiert bei niesen, sprechen, auch über die Hände…
Und das kann auch in der Bahn passieren, obwohl ich mir vorher die Hände gewaschen habe.

Ich wurde gegen Röteln geimpft, als Kind. Und dann vor der 1. Schwangerschaft nochmal das volle Programm. Gebracht hat es nix, ich habe einfach keinen Schutz aufgebaut. Titer nicht vorhanden.
Der Arzt wollte in der 2. Schwangerschaft dann wieder impfen. Habe dann abgelehnt. Warum soll es beim 3. mal wirken? Jedenfalls lebe ich jetzt seit über 30 jahren ungeimpft gegen Röteln und habe noch keine bekommen. Das kann natürlich immer passieren, aber ich denke die Wahrscheinlichkeit, dass man an sowas erkannt ist relativ geringt. Es gibt mehr Verkehrstote. Will damit sagen:
Impfung ist prima, aber man muss nicht panisch durch die Welt laufen!

Gruß Jenny

Hi,

stimmt, Tröpfcheninfektion wäre durch Anniesen etc. Dann ist der Säugling, der ab September in der Familie ist, ja sogar noch besser vor dem geschützt, was der großen Schwester im Kindergarten begegnet.
Die restihe Diskussion haben wir ja gerade anderswo geführt, wie ich sehe, hast Du Dir noch keine Gedanken darüber gemacht.

die Franzi

Hallo,
Es gab ja schon eine medizinische Antwort, darauf verlasse ich mich jetzt mal

1 Like

Hallo,

Ich wurde gegen Röteln geimpft, als Kind. Und dann vor der 1.
Schwangerschaft nochmal das volle Programm. Gebracht hat es
nix, ich habe einfach keinen Schutz aufgebaut. Titer nicht
vorhanden.
Der Arzt wollte in der 2. Schwangerschaft dann wieder impfen.
Habe dann abgelehnt. Warum soll es beim 3. mal wirken?

das kommt auf den Grund des Impfversagens an, dieser könnte bei dir (genetische Disposition oder AK gegen den Impfstoff) oder beim Impfstoff selbst (Schädigung durch Unterbrechung der Kühlkette bei Transport oder Lagerung) liegen, der zweite Grund ist statistisch wahrscheinlicher. Dadurch liegt deine Chance, bei erneuter Impfung (mit einem einwandfreien Impfstoff) eine Immunität aufzubauen bei über 50%.

Jedenfalls lebe ich jetzt seit über 30 jahren ungeimpft gegen
Röteln und habe noch keine bekommen. Das kann natürlich immer
passieren, aber ich denke die Wahrscheinlichkeit, dass man an
sowas erkannt ist relativ geringt. Es gibt mehr Verkehrstote.

Wenn man häufigen Kontakt mit kleinen Kindern hat, ist das Risiko einer Rötelninfektion sogar ziemlich hoch. Um das im Verkehr einzugehen, müsstest du schon beim Überqueren der Straße die Augen schließen. Und falls du dich in einer bestehenden Schwangerschaft infizierst, beträgt das Risiko eines Verlustes oder einer schweren Schädigung des entstehenden Kindes sogar fast 100%.

Will damit sagen:
Impfung ist prima, aber man muss nicht panisch durch die Welt
laufen!

Man sollte versuchen, sich bestmöglich zu schützen. Hat man bereits ein Kleinkind, welches eine Kindereinrichtung besucht, sollte man versuchen sein persönliches Risiko bestmöglich zu verringern. Da darf man ruhig auch etwas paranoid sein. Das bedeutet: man sollte auf einen intakten Impfschutz des Kindes achten und um die anderen (potentiell ungeimpften) Kinder/ Betreuer den größtmöglichen Bogen machen.

Gruß, Jesse

Noch ein persönliches Nachwort bzgl. des aufgestellten Vergleichs mit der Verkehrsopferstatistik: Ich kann dir versichern - wenn tatsächlich der unwahrscheinliche Fall eintritt und du ein Kind verlierst, wirst du dir den Rest deines Lebens schwerste Vorwürfe machen, wenn du es irgendwie hättest verhindern können. Da spielt es plötzlich überhaupt keine Rolle mehr, wie gering das Risiko war, das du vielleicht in Kauf genommen hast.

1 Like

Ja, kann natürlich schon und ich meine nicht die paar Prozent, bei denen der Impfschutz nichts wirkt (was auch dazu beitragen kann!).
Auch wenn ein Impfschutz besteht kann durch unmittelbaren Kontakt (also kurzen Zeitabständen) eine Übertragung erfolgen.
Die Wahrscheinlichkeit ist aber gering.

Hi,

Hallo,

Die restihe Diskussion haben wir ja gerade anderswo geführt,
wie ich sehe, hast Du Dir noch keine Gedanken darüber gemacht.

Wo genau jetzt? Nur damit ich weiß, wovon du redest!
Kann mich nämlich an keine Diskussion mit dir erinnern, außer ich habe sie einfach nicht gelesen.

Gruß Jenny

die Franzi

Hallo,
ist es denn statistisch wahrscheinlich, dass es einer Person gleich zweimal passiert, dass sie mit einem beschädigten (weil evtl. ungekühlten) Impfstoff geimpft wird? Kann das häufiger vorkommen?
Dann müsste man eigentlich nach jeder Impfe einen Test machen, ob sie gewirkt hat, oder?

Wird denn nach der Masernimpfe eigentlich getestet, ob sie gewirkt hat? Man hört immer, dass man auf keinen Fall die zweite Masernimpfe versäumen sollte, was viele wohl tun, aber ich habe noch nie gehört, dass nachher getestet wird, ob wirklich ein Masernimpfschutz besteht.
Geht das auch über einen Titer, wie bei Röteln?
Ich bin da reichlich uninformiert, und finde auch ehrlich gesagt nicht, dass Ärzte einen da ausführlich aufklären.

Nein, wird es nicht. Das kostet schließlich einiges.
Ich habe keine Ahnung, wie wirksam die Masernimpfung ist, das ist bei den Produkten verschiedene. Aber eigentlich sollte die Masernimpfung realtiv wirksam sein.
Nunja, Antikörpertests im Blut können da Auskunft geben, das ist aber wie bereits oben beschrieben nicht billig. Ich weiß nicht, wie es in Deutschland geregelt ist, aber bei uns in Österreich werden diese Tests nicht von der Krankenkassa bezahlt.

Hallo,

ist es denn statistisch wahrscheinlich, dass es einer Person
gleich zweimal passiert, dass sie mit einem beschädigten (weil
evtl. ungekühlten) Impfstoff geimpft wird?

mit Sicherheit ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering. Es kommt bei der MMR-Impfung ja sowieso äußerst selten vor, dass jemand nach 2 Impfungen keine ausreichende Immunität hat (

Hi,

ich weiß nicht mehr, welches Brett, ist aber gar nicht lang her, so ca. 2 Wochen. Und nachdem Du Dich nciht erinnern kannst, mit mir gestritten zu haben, habe ich mich anscheinend erfolgreich rausgehalten und nur mitgelesen.

Falls ich Dich verwechsle, entschuldige ich mich.

die Franzi

Ja zum Thema Impfen gibt es immer heiße Threads.
Aber in dem Fall war ich das nicht…oder ich hab es absolut verdrängt.
Ich versuch mich bei sowas rauszuhalten, weil es total sinnlos ist. Jeder denkt er ist überzeugt und informiert. Das ist super für die Leute und total wichtig, aber macht eben Diskussionen, egal in welche Richtung, fast unmöglich.

Irgendwie passiert mir das hier aber in letzter Zeit öfter, dass ich verwechselt werde.
Find ich gar nicht so gut…

Gruß Jenny und sonst niemand!

Hallo,
heißt das denn eigentlich, dass normalerweise eine Masern-Impfung ausreichen würde, und man impft nur deswegen zur Sicherheit nochmal, weil es sein könnte, dass die erste Masernimpfe nicht gewirkt hat?
Man schafft also durch die zweite Impfe eine höhere statistische Wahrscheinlichkeit, dass die Impfe wirkt?
Ich dachte immer, die zweite Impfe wäre so eine Art Ergänzungsimpfe, damit die erste besser wirkt, dass die zwei also auf jeden Fall zusammengehören. Aber die zweite Impfe scheint ja eine Ersatzimpfe zu sein, wenn die erste nicht gewirkt hat, also eine eigenständige Impfe, oder?
annley

Hallo,

heißt das denn eigentlich, dass normalerweise eine
Masern-Impfung ausreichen würde, und man impft nur deswegen
zur Sicherheit nochmal, weil es sein könnte, dass die erste
Masernimpfe nicht gewirkt hat?
Man schafft also durch die zweite Impfe eine höhere
statistische Wahrscheinlichkeit, dass die Impfe wirkt?

genauso ist es. Normalerweise ist nach der ersten Impfung z.B. für Masern zu 95% ein ausreichender Impfschutz vorhanden. Die restlichen 5%, bei denen die erste Impfung aus diversen Gründen nicht gereicht hat, sollten den Impfschutz durch die zweite Impfung erlangen.

Aber die zweite Impfe
scheint ja eine Ersatzimpfe zu sein, wenn die erste nicht
gewirkt hat, also eine eigenständige Impfe, oder?

Das ist eher eine Auslegungssache. Für komplette Impfversager ist es eine Ersatzimpfung. Für diejenigen, die einen zu geringen Impfschutz aufgebaut haben ist es eine Ergänzungsimpfung und für die restlichen 95% ist das Nachimpfen prinzipiell nicht notwendig.

Das gilt aber nur für die MMR-Impfung die sehr gut wirksam ist. Nicht bei jeder Impfung erlangen 95% der Geimpften nach der Erstimmunisierung einen vollständigen Impfschutz. Das hängt immer vom Impfstoff ab. MMR-Impfstoff enthält die kompletten Viren in einer abgeschwächten Form und das Immunsystem reagiert sehr stark darauf. Oft enthalten Impfstoffe aber nur Bruchstücke oder bestimmte Eiweiße der Erreger, dann ist die Wirkung meist deutlich geringer und man muss tatsächlich alle Impflinge mehrfach impfen, um einen vollständigen Impfschutz zu erreichen.

Gruß, Jesse